Bildungswissenschaften (Fach) / LESD Roeder - Soziale Prozesse (Lektion)

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Soziale Kognition; Gruppe und Bullying; Einstellungen, Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung; Aggressives Verhalten, Prosoziales Verhalten

Diese Lektion wurde von Carolinzky erstellt.

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  • Welche Informationsquellen und Strategien nutzen Personen bei der Einschätzung des Gegenübers, wenn sie sie noch nicht gut kennen? *Stereotypien (aus leicht beobachtbaren Infos entsteht Kategorisierung) * Halo-Effekt ( eine Eigenschaft überstrahlt andere Eigenschaften  *Parataxis (Ähnlichtkeit zu Eigenschaften von anderen Personen 
  • Beschreiben Sie den zweistufigen Prozess der sozialen Informationsverarbeitung Verhalten einer Person wahrnehmen Schritt 1: internale Attribution (Erklärungen für andere Personen) auf die Person  Schritt 2: Attribution auf die Situation (Suchen nach anderen Erklärungen) --> Schlussfolgerung auf die Persönlichkeitseigenschaften 
  • Fundamentaler Attributionsfehler = die Tendenz, dass das Verhalten anderer Menschen vorwiegend auf internale, dispositionale Faktoren beruht, also den Einfluss persönlichkeitsbedingter Eigenschaften ÜBERSCHÄTZEN - ist kulturabhängig Der Effekt, dass Kontextinfos stärker ausgeklammert werden, kommt in individualitischen Kulturen häufiger vor
  • Vorteile und Nachteile sich beim vorangegangen Klassenlehrer Infos über SuS einzuholen +                    gezielte Förderung früher möglich  - Primacy Effekt Meine Wahrnehmung kann anders sein Voreingenommenheit
  • Ist eine Schulklasse eine Gruppe? Welche Definitionsmerkmale treffen zu? Ja, a) denn sie besteht aus mehr als 2 Menschen, b) sie sind face-to-face, c) haben Rollenstruktur  Wenn sich Schulklasse in Kleingruppen teilt, sind sie interdependent und haben ein gemeinsames Ziel ( Gruppenpuzzle. 
  • Soziales Faulenzen 1. Wenn Leistung durch die Anwesenheit mehrerer Schüler an einer Aufgabe abnimmt 2. wenn die individuelle anstrengung nicht bewertet wird 2. Wenn es keine Bewertungsangst des Schülers gibt bei einer leichten Aufgabe 
  • Soziale Erleichterung Wenn bei der Anwesenheit anderer 1. individuelle Anstrengung bei leichten Aufgaben beurteilt wird 2. Bewertungsangst besteht 3. es dadurch zur Erregung kommt  => Gute Ergebnisse 
  • Erfassung des sozialen Status eines Gruppenmitglieds Soziometrischer Test Soziogramm 
  • Statusrollen in Gruppen + Folgen Opfer     Täter      Assistent    Verstärker     Außenstehende    Potenzieller Verteidiger Folgen:  a) Beeinträchtigung Selbstwertgefühl  b) Aggressivität zur Interessendurchsetzung c) Risikoverhalten zur Gewinnung von Anerkennung  d) "Ablehnung" als stabiles Merkmal in der Gruppe 
  • Methoden zur Erfassung von Bullying + Eignung für Schulklasse Selbstbericht -> geeignet für Schule da günstig, effizient, schnell  Interview Peer-Rating  Beobachtung  Lehrer-Eltern-Berichte 
  • geeignete Maßnahmen zur Prävention und Intervention von Bullying Prävention Checkliste Opfer/ Bullys  Intervention Schule:  soziales Klima schaffen Klasse: soziales Kompetenztraining, Perspektivübernahme, Bullying als Unterrichtsthema, Mediation/Streitschlichtung, Beratung Eltern 
  • 3-Komponenten-Modell (Rosenberg,Hovland) Einstellung besteht aus  a) Kognition b) Affekt c) Verhalten 
  • Vorurteil - affektive komponente - feindselige/negative Einstellung gegenüber anderen aufgrund der Gruppenzugehörigkeit 
  • Stereotyp - kognitive Komponente  - voreingenommene Einstellung gegenüber einer Gruppe als Verallgemeinerung - alle Mitglieder dieser Gruppe haben identische Merkmale
  • Diskrimierung -Verhaltenskomponente - ungerechtfertigte, schädigende Handlung einer Gruppe, die auf ihrer Mitgliedschaft beruht
  • Was ist der Pygmalion Effekt und wie wirkt er im Unterricht? 1. Lehrer nimmt Schülerpersönlichkeit wahr durch andere Lehrkräfte, erster Eindruck, Vorurteile 2. Lehrer zeigt Schüler seine Wahrnehmung durch positives Feedback,wärmeres Lernklima 3. Schüler interpretiert Zuschreibung  4. Schüler akzeptiert Zuschreibung  5. Verhalten des Schülers wird in Erwartungsrichtung des Lehrers verschoben (Rosenthaleffekt) 
  • Aufdecken von versteckten/impliziten Vorurteilen Studie mit Weißen TN  sollten schießen wenn weiße/schwarze auf Fotos Waffen an sich trugen  Ergebniss: Fehlerhaft geschossen am meisten bei Schwarzen mit keinen Waffen 
  • Bedingungen für Reduktion von Vorurteilen (feindselige Einstellungen) 1. wechselseitige Abgängigkeit 2. gemeinsames Ziel 3. gleicher Status 4. zwanglose Kontakte 5. Gleichheit als soziale Norm  6. mehrere Kontakte 
  • Erklärungsansätze für aggressives Verhalten ° Instinktheorie (Mc Dougall) °Triebtheorie (Freud)  ° Frustations-Aggressions-Hypthese (Dollard) ° Aggression durch Beobachtung (Bandura)  °Frustation->Hinweisreiz->Aggression (Berkowitz)
  • Wirkt Gewalt in Medien aggressionssteigernd? JA,  1. bei Schauen von gewaltvollen Fernsehsendungen in Anwesenheit dominanter Kinder Nein,  1. wenn beim Schauen von gewaltvollen Szenen ein submissives kind dabei ist.  2. Häufiger Konsum führt eher zur Überschätzung selbst Opfer  von Gewalt zu werden 
  • Umweltbedingungen für aggressives Verhalten a) Lärm b) Temperatur c) räumliche Enge 
  • Intervention gegen Gewalt ° Milde Strafen  ° konstruktives Ausleben ( bis 10 zählen)  ° unmittelbar  ° verbalisieren  ° Perspektivübernahme 
  • Bedingungen unter denen Menschen anderen Menschen helfen 1. Das egoistische Gen ( Verwandten wird zuerst geholfen)  2. Reziprozitätsnorm ( Helfen, wenn einem selbst von der Person geholfen wurde) 3. Empathie-Altruismus-Hypothese  dazu: bei positiver Stimmung, weil Aufmerksamkeit nach außen gerichtet ist 
  • Bedingungen unter denen Menschen nicht helfen 1. Ereignis wird nicht bemerkt 2.  Notfall wird nicht als Notfall erkannt,Pluralistische Ignoranz  3. Diffusion der Verantwortung 4. keine passende Art der Hilfeleistung parat 5. Kosten-Nutzen der Hilfeleistung
  • Empathie-Altruismus-Hypothese (Batson) Die Empathie-Altruismus-Hypothese besagt,dass Menschen nur dann uneigennützig bzw. altruistisch handeln, wenn sie in einer bestimmten Situation Empathie empfinden (vgl. hohe Empathie, geringe Kosten).