BA (Fach) / Häufige Fragen (Lektion)

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  • 1. Beschreiben Sie die ABC Analyse Das Vorgehen der ABC-Analyse beruht auf der Erfahrung, dass meist ein relativ kleiner Teil der Gesamtanzahl der Materialarten und/oder der verbrauchten Gütermenge einen großen Anteil am Gesamtwert der verbrauchten Güter hat. Deshalb werden die verschiedenen Materialarten nach ihrem relativen Anteil am Gesamtverbrauch in A-, B-, C-Güter eingeteilt ·      A-Güter: etwa 70-80% des Gesamtverbrauchswertes, aber nur etwa 10-20% der gesamten Verbrauchermenge aller Materialarten ·      B-Güter: etwa 10-20% des Gesamtverbrauchswertes, aber nur etwa 20-30% der gesamten Verbrauchermenge aller Materialarten ·      C-Güter: etwa 5-10% des Gesamtverbrauchswertes, aber nur etwa 60-70% der gesamten Verbrauchermenge aller Materialarten   Die Vorgangsweise der ABC-Analyse ist folgende: ·       Berechnung des Gesamtverbrauchswertes jeder Materialart pro Periode (Menge multipliziert mit dem Einstandspreis) ·       Ordnen der Materialarten in absteigender Reihenfolge in Bezug auf den Gesamtverbrauchswert ·       Berechnung des prozentualen Anteils an der Gesamtzahl aller verbrauchten Güter ·       Kumulieren der prozentualen Anteile am Gesamtverbrauch aller Güter ·       Berechnung des prozentualen Anteils am Gesamtverbrauchswert aller Materialarten ·       Kumulieren der prozentualen Anteile am Gesamtverbrauchswert aller Materialarten ·       Einteilung der Materialarten in A-, B- und C-Gütern
  • 2. Welches Vorgehen wird bei der Beschaffungs- und Lagerplanung für die A, B und C-Güter im Allgemeinen gewählt? Bei der Beschaffungs- und Lagerplanung stehen die A-Güter im Vordergrund, weil bei diesen die größten Kosteneinsparungen zu erwarten sind. Für diese Güter ist es sinnvoll, beispielsweise ·      eingehende Beschaffungsmarktanalysen (mit Hilfe der Beschaffungsmarktforschung) zu erstellen ·      die Instrumente des Beschaffungsmarketings gezielt einzusetzen ·      genau Analysen der Kostenstrukturen vorzunehmen ·      die optimale Bestellmenge zu berechnen ·      eine umfassende Produktbewertung (Wertanalyse) zu machen ·      den eisernen Lagerbestand (Sicherheitsbestand) und Meldebestand genau zu bestimmen   Während man für die A-Güter eine genau Analyse, Planung und Kontrolle vornimmt, wird man für die C-Güter ·      die optimale Bestellmenge grob abschätzen oder lediglich die gesamte Beschaffungsmenge zu Beginn der Planperiode bestellen ·      einen höheren Sicherheitsbestand festlegen und deshalb den Lagerbestand seltener kontrollieren ·      das Beschaffungsmarketing kaum einsetzen (höchstens eine passive Preis- oder Produktpolitik)   Bei den B-Gütern ist von Fall zu Fall über die Planungs- und Kontrollaktivitäten zu entscheiden, je nachdem wie groß die Bedeutung der betreffenden Materialien eingeschätzt wird.   Bei der ABC-Analyse wird lediglich der Gesamtverbrauch für eine bestimmte Planperiode betrachtet, wobei bei der XYZ-Analyse der Verbrauchsverlauf der einzelnen Materialarten während eines längeren Zeitabschnittes beobachtet wird. Dies ist notwendig, da es Güter gibt, die in relativ konstanten Mengen verbraucht werden und Güter, die unter bestimmten Schwankungen oder unregelmäßig verbraucht werden.
  • 3. Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität Als Produktivität bezeichnet man das mengenmäßige Verhältnis zwischen Output und Input des Produktionsprozesses. Berechnet wird sie durch die Division des Arbeitsergebnisses und der Einsatzmenge der Produktionsfaktoren. Als Beispiele sind zu nennen Arbeitsproduktivität, Maschinenproduktivität und Flächenproduktivität. Mit der Wirtschaftlichkeit wird ein Wertverhältnis zum Ausdruck gebracht. Diese wird berechnet in dem man den Ertrag durch den Aufwand dividiert. Rentabilität ist die Relation zwischen Gewinn und dem zur Erwirtschaftung dieses Gewinnes eingesetzten Kapital. Die Berechnung erfolgt durch die Division des Gewinns durch das durchschnittlich eingesetzte Kapital mal 100.
  • 4. Grenzen Sie die Begriffe Effizienz und Effektivität voneinander ab. Unter Effizienz versteht man die Beurteilung der Beziehung zwischen der erbrachten Leistung und dem Ressourceneinsatz. Bei der Effizient steht die Frage „Werden die Dinge richtig gemacht?“ im Vordergrund. Unter Effektivität versteht man die Beurteilung der Zielerreichung, d.h. in welchem Ausmaß die geplanten Ziele auch tatsächlich erreicht worden sind. Hier steht die Frage „Werden die richtigen Dinge gemacht?“ im Vordergrund.
  • 5. Welche Gesellschaftsformen werden unterschieden und welche Bedeutung kommt ihnen zu? ·      Personengesellschaften ·  Gesellschaft des bürgerlichen Rechts ·  Partnergesellschaft ·  Offene Handelsgesellschaft ·  Kommanditgesellschaft ·      Kapitalgesellschaften ·  Aktiengesellschaft ·  Gesellschaft mit beschränkter Haftung ·  Mischformen ·  Genossenschaften
  • Beschreiben Sie die Unterschiede zwischen einer Personen- und einer Kapitalgesellschaft ·      Personengesellschaft: persönliche Haftung ·      Kapitalgesellschaft: haftet nur Gesellschaftsvermögen der juristischen Person, bestimmtes Kapital bei Gründung
  • 7. Unterscheiden Sie die Kommandit-, Aktiengesellschaft und die GmbH nach den wesentlichen Merkmalen Rechtsform à Merkmale↓KGAGGmbHLeitungsrechteKomplementärVorstandGeschäftsführer; Weisungsrecht der Gesellschafter-versammlungKontrollrechtevolle Kontrollrechte für Komplementäre, beschränkte Rechte für Kommanditistenvolle Kontrollrechte für Aufsichtsrat; beschränkte Informationsrechte für Haupt-versammlungvolle Kontrollrecht für Gesellschafts-versammlungHaftunguneingeschränkt für Komplementäre; eingeschränkt für Kommanditistenuneingeschränkt für Gesellschaft; eingeschränkt für Aktionäreuneingeschränkt für Gesellschaft; eingeschränkt für GesellschafterMindest-eigenkapitalkeine Vorschrift€ 50.000,--€ 25.000,--GuV-Verteilungnach Gesellschaftsvertraggleichmäßig auf Stammaktien; Sonderregelung für Vorzugsaktiennach Gesellschaftsvertrag, sonst nach StammkapitalanteilenFinanzierungs-möglichkeitenbessere Finanzierungs-möglichkeiten als Einzelunternehmen und OHG, weil Teilhafter zusätzliches Kapital einbringenEF-Vorteil: kleine EK-Anteile, Handel an Börse FF-Vorteil: Kapital-marktzugangEF-Vorteil: Haftungsbeschränkung für Gesellschafter FF-Nachteil: Gläubiger verlangen zusätzliche SicherheitPublizität und Prüfungnicht erforderlich, Ausnahme Großunternehmenzwingend Erleichterungen für kleine und mittelgroße GesellschaftenUnternehmerische Mitbestimmung für ArbeitnehmerkeineDrittelparität, wenn mehr als 500 Beschäftigte aber weniger als 2.000 Beschäftigte Unterparität: wenn mehr als 2.000 Beschäftigte volle Parität für Montanbetriebe ab 1.000 BS
  • 8. Erläutern Sie die verschiedenen Motive, die zu einem Unternehmenszusammenschluss führen können. + Praxisbeispiele ·      Wachstum: internes Wachstum (Ausbau der Kapazitäten aufgrund steigender Nachfrage, steigender Marktanteil, natürliches oder organisches Wachstum), externes Wachstum (Unternehmen schließen sich zur Erfüllung einer gemeinsamen Aufgabe zusammen) ·      Synergieeffekte: durch Unternehmenszusammenschluss können Doppelarbeiten vermieden und Ertragssteigerungen und Kostensenkungen erzielt werden. ·      Risikostreuung: Risiko auf verschiedene Geschäftsbereiche verteilen ·      Beschaffungsbereich: gemeinsamer Einkauf und Auftritt auf dem Beschaffungsmarkt können Lieferkonditionen verbessert werden, Risikominderung, Vermeidung von Engpässen ·      Produktionsbereich: Koordinierung in Bezug auf Menge, Qualität, Ort, Zeit oder Verfahren, bessere Auslastung der Kapazitäten, gemeinsame Entwicklung von Verfahren, Arbeitsteilung, Spezialisierung, Vereinheitlichung der Produkte, Rationalisierung der Abläufe, Ausnutzung der Kostendegression ·      Absatzbereich: Verbesserung der Absatzmöglichkeiten, Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, Schaffung von Marktmacht, Grenzen durch Wettbewerbsrecht Verringerung des Risikos, Erweiterung der Produkte ·      Forschungs- und Entwicklungsbereich: hohe Kosten, Doppelarbeiten vermeiden, Zeit und Kosten sparen durch Synergieeffekte ·      Finanzierungsbereich: Großprojekte, Kreditmöglichkeiten, Kapitalmarkt
  • 9. Charakterisieren Sie die verschiedenen Formen von Unternehmens-verbindungen. KonsortiumZweckgebundene, befristete oder unbefristete Vereinigung mehrerer selbstständiger Unternehmen in Form einer Gesellschaft des bürgerlichen Rechts zur Durchführung eines bestimmten Geschäfts.KartellMündliche oder schriftliche Vereinbarung zwischen Unternehmen zur Begrenzung ihres Wettbewerbs; die rechtliche Selbstständigkeit der Unternehmen bleibt dabei erhalten, jedoch ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit wird – je nach Gestaltung der Vereinbarung – mehr oder minder stark eingeschränktStrategische AllianzEine oft auf längerfristigen vertraglichen Verienbarungen beruhende Partnerschaft zur gemeinsamen Bewältigung konkreter strategischer Herausforderungen.Joint VentureEigenständiges Unternehmen, dessen Anteile zu gleichen Teilen von den Gesellschaftsunternehmen gehalten werden.KonzernZusammenschluss von mindestens zwei rechtlich selbstständig bleibenden Unternehmen unter einer gemeinsamen Leitung.Fusion/MergerVöllige Verschmelzung von zwei oder mehreren Unternehmen zu einer neuen wirtschaftlichen Einheit
  • 10. Was versteht man unter Rechnungswesen und welche Aufgaben kann das Rechnungswesen in einem Unternehmen übernehmen? Das betriebliche Rechungswesen dient der mengen- und wertmäßigen Erfassung, Verarbeitung, Abbildung und Überwachung sämtlicher Zustände und Vorgänge (Geld- und Leistungsströme), die im Zusammenhang mit dem betrieblichen Leistungsprozess auftreten. Es kann in internes und externes Rechnungswesen unterteilt werden.
