Krankenhausmanagement (Fach) / Controlling, Investition und Finanzierung (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 24 Karteikarten

...

Diese Lektion wurde von Niiklas1997 erstellt.

Lektion lernen

Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.

  • Anreize des DRG-Systems inkl.möglicher Lösungsvorschläge Erlösorientiert: -Mengenausweitung (Leistungsausbau profitabler DRG-Bereiche) -Realistische Mengenplanung -Rightcoding (Codierungsmerkmale möglchst zeitnah ermitteln) -Upcoding (Fall durch Abfälschungen in eine höher gelegene DRG-Stufe verschieben) Kostenorientiert: -Mengenausweitung (Skalen- und Lerneffekte)      - Patientenselektion -Verweildauerreduktion                                       - Gewährleistung hoher Versorgungsqualität Lösungsvorschläge: -automatisierte Basisfallwerte    -Mischvergütung für ausgewählte ambulant erbringbare Leist.
  • Integration von NUB-Leistungen in Zusatzentgelte -NUB-Leistungen = Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden -Krankenhäuser können beantragen, neue Leistungen als NUB-Leistungen gesondert vergütet zu bekommen - Bei Bewilligung des Antrags -> individuelle Verhandlungen zwischen KH und KK -Vorteil: schnelle Anpassung des stationären Vergütungssystems an Innovationen -Nachteil: keine Prüfung des Nutzens und der Risiken neuer Methoden
  • Kompressionseffekt - Kalkuation des Relativgewichts abhängig von der Präzision der Kostenrechnung in den Kalkulationskrankenhäusern -Kompressionseffekt = Einfache Fälle werden überbewertet, komplexe Fälle werden unterbewertet -Problem -> Fälle mit besonders hohen Sach- und Personalkosten werden nicht adäquat vergütet
  • DRG-Split -Krankenhäuser machen Vorschläge, inwiefern DRGs gesplittet werden können -InEK prüft Splitkriterien und simuliert Alternativen -Aufnahme ins DRG-Sytem, wenn der Split plausibel ist und zu mehr Kostenvarianz führt
  • Entgeltverhandlungen zwischen KK und KH Grundsatz der prospektiven Verhandlung (Budgetierung für das nächste Jahr) Das Budget des letzten Jahres bildet die Basis für die Verhandlungen Budget setzt sich aus 2 Komponenten zusammen: 1. Art und Menge der zu erbringenden stationären DRG-Leistungen (multipliziert mit dem jeweilgen Landesbasisfallwert)  2. KH-individuelle Entgelte und sonstige Leistungen, bspw. NUB
  • Welche KK treten in Verhandlungen mit dem KH? Diejenigen, die einen Patientenanteil von >5% vorzuweisen haben
  • Wann ist der ideale Entlassungszeitpunkt eines Patienten? Tendenziell am ersten Tag, an dem es keine Abschläge mehr gibr, da hier der DB am höchsten ist Es kann dennoch sinnvoll sein, den Patienten früher oder später zu entlassen, weil die DB dann noch höher sind und die Kosten ggf. mit der Zeit sinken.
  • Mehr- oder Mindererlöse Liegt das Krankenhaus mit seinen Erlösen oberhalb des Budgets, das mit den Krankenkassen ausgehandelt wurde, so muss das Krankenhaus 65% der Mehrerlöse an die KK zurückzahlen. 35% darf es behalten. Liegt das Krankenhaus allerdings unterhalb des festgelegten Budgets, so erhält das KH trotz Nichterbringung von Leistungen 20% der Mindererlöse.
  • Fixkostendegressionsabschlag (FDA) Krankenhäuser können über vereinbarte Mehrleistungen verfügen. Die Vergütung dieser Mehrleistungen nimmt über 3 Jahre hinweg um 35% ab. Es gibt nicht-abschlagfähige Leistungen, dazu zählen Medizinprodukte, NUB, Zusatzentgelte oder ambulante Leistungen. Bei nicht-mengenanfälligen Leistungen kommt es zu einer hälftigen Anwendung des FDA. --> Beendigung der doppelten Degression, keine Kollektivhaftung wie beim MLA.  Instrument der Mengensteuerung, um eine Ausweitung des Erlösbudegts aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen (mengenbez. Kostenvorteile, Effizienzgewinne) entgegenzuwirken.
  • Mehrleistungsabschlag (MLA) Krankenhäuser mit vereinbarten Mehrleistungen haben eine Kürzung der Vergütung der vereinbarten Mehrleistungen um 25% über 3 Jahre zu verzeichnen. Zusätzlich kommt es zu einer Kürzung des Landesbasisfallwerts. Dies gilt für alle Krankenhäuser, die somit weniger Geld für stationäre Leistungen erhalten. Man spricht hierbei von einer Kollektivhaftung sowie einer doppelten Degression. Doppelte Degression = Mehrleistungsabschlag + Senkung des Landesbasisfallwerts
