Differentielle Psychologie (Fach) / 4.6 Selbstkonzept und Wohlbefinden (Lektion)

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Sem. Adelmann

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  • Selbstkonzept und Wohlbefinden Selbst = subjektive Bild, Selbstkonzept Bewertung der eigenen Person, Selbstwertgefühl, Einstellung zur eigenen Person Charakteristische Stimmungslage, Wohlbefinden Zufriedenheit mit der Lebenssituation, Lebenszufriedenheit 
  • 4.6.1 Ich, Mich, Selbstkonzept William James:  Das Ich und das Mich  Ich= Akteur, Urheber der eigenen Handlungen und des eigenen Wissens Mich=Objekt des eigenen Wissens, Selbstkonzept ist der dispositionale (zeitlich mittelfristig stabile) Anteil des Mich; universelles (dazu gehören Wissensbeständen, von denen wir fälschlicherweise glauben, dass sie uns persönlich charakterisieren) und individualtypisches (größerer Anteil) Wissen über eigene Person Wie andere Wissensbestände auch übt das Selbstkonzept die Funktion eines kognitiven Schemas aus: Es beeinflusst die Verarbeitung selbstbezogener Informationen. Wörter, die mit dem Selbstkonzeot konsistent sind, werden schneller verarbeitet, als die KG.Da wird die Wirkung deutlich vom Selbstkonzept, wenn es einem wichtig ist und subjektiv. Diese Operationalisierung von Selbstschemate ist aber mit Extremwerten in Eigenschaften konfundiert. Man kann auch ein sehr ausgeprägtes Selbstschema für ein interindividuell betrachtet mittelstarken Eigenschaftswert haben. Um die Konfundierung mit der Eigenschaftsextremität zu vermeiden, wurden in einer weiteren Analyse die spontan genannten Eigenschaften nur mit solchen Eigenschaften verglichen, die die Vpn für genauso charaktersitisch hielten, nicht aber spontan genannt hatten. Auch bei diesem Vergleich wurden die spontan genannten Eigenschaften schneller erkannt und besser erinnert. Damit konnte ein schematisierender Effekt fpr die spontan genannten Eigenschaften nachgewiesen werden, der nicht auf der Extremität der Eigenschaftwerte beruhte. Derselbe Schemaeffekt wurde auch für spontan genannte Eigenschaften gefunden, die das Ideal-Selbst beschreiben.  Variablenorientiertes Verfahren der Selbstbeurteilung von Eigenschaftenwerten: Eigenschaften werden danach beurteilt, wie typisch sie für die eigene Person sind. Für jeden Bereich wurde die Korrelation zwischen Selbst- und Bekanntenurteil berechnet (variablenorientierter Ansatz) und für jede Person ebenfalls die Korrelation zwischen den selbstbeurteilen und von Bekannten beurteilten Selbstkonzeptprofilen der Person (personorientierter Ansatz). Mittlere Übereinstimmung zwischen Selbst und Bekanntenurteil für das Selbstkonzeptprofil viel höher aus. Intraindividuelle Unterschiede in Stärken und Schwächen sind besser einschätzbar als interindividuelle Unterschiede in Stärken und Schwächen. Von daher scheint die Analyse von Selbstbildprofilen besonders fruchtbar zu sein. Intraindividuelle Unterschiede zwischen verschiedenen Selbstkonzeptbereichen lassen sich mit höherer Übereinstimmung zwischen Selbst und Bekannten beurteilen als interindividuelle Unterschiede in einem bestimmten Selbstkonzeptbereich.
