Bildungswissenschaften (Fach) / LESD Roeder - Entwicklungspsychologie (Lektion)
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Entwicklungspsychologie (allgemein, Entwicklungsaufgaben im Jugendalter, Motiventwicklung, Kognitive Entwicklung)
Diese Lektion wurde von Carolinzky erstellt.
- Was versteht man unter Entwicklung? - Entwicklung eines Menschen, seinem Körper, seiner Seele - Entwicklung aller Lebewesen von früher bis heute (Evolution)
- Anthropogenese Entwicklung des Menschen (Veränderung des Menschen)
- Ontogenese Individueller Lebensverlauf eines Lebewesens
- Aktualgenese -Andauernde Veränderungen des Lebewesen in Bezug auf seine jüngsten Erfahrungen
- Philogenese Entwicklung aller Lebewesen
- Welche Formen des Wandels gibt es? 1. Addition 2. Substitution 3. Modifikation/Differenzierung 4. Integration/ Inklusion 5. Mediation
- Gegenstand der Entwicklung Phylogenese Anthropogenese Ontogenese Aktualgenese
- Formen des Wandels: Addition Zu etwas Vorhandenen wird etwas neues hinzugefügt
- Formen des Wandels: Substitution Vorhandenes wird durch Neues ersetzt
- Modifikation/Differenzierung Vorhandenes wird stabilisiert, differenziert, generalisiert
- Formen des Wandels: Integration/ Inklusion Zusammenfügen vorhandener gelernter Konzepte lässt Neues entstehen
- Formen des Wandels: Mediation frühere Mediationen ( Entwicklungsschritte) notwendig für spätere
- Was steht hinter Anlage-Umwelt-Debatte? - nicht nachweisbar welche Gewichtung Anlage bzw. Umwelt in der Entwicklung haben - bei Ratten sind die Gehirnzellen mehr verzweigt in reisvoller Umwelt, als reiszarmen Umwelt Wichtig: Erbanlagen verteilen die Karten, Umwelt spielt das Blatt aus
- Transaktionale Modelle - Ko-konstruktistische Modelle - Lehrer als Begleiter*in- Subjekt und Umwelt nehmen beide Einfluss auf Entwicklung
- 4 Theorieansätze(-Familien) der Entwicklungspsychologie und unterschiedliche Einflüsse von Person/ Umwelt 1. Transaktionale Modelle (Subjekt aktiv, Umwelt aktiv) 2. Aktionale Modelle (Subjekt aktiv, Umwelt nicht aktiv) 3. Exogenetische Modelle (Subjekt nicht aktiv, Umwelt aktiv) 4. Endogenetische Modelle ( Subjekt nicht aktiv, Umwelt nicht aktiv)
- Aktionale Modelle Mensch als Gestalter seiner Umwelt - konstruktivistische Theorien - Selbstreguliertes Lernen des Subjekts - Assimilation, Akkomodation, Äquilibration
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- Exogenetische Modelle Umwelt nimmt Einfluss auf Subjekt - außengesteurtes Lernen --> Behaviorismus
- Endogenetische Modelle - Subjekt/Umwelt beide nicht-aktiv - biologisch bedingt: Reifung - Funktionserwerb auch ohne Umwelt - z.B Pubertät -Plastizität
- Aufgaben des Lehrers/Schülers beim Lernen Transaktionale Modelle: Aufgabe Kind: orientieren, ausführen, kontrollieren Aufgabe Lehrperson: Bilden,Fördern, untersützen transaktional heute in der Schule Exogenetische Modelle: Jedes Kind kann zum Arzt, Künstler, Verbrecher gemaht werden (Watson) --> Behaviorismus
- Beschreibung des Jugendalters bis 11 Jahre Kind 11-18 Jugendalter 18-21 Späte Adoleszens 21-26 frühes Erwachsenenalter
- Kennzeichen körperlicher Entwicklung -Größenwachstum - Geschlechtsreife/ Transzensens (11-15) Thelarche: Beginn Brustwachstum Menarche: erste Regelblutung Pubarche: Eintritt Schambehaarung
- Säkulare Akzeleration Vorverlagerung des Zeitpunktes der ersten Regelblutung (Menarche) in den letzten 120 Jahren vom 17. auf 13. Lebensjahr
- Individuelle Akzeleration Reifevorsprung im Vegleich zu den anderen in der Kohorte
- Dezeleration Reiferückstand
- Entwicklungsaufgabenkonzept Havighurst + Instanzen - Entwicklungsaufgaben in verschiedenen Lebensperioden als Aufeinanderfiolge im Lebensverlauf - Erfolgreiche Bewältigung= erfülltes Leben -> Anpassungsproblem der Instanzen: Person, Umwelt, Handeln 1. Entwicklungsziele ( Was will ich) 2. Entwicklungspotenzial ( was kann ich) 3. Entwicklungsanforderungen ( was soll ich können) 4. Entwicklungsangebote
- Entwicklungsaufgaben des Jugendalters Akzeptanz eigener Körper Umgang mit Schule und Leistung Berufswahl Entwicklung Werte Übernahme Geschlechterrolle sozial-verantwortliches Handeln