  • 11. Welche Kennzahlen stehen zur Steuerung des Problemlösungsprozess in der Materialwirtschaft zur Verfügung? ·      Lieferbereitschaftsgrad der Lagerhaltung ·      Anforderungsbereitschaftsgrad: ·      Mengenbereitschaftsgrad ·      Durchschnittlicher Lagerbestand (bei gleichmäßigen Zu- und Abgängen) ·      oder Der durchschnittliche Lagerbestand zeigt, in welcher Höhe Kapital im Durchschnitt einer Periode durch die Lagervorräte gebunden ist. ·      Lagerumschlagshäufigkeit Die Lagerumschlagshäufigkeit wird in der Regel für einzelne Materialgruppen berechnet. Sie gibt an, wie häufig der Lagerbestand pro Jahr durch Ein- und Auslagerung gewechselt wurde. ·      Durchschnittliche Lagerdauer (in Tagen) ·      Auf ein Jahr berechnet lautet somit die Formel: Die durchschnittliche Lagerdauer gibt an, wie lange eine Materialgruppe durchschnittlich im Lager ist und sagt aus, wie viele Verbrauchsperioden (Tage) ein durchschnittlicher Lagerbestand abdeckt.
  • 12. Nennen Sie die Kriterien, die bei einer Make-or-Buy-Decision als Entscheidungsgrundlage dienen können. ·      Kosten: Die Kosten eines Fremdbezuges und diejenigen der Eigenfertigung sind einander gegenüberzustellen. So ist es unter Umständen nicht wirtschaftlich, einen Massenartikel, den ein Unternehmen in kleinen Mengen benötigt, in Eigenfertigung herzustellen. ·      Produkt: Als Voraussetzung für den Fremdbezug muss ein entsprechendes Produkt in artmäßiger, quantitativer und qualitativer Hinsicht auf dem Beschaffungsmarkt angeboten werden. ·      Produktionskapazität: Stehen ungenutzte oder nicht voll ausgelastete Maschinen zu Verfügung, so erscheint eine Eigenfertigung zur Minimierung der Leerkosten sinnvoll. ·      Finanzielle Mittel: Sind neue Produktionsanlagen zu kaufen, so ist abzuklären ob das dafür notwendige Kapital überhaupt vorhanden ist oder beschafft werden kann. ·      Lieferant: An die Lieferanten werden bestimmte Anforderungen gestellt: o   Zuverlässigkeit (Termintreue) o   Bestimmtes Qualitätsniveau o   Flexibilität (z.B. Absatzschwankungen) o   Interesse an Forschung und Weiterentwicklung ·      Unabhängigkeit: Je größer die Aufträge sind und je weniger Lieferanten in Frage kommen, desto größer ist die Abhängigkeit des Unternehmens. Eine solche Abhängigkeit kann von den Lieferanten ausgenutzt werden (z.B. überhöhte Preise). ·      Mitarbeiter: Aus sozialpolitischen Überlegungen kann das Unternehmen eine Vollbeschäftigung zur Auslastung seiner bestehenden Kapazitäten einem (temporären) Personalabbau vorziehen, obschon eine Fremdfertigung aus wirtschaftlichen Gründen gerechtfertigt wäre. ·      Marktentwicklung: Langfristige Überlegungen stehen im Vordergrund. So könnte sich zum Beispiel eine nichtkostendeckende Eigenfertigung lohnen, wenn die Marktpreise für die zu beschaffenden oder abzusetzenden Produkte steigen werden. ·      Know-How: Dem Unternehmen geht Know-How verloren, das dafür der Lieferant dazugewinnt. Es können Probleme mit der Geheimhaltung entstehen, wenn der Lieferant ein gleiches oder ähnliches Produkt auch anderen Unternehmen verkauft.
  • 13. Was versteht man unter einem Fertigungsverfahren? Bei der Festlegung des Fertigungsverfahrens geht es um die innerbetriebliche Standortwahl. Es handelt sich um die organisatorische Gestaltung der Bearbeitungsreihenfolge der Erzeugnisse und die Zuordnung der Aufgaben zu den Arbeitsplätzen. Arten von Fertigungsverfahren ·      Werkstattprinzip ·  Die handwerkliche Fertigung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Produkt vollständig an einem Arbeitsplatz von einer Person hergestellt wird. Vorzufinden in Kleinbetrieben, die sich der Einzelfertigung widmen. Vorteil – hohe Flexibilität, Nachteil – hohe Kosten der Fertigung ·  Werkstattfertigung: ist dadurch charakterisiert, dass Maschinen und Arbeitsplätze mit gleichartigen Arbeitsverrichtungen zu einer fertigungstechnischen Einheit, einer Werkstatt, zusammengefasst werden. (z.B. Dreh-, Schleif-, Fräs-, Bohr-, Spritz-, Montagewerkstatt). ·  Baustellenfertigung: hierbei müssen alle Produktionsmittel an einen Standtort gebracht werden. Dieses Fertigungsverfahren ist fast ausschließlich bei der Einzelfertigung, bei auftragsorientierten Unternehmen anzutreffen, z.B. Baubranche, Großmaschinenbau. ·      Gruppenfertigung: ist eine Kombination der Werkstatt- und Fließfertigung. Es wird nach dem sogenannten Baukastenprinzip produziert. Die Produktion wird in fertigungstechnische Einheiten (Funktionsgruppen) aufgeteilt. Es wird in diesen Funktionsgruppen das Fließprinzip angewandt und Einzelteile produziert werden. Die übrigen Einzelteile werden in Werkstattfertigung produziert. ·      Fließprinzip: ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Arbeitsplätze und Anlagen der Reihenfolge der am Produkt durchzuführenden Tätigkeiten entspricht. Voraussetzung für die Fließfertigung ist die Massen- oder Großserienfertigung. Bei der Fließfertigung werden zwei Fertigungs-Rhythmen unterschieden: ·  Straßenfertigung: Hierbei sind die Arbeitsplätze und Produktionsanlagen nach der Bearbeitungsreihenfolge geordnet, aber es besteht kein Zeitzwang für die Ausübung der einzelnen Verrichtungen.  Dies führt zu Leistungsschwankungen und zu Wartezeiten im Fertigungsprozess ·  Taktfertigung: Vollständige zeitliche Abstimmung der einzelnen Verrichtungen des Produktionsprozesses. Der gesamte Produktionsprozess wird in zeitlich gleiche Arbeitstakte (=Taktzeit) aufgeteilt. Wegfall der Zwischenlager. Weiters kann zwischen Fließbandfertigung und vollautomatischer Fertigung unterschieden werden.  
