Sozialpsychologie (Fach) / Sozialpsychologie (Lektion)
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Sozialpsychologie ist der Versuch, zu verstehen und zu erklären , wie die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen von Personen durch tatsächliche, vorgestellte oder implizite Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden.
Diese Lektion wurde von StefanZ erstellt.
- Primacy-Effekt Früher dargebotene Informationen haben bei der sozialen Wahrnehmung und Interpretation einen stärkeren Einfluss als später dargebotene.
- Summation Betrachter addieren die einzelnen Informationen über eine Person; wenn die bereits vorliegende Information sehr positiv ist, verbessert zusätzliche leicht positive Information den Eindruck.
- Implitzite Persönlichkeitstheorie Vorstellungen von Betrachtern darüber, wie unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale innerhalb einer Person organisiert sind.
- Konfigurationsmodell Ein ganzheitlicher Ansatz zur Eindrucksbildung, der annimmt, dass Betrachter aktiv aus den einzelnen Informationen über andere Menschen tiefergehende Bedeutung konstruieren.
- Sich selbst erfüllende Prophezeiung Wenn eine ursprünglich falsche Erwartung zu ihrer eigenen Bestätigung führt. Die zu Beginn unrichtigen Überzeugungen eines Betrachters über eine Zielperson bewirken, dass sie sich so verhält, dass diese Überzeugungen objektiv bestätigt werden.
- Basisrateninformation Die Basisrateninformation ist eine Grundlage auf de Entscheidungen besser getroffen werden können. Die Basisinformation beinhaltet Daten wie häufig bestimmte Kategorien in der allgemeinen Population vorhanden sind.
- Anker-/ Anpassungsheuristik Eine kognitive Heuristik, die uns den ursprünglichen Standards/Schemata (Ankern) ein bestimmtes Gewicht beimessen lässt, und dazu führt, dass das endgültige Urteil zu nahe am Anker liegt. z.B. wenn die Frage gestellt wird, "ist mein Auto noch mehr oder weniger als 5.000 € Wert?" Dann hat man hierbei mit 5.000 € einen Anker gesetzt.
- Zentrales Persönlichkeitsmerkmal Ein dispositionales Merkmal, das bei Betrachtern den Gesamteindruck von einer Persönlichkeit maßgeglich beeinflusst. Diese Persönlichkeitsmerkmale haben einen überproportionalen großen Einfluss auf den resultierenden Gesamteindruck eines Beobachters. z.B. warm oder kalt
- Peripheres Persönlichkeitsmerkmal Ein Merkmal, dessen Vorhandensein den Gesamteindruck von einer Persönlichkeit nicht bedeutsam beeinflusst. z.B. höflich/unhöflich
- Urteilsheuristiken Eine überschlägige, unbewusste Denkweise, die uns bei einer schnellen Entscheidungsfindung hilft.
- Repräsentativitätsheuristik Ein kleiner Teil an Informationen steht repräsentativ für die zur Entscheidung notwendigen Informationen, sodass diese die Eintrittswahrscheinlichkeit verzerren. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist hier ein persönliches Empfinden (Ähnlichkeitsurteil).
- Verfügbarkeitsheuristik Eine schnelle Beispielfindung führt zur Annahme, dass die Verfügbarkeit für die Häufigkeit steht. Die Schwierigkeit des Abrufs der gesuchten Informationen ist mindestens genau so relevant wie der tatsächliche Inhalt der Informationen. Die Verfügbarkeit erhöht sich nach: - Häufigkeit des Abrufs der Information - Informationen/Erinnerungen die sehr aktuell sind
- Anker/Anchoring (Ankereffekt) Durch äußere Informationseinflüsse werden Bilder oder Gefühle erzeugt. Diese Bilder/Gefühle dienen als zentrale Entscheidungsgrundlage. Die daraus resultierende Entscheidungsgrundlage stellt den Anker dar. Eine Tatsache, dass Menschen bei bewusst gewählten Zahlenwerten von momentan vorhandenen Umgebungsinformationen beeinflusst werden, ohne das Ihnen dieser Einfluss bewusst wird.
- Bumerang Effekt (rebound effect) Beschreibt dir Situation, bei der man versucht gezielt Gedanken an einen Stereotyp zu unterdrücken. Das Unterdrücken der Gedanken scheitert und die stereotypisierten Gedanken kehren mit noch mehr Einfluss zurück.
- Prime Ein Prime ist ein Reiz (Wort, Bild, Geruch, etc.), der bestimmte unbewusste Gedanken in unserem Gehirn beeinflusst.
- Selbstwahrnehmungstheorie Eine Theorie, der zufolge Individuen ihre inneren Zustände bzw. Einstellungen aus dem eigenen Verhalten erschließen, sofern diese inneren Zustände nicht eindeutig sind.
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- Persönliche Identität Bezeichnet die individuellen Selbstmerkmale, die eine Person als einzigartiges Individuum beschreibt. Die persönliche Identiät unterscheidet eine Person von ihrer Eigengruppe. z.B. "Ich bin schüchtern."
- Soziale Identität Bezeichnet die eigenen Gemeinsamkeiten mit denen der Gruppenmitgliedern aus der Eigengruppe. z.B. "Psychologen verstehen Menschen besser als Ärzte."
- Selbstkonzept Die kognitive Repräsentation unserer Selbstkenntnis, die aus der Gesamtsumme aller Überzeugungen besteht, die wir über uns selbst haben. Sie gibt unserer eigenen Erfahrungen - und dazu gehören auch die Beziehungen zu anderen Menschen - Kohärenz und Bedeutung.
- Selbstschemata Mentale Strukturen, die uns dabei helfen die Verarbeitung selbstbezogener Informationen zu organisieren und anzuleiten.