- Welchem Zeitwandel unterliegen Entwicklungsaufgaben im Jugendalter? Schule bestimmt Lebenswelt massiv, Leistungsanforderungen mehr Ganztagsschulen Beruf von Vorbestimmung zur offenen Berufswahl Eltern Vom Befehls- zum Verhandlungshaushalt außerdem: in vielen Ländern mittlerweile freie Wahl des Geschlechtspartners
- Einfluss der Belastungen im Jugendalter und durch Schulwechsel Jugendalter: frühere körperliche Reifung, erhöhter Körperfettanteil, v.a bei Mädchen schlechtes Selbstwertgefühl Schulwechsel: erst kleine Schule, dann große Schule mit steigender Anonymität, Umzug/Scheidung
- Erläutern Sie die Begriffe Motiv, Motivation, Anreiz, Ergebnis und bringen Sie es in Zusammenhang zum Schülerverhalten Motiv: lat. Bewegung, Antrieb bezeichnet den Beweggrund für eine Tat Primitive: Durst, Hunger, Müdigkeit erlernte,überlagerte Motive (sekundär): Leistungsmotiv, Machtmotiv, Anschlussmotiv Motivation: Wenn ein Motiv zur Handlung wird, Motiv + Anreiz + Erwartung (Heckhausen) Anreiz: Wenn Vorlieben zu Anforderungen passen Ergebnis: Fähigkeiten, Aufgabenschwierigkeit, Anstrengung und Zufallmüssen miteinander vereinbar sein, um gutes Ergebnis zu erzielenbestimmen über Erfolg/ Misserfolg
- Erläutern Sie den Unterschied zwischen impliziten und expliziten Motiven. Wie werden beide gemessen? Implizite Motive: oft unbewusst, werden von Tätigkeitsanreizen angeregt (Flow), spontanes Verhalten Messung: projektive Tests Explizite Motive: bewusst, werden von sozialen Anreizen angeregt (Anerkennung), Vorkommen in stärker regulierten Situationen wie Schule Messung: Fragebogen-Verfahren
- Selbstbewertungsmodell mit Komponenten nach Heckhausen + Erklärung wie man Entstehung von erfolgszuversichtlichen/misserfolgsängstlichen Leistungsmotivation erklären kann Erfolgszuversichtliche Motivausprägung: Zielsetzung: realistisch, mittelschwere Aufgaben Ursachenzuschreibung mit Erfolg: Anstrengung, gute eigene Tüchtigkeit Ursachenzuschreibung mit Misserfolg: mangelnde Anstrengung, Pech Selbstbewertung: Erfolgs-Misserfolgsbilanz postiv Misserfolgsängstliche Motivausprägung: Zielsetzung: unrealistisch, Aufgaben zu schwer/leicht Ursachenzuschreibung mit Erfolg: Glück, leichte Aufgaben Ursachenzuschreibung mit Misserfolg: mangelnde eigene Tüchtigkeit Selbstbewertung: Erfolgs-Misserfolgsbilanz negativ
- Bezugsnormsetzung (Definition, Formen) = Standards, mit denen man Resultat vergleicht, wenn man es nach Leistung misst Soziale Bezugsnorm: 1.Vergleichsmaß an anderen 2.Leistungsbewertung der SuS bei Erfolg=Stolz, bei Misserfolg=Scham 3. sorgt für internale Stabiltät 4. SuS haben größeren Anreiz, Misserfolg zu vermeiden Individuelle Bezugsnorm: 1. Vergleichsmaß an SuS selbst 2. bessere individuelle Förderung möglich 3. SuS haben wenig Anreiz, Misserfolg zu vermeiden Sachliche/kriteriale Bezugsnorm: Leistungsbewertung in Bezug auf erbrachte Leistung, wertorientierte Beurteilung
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- Welche Rolle spielt Intelligenz für schulisches Lernen? 1. Schüler sind zu 50% für erfolgreiches schulisches Lernen verantwortlich, Lehrer 30%, Eltern 5-10%, Schule 5-10% 2. Das Lernpotenzial des Schülers (u.a Intelligenz) hat Auswirkungen auf die Nutzung (Lernaktivitäten). Der Lernerfolg ist zurückzuführen auf das Lernpotenzial 3. aber auch abhängig vom Unterricht, der Schule und vor allem von den Kompetenzen der Lehrkraft.
- Intelligenz in der Psychologie + Messung dessen lat. erkennen, begreifen, verstehen = sind 3 Arten von Fähigkeiten a) Anforderungen und wechselnde Anpassung an neue Situationen b) von Erfahrung profitieren, durch Training lernen c) Abstrahieren können Messung: - Intelligenzalter (Binet) - Intelligenzquotient - Intelligenztests: HAWIK-IV, CFT 1+2 etc...
- Intelligenzentwicklung zwischen HS und Gym (LOGIK-Studie) = Zur Genese individueller Kompetenzen, Längschnittstudie Beginn: 4 Jahre HS erreichen mit Alter 12 Jahren Mittelwert von 87 Gym erreichen im Alter von 12 Jahren Mittelwert von 106 --> HS verbessern sich über Zeit hinweg (33,59,87) --> Gym verbessern sich über Zeit hinweg: (43,70,156) Aber: Schereneffekt
- Flynn-Effekt IQ erhöht sich im Laufe der Zeit bei selben Test