  • 14. Welches sind die Vor und Nachteile der Werkstattfertigung gegenüber der Fließfertigung? ·    Vorteile Werkstattfertigung : -Hohe Flexibilität Qualitativ – Kundenwünsche können leichter berücksichtigt werden Quantitativ – Absatzschwankungen -Hohes Qualitätsniveau ·    Nachteile Werkstattfertigung: -lange Transportwege – hohe Transportkosten -große Zwischenlager  - hohe Lager- und Zinskosten -keine Vollauslastung der Kapazitäten – Leerkosten ·    Vorteile Fließfertigung: -Verkürzung der Durchlaufzeiten, wegen geringeren innerbetrieblichen Transportwegen -Zwischenlager werden vermindert oder komplett ausgeschalten -Produktionsprozess ist einfacher und übersichtlicher ·    Nachteile Fließfertigung: -Notwendige Spezialmaschinen benötigen einen hohen Kapitalbedarf und hohe Fixkosten. -Anfällig für Störungen im Produktionsprozess -Soziale und psychische Probleme der Mitarbeiter durch Monotonie
  • a) Was ist ein Fertigungstyp? Fertigungstypen ergeben sich aus der Unterteilung der Fertigungsverfahren nach dem Kriterium der Wiederholungshäufigkeit des Fertigungsvorgangs. Bei Fertigungstypen wird unter Einzelfertigung und Mehrfachfertigung unterschieden. Die Mehrfachfertigung lässt sich in Massenfertigung, Serienfertigung und Mass Customization unterteilen. 
  • b) Mögliche Fertigungstypen Bei der Einzelfertigung wird von einem bestimmten Produkt nur eine einzige Einheit angefertigt. Es wird hierbei in der Regel auftragsbezogen gearbeitet und es kann auf Kundenwünsche eingegangen werden. Diese beruht nicht auf einem festen Produktionsprogramm, sondern es werden jene Güter hergestellt, die sich mit den vorhandenen Produktionsanlagen, Arbeitskräften und Know-How herstellen lassen. (z.B. Baubranche, Großmaschinenbau, Schiffsbau) Die Mehrfachfertigung zeichnet sich dadurch aus, dass von einem Produkt mehrere Einheiten hergestellt werden.
  • c) Massen-, Serien-, Sorten-, Chargenfertigung und Mass Customization i)       Massenfertigung: es werden hierbei von einem einzigen Produkt (einfache Massenfertigung) oder von mehreren Produkten (mehrfache Massenfertigung) über eine längere Zeit sehr große Stückzahlen hergestellt. Ein und derselbe Fertigungsprozess ununterbrochen wiederholt und ein Ende ist nicht absehbar. Bsp. sind Zigaretten, Papiertaschentücher oder Zement. Es können Spezialmaschinen angeschafft oder hergestellt werden, die nur für einen einzigen Produktionsprozess eingesetzt werden. Die Massenfertigung eignet sich besonders gut für eine weitgehende Automatisierung.     ii)      Serienfertigung: Die reine Serienfertigung zeichnet sich dadurch aus, dass meistens mehrere Produkte hintereinander in einer begrenzten Stückzahl auf den gleichen oder verschiedenen Produktionsanlagen hergestellt werden. Die Serienfertigung liegt zwischen der Einzelfertigung und der Massenfertigung. Es kann auch zusätzlich unter Kleinserien (wenige Stücke, z.B. Möbel) und Großserien (längere Zeit, große Stückzahl, z.B. Autos) unterschieden werden.   iii)     Sortenfertigung: Ist eine besondere Form der Serienfertigung. Bei dieser wird ebenfalls eine begrenzte Stückzahl eines Produktes hergestellt. Der Unterschied liegt darin, dass bei der Sortenfertigung ein einheitliches Ausgangsmaterial verwendet wird  und die Endprodukte ähnlich sind. Es werden geringere Umstellungen bei der Sortenfertigung auf den gleichen Produktionsanlagen als bei der Serienfertigung benötigt.  Bsp. für die Sortenfertigung – Bekleidungsindustrie (Herrenanzüge in verschiedenen Größen und Stoffen).   iv)     Chargenfertigung: Wird auch Partiefertigung genannt und die Ausgangsbedingungen und Produktionsprozesse sind nicht konstant und das Ergebnis verschiedener Chargen unterschiedlich ausfällt. Ursachen dafür können verschiedene Rohmaterialien oder nur teilweise beeinflussbare Produktionsprozesse sein. Als eine Charge oder Partie bezeichnet man jene Menge, die in einem einzelnen Produktionsvorgang hergestellt wird. Bsp. Färben von Textilien, Bier – oder Weinherstellung.   v)      Mass Customization: ist die flexible Angebotsgestaltung von Massengütern, indem die jeweiligen Produkte und Dienstleistungen in mehreren unterschiedlichen Leistungsausprägungen angeboten werden. Die Anforderungen der Kunden kann durch Individualisierung berücksichtigt werden. Damit sollen die Vorteile der Einzelfertigung mit denen der Massenfertigung kombiniert werden. Bsp. maßgeschneiderte Hemden.
  • 16. Deckungsbeitrag Deckungsbeitrag ermittelt sich aus der Differenz von Erlösen und variablen Kosten. Er sagt aus, welcher Teil des Erlöses zur Deckung fixer Kosten und zur Erzielung des Gewinns beiträgt. Die Deckungsbeitragsrechnung eignet sich zur Beurteilung der Erfolgssituation eines Produkts und liefert Informationen für absatzpolitische Entscheidungen. Bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung werden die variablen Kosten von den Nettoerlösen abgezogen, umso den Deckungsbeitrag zu ermitteln. Die Fixkosten werden als Block behandelt und nicht weiter aufgeschlüsselt um den Betriebserfolg zu ermitteln. Der Periodenerfolg ergibt sich aus der Summe der Perioden-Deckungsbeiträge je Produktart minus der gesamten fixen Kosten. Die Deckungsbeitragsrechnung ist leicht zu berechnen, jedoch gibt es Defizite bei der pauschalen Fixkostenbehandlung, somit wird nicht beachtet, dass Fixkosten eine unterschiedliche Höhe auf unterschiedlichen Unternehmensebenen haben. Weiters wird nicht berücksichtigt, dass bei manchen Produktionsbetrieben nicht alle variablen Kosten jeweils einer Leistung bzw. Produkt zuzurechnen sind. Bei der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung werden die gesamten Fixkosten nach rechnungszielabhängigen Merkmalen in verschiedene Anteile gegliedert und stufenweise vom jeweils verbleibenden Restdeckungsbeitrag abgezogen. Die gesamten Fixkosten werden z.B.: in Produkt-, Produktgruppen-, Bereichs- und Unternehmensfixkosten unterschieden. Das UN erhält Informationen wie z.B. verschiedene Fixkostenebenen in zeitlicher Reihenfolge abgebaut werden können bzw. welchen Beitrag ein Produkt zum Gesamterfolg des UN leistet. Bei mehreren Produktionsbereichen mit jeweils verschiedenen Produkten und Produktgruppen ist es möglich, ertragsschwache Produktbereiche eindeutig zu definieren, um geeignete Veränderungen einzuleiten.
  • 17. Was sind die Aufgaben der Kapazitäts- und Kostenplanung Kapazitätsplanung: Kapazitätsplanung: Nach Berechnung der Durchlaufzeiten bzw. der gesamten Projektdauer mit den möglichen Anfangs- und Endterminen der Fertigung müssen die dazu erforderlichen Kapazitäten ermittelt werden. Die Durchlaufzeiten setzten sich aus den Bearbeitungszeiten, den Förderzeiten und den Warte- oder Lagerzeiten zusammen. In der Kapazitätsplanung (Capacity Requirments, CRP) muss überprüft werden, ·      ob die notwendigen Kapazitäten vorhanden sind und ·      wie die vorhandenen Kapazitäten unter Erhaltung der Termine bestmöglich ausgenutzt werden können, damit so wenig Leerzeiten wie möglich entstehen. Die Kapazitäts- und Zeitplanung (bzw. die Berechnung der Durchlaufzeiten) stehen also in einem engen Zusammenhang zueinander. Oft ist es nötig die Zeitplanung an die vorhandenen Kapazitäten nochmals anzupassen. Daraus resultiert ein endgültiger Maschinenbelegungsplan für die nächste Tage, Wochen oder Monate, bei dem die verfügbaren Maschinen und Personen berücksichtigt worden sind. Als Instrument zur Darstellung dieser Zusammenhänge dient ein Balkendiagramm. Kostenplanung: Bei der Kostenplanung geht es darum, die Gesamtkosten des Projektes zu erfassen und zu minimieren. Dabei wird man auf das Dilemma der Ablaufplanung stoßen (Vgl. Teil 9 Kapitel 1, Abschnitt 1.3.2.2). Es wird zwar oft möglich sein, den kritischen Weg und somit die Projektdauer zu verkürzen, doch wird dies nur unter Einsatz zusätzlicher oder durch stärkere Belastung der vorhandenen Produktionsfaktoren erreicht. Beide Möglichkeiten, sind mit steigenden Kosten verbunden. Es gilt deshalb jenen kritischen Weg zu ermitteln, bei dem die Gesamtprojektkosten ein Minimum erreichen.