  • 4.6.2 Selbstwertgefühl = Zufriedenheit mit sich selbst, Einstellung gegenüber sich selbst Zeitlich weniger stabil als das Selbstkonzept, da es durch Stimmungsschwankungen beeinflusst wird. Zeitl Stabilität dennoch so hoch, das es als Persönlichkeitseigenschaft angesehen wird. Frpher: Eindimensionales Konstrukt, das durch Selbstbeurteilung auf einer entsprechenden Skala gemessen werden kann. Bedeutung des Selbstwertgefühls: zentrale Komponente der allgemeinen Lebenszufriedenheit und ein wichtiger Indikator für psychische Gesundheit. Alternativhypothese: Selbstwertgefühl als Eigenschaftshierarchie. Dem allgemeinen Selbstwertgefühl sind vier spezifischere Selbstwertfaktoren untergeordnet (intellektuelles, soziales, emotionales und physisches Selbstwertgefühl=mehrdimensional), die wiederum in noch spezifischere zerfielen. Sturktur des Selbstwertgefühls zeigte eine deutliche zeitliche Kontinuität. Struktur des Selbstbewertgefühls ist allerdings kein 1:1-Abbild der tatsächlichen Leistungen, sonder übertreibt Unterschiede zwsichen den Bereichen. Das wurde zuerst im schulischen Kontext erkannt, wo regelmäßig verbale und mathematische Leistungen deutlich korrelieren, das Selbstwertgefühl in diesen Bereichen aber weitgehend unkorreliert ist. >Das Selbstwertgefühl ist bereichsspezifisch organisiert. Unterschiede zwischen Bereichen werden durch intraindividuelle Kontrasteffekte übertrieben. (...wonach Schüler ihre Leistungen nicht nur mit externen Standards vergleichen, sondern auch zwischen Bereichen kontrastieren, wobei es zu Kontrasteffekten kommt (intraindividuell gesehen positive bzw negative Leistungen erhöhen bzw. senken den bereichsspezifischen Selbstwert)). Kontroverse Diskussion: Beziehung zwischen den bereichsspezifischen Faktoren und dem bereichsspezifischen allgemeinen Selbstwertgefühl. Marsh et al. fanden schon im KGalter ein klar berichsspezifisch organisiertes und ein davon unabhängig durch bereichsunspezifische Fragen reliabel erfassbares allgemeines Selbstwertgefühl. Dass das allgemeine Selbstwertgefühl nicht einfach der inuitiv gebildete Mittelwert des Selbstwertgefühls in spezifischen Bereichen ist, liegt ua daran, dass das allgemeine Selbstwertgefphl zeitlich weniger stabil ist als die einzelnen bereichsspezifischen Faktoren.  Ähnliche Diskrepanzen bei der Lebenszufriedenheit: Interindividuelle Unterschiede in der allgemeinen Lebenszufriedenheit sind weniger zeitstabil also solche in der Zufriedenheit mit bestimmten Lebensbereichen. Allg. Lebenszufriedenheit stärker von Wetter und Stimmungen abhängig, Fragen sind unkonkreter. Auch allg. Selbstwertgefühl stärker beeinflusst durch Stimmungslage. Nutzen zur Vorhersage depressiver Tendenzen beim Selbstwertgefühl ist auch geringer als erwartet. Die Frage, welchen Einfluss die bereichsspezifischen Selbstwertgefühle auf das allgemeine Selbstwertgefühl zum selben Zeitpunkt haben, ist umstritten. Bessere Vorhersage durch eine gewichterte Summe der bereichsspezifischen Faktoren
  • 4.6.3 Dispositionale Aspekte der Selbstwertdynamik Zum Verständnis individueller Besonderheiten im Selbstwertgefühl, ist es sinnvoll, das Selbstwertgefühl aus danamisch-interaktionistischer Sicht zu betrachten. Welche Wechselwirkung besteht zwischen Selbstwertgefühl und selbstwertrelevanten Situationen? Komplexe Wechselwirkung: Prozesse zuerst isoliert betrachten und anschließend zu einem Gesamtbild der Selbstwertdynamik zusammenzufügen. Welche individuellen Besonderheiten gibt es in den Prozessen?
  • Selbstwahrnehmung des Körpers, physiologischer Prozesse und des eigenen Verhaltens Sinnesmodalitäten liefern ständig Infos darüber, wie wir aussehen und uns verhalten Selbstwahrnehmung ist keineswegs akkurat zb im visuellen oder physiologischen Vorgängen Das auf Selbstwahrnehmung gegründete Selbstkonzept ist abhängig von der Genauigkeit der Selbstwahrnehmung und diese kann von Person zu Person variieren.  +Selbstwahrnehmung ist erwartungsgesteuert; durch den Vergleich sensorischer Informationen und den Erwartungen über diese Informationen. Jede Wahrnehmung beginnt schon mit einer Hypothese. Im Falle der Selbstwahrenehmung ist diese Hypothese das Selbstkonzept. Von daher neigen wir dazu, ständig unser Selbstbild zu bestätigen, weil wir uns selbst immer nur im Licht  unseres schon vorhandenen Selbstkonzepts wahrnehmen können.= selbstkonsistenzerhöhende Verzerrung. Sie führt dazu, dass vorhandene Unterschiede im Selbstkonzept stabilisiert werden, weil leicht bis mäßig diskrepante Informationen im Prozess der Selbstwahrnehmung dem Selbstkonzept angepasst werden.
