bayerisches wörterbuch g (Fach) / g8 (Lektion)

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g8

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  • gmatzt (Adj.) [gmàzzd] gmatzt gmatzt (Adj.) [gmàzzd]  gmatztverflucht, verhext, vertrackt, verzwickt (…heuer is’s wia gmatzt, so vui Unkraut im Gartn!)
  • Gmias: do hört se da Gmiashandel auf [dåheàzedàgmiàshandlauf] Gmias: do hört se da Gmiashandel auf[dåheàzedàgmiàshandlauf]  do hört se da Gmiashandel auf das ist eine Frechheit, Gemeinheit; das ist doch allerhand; so eine Unverschämtheit
  • Gmiastandler, der [gmiàsdànndlà] Gmiastandler Gmiastandler, der[gmiàsdànndlà]  GmiastandlerGemüsehändler, Gemüseverkäufer (…unser Gmiastandler hod oiss, Gmias, Salat und Obst.)
  • Gmiat, das [gmiàd] Gmiat Gmiat, das [gmiàd]  GmiatGemüt, Seele (…des schlechte Weda is übahaupts ned guad fürs Gmiat!)
  • Gmirk, das [gmiàgg] Gmirk Gmirk, das [gmiàgg]  GmirkGedächtnis, Erinnerungsfähigkeit, Erinnerungsvermögen, Merkfähigkeit (…mei Gmirk hod gscheid nachlassen!)
  • Gmoa, die [gmoà] Gmoa Gmoablattl, das [gmoàblàdl / gmoàblà:l] Gmoablattl Gmoa, die [gmoà]  GmoaGemeinde, Dorfgemeinschaft (…in unserer Gmoa hoitn alle zamm!) Gmoablattl, das [gmoàblàdl / gmoàblà:l]  GmoablattlAmtsblatt, Gemeindeblatt, Wochenanzeiger (…schaug amoi, ob as Gmoablattl für de Woch scho do is!) Gmoadepp Altbayern Dorfdepp Gmoadeana, der [gmoàdeànà]  GmoadeanaGemeindediener, Mitarbeiter der Gemeinde (…da Gmoadeana hod as Geld fürs Gmoablattl kassiert. …unser Gmoadeana geht in Rentn!)
  • Gmoabummerl, der [gmoàbummàl] Gmoabummerl, der [gmoàbummàl]  Gmoabummerl1.Zuchtbulle, Zuchtstier, der die Kühe des ganzen Dorfes befruchtet (…heid führ ma unser Kuah zum Gmoabummerl!) 2.in der Stadt oder im Dorf als Weiberheld verrufener Mann (…du führst di auf wia da Gmoabummerl persönlich!)
  • Gnack, das [gnàgg] Gnack Gnack, das [gnàgg]  Gnack1.Genick, Nacken (…der hod a Gnack wiar a Stier!)2.sturer, uneinsichtiger Mensch (…so a sturs Gnack wia di gibt’s ned oft!) Gnagg Altbayern Genick / lästiger, unguter Mensch 3.Geizkragen (…vo dem Gnack kriagst nix, des brauchst gar ned erst probiern!)
  • gnampen [gnammbbm] gnampen gnampen [gnammbbm]  gnampenmit dem Kopf nicken, wackeln (…hoit di amoi staad und dua ned in oana Tour gnampen!)
  • gnangsen gnaungsen [gnanxn / gnounxn] gnangsen gnaungsen gnangsen gnaungsen [gnanxn / gnounxn]  gnangsen gnaungsen(Kinder) jammern, winseln; leise, kläglich vor sich hin weinen, quengeln (…dua hoid ned dauernd gnangsen!)
  • gnantschen gnountschen [gnandschn / gnoundschn] gnantschen gnountschen gnantschen gnountschen[gnandschn / gnoundschn]  gnantschen gnountschen1.mit offenem Mund kauen und dabei schmatzende Geräusche verursachen (…muaßt du beim Essen oiwei gnantschen?) 2.(unerlaubter Weise) vom Essen stibitzen, naschen (…wer duad’n do scho wieder vom Kuacha gnantschen?)
  • gnaschig (Adj.) [gnàschig] gnaschig gnaschig (Adj.) [gnàschig]  gnaschig1.genäschig, naschsüchtig (…du bist vielleicht gnaschig, dauernd muasst schlecka!) 2.anspruchsvoll, heikel (hoaklig), wählerisch (…unser Deandl mog ned an jedn, bei de Mannsbuida is’s ganz gnaschig!)
  • Gnaggbrädschn Gnaggfotzn Gnaggbrädschn Gesamtbayern Schlag ins Genick Gnaggfotzn Altbayern Schlag ins Genick
  • gnaunzen [gnounzn] gnaunzen gnaunzen [gnounzn]  gnaunzensiehe gnangsen gnangsen gnaungsen [gnanxn / gnounxn]  gnangsen gnaungsen(Kinder) jammern, winseln; leise, kläglich vor sich hin weinen, quengeln (…dua hoid ned dauernd gnangsen!)