  • Rechnungswesen: 18. Internes / externes Rechnungswesen 1.     Internes / externes Rechnungswesen externes Rechnungswesen: ·      Rechenschaftslegung & Informationsbereitstellung über die Vermögens-, Finanz- & Ertragslage des Unternehmens ·      Eigen- & Fremdkapitalgeber, Mitarbeiter & interessierte Öffentlichkeit werden informiert ·      Bezugsgrundlage für die Unternehmensbesteuerung internes Rechnungswesen: ·      Dokumentation & Kontrolle aller im Betrieb anfallenden Geld- & Leistungsströme ·      interne Sicherung von betrieblichen Ressourcen ·      Informationssystem    Externes RechnungswesenInternes RechnungswesenZweck·       Rechenschaftslegung ·       Zahlungsbemessung ·       Information ·       Dokumentation·       Dokumentation ·       Planung ·       Kontrolle ·       Steuerung ·       Abbildung des Unternehmens-prozessesVorschriften·       UGB ·       Steuerrecht ·       IFRS·       Unternehmensspezifische AusgestaltungRechnungsgrößen·       Aufwand ·       Ertrag·       Kosten & Leistungen ·       Ein- & AuszahlungenStruktur·       Jahresabschluss ·       Konzernabschluss ·       Steuerbilanz ·       Sonderbilanzen·       Kosten- & Leistungsrechnung ·       Investitions- / Finanzrechnung ·       Sonstige Rechnungen ·       Controlling 
  • 19. Einzahlungen, Einnahmen, Ertrag, Leistungen Unter Einzahlung versteht man einen Geldzufluss ins Unternehmen, d.h. einen Zugang in den Beständen der Kassa- und Bankkonten. Bsp.: Barzahlungen oder Überweisungen von Kunden, Zahlungseingänge von Zielverkäufen   Unter Einnahmen versteht man den Preis von verkauften Gütern. Einnahmen sind nicht das gleiche wie Einzahlungen, da bei Einzahlungen ein Zielverkauf stattfindet, das bedeutet, dass kein Geld fließt es besteht nur eine Forderung.   Unter Ertrag versteht man die bewertete Güterentstehung einer Periode und jede Kapitalerhöhung die keine Kapitaleinzahlung darstellt. Man unterscheidet in 3 Fälle: ·      Leistungseinheiten werden für das Lager produziert: Aufwand = Ertrag ·      Leistungseinheiten werden in derselben Periode geschaffen und verkauft: Ertrag ist ein Wertzuwachs ·      bereits geschaffene Leistungseinheiten werden vom Lager verkauft: zusätzliche Erträge (= Verkaufserlös)   Betriebsertrag: Umsatzerlöse, innerbetriebliche Erträge (z.B.: Selbsterstellte Anlagen) Neutrale Erträge: Zinsen für Wertpapieranlagen   Unter Leistung versteht man den Ertrag als Ereignis einer betrieblichen Tätigkeit ·      Leistungen sind Erträge: Grundleistungen (Erträge aus gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten) ·      Leistungen sind nicht Erträge: Andersleistungen (aktivierte Eigenleistung) ·      Leistungen ohne Erträge: Zusatzleistungen (unentgeltliche abgegebene Güter)
  • 20. Beschreiben Sie die Bedeutung der Liquidität und der Rentabilität in Bezug auf die Existenzsicherung des Unternehmens. Liquidität Für ein UN ist die Fähigkeit, die zwingend fälligen Verbindlichkeiten jederzeit uneingeschränkt erfüllen zu können erforderlich. Die auf den betrieblichen Umsatzprozess bezogene Liquidität ist für einen reibungslosen güter- und finanzwirtschaftlichen Umsatzprozess und für die Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts notwendig. Laufende Überwachung ist wichtig! Liquiditätsprobleme können auftreten wenn: ·      Die notwendigen finanziellen Mittel nicht beschaffen werden können ·      Der Unternehmenserfolg ausbleibt ·      Die Finanzplanung die Einzahlungs- und Auszahlungsströme falsch prognostiziert hat ·      Die Finanzkontrolle versagt hat, rechtzeitig Fehlbeträge festzustellen und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Lücken zu schließen Das UN hat auch die potenziell zur Verfügung stehenden liquiden Mittel zu berücksichtigen. Solvenz ist die Eigenschaft eines UN, potentielle Gläubiger davon überzeugen zu können, seine Schuldtitel zu akzeptieren.   Rentabilität = betriebswirtschaftliche Kennziffer zur Erfassung des finanziellen Erfolges (Gewinn) eines Unternehmens, gemessen am eingesetzten Kapital. Sie ist das Verhältnis von Gewinn zu eingesetztem Kapital eines Unternehmens. Die Rentabilität ist das Verhältnis des Erfolges einer Periode zu einer an diesem Erfolg beteiligten Maßgröße, dem Umsatz der Periode oder dem eingesetzten Kapital des Betriebes.    Man unterscheidet zwischen Gesamtkapitalrentabilität, Eigenkapitalrentabilität und Umsatzrentabilität. Die Rentabilität ist eine der bedeutendsten Kennzahlen zur Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens, in dem der Gewinn in Relation zum eingesetzten Kapital (Investment) gesetzt wird.  
  • 21. Was versteht man unter Leasing? = Überlassung von Anlagegegenständen zum Gebrauch oder zur Nutzung auf bestimmte oder unbestimmte Zeit gegen ein periodisch zu entrichtendes fixes Entgelt. Je nach Situation sind noch zusätzliche Vereinbarungen damit verbunden. Betriebswirtschaftlich kommt das Leasing einer Kreditfinanzierung sehr nahe.
  • 22. Welche Arten von Leasing kennen Sie? Leasingobjekt ·    Konsumgüterleasing: Vermietung höherwertiger Konsumgüter, wie Autos. Im Vertrag eingeschlossen Wartungs- und Reparaturdienst ·    Investitionsgüterleasing: o    Equipment-Leasing: Vermietung beweglicher Anlagegüter wie Werkzeuge. Laufzeit liegt idR zwischen 3 und 6 Jahre o    Immobilien-Leasing: Vermietung von unbeweglichen Anlagevermögen wie ganzen Industrieanlagen. Laufzeit beträgt idR zwischen 10 und 30 Jahren. Meistens Sale-and-Lease-Back Verträge: dabei werden Gebäude an eine Leasing-Gesellschaft verkauft und von dieser gleich wieder an die ursprüngliche Eigentümerin zurückvermietet   Stellung des Leasinggebers ·      Herstellerleasing: zwischen Hersteller und Mieter -> direktes Leasing ·      Händlerorientiertes Leasing: Händler schließt Leasingverträge ab -> Maintenance L. ·      Leasinggesellschaften: Leasinggeber kauft das Leasingobjekt beim Produzenten und gibt es an den Leasingnehmer weiter -> indirektes Leasing o   Objektorientiertes L.: nur Objekte einer bestimmten Art. Bekannt ist das Auto- oder Fahrzeug-Leasing, welches das Leasing von einzelnen (Single Leasing) oder von mehreren Fahrzeugen (Flottenleasing) umfasst o   Universell tätige Leasinggesellschaften: Geschäfte jeglicher Art werden getätigt, wobei die Gesellschaften beim Hersteller oder Händler die vom Leasingnehmer ausgewählten Güter einkaufen, um diese an den Leasingnehmer zu vermieten   Rückzahlungsumfang: ·      Vollamortisationsverträge: der Leasinggeber „amortisiert“ während der Leasingperiode die Anschaffungs- und Herstellkosten, die Beschaffungs-, Vertriebs- und Finanzierungskosten, die Steuern sowie einen angemessenen Gewinn vollständig ·      Teilamortisationsverträge: Leasingverträge mit unkündbarer Grundmietzeit, während derer das Leasingobjekt nur teilweise amortisiert wird. Nach Vertragsablauf hat der Leasingnehmer drei Möglichkeiten: o   Kauf des Leasingobjekts zum Restwert o   Miete des Leasingobjekts zu einem stark reduzierten Preis o   Rückgabe des Leasingobjekts an die Leasinggesellschaft   Kündbarkeit des Leasingvertrages ·      Operating-Leasing: kurzfristiges, idR jederzeit kündbares Mietverhältnis, das oft mit gewissen Serviceleistungen verbunden ist. Leasinggeber trägt oft sehr hohes Risiko, da das Leasingobjekt während der ersten Grundmietzeit nicht amortisiert werden kann. ·      Financial-Leasing: Mieter übernimmt in einem langfristigen und für einen bestimmten Zeitraum unkündbaren Leasingvertrag das Investitionsobjekt. Dieses wird während der Dauer des Leasingvertrages vollständig amortisiert. Das Investitionsrisiko trägt der Leasingnehmer o   Ohne Option: Vertragsvereinbarungen beziehen sich nur auf die Grundmietzeit, nach deren Ablauf das Leasing-Objekt zurückgegeben wird o   Mit Kaufoptionsrecht: Leasingnehmer hat das Recht, nach Ablauf der Grundmietzeit das Leasingobjekt zu erwerben. o   Mit Verlängerungsoptionsrecht: Leasingnehmer hat das Recht, das Vertragsverhältnis nach Ablauf der Grundmietzeit auf bestimmte oder unbestimmte Zeit zu verlängern.