  • Selbsterinnerung Erinnerung an eigenes Erleben und Verhalten in früheren Situationen. Der Inhalt dieser Erinnerungen nimmt Einfluss auf das Selbstkonzept. Erinnern wird durch Erwartungshaltungen und schematisierende Effekte verzerrt. >hier gibt es auch eine selbstkonsistenzerhöhende Tendenz: stabile Selbstkonzeptunterschiede werden weiter stabilisiert aber auch die Erinnerung an früheres eigenes Erleben und Verhalten wird dem aktuellen Selbstkonzept angepasst (wir erscheinen in unserer Erinnerung konsistent mit unserem akutellen Selbstkonzept -> dadurch glauben wir zu wissen, wer wir sind). Erhöht das Gefühl der Identität, d.h. dem Gefühl einer Kontinuität zwischen früherem und jetzigem Mich. autobiographisches Gedächtnis = Selbsterinnern
  • Soziales Spiegeln Durch soziale Interaktion kommt eine weitere selbstkonzeptrelevante Informationsquelle ins Spiel: Die Meinung anderer von uns selbst. Danach sehen wir uns selbst so, wie wir uns im Spiegel der anderen sehen. Wir halten uns für hilfsbereit, wenn wir aus den Reaktionen anderer schließen, dass sie uns für hilfsbereit halten. Wir können nur aus unserer Perspektive vermuten, wie andere uns sehen.  Selbstkonsistenzerhöhende Verzerrung: Bei geringerer eingeschätzter sozialer Kompetenz unterschätzen wir pos Rückmeldungen anderer und achten eher auf Negative. Studie: Versuchspersonen überschätzten die Konsistenz des Urteils anderer über sie. Sie konnten zwar deren mittleres Urteil relativ gut vorhersagen, waren aber nicht fähig, Unterschiede zwischen den Urteilen der Bekannten vorherzusagen. Sie nahmen also in unterschiedlichen sozialen Spiegeln immer dasselbe Bild wahr. Unser Bild vom Eindruck anderer ist im Grund nicht anderes als eine Projektion unseres Selbstbildes auf andere. Unser Bild von uns selbst beruhe überwiegend auf Bildern, die uns wichtige Bezugspersonen vorhalten. Können auch Unterschiede zwischen diesen einzelnen Beurteilungen wahrnehmen.  Der Eindruck über uns bestimmt nur insofern unser Selbstkonzept, als wir Abweichungen zwischen diesem Eindruck und unserem Selbstkonzept wahrnehmen können. Diese Fähigkeit scheint jedoch nur gering entwickelt zu sein. Das begrenzt den Einfluss des sozialen Spiegelns auf das Selbstkonzept.
  • Sozialer Vergleich Obige Punkte können Selbstkonzept beeinflussen. Tun sie das, hat es Konsequenzen auf das Selbstwertgefühl, wenn die Konsequenzen pos oder neg bewertet werden. Selbstwertgefühl entspringt einem sozialen Vergleich. Soziale Vergleichseffekte werden insbesondere dann deutlich, wenn Menschen ihre Bezugsgruppe wechseln. Big-Fish-Little-Pond Effekt: es ist für den Selbstwert besser, ein Großer unter Kleinen zu sein als ein Großer unter Großen. (mehrgliedriges Schulsystem) Das Selbstwertgefül wird beim sozialen Vergleich dadurch bestimmt, wie wir glauben, uns von unserer Bezugsgruppe zu unterscheiden.
