Diagnostik (Fach) / Fragenkatalog (Lektion)

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Fragen aus dem Fragenkatalog

Diese Lektion wurde von Alicia98 erstellt.

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  • Definieren Sie psychologische Diagnostik nach Kieschke (2007)! Regelgeleitete Sammlung und Verarbeitung gezielt erhobener Informationen, die für das Verständnis menschlichen Erlebens und Verhaltens bedeutsam sind. Innerhalb der Psychologie: Methodenlehre
  • Was ist die typische Fragestellung der traditionellen Diagnostik? Was resultiert daraus Worin und in welchem Grad unterscheidet sich der Mensch von anderen? > Feststellung der individuellen Eigenart von Personen bezüglich bestimmter Merkmale > Ursprung der Diagnostik: in der differentiellen Psychologie
  • Wer prägte die erste Phase der psychologischen Diagnostik? Was waren Kennzeichen dieser Anfänge? Francis Galton (Psychometrische Verfahren zur Erfassung von Fähigkeit & Intelligenz // Einführung in die Normalverteilung für psychische Eigenschaften // Index of Correlation) James McKeen Cattell (Entw. "mentale Tests" zur Erfassung von Intelligenz) Kennzeichen der ersten Periode: > sehr einfache Aufgaben -> geringe Validität  > Psychsophysik  > Intelligenz ist biologisch determiniert  > erste einfache statistische Verfahren (Produkt-Moment-Korrelation, Normalverteilung...)
  • Wer prägte die ZWEITE Phase der psychologischen Diagnostik? Was waren Kennzeichen dieser Zeit Alfred Binet: Erfassung von Intelligenz anhand des "Intelligenzalters", 3-13 Jährige & 5 Aufgaben pro Altersstufe // Problemlösen im Alltag Henry Herbert Goddard: Übersetzung des Binet Testst // Forschung zu Eugenik // Testung auf Ellis Island Kennzeichen - Komplexere  Aufgaben mit signifikanter Beziehung zum diagnostischen Merkmal (Intelligenz) - Normierung und Objektivierung (Vergleichsgruppen, Altersnormen etc.) - Zahlreiche Aufgaben (vs. Einzelaufgaben); Anfänge der Itemanalyse
  • Zählen Sie Charakteristika von Persönlichkeitseinschätzungen auf! • Unausweichlich • Möglich auf Grund minimaler Hinweisreize • Spontane Form der Personenbeschreibung • Automatischer Prozes
  • Nennen Sie drei Methoden zur Bestimmung der Urteilsgüte und beschreiben sie sie kurz! Konsensus (Ausmaß, zu dem Fremdurteile übereinstimmen)  Selbst-Fremd-Konvergenz (Ausmaß, zu dem Selbstbeurteilung und Fremdbeurteilungen übereinstimmen) Urteilsgenauigkeit (Korrelation zwischen der Prädiktion und dem Kriterium [Verhalten, IQ])
  • Welche Möglichkeiten gibt es, den Konsensus zu bestimmen? Differenzwerte & Korrelation
  • Welches Testgütekriterium lässt sich mit Hilfe des Konsensus bestimmen? Wie ist es definiert?  Objektivität: Ausmaß, zu dem Aussagen über eine Zielperson unabhängig von der Person des einzelnen Beurteilers sind.
  • 10. Wodurch kann Übereinstimmung reduziert oder erhöht werden?  • Lack of shared meaning • Nur ein Urteiler urteilt korrekt • Stereotypie / Halo-Effekt • Milde-Effekt
  • Was ist die Kernaussage von Cronbach’s Complaint? Die Urteilsgenauigkeit kann auf einer genauen Einschätzung der Zielperson beruhen oder auf allgemeinen Urteilstendenzen > ursprüngl. auf selbst-fremd Konvergenz bezogen > Zerlegung der Varianz von Beurteilungen in vier Komponente
  • was sind nach Cronbach die 4 Komponenten der Urteilsgenauigkeit? 1. Konstante (bestimmt Niveau // allgemeine Urteilstendenz) 2. Target (differentielles Niveau // differentielle Urteilstendenz) 3. Eigenschaft (bestimmt Stereotypgenauigkeit) 4. Einzigartigkeit (bestimmt differentielle Genauigkeit -> Urteiler beurteilen individuelle Person)
