bayerisches wörterbuch (Fach) / a3 (Lektion)

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  • ächern ähern ächern ähern[ä:chàn / ä:àn]  ächern – ähern (nach der Ernte) Ähren aufsammeln (…da Bauer duad ächern! …i derf beim Ähern helfa!) https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84hre
  • achezen achezn achezen achezn[å:chezn]  achezen – achezn – achetzen – achetzn – achizen – achizn – aechzen ächzen, jammern, seufzen, stöhnen (…den ganzn Dog hört ma s` bloß achezen!)   Das Partizip Perfekt lautet gachezt [gå:chezd] = geächzt  
  • äck ägg äck ägg[ägg]  äck – ägg – äkk – äka) Ausruf des Ekels und der Abscheu (…äck, des derfst ned oglanga! …pfui Deifi, des is äck!) b) äck machen = (kindersprachlich) aufs Klo müssen, auf die Toilette gehen (…Mama, i muaß ägg macha!)
  • ackern ackern [aggàn]   ackernpflügen, den Acker bestellen (…da Bauer is auf’m Feld und duad ackern!) sich anstrengen, hart und schwer arbeiten (…so a Profi-Fuaßballer derf ganz schee ackern!) auch im Duden
  • a diam adiam [àdiàmm] a diam – adiam siehe diam diam diamoi[diàmm]  diam – diamoi – a diam – diemal – ab und zu, bisweilen, gelegentlich, manchmal (…diam daad i am liabstn oiss hischmeißn! …diamoi gehst ma scho gscheitauf d‘ Nerven!)  
  • Adabei – Aadabei, der Adabei – Aadabei, der [àdàbai]  Adabei – AadabeiWichtigtuer; jmd., der überall dabei sein will und sich wichtig fühlt (…d`Frau Adabei hockt wieder ganz vorn!)  
  • adirweng adirweng Altbayern ab und zu
  • Advokat, der avikatisch Advokat, der [àbbfokà:d]  AdvokatRechtsanwalt (…da Advokat werd `s scho richten! …des is a guada Advokat!)   avikatisch
  • Aduft Aduft Altbayern Raureif     Rau·reifReif in Form von einzelnen, gut unterscheidbaren Kristallen, der sich bei nebligem Frostwetter besonders an Pflanzen ansetzt Raureif ist ein fester Niederschlag, der sich aus unterkühlten Wassertropfen von leichtem Nebel oder direkt aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf durch Resublimation bildet.[1] Hierfür ist eine sehr hohe relative Luftfeuchtigkeit von über 90 % und eine Lufttemperatur von unter −8 °C nötig. Die entstehende Wärme wird dabei durch Konvektion an die umgebende Luft abgegeben, daher erhöht Wind die Bildung von Raureif. Der Wind darf aber auch nicht zu stark sein, da er sonst die empfindlichen Strukturen zerstören würde. Vor allem entgegen der Windrichtung entstehen nadelförmige Eiskristalle in Form sechsstrahliger Dendriten, die eine erhebliche Größe und bizarre Formen erreichen können und dabei meist nur langsam wachsen. Raureif wächst gegen den Wind, da die luvseitig ankommende Luft einen höheren Feuchtigkeitsgrad als im Lee in sich trägt. Raureif entsteht vergleichsweise selten und wird oftmals mit Reif oder Raueis verwechselt, für die es eine Art Zwischenstadium darstellt. Eine besondere Form des Raureifs sind Eisblumen. Durch Raureif verursachte Baumschäden werden in der Forstwirtschaft als Duftbruch bezeichnet.