  • 23. Worin sehen Sie die betriebswirtschaftliche Bedeutung des Leasings? ·      Der Leasinggegenstand muss nicht im Voraus bezahlt werden. Die monatlichen Leasingzahlungen können während der gesamten Mietzeit aus den Erträgen, den der Einsatz des Leasinggegenstandes erbringt, geleistet werden (Pay-as-you-earn-Effekt) ·      Leasing führt nicht zu einer sofortigen Belastung der Liquidität zum Investitionszeitpunkt, wie dies beim Kauf der Fall ist ·      Die monatlichen Leasingzahlungen sind für die gesamte Grundmietzeit fest vereinbart und bilden daher eine klare Kalkulationsgrundlage ·      Bei längerfristigen Leasingverträgen kann über den Verlauf der Leasingzahlungen idR verhandelt werden. ·      Die Alternativen eines Leasingvertrages für das Ende der Grundmietzeit erleichtern den Entschluss für Modernisierungsinvestitionen. ·      Leasing erhöht die Flexibilität des UN. Leasingnehmer kann die Wahl des Vertragsmodells, der Laufzeit, des vereinbarten Restwertes usw. selbst entscheiden  
  • 24. Innenfinanzierung Bei der Innenfinanzierung kann zwischen folgenden Finanzierungsarten unterschieden werden: Selbstfinanzierung: Finanzierung über die Zurückbehaltung von erzielten GewinnenFinanzierung aus Rückstellungen: Bildung von RSt -> stellen Verpflichtungen ggü Dritten dar, von denen man nicht weiß, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt sie anfallenFinanzierung aus Abschreibungsgegenwerten: Bereitstellung von finanziellen Mittel durch Umschichtung der in den abgesetzten Gütern gebundenen AbschreibungsgegenwertenVermögensumschichtung: umfasst alle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, einen ursprünglich gegebenen Kapitalbedarf zu senken. Ansatzpunkte sind: Liquidation von Vermögensteilen und der effizientere Einsatz von Kapital
  • 25. Welche Formen der Innenfinanzierung kennen Sie? Selbstfinanzierung, Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten, Finanzierung aus Rückstellungswerten und Finanzierung aus Vermögensumschichtung
  • 26. Was versteht man unter der Selbstfinanzierung und welches sind die Voraussetzungen für diese Finanzierungsform? = Beschaffung von Kapital durch einbehaltene Gewinne Folge: das UN schüttet den Aktionären keine oder nur eine kleine Dividende aus Voraussetzung ist, dass tatsächlich ein Gewinn erwirtschaftet wurde, d.h. die Verkaufspreise der hergestellten Produkte und DL nicht nur alle Kosten decken, sondern auch einen Gewinnanteil umfassen, der das unternehmerische Risiko abdeckt.
  • 27. Welche Motive können ein Unternehmen veranlassen, die Finanzierungsform der Selbstfinanzierung zu wählen? ·      Zur Wahrung des Marktanteils: ein UN wird gezwungen seine Produktkapazitäten in einem wachsenden Markt ständig zu erhöhen -> dadurch ständig steigender Kapitalbedarf. Die Deckung des Kapitalbedarfs kann nur teilweise durch Beteiligungs- und Fremdfinanzierung erfolgen. ·      Beteiligungsverhältnisse werden nicht tangiert -> das EK wird erhöht ·      Liquiditätsschonend, da mit der Finanzierungsform keine fixen periodischen Zinszahlungen oder Dividendenzahlungen verbunden sind ·      Vorteile auch aus steuerlichen Überlegungen, weil durch die Bildung von stillen Reserven im Rahmen der stillen Selbstfinanzierung Steuern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden
  • 28. Welches sind die Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung? Vorteil: ·      Liquiditätsschonend ·      steuerliche Überlegungen Nachteil: ·      für den Kapitalgeber: seine Dividende wird geschmälert und er somit sowohl aus Liquiditäts- als auch aus Dividendenrenditeüberlegungen eine Einbuße erfährt
  • 29. Analyse der Liquidität Dabei wird die Zahlungsbereitschaft eines UN beurteilt und gesteuert Absolute Liquidität: Berechnung eines bestimmten Liquiditätsfonds. Dieser umfasst jene Bilanzpositionen, die für ein UN bzgl. seiner Liquidität von Bedeutung sind. Es werden drei Stufen berechnet: 1.             Liquiditätsstufe 1 = liquide Mittel – kurzfristiges FK 2.             Liquiditätsstufe 2 = liquide Mittel + Geldforderungen – kurzfristiges FK 3.             Liquiditätsstufe 3 = Umlaufvermögen – kurzfristiges FK Für Stufe 1 wird der Begriff Bar- oder Kassaliquidität verwendet, Stufe 3 stellt das betriebsnotwendige Nettoumlaufvermögen dar.   Relevante Liquidität: Verhältnis zwischen Vermögensteilen und Verbindlichkeiten. Wird durch folgende Kennzahlen ausgedrückt: 4.             Liquiditätsgrad 1 = Liquide Mittel : kurzfristiges FK 5.             Liquiditätsgrad 2 = (liquide Mittel + Geldforderungen) : kurzfristiges FK 6.             Liquiditätsgrad 3 = Umlaufvermögen : kurzfristiges FK Grad 1 wird auch als Cash Ratio, Grad 2 als Quick Ratio und Grad 3 als Current Ratio bezeichnet. Für Grad 1 ist es schwierig einen Richtwert anzugeben, während für die beiden anderen Kennzahlen folgende grobe Erwartungswerte genannt werden: Grad 2 sollte leicht über 100% liegen und Grad 3 sollte ungefähr 150-200% betragen. 
  • 30. Investition, Kapital, Finanzierung Finanzierung = Bereitstellung von Kapital, welches benötigt wird, um Investitionen zu tätigen. Je nach Aufgaben, die man der Finanzierung zuordnet, kann diese unterschiedlich interpretiert werden: ·      Unternehmensfinanzierung: Versorgung des gesamten UN mit finanziellen Mittel zur Aufrechterhaltung des betrieblichen Umsatzprozesses ·      Projektfinanzierung: Bereitstellung von finanziellen Mittel zur Anschaffung bestimmter bedeutender Potenzialfaktoren ·      Finanzmanagement: Finanzierung als umfassende unternehmerischer Funktion (alle mit der Kapitalbeschaffung, -Verwaltung, -Einsatz und –Rückzahlung zusammenhängenden Maßnahmen.   Investition = Ausstattung eines UN mit den erforderlichen materiellen und immateriellen Vermögensteilen => die Umwandlung des Kapitals in Vermögen   Zusammenhänge: Finanzierung dient der Beschaffung von Kapital, das im Rahmen der Investition in konkrete Vermögensteile übergeführt wird. Begriffe Finanzierung und Investition beinhalten dynamische Vorgänge (Stromgrößen) Begriffe Kapital und Vermögen sind als Resultat dieser beiden Vorgänge statische Bestandsgrößen Finanzierung umfasst alle Aufgaben, die in den Prozessen der Finanzierung und Investition bzw. der Entfinanzierung und Desinvestition enthalten sind.
  • 31. Vermögen, Kapital Kapital = Geldwertsumme, die dem UN zugeführt wird (Passiva und Aktiva). Kapital zeigt primär die Herkunft der investierten finanziellen Mittel bzw. aus rechtlicher Sicht die Ansprüche der Kapitalgeber. Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapital: EK = steht dem UN auf unbegrenzte Zeit zur Verfügung, es wird entweder von außen (durch den Unternehmer) zur Verfügung gestellt (Grundkapital, Kapitalrücklage) oder ist vom UN verdient und einbehalten (Einbehaltene Gewinne, Gewinnrücklagen) FK = wird von Dritten für eine bestimmte Zeitdauer zur Nutzung überlassen (Gläubigerkapital, z.B.: Rückstellungen) Genaue Grenze zwischen Eigen- und Fremdkapital rechtlich meist möglich, betriebswirtschaftlich nicht! Z.B.: Aktionär einer Familienaktiengesellschaft gewährt einem UN ein Darlehen -> stellt rechtlich Fremdkapitel dar, betriebswirtschaftlich kommt es der Funktion von Eigenkapital nahe   In der Praxis gibt es Finanzierungsformen oder –Stile, welche Kriterien des EK und FK kombinieren = Mezzanine-Kapital: Dazu zählen nicht besicherte Darlehen, stille Beteiligungen, Genussscheine oder Wandel- und Optionsanleihen. Als Ausgleich für ein erhöhtes Ausfallrisiko ist der Mezzanine-Geber neben der festen Verzinsung häufig am Unternehmenserfolg beteiligt. Mezzanine-Kapital wird u.a. bei der Finanzierung von Wachstumsunternehmen, von Akquisitionsstrategien oder von Management-Buyouts eingesetzt.   Vermögen = Gesamtheit der materiellen und (bilanzierten) immateriellen Güter, in die das Kapital eines UN umgewandelt wurde (Aktiva der Bilanz) Vermögensteile werden meistens danach gegliedert wie lange die finanziellen Mittel durch sie gebunden sind. Grundsätzlich wird zwischen Anlage- und Umlaufvermögen unterschieden.