- Selbstreferenzeffekt Die Tendenz, selbstbezogene Informationen besser als andere Informationen zu verarbeiten und zu erinnern.
- Selbstwertgefühl Gesamtbewertung dessen, welches Gefühl ich zu meinen Eigenschaften und zu meinem Selbstwert habe.
- Selbsteinschätzungsmotiv Beschreibt das Streben nach einem möglichst objektiven und genauem Verständnis über das Selbst.
- Impliziter Egoismus Nicht bewusste bzw. automatisch positive Bewertung von Objekten, die man mit dem Selbst assoziiert.
- Selbstdarstellung Verschiedene Strategien, die wir verfolgen, um zu beeinflussen, was andere von uns denken.
- Self-Handicapping Selbstbeeinträchtigtes Verhalten ausführen, um anschließend eine Ausrede für Misserfolg zu haben und im Fall eines Erfolgs besondere Fähigkeit geltend machen zu können.
- Selbstbestätigung Die Selbstbestätigung ist eng mit dem Selbstbild sowie dem Selbstbewusstsein verbunden. Im Grunde geht es darum, die eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten anzuerkennen, zu schätzen und stolz auf die eigene Persönlichkeit und die damit verbundenen Stärken zu empfinden.
- Kohärenzgefühl Das Kohärenzgefühl ist eine Grundüberzeugung, dass das Leben sinnvoll ist und man es erfolgreich meistern kann, auch wenn es immer wieder kurzfristig zu Problemen kommen kann.
- Selbstaufmerksamkeit Zustand des Selbstfokus = man wird zum Objekt des eigenen Bewusstsein. Bsp.: Bei der Vorbereitung auf eine Prüfung wird einem bewusst, dass man im Gegensatz zu Kommilitonen wenig gelernt hat. Daraufhin wird ein negatives Gefühl ausgelöst, welches zur Folge hat, dass auf die nächste Prüfung besser gelernt wird.
- Theorie der Selbstregulatorik Prozess, bei dem das eigene Verhalten kontrolliert und gelenkt wird, um erwünschte Gedanken, Gefühle und Ziele zu erreichen.
- Persuasion Einsatz von Botschaften, um die Meinungen, Einstellungen und das Verhalten anderer Menschen zu ändern: beeinflussende Information!
- Subliminal Sehr kurze (schwache) Reizdarbietung, so dass diese unterhalb der Bewusstseinsschwelle liegen. Dies führt zu Priming (Bahnung) von Gedächtnisinhalten.
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- Durch Anreize (Sanktionen) induzierte Einstellungsänderung Mächtige Institutionen nehmen über Anreize oder rechtliche Sanktionen Einfluss auf das Verhalten. Bsp.: Durch die Einführung des Gesetzes zum anlegen von Sicherheitsgurten (in D 1970 auf Vordersitzen, 1979 auf Rücksitzen), nahm die Häufigkeit des Anlegens zu und die Anzahl der Verkehrstoten nahm nach der Einführung der Gurtpflicht ab.
- Welche Faktoren können die Verhaltensvorhersage beeinflussen? - Korrespondenz zwischen Einstellung und Verhaltensmaß - Einstellungsstärke (bei starker Einstellung höher) - Verhaltensbereich (z.B. bei Politik höher vs. bei Blutspenden geringer) - Persönlichkeitsvariablen (z.B. bei geringer Selbstüberwachung höher)
- Kognitive Dissonanz Einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand. Er entsteht dadurch, dass ein Mensch unvereinbare Kognitionen hat. Kognitionen sind mentale Ereignisse, die mit einer Bewertung verbunden sind. Zwischen diesen Kognitionen können Konflikte entstehen.
- Deskriptive Normen Informieren darüber, wie sich die meisten Menschen in bestimmten Situationen verhalten. z.B. "Wenn es alle tun, wird es seine Richtigkeit haben."
- Injunktive Norm Injunktive Norm bezieht sich auf die Wahrnehmung, welches Verhalten von anderen gebilligt wird. z.B. "Man soll seinen Abfall nicht einfach herumliegen lassen."
- Face-in-the-Door Technik 1. Extreme Bitte: --> Ablehnung 2. Maßvollere Bitte (Zielbitte): --> Wahrscheinlichkeit für Compliance (in Zielbitte Einwilligen, Nachgeben) steigt Beispiel: 1. Extreme Bitte: Teilnahme an langfristigen Blutspendeprogramm --> Ablehnung 2. Maßvollere Bitte (Zielbitte): Einmalige Blutspende --> Compliance Grund: Verpflichtungsgefühl durch Reziprozität. Eine Norm die besagt, dass sich Geben und Nehmen die Waage halten sollten, weshalb Gefälligkeiten zu erwidern sind. Equity - Bedürfnis soziale Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, bewirkt entgegenkommen.
- Foot-in-the-Door Technik 1. Kleine Bitte: --> Zustimmung 2. Große Bitte (Zielbitte): --> Wahrscheinlichkeit für Compliance (in Zielbitte Einwilligen, Nachgeben) steigt Beispiel: 1. Kleine Bitte: Petition für sicheres Fahren unterschreiben --> Zustimmung 2. Große Bitte (Zielbitte): Schild in Vorgarten "Drive Carefully" aufstellen --> Compliance Grund: Verpflichtungsgefühl ausgelöst durch Commitment - Streben nach Konsistenz d.h. Zielperson versucht sich auf konsistente Weise zu verhalten und willigt deshalb ein.
- Prinzip sozialer Bewährtheit Möglichkeiten gewinnen an Wert, wenn alle anderen sie (augenscheinlich) gut finden. "Was alle tun ist gut"