Sebellek (Fach) / 1.2.1 (Lektion)
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Wahrnehmung
Diese Lektion wurde von beate erstellt.
- Nenne die vier Organisationsprinzipien Vereinfachung Figur und Grund Gruppierungstendenz Wahrnehmungskonstanz
- Nenne die drei Tendenzen der Vereinfachung Tendenz zum "guten" Bild Tendenz zur Angleichung Tendenz zum Kontrast
- Erkläre Tendenz zum "guten" Bild Das Gehirn stellt eine Übereinstimmung mit bereits gepeicherten Bildern fest und eränzt und vervollständigt das neue Bild mit bereits bekanntem.
- Erkläre Tendez zur Angleichung Sie führt zu einer Vereinfachung durch Abgleichen mt Bekanntem. Sie erleichtert Die Orientierung. Man weiß wo seine Sachen stehen und findet sich zurecht. Ein sehbehinderter Bewohner findet sich in gewohnter Umgebung trotz mangelnder Sehkraft zurecht solange alle Dinge an ihrem Platz stehen. In einer fremden Umgebung ist er jedoch hilflos da er die gewohnten Bilder nicht abgleichen kann.
- Erkläre Tendenz zum Kontrast Bei der Wahrnehmung von zu vielen ähnlichen Reizen neigt das Gehirn dazu, Gegensätze überzubetonen. Auch sie erleichtert die Orientierung. Bettlägerige Bewohner befinden sich oft in einer sehr reizarmen Umgebung. Kleinste Veränerungen werden daher oft überbetont wahrgenommen.
- Was versteht man unter Figur und Grund? Das Gehirn stellt wichtige (scharf) Informatinen z.B die Figur in den Vordergrund und unwichtige (unscharf) in den Hintergrund. Das schützt vor Reizüberflutung. Wie bei einem Telobjektiv Auch im Akustischen wird der direkte Gesprächspartner wahrgenommen und der Geräuschpegel der Umgebung tritt in den Hintergrund. Menschen mit Hörgeräten haben oft ein großes Wahrnehmungsproblem da die Hörgeräte die Hintergrunggeräuche mit verstärken und nicht genügend ausgeblendet werden können
- Was versteht man unter Gruppierungstendenz? Gruppierungstendenz bedeutet dass das Gehirn einzelne Reize zu Gruppen zusammenfasst die eine Figur ergeben. Eine Figur wird als solches wahrgenommen wenn sie *als Figur bereits im Hirn gespeichert ist *sich von einem hintergrund abhebt *in sich geschlossen ist *Merkmale besitzt die man zu Gruppen zusammenführen kann. z.B. die Sterne am Himmel werden zu Sternbildern gruppiert, der Altenpfleger in Berufskleidung wird vom Bewohner als Pflegepersonal wahrgenommen und eingruppiert.
- Nenne die beiden Teilbereiche der Wahrnehmungskonstanz Formkonstanz Größenkonstanz
- Was versteht man unter Formkonstanz? Durch kompliziere Rechnungsvorgänge ist unser Gehirn in der Lage aus einem auf der Netzhaut abgebildeten zweidemensionalen Bild eine dreidimensionelles Bild zu erstellen. Dieses nehmen wir als kopnstante Form wahr.
- Erkläre Größenkonstanz Wir sind in der Lage Größen zu erkennen. Selbst wenn ein Objekt weit weg ist können wir abschätzen wie groß es eigentlich ist. Dazu benutzt unser Gehirn Erfahrungswerte und einen Vergleich mit anderen zeitgleichen Wahrnehmungsreizen.
- Definiere Soziale Wahrnehmung Subjektive Wahrnehmung einer Person. Wird durch Einstellungen, Gefühlen, Erwartungen oder Absichten beeinflusst. Wahrnehmung andere Personen und Gruppen bei gleichzeitiger Interpretation ihres Verhaltens und Erlebens. Wahrnehmung von Situationen und Sachverhalten.
- Was versteht man unter innerer Wahrnehmung? Gefühle und Stimmungen prägen die Sicht des Menschen auf die Welt genauso wie Einstellungen und Vorurteile. Sie tragen zur Entstehung eines subjektiven Weltbildes bei. Schmerzen oder Traurigkeit können dazu führen eine schöne Situation negativ wahrzunehmen. Ein Bewohner der nach einem Sturz ins Altenheim ziehen muss ist sehr wütend darüber. Er nimmt das Altenheim viel kritischer wahr als jemand der freiwillig in ein Heim zieht
- Erkläre äußere Wahrnehmung Unter äußerer Wahrnehmung versteht man die Wahrnehmung die durch die Sinnesorgane aufgenommen weden. Alles was wir hören fühlen schmecken und riechen trägt zur äußeren Wahrnehmung bei. Auch hier entsteht ein subjektives Bild der Welt. Ein Geruch, Geschmack oder auch ein Musikstück kann mich an positive oder negative Begebenheiten erinnern. Wenn ich Essen rieche bekomme ich Hunger. Alte Menschen deren Sinne eingeschränkt sind haben eine gestörte äußere Wahrnehmung. Sie sollten besonders stimmuliert werden an den Sinnen die noch funktionstüchtig sind.