  • 32. Leverage Effekt ·      trotz der Eigenschaft des Eigenkapitals als Risikokapital ist es aus dem Gesichtspunkt der Rentabilität meist sinnvoll, den Einsatz von Fremdkapital zu bevorzugen ·      ist die Rentabilität des eingesetzten Gesamtkapitals höher als die Kosten für das Fremdkapital, dann führt der Einsatz von Fremdkapital zu einer Erhöhung der Rentabilität des Eigenkapitals (Hebelwirkung → Leverage-Effekt) ·      der Leverage-Effekt findet Niederschlag im Austausch eigener Mittel durch fremde Mittel = zunehmender Verschuldungsgrad.    Es ist zu differenzieren zwischen: 1.     Positiver Leverage-Effekt: o   sind die Zinsen, die für das Fremdkapital bezahlt werden müssen, niedriger als die Gesamtkapitalrentabilität, so ist die Rentabilität des Eigenkapitals umso höher, je geringer der Eigenkapitalanteil ist 2.     Negativer Leverage-Effekt: o   sind die Fremdkapitalzinsen höher als die Rentabilität des Gesamtkapitals, sinkt die Rentabilität des Eigenkapitals, wenn der Eigenkapitalanteil abnimmt   Die maximale Ausnutzung des Leverage-Effektes stößt an verschiedene Grenzen. ·      Annahme konstanter FK-Zinsen: die Zinsen sind Schwankungen ausgesetzt. Bei einem Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus steigen auch die FK-Zinsen und die FK-Kosten an ·      Wird die Differenz zwischen Gesamtkapitalrendite und FK-Zins klein, so besteht für das UN ein erhöhtes Risiko ·      Ausmaß der Kreditwürdigkeit wird sehr stark von der Höhe des EK beeinflusst – je stärker der Kreditnehmer verschuldet ist, desto größer ist die Gefahr einer Überschuldung ·      Zielkonflikt zwischen Gewinn- und Sicherheitsstreben
  • 33. Cashflow Cashflow = der durch die laufende Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Einzahlungsüberschuss eines Geschäftsjahres. Ist ein wichtiger Indikator für die Finanzierung aus eigener Kraft Zur Ermittlung des Cashflows lassen sich die direkte und die indirekte Methode unterscheiden.   Der gesamte Cashflow eines Unternehmens lässt sich drei Funktionsbereichen zuordnen: 1) Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit: Der operative Cashflow entspricht dem aus der laufenden Geschäftstätigkeit des Unternehmens erzielten finanziellen Umsatzüberschuss oder -fehlbetrag. Grundsätzlich ist im bilanzanalytischen Schrifttum der operative Cashflow gemeint. 2) Cashflow aus der Investitionstätigkeit: Der Investitions-Cashflow ergibt sich aus dem Saldo der Mittelabflüsse für Investitionen und der aus Desinvestitionen erzielten Mittelzuflüsse.   3) Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit: Unter dem Finanzierungs-Cashflow versteht man den Gesamtmittelzufluss und -abfluss aus der Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung.   Berechnung Jahresüberschuss + Abschreibungen vom Anlagevermögen – Zuschreibungen zum Anlagevermögen + Erhöhung langfristiger Rückstellungen – Verminderung langfristiger Rückstellungen + Verlust aus Anlagenabgang –  Erträge aus Anlagenabgang  = Cashflow (nach der Praktikerformel)
  • 34. Rückstellungen, Verbindlichkeiten Rückstellungen sind Passivposten für jene Verpflichtungen, die am Bilanzstichtag zwar der Art nach sicher oder wahrscheinlich sind, deren genaue Höhe und/oder Fälligkeit aber ungewiss sind. -> dienen der periodengerechten Erfolgsrechnung, da der Aufwand im betrachteten Geschäftsjahr verursacht wurde. Die dazugehörige Auszahlung erst zu einem späteren Zeitpunkt, also nach dem Bilanzstichtag erfolgen wird.   Finanzierungseffekt aus Rückstellungswerten = Aufwand wird sofort verrechnet, die liquiditätswirksame Auszahlung erfolgt jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt Das Kapital steht dem UN in der Zwischenzeit zur Verfügung und es kann zwischen kurz-, mittel- oder langfristigen Rückstellungen unterschieden werden. Die Fristigkeit hängt von der Art der Rückstellung ab. Finanzierungseffekt ist umso bedeutsamer, je längerfristiger die Rückstellungen ausgerichtet sind. Kurzfristige: im folgenden Jahr in Anspruch genommen z.B.: Steuern, Bürgschaftsverluste Mittelfristige sind z.B.: Prozessrisiken, Garantieansprüche Langfristige stehen meist für einen sehr langen Zeitraum zur Verfügung – mehrere Jahrzehnte, z.B.: Pensionsrückstellungen Neben dem Finanzierungseffekt tritt ein Steuerstundungseffekt auf   Grundsätzlich stellen Rückstellungen Schulden dar, da das Eintreten und die Höhe noch unsicher sind. Rückstellungen werden für einen Aufwand gebildet, der im betrachteten Geschäftsjahr verursacht wurde, jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt eintritt. Sie sind erst dann aufzulösen, wenn der Grund eingetreten ist. Beispiele: ·      Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ·      Steuerrückstellungen ·      sonstige Rückstellungen Verbindlichkeitsrückstellungen: Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten sind auf der Passivseite zu bilanzieren, wenn es sich hierbei um genau bestimmbare Schulden des Unternehmens gegenüber einen Dritten handelt, die aufgrund einer rechtlichen Verpflichtungen entstanden, jedoch die Höhe des Betrages noch unsicher ist. Drohverlustrückstellungen: Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sind abzugrenzen, die aus Verträgen zwischen dem Unternehmen und externen Vertragspartnern resultieren. Aufwandsrückstellungen: Diese sind Rückstellungen für die im Geschäftsjahr unterlassenen Instandhaltungsaufwand erfasst werden, der im folgenden Geschäftsjahr innerhalb von 3 Monaten nach geholt wird.   Verbindlichkeiten sind Schulden, die sowohl der Höhe als auch dem Grunde nach feststehen. Verbindlichkeiten lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien in verschiedene Posten gliedern. Dazu gehören Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
  • 35. Nach welchen Merkmalen kann das FK charakterisiert werden? ·      Entstehungsgrund der Verbindlichkeit (z.B.: Warenlieferungen) ·      Höhe des Schuldbetrages ·      Höhe der Verzinsung ·      Modalität der Tilgung ·      Differenz zwischen dem Ausgabe- und dem Rückzahlungsbetrag ·      Rückzahlungszeitpunkt ·      Natur des Gläubigers Welche Funktion erfüllt das FK? Primäre Funktion = Kapitalbedarfsdeckung, in Fällen in denen das verfügbare EK nicht ausreicht Vorteil: FK kann durch Aufnahme oder Tilgung flexibel an den Kapitalbedarf angepasst werden, und durch die Nutzung von FK können die Kapitalkosten eines UN gesenkt werden, da FK meist günstiger als EK ist.
  • 36. Kundenkredit, Lieferantenkredit Lieferantenkredit: Ein Lieferant räumt seinem Abnehmer eine bestimmte Zahlungsfrist ein. Das Zahlungsziel liegt meistens bei 30 Tagen. Kunden mit großer Marktmacht können ein weitaus längeres Zahlungsziel aushandeln. ·      Vorteil: im Vergleich zu Bankkrediten formlos und ohne besondere Sicherheiten gewährt wird ·      Nachteil: kann sehr teuer sein Der Abnehmer wird aufgefordert, den Rechnungsbetrag innerhalb einer festgelegten Frist zu bezahlen, wobei ein bestimmter Skontosatz vom Rechnungsbetrag abgezogen werden kann. Macht er vom Skonto keinen Gebrauch muss er den gesamten Rechnungsbetrag innerhalb der Frist begleichen. Der Skonto erweckt oft den Eindruck eines Rabattes. Die Nichtausnützung des Skontos für den Kreditnehmer ist sehr teuer. Der Lieferantenkredit sollte zur Finanzierung von Gegenständen des Umlaufvermögens genutzt werden, da die Kapitalbindungsdauer knapp unter dem Zahlungsziel des Lieferantenkredits liegt.   Kundenkredit: Kundenanzahlungen sind vor allem in der Investitionsgüterindustrie und im Baugewerbe üblich. Der Kunde zahlt entweder bei Bestellung oder bei teilweiser Fertigung einen Teil des Verkaufspreises. Damit kann das UN einen Teil der Finanzierung und die daraus entstehenden Zinskosten auf den Kunden überwälzen. Die Rückzahlungen erfolgen nicht in Geld, sondern in Waren. Kundenanzahlungen übernehmen die Finanzierungsfunktion und die Funktion der Verminderung des Unternehmerrisikos. Sie geben dem Produzenten eine gewisse Sicherheit, dass der Auftraggeber die bestellten Produkte auch abnimmt. Sollte der Kunde trotzdem nachträglich auf eine Lieferung verzichten, so stellt die Anzahlung eine Entschädigung für mögliche Verluste dar.