  • Achatzenkousal Quelle BR 01.12.2014: Achatznkousal sagt man in der Oberpfalz für den Marienkäfer- kousal das ist eine oberpfälzer verkleinerung von kuh - in mundartlicher aussprache - mit der beirischen verkleinerungsendung öll - es ist nur oft recht schwierig diese endung öll an ein wort mit vokal wie kou anzuhängen - und da tut man ein ess hinein - also aus koual wir kousal - man vergleicht den käfer also mit einem kälbchen - einem kousal - einer kleinen kuh - achatzen das schaut fast so aus wie wenn es das dialektwort achazen für seufzen wäre - dieses achazen das ist der aufruf ach plus beirische intensivendung özen - das bedeutet dann intensiv und oft ach sagen - aber eigentlich ist des achazen kousal was anderen - da steckt nämlich stark verballhornt das wort herrgotts drin - das ist eigentlich ein hergottskäfer - herrgott in der oberpfalz als arch??? ausgespochen - herrgotts??? und das hört man dann als achaz wie seufzen - marienkefer heisst der kefer wegen der sieben punkte - und da hat man an die sieben leiden marias - die sieben schmerzen marians gedacht - und wenn man schon die muddagottes als benennungsmotiv hat - dann hat man auch goddvadda selbts als bennnenungsmotive hernehmen können - deshalb - herrgottskäfer - herrgottskouah - herrgottskousal - heisst der marienkefer in vielen dialekten - auch in bajan -Quelle BR: Heichermuggerla sagen die Franken zu ihren 'Marienkäfern'. 'Muggerla' sind im fränkischen Dialekt 'kleine Mücken' oder auch 'Käfer', und das Wort 'Heicher' ist ein 'verkürzter Ausdruck für Herrgott'. So sind 'Heichermuggerla' eigentlich 'Herrgotts-Mückelein'. Siehe auch KKK: heichertsmockerla = Marienkäfer Wohl von ... Die lateinische Bezeichnung Coccinellidae leitet sich von "scharlachfarben" (coccineus) beziehungsweise "in Scharlach gekleidet" (coccinatus) ab. Der lateinische Ursprung des Namens findet sich auch im französischen "coccinelle" und im italienisch "coccinella" wieder, schreibt Wikipedia. Unser Heichermuggala/Achaznkousal, stammt aber wohl eher von chermes = Scharlach ab; Chermes = from the Arabic term charmah, or karam. Also called coccum scarlatinum + macula = Fleck; fleckicht machen = maculare; maculatio = Befleckung.
  • agratt akratt akkrat(Adj. + Adv.) [àgràdd] agratt – akratt – akkurat (Adjektiv und Adverb) a) (Adj.) akkurat, genau, gewissenhaft, penibel (…unser Bua is ganz agratt!) b) (Adv.) ausgerechnet, genau, gerade, just (…miassn de akratt heid kemma?) agratt akratt (Adj. + Adv.)[àgràdd]  agratt – akratt – akkurat (Adjektiv und Adverb)a) (Adj.) akkurat, genau, gewissenhaft, penibel (…unser Bua is ganz agratt!) b) (Adv.) ausgerechnet, genau, gerade, just (…miassn de akratt heid kemma?) agratt so iss! akkurat IM DUDEN NACHSCHLAGEN → sorgfältig, ordentlich BEISPIELE ein akkurater Menschäußerst akkurat gekleidet sein exakt, genau BEISPIELE die akkurate Führung der Gesangsstimmenein akkurater Scheitel syn: gewissenhaft, gründlich, ordentlich, sorgfältig; (gehoben) sorgsam; (bildungssprachlich) penibel; (bildungssprachlich veraltend) skrupulös; (umgangssprachlich) pingelig; (abwertend) pedantisch; (landschaftlich) eigen exakt, genau, präzise; (umgangssprachlich) haargenau  skrupulös: bedenkenvoll, ängstlich; peinlich genau
  • Ahndl, das Ahndl, das [à:ndl/ à:nl]  Ahndl – Ahndel – Ahnl Großmutter, Oma, Ahne, Ahnfrau (…mei Ahndl is 92 Jahr oid worn!)
  • Aff, der Aff, der [aff]  Aff – Affea) Affe (…da Aff aus Daktari hod Judy ghoaßn!) b) (Schimpfwort) alberner, dummer Kerl (…du Aff, du bläda!) c) eitler, gezierter Mensch (…is des a gschleckter Aff!) d) Rausch (…gestern host wieder an saubern Affn ghabt!)  