- Beschreibe was beim ersten Eindruck geschieht. Beim Zusammentreffen zweier sich bis dahin unbekannter Personen macht sich jeder sofort ein Gesammtbild des Gegenübers. Dies ist bder erste Eindruck. Er ist sehr stabil und beeinflusst auch alle später über den Menschen gewonnenen Informationen.
- Welche Beurteilungsfehler kennst Du? Logischer Fehler Sympathie Fehler Ausdrucksdeutung
- Beschreibe den logischen Fehler Man schließt von einer sichtbaren Eigenschaft oder Tatsache auf das Vorhandensein anderer Eigenschaften. Es wird vom Beurteilenden angenommen das bestimmte Eigenschaften immer gemeinsam auftreten zB. von einer sichtbaren Gehbehinderung schließt man auf hilflos und anspruchsvoll Gebildete Menschen scheuen körperliche Arbeit Dicke Menschen sind gemütlich
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- Was versteht man unter Sympathiefehler? Sympathie und Antipathie spielen bei der ersten Begegnung eine große Rolle jedoch sind dies noch keine Beurteilungsfehler. Erst wenn wir einen Wahrnehmungsfilter im weiteren Umgang mit einer Person erzeugen wird es problematisch. Sympathischen Menschen entschuldigt man Fehler eher. Positives Verhalten unsympathischer Menschen wird kaum wahrgenommen.
- Was versteht man unter Ausdrucksdeutung und worin bestehen die Fehler die passieren können. Jeder Mensch orientiert sich bei seinem Gegenüber an Mimik und Körpersprache und zieht daraus Schlüsse uber seine Persönlichkeit. Bei der ersten Begegnung kann es aber auch zu Fehlinterpretationen kommen. Besonders aufpassen muss man bei Menschen deren Mimik und Körpersprache durch Krankheiten (Parkinson) beinträchtigt sind.
- Schreibe etwas zur sozialen Wahrnehmung in der Pflege Der Pfleger sollte Kentnis haben über die allgemeinen Beurteilungsfehler aber auch über seine eigene Einstellung, Vorurteile und Stereotype. Um Fehler so weit wie möglich zu vermeiden ist es notwendig bewusst zwischen Wahrnehmung, Interpretation und Bewertung zu unterscheiden. Dies gilt besonders für die Krankenbeobachtung und das Führen einer Pflegedokumentation.
- Beschreibe den Hof Effekt (haloeffekt) Bei diesem Effekt wird eine Beurteilung durch bestimmte Vorkenntnisse beeinflußt. Den Ausschlag für die positive oder negative Beurteilung geben die markanten und herausragenden Eigenschaften die von der jeweiligen Person als positiv oder negativ beurteilt wird. zB. Pünktlichkeit, ordentlich sein, Kopftuch tragen, Rollstuhl fahren
- Was versteht man unter Stereotype? Stereotype sind vorgefasste Meinungen und Einstellungen über Merkmale einer Gruppe. zB. alte Menschen in Pflegeheimen sind hilfsbedürftig, alte Menschen sind krank, dicke Menschen sind faul. Stereotype können positiv oder negativ sein.
- Worin unterscheiden sich Wahrnehmung und Beobachtung? Wahrnehmung findet zufällig statt. Sie ist weder struktuiert noch zielgerichtet. Die Beobachtung hingegen ist ein zielgerichteter und bewusster Vorgang. Sie findet systematisch und planmäßig statt. Die Beobachtung ist ein wichtiger Bestantteil der Altenpflegepraxis. Sie dient der Informationssammlung und ist damit Grundlage des Pflegeprozesses.
- Was versteht man unter Selbstbeobachtung? Bei der Selbstbeobachtung macht ein Mensch sich seine inneren Erlebnisse, Gefühle und Gedanken bewusst. Die Fähigkeit der Selbstbeobachtung ist eine Schlüsselqualifikation des Altenpflegerberufs. Nur wer seine eigenen Gefühle wahrnehmen kann ist in der Lage sich in andere hineinzuversetzen und nur dann ist der offene Gedankenaustausch im Kolegenkreis möglich. Dazu gehören auch die Bereitschaft und der Mut seinen eigenen Schattenseiten nachzuspüren.
- Was versteht man unter Fremdbeobachtung und was sind ihre Ziele? Die gezielte Fremdbeobachtung ist ein wesentlicher Bestandteil des Altenpflegerberufes. Mit dieser Methode gewinnen die APf Informationen über die ihnen anvertrauten alten Menschen. Sie beobachten gezielt im Rahmen der Pflegediagnoseerstellung. Ziele sind: Gewinnung von Informationen um die alten Menschen individuell pflegen und fördern zu können.