  • 37. Jahresabschluss a.     Schlussbilanz (Bilanz) b.     Gewinn- und Verlustrechnung (G&V) c.     Anhang (KG -> haben zusätzlich einen Lagerbericht zu verfassen)   Aufgaben des Jahresabschluss gegenüber Stakeholdern des UN: Im Gegensatz zum Shareholder-Value-Prinzip (Gewinnmaximierung), das Bedürfnisse und Erwartungen der Anteilseigner eines Unternehmens (z.B.: die Aktionäre bei der Aktiengesellschaft) in den Mittelpunkt des Interesses stellt, versucht das Prinzip der Stakeholder (Gewinnmaximierung aber auch unter sozialen Aspekten) das Unternehmen in seinem gesamten sozialökonomischen Kontext zu erfassen und die Bedürfnisse der unterschiedlichen Anspruchsgruppen in Einklang zu bringen. Es versucht, die Beziehungen eines Unternehmens zu allen, bzw. seinen Anspruchsgruppen in Einklang zu bringen. Dies bezeichnet man als „Anreiz-Beitrags-Gleichgewicht“ zwischen dem endogenen Unsicherheitsumfeld (Lieferanten, Handel, Konsument, etc.) und den exogenen Unsicherheiten (sozialkulturell, politisch, rechtlich, technologisch, ökologisch) gegenüber den Unternehmen.
  • 38. Factoring = Verkauf von bestehenden Forderungen an einen Dritten (Factor). Der Factor verwaltet die Forderung, bevorschusst diese bis zum effektiven Gedleingang und/oder übernimmt das Delkredererisiko bis zum Zahlungseingang. Absatzfinanzierung = Bevorschussung der abgetretenen Forderungen durch den Factor. Bevorschussungssatz bewegt sich dabei immer zwischen 60 und 80% der ausstehenden Zahlungen. Bevorschussung kann sich auf sämtliche ausstehende Forderungen oder nur auf die vom Factor akzeptierten erstrecken. Damit die Finanzierungsfunktion jederzeit uneingeschränkt wahrgenommen werden kann wird eine Globalzession festgelegt, d.h. die Abtretung sämtlicher gegenwärtiger und zukünftiger Forderungen des Factoringnehmers (Lieferant) Zusätzliche Aufgaben des Factors: ·      Delkredererisiko: Übernahme des Ausfallrisikos der Schuldner ·      Inkasso und Mahnwesen: Erstellung der Rechnungen und Übernahme der Überwachung der Zahlungseingänge ·      Debitorenbuchhaltung und Statistiken: Bereitstellung von zusätzlichen Informationen zur Beurteilung der Geschäftsentwicklung   Kosten des Factoing sind abhängig von Art und Umfang der in Anspruch genommenen DL, und bestehen aus einer Factoringkommission, den banküblichen Sollzinsen für die Finanzierungsfunktion und einer Delkrederegebühr für die Übernahme des Ausfallsrisikos. Wichtige Einflussgrößen sind: Anzahl der Kunden, durchschnittliche Ausfallsrisiko und Zahlungsziel, alternative Finanzierungsmöglichkeiten, eigenes Know-How und die Bedeutung des Kapitalfreisetzungseffekts   Verschiedene Formen des Factoring: ·      Echtes: mit Einschluss des Delkredererisikos ·      Unechtes: Delkredererisiko ist ausgeschlossen ·      Offenes: für den Kunden ist ersichtlich, dass der Lieferant die Forderung an einen Factor abgetreten hat (offene Zession) ·      Stilles oder verdecktes: die Abtretung der Forderungen bleibt dem Kunden verborgen (stille Zession)
  • 39. Finanzierungsarten     Bei der Außenfinanzierung erhält das UN das Kapital entweder direkt von Einzelpersonen (Banken und andere Institutionen) oder über den Kapitalmarkt. o   Fremdfinanzierung: Kapital nur für eine bestimmte Dauer überlassen o   Beteiligungsfinanzierung: Kapital wird zeitlich unbefristet zur Verfügung gestellt   Bei der Innenfinanzierung kann zwischen folgenden Finanzierungsarten unterschieden werden: o   Selbstfinanzierung: Finanzierung über die Zurückbehaltung von erzielten Gewinnen o   Finanzierung aus Rückstellungen: Bildung von RSt -> stellen Verpflichtungen ggü Dritten dar, von denen man nicht weiß, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt sie anfallen o   Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten: Bereitstellung von finanziellen Mittel durch Umschichtung der in den abgesetzten Gütern gebundenen Abschreibungsgegenwerten o   Vermögensumschichtung: umfasst alle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, einen ursprünglich gegebenen Kapitalbedarf zu senken. Ansatzpunkte sind: Liquidation von Vermögensteilen und der effizientere Einsatz von Kapital   Da nicht ausgeschüttete Gewinne in Form von Gewinnrücklagen und stillen Reserven zusammen mit den Einlagen der Eigentümer das EK des UN bilden, handelt es sich bei der Beteiligungs- und Selbstfinanzierung um eine Eigenfinanzierung. Kreditfinanzierung stellt in ihrer Gesamtheit das Fremdkapital dar und wird somit als Fremdfinanzierung bezeichnet.  
  • 40. Investitionsrechenverfahren 1.     Investitionsrechenverfahren -> Investitionsrechnungen ermöglich es, die quantitativen Aspekte einer Investition oder eines Investitionsprojektes zu erfassen und zu bewerten. Bilden ein wesentliches Instrument zur Planung und Kontrolle einer rationalen Investitionsentscheidung, die auf der wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit einer Investition basiert. Es wurden verschiedenen Verfahren entwickelt, welche sich in drei Gruppen einteilen lassen: 1.     Statische Verfahren: Unterschiede des zeitlichen Anfalls der jeweiligen Rechnungsgrößen werden nicht berücksichtigt und auf eine Ab- und Aufzinsung wird verzichtet. Da für alle Perioden die gleichen Werte angenommen werden, liegt den Rechnungen idR lediglich eine Periode zugrunde (Durchschnittswerte). Informationen können aus den betrieblichen Rechnungswesen abgeleitet werden. = Einfach und übersichtlich   2.     Dynamische Verfahren: versuchen die Zahlungsströme über die gesamte Nutzungsdauer zu erfassen. An die Stelle von Kosten und Nutzengrößen treten Einzahlungen und Auszahlungen. Damit entfallen bestimmte Notwendigkeiten der buchhalterischen Abgrenzung. Die Vergleichbarkeit von zeitlich unterschiedlich anfallenden Einzahlungs- und Auszahlungsströme wird dadurch erreicht, dass diese auf einen bestimmten Zeitpunkt abgezinst werden.   3.     Modellansätze des Operations Research: versuchen mit umfassenden Entscheidungsmodellen die Interdependenzen zwischen verschiedenen Funktionsbereichen wie Absatz, Produktion, Finanzierung und Investition zu berücksichtigen. = die Modellansätze sind relativ abstrakt  
  • 41. Beschreiben Sie die Kapitalwertmethode. -> dabei werden alle durch eine Investition verursachten Ein- und Auszahlungen auf einen bestimmten Zeitpunkt abgezinst Kapitalwert bzw. Net-Present-Value (NPV) = die Differenz aus den abgezinsten Ein- und Auszahlungen Zur Berechnung des Kapitalwerts ist die Kenntnis folgender Größen erforderlich: t = Zeitindex n = Nutzungsdauer i = Diskontierungszinssatz I = Auszahlungen im Zusammenhang mit der Beschaffung des Investitionsobjekts a = Auszahlungen während der Nutzungsdauer, fällig am Ende der jeweiligen Zeitperiode e = Einzahlungen während der Nutzungsdauer, fällig am Ende der jeweiligen Zeitperiode g = Einzahlungsüberschuss L = Liquiditätserlös am Ende der Nutzungsdauer Der Kapitalwert ergibt sich aus der Differenz sämtlicher diskontierter Ein- und Auszahlungen: K = E – A   Aus der Kapitalwertformel wird deutlich, dass die Höhe des Kapitalwerts durch die folgenden Faktoren bestimmt wird: ·      Höhe und zeitliche Verteilung der jährlichen Ein- und Auszahlungen ·      Kalkulationszinssatz   Grundsätzlich stehen drei Möglichkeiten offen, den Kalkulationszinssatz zu bestimmen: ·      Man legt die Finanzierungskosten zugrunde und verlangt, dass die Investition mind. eine Rendite in der Höhe der Kosten des eingesetzten Kapitals erzielt ·      Man nimmt die Rendite, die bei alternativen Anlagemöglichkeiten erzielt werden könnte, sei dies bei sachähnlichen oder sachfremden Investitionsprojekten ·      Man gibt eine Zielrendite vor, die man unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren (z.B.: Risiko, Marktchancen) erreichen möchte.   Je höher der Kalkulationszinssatz ist, desto kleiner ist der Kapitalwert und umgekehrt. Die Vorteilhaftigkeit einer einzelnen Investition ergibt sich immer dann, wenn der Kapitalwert positiv ist. Dieser zeigt an, dass über die geforderte Mindestverzinsung in Form des Kalkulationszinssatzes i sowie die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals ein Überschuss erwirtschaftet worden ist. Wird die geforderte Mindestverzinsung dagegen nicht erreicht, d.h. ist der Kapitalwert negativ, so genügt die Investition den Anforderungen nicht. 