  • Selbstüberschätzung und Narzissmus Selbstbezogene Kognitionen (alle Überschriften davor) werden durch selbstwertbezogene Motive beeinflusst. Wahrnehmungen sind hypothesengesteuert & motivationsgesteuert: Wir nehmen besonders leicht das wahr, was wir wahrnehmen möchten. Selbstwertbezogenes Motiv: Wir streben nach einem pos Selbstwertgefühl/Selbstwerterhöhung. Auch bei Erwachsenen findet sich eine mäßge Selbstüberschätzung. Hier kann es zum Konflikt zwischen Tendenzen zur Selbstwerterhöhung und zur Selbstkonsistenz kommen, wenn das Selbstwertgefühl sehr niedrig ist. Tatsächlich wird dann eine Selbstabwertung gefunden. Gnadenloser Realismus oder Selbstunterschätzung findet sich bei depressiven Tendenzen oder niedrigem Selbstwertgefühl. Je stärker sich Menschen überschätzen, desto sozial unerwünschter ist ihre Persönlichkeit. Interindividuelle Unterschiede in der Tendenz, sich selbst positiver einzuschätzen als Bekannte es tun, sind im Falle sozial erwünschter Eigenschaften konsistent über diese Eigenschaften. Diese dispositionale Selbstüberschätzung korreliert negativ mit vielen erwünschten und positiv mit vielen unerwünschten Eigenschaften. Die Tendenz zur Selbstüberschätzung scheint stark generalisiert zu sein, wenn das Selbstwertgefühl davon profitiert, weil sozial Erwünschtes überschätzt und sozial Unerwünschtes unterschätzt wird.
  • Narzissmus Persönlichkeitsstörung aber auch eine Dimension der normalen Persönlichkeit, gekennzeichnet durch Selbstüberschätzung (Intelligenz, physische Attraktivität. Leistung), mangelnde Empathie, Überempfindlichkeit gegenüber Kritik und Stimmungsschwankungen. Selbstwertgefühl bei Narzissten besonders labil aber positiv. Dasselbe konnte für Schwankungen des Selbstwertgefühls gefunden werden und in der Stimmungslage. Sie reagieren besonders sensitiv gegenüber Lob und Kritik. Narzisstische Menschen, insbesondere narzisstische Frauen, werden eher Medienstart als wenig narzisstische. Narzissten machen auf Fremde einen positiven Eindruck, der auf ihrer Kleidung, ihrem Charme und scheinbarer Selbstsicherheit beruht. Längerfristig wirkt ihr grandioses Selbstkonzept jedoch negativ auf andere.
  • Selbstdarstellung Tednenzen zur Selbstwerterhöhung und Selbstkonsistenz betreffen nicht nur Prozesse des Wahrnehmens und Erinnerns, sondern auch das eigene Verhalten. Soziales Verhalten ist im wesentlichen Selbstdarstellung. Selbstdarstellung dient dem Eindrucksmanagement: Wir versuchen den Eindruck anderer über uns zu steuern (Selbstkonzept bestätigen=Konsistenzaspekt/Selbstwerdienlich, Erhalt von pos Rückmeldungen) Authentische Selbstenthüllung ist wrsh keine Form der Selbstdarstellung. 2 Eigenschaften bedeutsam für den Prozess der Selbstdarstellung -Bedürfnis danach...weil Selbstwerterhöhung. Bei mangelnder Fähigkeit der Selbstdarstellung: Der Versuch ein niedriges Selbstwertgefühl durch positive Selbstdarstellung zu steigern, sclägt fehl, und dieser Misserfolg senkt das Selbstwertgefühl noch mehr. Selbstüberwachung aka Eindrucksamangement durch Selbstdarstellung, starkes Achten auf den Eindruck anderer über das eigene Verhalten. Lässt sich aufteilen in soziale Fertigkeit (Fähigkeit zur Selbstdarstellung) und Inkonsistenz (Bedürfnis nach Selbstdarstellung und die Abhängigkeit des eigenen Verhaltens von den Erwartungen anderer). Fähigkeitsfaktor korrelierit negativ mit Neurotizismus und Gehemmtheit, positiv mit Extraversion und nicht mit der Tendenz zu sozial erwünschten Antworten. Der Faktor soziales Fertigkeiten bezieht sich va auf akquisitive (möglichst positive Bewertung von Anderen: Selbstdarstellungskompetenz und Wahrnehmungssensibilität), der Faktor Inkonsistent auf protektive Selbstdarstellung (protektive Variabilität, protektiver sozialer Vergleich, akquisitive korrelieren pos mit authentischer Selbstdarstellung, andersherum bei protektiver). -Fähigkeit dazu
  • Selbstaufmerksamkeit Durch Selbstwahrnehmung und Selbsterinnerung kurzfristiger Zustand Disposition zu besonders starker oder schwacher Selbstaufmerksamkeit: 3 unabhängige Faktoren -private Selbstbewusstheit unterschied zu 2.: sich eher mit privaten als mit öffentlichen Aspekten/Perspektiven/Tönung des emotionalen Kontexts der eigenen Person zu beschäftigen. -öffentliche Selbstbewusstheit  -soziale Ängstlichkeit Mit privater Selbstbewusstheit ist man resistenter gegnüber Konformitätsdruck + die Selbstbeschreibungen von Menschen, die sich mehr mit sich selbst beschäftigen, scheinen vailder zu sein. Soziale Ängstlichkeit scheint nicht durch erhöhte öffentliche Selbstaufmerksamkeit im Allgemeinen charakterisiert zu sein, sondern durch negativ getönte Selbstaufmerksamkeit.  Wieweit sich öffentliche und private Selbstbewusstheit unterscheiden lassen, scheint von der emotionalen Qualität der Situation abzuhängen. In negativ getönten Situationen korrelieren beide Eigenschaften hoch miteinander, nicht aber in positiv getönten Situationen.