  • aft (Adv.) aftad aft (Adv.) [åffd]  aft – oftdann, nachher (…aft hod s`n gscheid gschimpft! …aft san s` hoamgfahrn!) dannach, daraufhin
  • äiamal äiamoi (Adv.) äiamal äiamoi (Adv.)[äiàmåi]  äiamal – äiamoi – äjamal – äiamol(oberpfälzisch) ab und zu, bisweilen, manchmal (…äiamal nervst mi scho gscheid! …äiamoi bsuacht a mi!)
  • Aiß Eiß, das Aiß Eiß, das [oàss]  Aiß – Aiss – Eiss – Eiß – Oaß – Oasssiehe Oaß / Oass Oaß Aiß, das[oàss]  Oaß – Oass – Aiß – Aiss – Eiß – EissAbszess, Furunkel, Geschwür (…d` Zenzi hod an Oaß am Orsch!)  
  • agfrimt agfrimt Altbayern bestellt
  • äggradana äggradana Altbayern: Steigerung von pfui Deife, starker Ekel
  • agschleckerte Gesamtbayern: jemand der gerne Gut und feines Essenmag.
  • ah so Gesamtbayern: ja so deswegen; so ist das
  • afters, -as nb übriggebliebenes
  • ãhã so ist's!
  • Äha Äha Altbayern Hoppla
  • alert munter, geweckt (franz. alerte)
  • Aia niad Aia niad Altbayern Eher nicht
  • oid ausschaung alt ausschauen (Redensart) oid ausschaung alt ausschauen (Redensart)[åidausschaung]   oid ausschaung – oid ausschaugn – alt aussehen – alt ausschauen Probleme haben, sich in einer schwierigen Lage befinden (…wenn i di ned hätt, daad i oid ausschaung!)
  • Aijxnschmalz hat kräftige Schultern, ...
  • Alisnecken Quelle BR 03.01.13: In Altbayern nennt man Geheimratsecken "Alisneckn".- das wort ecken - das ist in beiden wörtern drin - geheimratsecken - alisenecken - und was ist das alisen - da steckt der personenname alisi drinnen - der aloisius - in bayerischer mundartaussprache - der heilige aloisius - wird nämlich gerne so abgebildet - dass er eine sehr hohe stirn hat - im volk hat man angenommen - das sei weil die haare schon ziemlich stark zurückgehen - der hätte also wirklich geheimratsecken gehabt - allerdings ist der heilige selber im 16. Jahrhundert wohl so jung gestorben - ich glaub der war 23 - oder so - dass er vermutlich noch gar keine geheimratsecken schon haben konnte - also in altbayern sagt man alisn-ecken zu den geheimratsecken -
  • allbout allbout Altbayern In kurzen Abständen wiederkehrend
  • Almenrausch Almenrausch Gesamtbayern Blume
  • Altana Altane, Balkonveranda (ital. altana) vom Erdboden aus gestützter balkonartiger Anbau, Söller
  • alte Schrulle duden: seltsame, wunderlich anmutende Eigenart, Angewohnheit, die zum Wesenszug eines Menschen geworden istBEISPIELsie hat den Kopf voller Schrullen ältere, schrullige FrauGebrauchsalopp abwertendBEISPIELdas ist vielleicht eine alte Schrulle!
  • am (Artikel und Pronomen) am (Artikel und Pronomen)[àmm]  am (Artikel und Pronomen)am – dem (Dativ von der, bestimmter Artikel)dem, Dativ von der (…gib am Kellner a Trinkgeld! …sogst as du am Chef?) am – einem (Dativ von ein – Pronomen)einem, Dativ von ein (Pronomen mask. + neutr.) (…am fremden Mo derf ma ned traun! …mit am oidn Auto host bloß a Gschieß!)   Kurzf. auf dem Berg dem. am Hans geschenkt; einem Kind begegnet: am Kind begegnet