  • 42. Die drei Elemente der Stellenbeschreibung In der Stellenbeschreibung werden die für eine Stelle relevanten Führungs- und Leistungsanforderungen sowie deren Einordnung in die Organisationsstruktur beschrieben. ·      Instanzenbild = besteht aus der Stellenkennzeichnung, der Regelung der hierarchischen Einordnung und Angaben über die Zusammenarbeit mit anderen Stellen. a.     Zur Stellenkennzeichnung zählen                                                i.     Die Stellenbeschreibung, welche die Position des Stelleninhabers und den Leistungsbereich, umfasst                                              ii.     Bezeichnung des Dienstranges (sachlichen Kompetenzen und Verantwortlichkeiten)                                             iii.     Lohn- und Gehaltsgruppen b.     Zur Regelung der hierarchischen Einordnung zählen die Über- und Unterstellungsverhältnisse, besondere Vollmachten bzw. Kompetenzbeschränkungen und die Stellvertretung c.     Zusammenarbeit mit anderen Stellen – interne und externe Kommunikationsbeziehungen ·      Aufgabenbild = Kern der Stellenbeschreibung -> Analyse der Aufgaben und Entscheidungs- und Weisungskompetenzen. Alle Aufgaben (tägliche, wöchentliche und monatliche) sollten aufgenommen werden. Handlungs- und Entscheidungsspielraum wird klar dargestellt. Formulierung der Aufgaben sollte knapp, verständlich und genau sein.   ·      Leistungsbild = gibt die Anforderungen an den Stelleninhaber wieder. Eine verbale Beschreibung der wichtigsten Anforderungen reicht häufig aus. a.     Festlegung der Leistungsanforderungen                                                i.     Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen                                              ii.     Arbeitscharakterliche Züge                                             iii.     Verhalten b.     Leistungsstandards – quantitative und qualitative  
  • 43. Assessment Center = komplexes und standardisiertes Verfahren, das zur Beurteilung der Eignung und des Entwicklungspotenzials von Bewerbern dient. Es können mehrere Bewerber (6-8) und mehrere Beurteiler gleichzeitig daran teilenehmen. Es werden mehrere Beurteilungsverfahren (Interviews, Fallstudien, Gruppendiskussion, Rollenspiele, Präsentationen) eingesetzt und miteinander kombiniert. AC dauert ca. 2-3 Tage. AC ist nicht nur für die Personalauswahl, sondern auch für die Personalentwicklung wichtig. Vorteile: ·      Systematischer Ablauf ·      Fokussierung auf direkt beobachtbare Verhaltensmerkmale aus dem zukünftigen Tätigkeitsfeld ·      Mehrfache Erfassung des gleichen Fähigkeitsmerkmals im Methodenverbund ·      Einsatz mehrerer Beobachter ·      Möglichkeit des direkten Vergleichs zwischen den Bewerbern Nachteil: hohe Kosten, die mit der Konzipierung, Durchführung und Auswertung verbunden sind.
  • Materielle, immaterielle Anreize? Materielle (monetäre): Lohn, Erfolgsbeteiligung, betriebliche Sozialleistungen, betriebliches Vorschlagswesen Immaterielle (nichtmonetäre): Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, Gruppenmitgliedschaft, Betriebsklima, Führungsstil, Arbeitszeit- und Pausenregelung, Arbeitsinhalt, Arbeitsplatzgestaltung Nicht alle Anreize lassen sich eindeutig einer dieser beiden Kategorien zuordnen. Z.B.: Beförderung bedeutet primär einen immateriellen Anreiz, doch damit ist oft eine Lohnerhöhung verbunden, die einen monetären Aspekt darstellt.
  • Anreiz Beitragstheorie = Koalitionstheorie von Chester I. Barnard, James G. March und Richard M. Cyert Die Theorie geht davon aus, dass sämtliche Organisationsteilnehmer selbständige Entscheidungsträger sind, die ihre Entscheidungen aufgrund ihrer persönlichen Ziele treffen. Der einzelne Mitarbeiter wägt dabei den Nutzen der vom UN angebotenen Anreize mit dem Wert seiner eigenen Beiträge ab. Aus der daraus resultierenden subjektiv empfundenen Nutzendifferenz ergibt sich eine Entscheidung. Entscheidungstatbestände für potenzielle (externe) Organisationsmitglieder und für gegenwärtige (interne) Mitarbeiter: 1.     Eintritt in das UN (Teilnahmeentscheidung) 2.     Auflösung des Arbeitsverhältnisses (Austrittsentscheidung) 3.     Leistungsbeitrag zur Erreichung der Organisationsziele und somit rollenkonformes Verhalten (Verhaltensentscheidung)   Hauptthesen: ·      Eine Organisation ist meistens ein System von Personen, die in wechselseitiger Abhängigkeit handeln ·      Alle Organisationsteilnehmer und alle Gruppen empfangen von der Organisation Anreize, die sowohl monetärer als auch nichtmonetärer Natur (z.B.: Lohn, Aufstiegsmöglichkeiten) sein können, und leisten dafür gewisse Beiträge (z.B.: Arbeitsleistung) ·      Die Belegschaftsmitglieder halten ihr Arbeitsverhältnis nur so lange aufrecht, wie die gewährten Anreize den geleisteten Beiträgen entsprechen oder diese übersteigen. Der Nutzen der Anreize richtet sich nach den Wertmaßstäben des einzelnen Arbeitnehmers. ·      Die Organisation befindet sich in einem Gleichgewichtszustand, wenn aufgrund der Beiträge den Arbeitnehmern so viele Anreize gewährt werden, dass diese ihr Arbeitsverhältnis fortsetzen.   Basierend auf dieser Theorie wurde die These vom UN als politische Koalition, an der verschiedene Interessensgruppen beteiligt sind, formuliert. Das UN selbst stellt eine Koalition von Individuen dar, die wiederum in verschiedenen Subkoalitionen Mitglied sind. Es wird unterstellt, dass alle Organisationsmitglieder Individualziele haben, die in einem Verhandlungsprozess in globale, übergeordnete Organisationsziele umgewandelt werden. Die dabei auftretenden Interessensgegensätze müssen beseitigt werden, indem über die zu leistenden Beiträge und die dafür angebotenen monetären und nichtmonetären Anreize ein Ausgleich geschaffen wird.   Die Anreiz-Beitrags-Theorie betrachtet den Menschen ·      als eigenständigen Entscheidungsträger, der den Nutzen eines Eintritts oder Austritts aus dem UN und den Nutzen seines konkreten Verhaltens im Vergleich zu den erhaltenen Vergütungen abwägt ·      als Element, welches das Verhalten des UN mitbeeinflusst Vorwürfe, dass die verschiedenartigen Beiträge und Anreize nicht in einer Nutzengröße zusammengefasst werden können, die als Grundlage für eine Verhaltensentscheidung dienen soll. Kritisiert wird auch die Annahme, dass keine eigenständigen UN-Ziele bestehen, sondern nur die Ziele der Organisationsmitglieder eine Rolle spielen.
  • 44. Wozu dient das Organigramm und welche Formen kennen Sie? -> zeigt die vereinfachte Darstellung der Organisationsstruktur zu einem bestimmten Zeitpunkt, wobei Rechtecke als Symbol für Stellen dienen und die Verbindungslinien den Dienstweg und die Unterstellungsverhältnisse zum Ausdruck bringt. Das Organigramm kann auf verschiedene Arten dargestellt werden, wobei alle Darstellungsformen die gleiche Aussagekraft haben und die Wahl in erster Linie vom zur Verfügung stehenden Platz abhängt.
  • 45. Welche Informationen kann ein Organigramm enthalten? ·      Eingliederung der Stellen in die Gesamtstruktur des UN ·      Art der Stelle (Instanz, Ausführungsstelle, Stab, zentrale Dienste) ·      Unterstellungsverhältnisse (Dienstwege) ·      Weitere Beziehungen zwischen den Stellen ·      Bereichsgliederung, Zusammensetzung einer Abteilung und Stellenbezeichnung ·      Je nach Zweck des Organigramms kann dieses die Namen der Stelleninhaber, die Mitarbeiterzahl, die Kostenstellennummern sowie weitere Informationen enthalten
  • 46. Grenzen Sie die Cost-Center-, Profit-Center- und Investment-Center-Organisation voneinander ab. Je nach Intensität der Entscheidungsdelegation und Umfang der Verantwortung werden verschiedene Formen der Spartenorganisation unterschieden: ·      Cost-Center-Organisation: die Divisionen sind nur für ihre Kosten verantwortlich. Gemäß den beiden Ausprägungen des ökonomischen Prinzips können der Division die beiden folgenden Zielvorgaben übertragen werden: a.     Einhaltung eines vorgegebenen Kostenbudgets unter Maximierung des Umsatzes b.     Erreichung eines vorgegebenen Umsatzes unter Minimierung der Kosten ·      Profit-Center-Organisation: die einzelnen Divisionen sind für ihren selbständig erarbeiteten Gewinn verantwortlich. Meist wird dem Profit-Center eine Gewinngröße vorgegeben, die es unter Einhaltung bestimmter Nebenbedingungen zu erreichen gibt. Entsprechend den Gewinnformulierungen kann entweder ein absoluter Gewinn oder ein relativer Gewinn vorgegeben werden. ·      Investment-Center-Organisation: weitestgehende Form der Entscheidungsdelegation, bei der jede Division zusätzlich die Entscheidungskompetenzen und die Verantwortung für ihre Investitionen hat. Gesamtunternehmensleitung hat die Aufgabe der Beschaffung finanzieller Mittel.