  • gneißen [gnaissn] gneißen gneißen [gnaissn]  gneißen1.etwas ahnen, wittern (…wia’s ausschaut, gneißen de gar nix!) 2.etwas bemerken, erfassen, begreifen, wahrnehmen (…host du des ned gneißt, dass der Dreckhamme fremdgeht?)
  • gnaggln gnaggln Altbayern lockern
  • Gnatzal (A Gnatzal) Gnatzal (A Gnatzal) Altbayern Ein Nickerchen
  • Gnaugaza Gnaugaza Altbayern Jemand der zu allem Ja sagt/nickt.
  • gneangsn gneangsn Altbayern quwengeln (von Kindern) leise und kläglich vor sich hin weinen(von Kindern) jemanden [weinerlich] immer wieder mit kleinen Wünschen, Klagen ungeduldig zu etwas drängenBEISPIELdass ihr immer quengeln müsst!in griesgrämig-kleinlicher Weise etwas zu bemängeln, einzuwenden habenBEISPIELüber das Wetter quengeln
  • gneggelte Fiaß gneggelte Fiaß Altbayern krumme Beine
  • gnetter (Adv.) [gnäddà] gnetter gnetter (Adv.) [gnäddà]  gnettergerade, genau, sowieso (…der Sechser is ma gnetter wurscht, weil i scho woaß, dass ’s mi durchhaut!) erst recht (…i kimm eh z’spät, etz dua i gnedda langsam!) gneta Altbayern jetzt, gerade
  • gniagln [gniàgln] gniagln kniagln [gniàgln]  kniaglnin angestrengter, mühevoller Haltung knien (…ois Ministranten hamma beim Rosenkranz oiwei lang kniagln miassn!)
  • gniaroglert (Adj.) [gniàroglàd] gniaroglert Definition siehe kniaroglert kniaroglert (Adj.) [gniàroglàd]  kniaroglerterschöpft, ausgelaugt, entkräftet, matt (…du kimmst aba kniaroglert daher!)
  • Gniabislerhosen Gniabislerhosen Altbayern halblange Hose (zu kurz)
  • Goaßl, die [goàsl] Goaßl Goaßlschnalzen Goaßl, die [goàsl]  GoaßlGeißel, Peitsche, Reitpeitsche (…i brauch koa Goaßl für meine Pferdl!) Goaßlschnalzen, das[goàslschnåizzn]  GoaßlschnalzenGeißelknallen, Peitschenknallen (das Goaßlschnalzen ist sowohl Volksbrauch als auch Touristenattraktion) Goaslschnoiza Altbayern Peitschenknaller Goaßlschnalzen ist ein bayerisch-österreichischer Brauch. Der Name erklärt sich aus der Bezeichnung für die Fuhrmannspeitsche, im bairischen Dialekt Goaßl (‚Geißel‘). Schnalzen bezeichnet das laute und schnelle Krachen oder Knallen mit der Peitsche. In früheren Jahrhunderten wurde von vielen Fuhrleuten bei der Einfahrt in Ortschaften oder bei anderen Gelegenheiten mit der Peitsche geknallt. Zur Unterscheidung von anderen Fuhrwerken setzten die Fuhrleute immer spezifischere Knallfolgen ein. Es entstanden bestimmte Schlagarten wie der Vorhandschlag, der Rückhandschlag und der Doppelschlag, später auch die Triangel. Im Laufe der Zeit entstanden so Erkennungsmelodien, einzelne Fuhrleute entwickelten beachtliche Geschicklichkeit und übten auch in ihrer Freizeit mit der Peitsche. Heute werden Wettbewerbe im Goaßlschnalzen sowohl im Einzel und auch in der Gruppe veranstaltet. 1989 wurde das traditionelle „Miesbacher Goaßlschnalzen“ zur „Bayerischen Meisterschaft im Goaßlschnalzen“. Für das Goaßlschnalzen selbst gelten die „Miesbacher Richtlinien“.Im Rupertiwinkel und angrenzenden Salzburger Flachgau findet um Fasching das Aperschnalzen statt.Beim Wolfauslassen im Bayerischen Wald wird ebenfalls mit einer Peitsche geknallt, die jedoch deutlich größer ist als eine Fuhrmannspeitsche.In Bad Tölz bildet den Abschluss der berühmten Leonhardifahrt das Leonhardidreschen (Goaßlschnalzen) in der Tölzer Marktstraße. Goaßlschnalzen: ist ein ursprünglich heidnischer Brauch, der vor allem in Bayern und Österreich sowie in Südtirol anzutreffen ist. Zweck war es früher, durch den Lärm der "Goaßln" (Peitschen) den Winter mit seiner Kälte zu vertreiben. Heute wird oft im Rhythmus der Musik in Festzelten auf den Biertischen oder sonstigen Veranstaltungen das Goaßlschnalzen ausgeübt. Diese Vorführungen bereichern viele Brauchtumsveranstaltungen in Bayern. Zwischen Weihnachten und Fasching wird auch der Brauch des Aperschnalzen gepflegt, wobei die Geißeln kürzer sind und ein längeres Seil haben.