  • Was ist der Barnum Effekt und wovon hängt er ab? Tendenz, vage, allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren Hängt ab von: > hohe Basisrate, hohe Bedeutsamkeit > Personalisierung > auf Grundlage "psychologischer Tests" -> hoher Expertenstatus  > hypothesenkonformes Testen
  • Was ist Cold Reading? Beschreibe kurz zwei dazugehörige Methoden! Glauben lassen, dass man viel über anderen weiß, obwohl man eigentlich nichts weiß 1) Shotgunning: Schnelle Nennung vieler und allgemeiner Statements 2) Rainbow Ruse: Verwendung bipolarer Eigenschaften, die alle Möglichkeiten abdecken > die Körpersprache wird als Feeback genutzt, um nachzufassen 
  • Den Barnum-Effekt bedenkend – welche Probleme ergeben sich im Rahmen von diagnostischen Urteilssituationen? • Die Selbst-Fremd-Konvergenz wird artifiziell erhöht • Der Fit zwischen Diagnostiker und Klient wird also auch artifiziell erhöht
  • 16. Beschreibe das Linsenmodell nach Brunswik! Wie genau kann ein Urteiler eine Eigenschaft einer Zielperson bestimmen?  > Zielperson gibt Hinweisreize mit unterschiedlicher Validität die vom Urteiler unterschiedlich genutzt werden Validität der Hinweisreize = Relevanz + Beobachtbarkeit Nutzung = Wahrnehmung + tatsächliche Nutzung  (Realistic Accuracy Model)
  • Was sind die Moderatoren der Urteilsgenauigkeit? Eigenschaften (am besten einzuschätzen sind Extraversion und Verträglichkeit, am schlechtesten Neurotizismus)  Urteiler (Interpersonelle Erfahrungen, Intelligenz, Motivation)  Person (Konsistenz des Verhaltens)  Information (Quantität vs. Qualität)
  • Wie gut können Lehrer die Intelligenz von Schülern / Schülerinnen einschätzen? Etwa .35 - .73 (als Korrelation zwischen IQ-Wert und Beurteilung)
  • Wer kann die Intelligenz (im Sinne einer Testleistung) am besten einschätzen? Die Person selbst? Fremde? Ihre Freunde? Experten (z.B. Lehrer)? keine signifikanten Unterschiede
  • Beschreibe, was man unter dem diagnostischen Schluss versteht! Vom Index (den manifesten Daten) wird auf das Indizierte (die latenten Eigenschaften) geschlossen.
  • Wonach fragt Repräsentativität? Sind die Hinweisreize repräsentativ für die latente Eigenschaft?
  • Sie wollen den Studienerfolg von Psychologiestudenten vorhersagen. Was machen Sie? 1) ein Kriterium für Studienerfolg wählen, z.B. Note im Vordiplom 2) Hinweisreize (Prädiktoren, Index) auswählen, z.B. Abiturnote, Motivation, IQ, Geschlecht, Zahnstellung 3) Eine empirische Untersuchung durchführen, um die Annahmen zu prüfen
  • Nenne die Phasen der Testkonstruktion 1) Konstrukt  2) Itemmenge  3) Erprobung  4) Itemanalyse -> Revision (-> Itemmenge) 5) Validierung  6) Normierung
  • Wie viele Items sollten Persönlichkeitstests enthalten? Was spricht für wenige/viele Items? tests sollten 15-20 items enthalten  Vorteil viele: repräsentativität & genaue Messung  Vorteil wenige: ökonimisch & sparsam
  • Was geschieht bei der Erhebung empirischer Daten? Was sollte gegeben sein?  • Eine Vorform des Tests wird einer Stichprobe der Zielpopulation vorgelegt • Die Merkmalsstreuung in der Stichprobe sollte möglichst breit sein
  • Was kennzeichnet ungeeignete Items? > differenzieren nicht zwischen Personen mit hoher und niedriger Merkmalsausprägung (geringe Streuung) > korrelieren nur gering mit dem Gesamttest (Schlecht: r<0.30 //mittel: < 0.30-0.50 )