  • Explizites und implizites Selbstkonzept und Selbstwertgefühl Implizites: Dem Bewusstsein nicht zugänglich oder nur unter bestimmten Bedingungen. Erfassung durch IAT. Explizite Schüchternheits-Selbstbeurteilungen sagen eher kontrolliertes schüchterne Verhalten vorher und implizite Schüchternheit dagegen spontanes schüchternes Verhalten.  Das implizite Selbstkonzept der Persönlichkeit ist das implizit repräsentierte Konzept der eigenen Persönlichkeit. Es sagt eher spontanes als kontrolliertes Verhalten vorher. Das implizite Selbstkonzept liefert nur in den beiden Temperamentsfaktoren Extraversion und Neurotizismus signifikante Verhaltensvorhersagen. Eine Kontrolle des impliziten Selbstwerts ändert nichts an der Validität des Extraversions- und des Neurotizismus-IAT. Durch IATS lassen sich das implizite Selbstwertgefühl und auch das implizite Slebstkonzeot der Persönlichkeit erfassen, Letzteres auch in seiner semantischen Bedeutung unabhängig von der evaluativen Bedeutung (Bewertung nach positiv - negativ von einer Attributsdimension). Allerding scheinen nur implizite Selbstkonzepte von Temperamentseigenschaften inkrementelle Validität für Verhalten zu haben.
  • Zusammenfassung Integratives Modell der selbstbezogenen Informationsverarbeitung:  Es gibt zahlreiche unterschiedliche Informationsverarbeitungsprozesse, die das Selbstkonzept und Selbstwertgefühl in unterschiedlicher Stärke beeinflussen. Sie können sich auch gegenseitig beeinflussen. Es ist die gemeinsame Resulante aller einzelnen Prozessstärken, die die Größe und Richtung ihrer Wirkung auf das Selbstkonzept und das Selbstwertgefühl bestimmt. Das Modell kann vieles erklräen, aber wenig vorhersagen. Selbstkonzept und teilweise auch Selbstwertgefühl sind einigermaßen stabil und zeigen Korrelationen zu objektiven Fähigkeiten und Fremdeinschätzungen. Es fehlen integrative Ansätze, die die Funktion der einzelnen Komponenten im Gesamtzusammenhang des Selbstsystems untersuchen. > Synthese hinkt der Analyse hinterher 
  • 4.6.4 Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit Psychische Gesundheit hat eine objektive und eine subjektive Seite.  Objektiv: Fähigkeiten zur Bewältigung innerer und äußerer Anforderungen und Belastungen > Kompetenzen Subjektive Seite: Wohlbefinden; hängt nur in eingeschränktem Maße von der äußeren Lebenssituation und den objektiven Fähigkeiten ab Kognitive Komponente: Lebenszufriedenheit  Affektive: Glücklichsein, bestehend aus 2 Dispositionen: Tendenz neg oder pos Gefühle zu erleben 6 verwandte Unterfaktoren von Wohlbefinden Selbstakzeptanz  Kontrolle über die Umwelt  sinnerfülltes Leben  persönliches Wachstum  positive soziale Beziehungen  Autonomie  Jeder Faktor des Wohlbefindes zeigte eine Korrelation von mindestens .052 mit einem der 5 Hauptfaktoren der Persönlichkeit. Alle Gruppen unterschätzten das Wohlbefinden von psychiatrischen Patienten und der Bevölkerung insgesamt massiv. Blinde, Rollstuhlfahrer, arme Schwarze, unverheiratete Sozialhilfeempfänger sind überweigend glücklich mit ihrem Leben.  