  • Alternative Finanzierungsformen auf dem KH-Markt Fördermittel seitens der Länder gehen stetig zurück. Alternative Finanzierungsquellen gewinnen an Bedeutung: 1. Kapitalmarkt 2. Einzelförderung inkl. Bauförderung 3. Pauschalförderung 4. Eigenmittel der KH
  • Die 2 Perspektiven des Finanzmanagements funktionale Perspektive: Finanzmanagement = Planung, Durchführung und Kontrolle von Finanz- und Investitionsentscheidungen im KH institutionale Perspektive: Finanzmanagement = Führungskräfte, welche Verantwortung für die Entscheidungsfindung und der Umsetzung von Finanz- und Investitionsentscheidungen im KH tragen
  • Erfolgsanalyse im KH Durch: Absolute Erfolgskennzahlen, wie bspw. EBITDA; Anwendung auf einzelne Geschäftsbereiche, Teileinheiten oder ein gesamtes KH Rentabilitätskennzahlen, wie bspw. ROI oder GK-Rentabilität; Anwendung beim Kennzahlenvergleich zwischen Krankenhäusern
  • Finanzanalyse im KH Beurteilung der Finanz- und Liquiditätslage des Krankenhauses Verschiedene Liquiditätskennzahlen: 1. Bestandsorientiert (langfristige Kapitalstruktur) 2. Dynamisch (Cashflow) 3. Absolut (liquide Mittel) 4. Relativ (dynamischer Verschuldungsgrad) -> kurzfristige Liquidität: "Kann das KH seine fälligen Zahlungsforderungen nachkommen?" -> langfristige Liquidität: "Weist das KH eine ausgegliche Finanzierungs- und Kapitalstruktur auf?"
  • Aufgaben der Finanzplanung im KH-Sektor 1. Aufrechterhaltung der Liquidität 2. kurz- und langfristigen Kapitalbedarf bestimmen 3. Leistungsmengen durch Teilpläne bestimmen
  • Kurz- und langfristige Finanzplanung kurzfristig: "Liquiditätsplanung", Zeithorizont = 1 Jahr langfristig: "Kapitalbedarfsplanung", Zeithorizont = 3-6 Jahre
  • Finanzierungsansätze im KH-Sektor 1. Eigenkapital (materielle und formale Privatisierung) 2. Fremdkapital (Bankkredite, Leasing) 3. alternative Modelle (Public-Private-Partnership)
  • Eigenkapital als Finanzierungsansatz Formale Privatisierung = Rechtsformänderung Materielle Privatisierung = Verkauf öffentlicher Häuser an private Träger Funkionale Privatisierung = Auslagerung von Dienstleistungen Vorteile von Privatisierung:  1. Zugang zum Kapitalmarkt 2. Flexibilität im Rahmen von Tarifverträgen 3. Synergieeffekte bei Zugehörigkeit zu Konzernen Nachteile von Privatisierung: 1. Renditeerwartung vs. Qualität
  • Private Equity Teil der EK-Finanzierung -> Fondsgesellschaft erwirbt Anteile durch Einbringung von EK (in der Regel auf 5 Jahre beschränkt) Vorteile: 1. Mittelbereitstellung für Investitionen 2. Stärkung der EK-Basis 3. Risiko liegt beim Investor Nachteile: 1. hohe Renditeerwartungen 2. Rationalisierungsmaßnahmen zur kurzfristigen Wertsteigerung
  • Leasing als Finanzierungsansatz Vorteile: 1. Neustes Equipment  2. flexibel, bilanzneutral und liquiditätsschonend 3. schnelle Verfügbarkeit Nachteile: 1. sehr teuer 2. aufwendige Vertragsgestaltung
  • Public-Private-Partnerships als Finanzierungsansatz Kooperation zwischen öffentlichen Institutionen und der Privatwirtschaft. Anwendung bspw. bei Umbaubedarf, Neubaumaßnahmen sowie Geräteausstattung. Dient der Nutzung von Synergieeffekten und dem verbesserten Ressourceneinsatz. Vorteile: 1. Effizienzgewinne durch privatwirtschaftliche Strukturen 2. Optimierte Risikoverteilung 3. öffentliche Hand kann sich auf Kernkompetenzen der Daseinsfürsorge konzentrieren Nachteile: 1. Schwierigkeiten bzgl. des Datenschutzes 2. Gesetzliche Hürden 3. Komplexe Vertragsstrukturen und hohe Transaktionskosten
  • Vorschläge für die zukünftige KH-Finanzierung 1. Monistische KH-Finanzierung: Finanzierung der Betriebs- und Investitionskosten durch die KK (Verteilung der Investitionsmittel im Rahmen selektiver Einzelversorgungsverträge)  2. Strukturfonds: Ergänzung der Investitionsförderung der Länder durch den Bund, insofern 50% der Kosten von den Ländern getragen werden 3. Unterscheidung des DRG-Systems in Versorgungsstufen zur Weiterentwicklung der Betriebskostenfinanzierung, z.B. durch Mutliplikation der Relativgewichte
  • Wann ist eine Ausweitung der Leistungen sinnvoll? 1. Wenn Skalen- und Lerneffekte erwartet werden 2. Wenn hohe ungedeckte Fixkosten vorliegen -> ob eine Ausweitung lohnenswert ist, hängt von den DRG´s ab (Höhe des Sachkostenanteils)
  • Die 3 Spannungsfelder des KH-Sektors 1. Spannungsfeld zwischen Selbstverwaltung und Regierung 2. Spannungsfeld zwischen ambulanter und stationärer Leistungserbringung 3. Spannungsfeld zwischen Bund, Land und Kommune