Nach dem Regelkreismodell von Headey und Wearing schwankt das subjektive Wohlbefinden um einen individuellen Sollwert herum; dieser Sollwert des Glücks ist eine mittelfristig stabile Persönlichkeitseigenschaft. Das subjektive Wohlbefinden korreliert mit dem allgemeinen Selbstwertgefühl, dem Gefühl persönlicher Kontrolle über das Leben, Extraversion, geringem Neurotizismus und Religiosität, kaum aber mit dem absoluten Einkommen, sondern eher mit dem relativen Einkommen in Bezug auf eine Vergleichgruppe ähnlichen Alters, ähnlicher Bildung und des gleichen Geschlechts. Die Korrelate des Wohlbefindens korrelieren wiederum untereinander teilweise stark. Extraversion korrelierte positiv und Neurotizismus korrelierte negativ mit dem späteren Wohlbefinden. Nach Kontrolle des Zusammenhangs verbesserte die zusätzliche Berücksichtigung pos und neg Lebensereignisse nur dann die Vorhersagen auf eine Korrelation von 0.75, wenn die Ereignisse in den letzten 3 Monaten eingetreten waren. Einschneidende negative Lebensereignisse wie Scheidung, Verwitwung oder Arbeitslosigkeit senken die Lebenszufriedenheit auch längerfristig, wobei selbst nach 5 Jahren noch ein erkennbarer durchschnittlicher Effekt verbleibt. Die individuellen Verläufe werden durch unterschiedliche Bewältigungsstile beeinflusst. Die langfristige Stabilität der Lebenszufriedenheit fällt duetlich niedriger aus, als die der Big Five
  • 4.6.5 Exemplarische Anwendung: Selbstdarstellung in neuen Medien (Homepages, Facebook, Online Dating) Persönliche Homepages im Internet liefern valide Informationen über deren Inhaber, auch wenn deren Extraversion und Verträglichkeit aufgrund entsprechender Selbstdarstellung überschätzt wird. Die Angaben über das Ideal-Selbst korrelierten nur für Extracersion und Verträglichkeit mit den Homepage-Beurteilungen, d.h. Homepage-Besucher überschätzten die Extraversion und Verträglichkeit der Homepage-Inhaber etwas, weil diese ihre Homepage entsprechend ihrem Ideal-Selbst gestalten. Homepage-Inhaber überschätzen aufgrund mangelnder sozialer Rückmeldungen typischerweise ihre Möglichkeiten, durch die Homepage ein positives Bild ihrer selbst zu vermitteln. Sofern dies eine allgemeine Tendenz aller Homepage-Inhaber ist, verfälscht sie allerdings nicht die Persönlichkeitsunterschiede zwsichen ihnen. Narzissten nutzen Fb aktiver um dort ein besonders postives Bild von sich selbst darzustellen. Allerdings war es leicht zu durchschauen, sodass sie von Beurteilern auch für narzisstischer gehalten wurden. Fb-Selbstdarstellungen sind mindestens so valide wie Homepage-Selbstdarstellungen, was Persönlichkeitsunterschiede angeht. Ein Grund ist die größerer Interaktivität von Fb. Geringe Offline-Popularität geht oft mit geringer online Popularität einher. Online Dating: Es gibt deutliche Effekte auf die Beantwortungsrate von Vornamen bei den Online-Profilen. Je niedirger die tatsächliche physische Attraktivität war, desto stärker wurde verfälscht, insbesondere von Frauen. Je höher die tatsächliche Attraktivität war, desto mehr Bilder wurden eingestellt. Insgesamt kam man aber zu dem Ergebnis, dass Verfälschungen nicht so gravierend sind wie oft angenommen, weil a) Nutzer das ohnehin bei den anderen erwarten und entsprechend vorsichtig sind und b) Nutzer mit eigenen Verfälschungen vorischtig sind, weil mit dem ersten Offline Date und spätestens beim intimen Kennenlernen das Stündchen der Wahrheit schlagen wird. > Verfälschungen persönlicher Informationen sind beim Online Dating weit verbreitet, insbesondere bei Fotoos, woebi sie meidtes jedoch eher subtiler Natur sind.  Insgesamt sprechen diese Ergebnisse dafür, dass Selbstdarstellung auch in den neuen Medien aktiv betrieben wird, aber umso mehr auf subtile Verfälschungne beschränkt bleibt, je mehr soziale Rückmeldungen es gibt.