Kernaufgaben der OTA (Fach) / Prophylaxen (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 23 Karteikarten

Dekubitus, Thrombose, Kontraktur

Diese Lektion wurde von FinnidaFu erstellt.

Lektion lernen

Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.

  • Was ist Prophylaxe? - Erkennen von Gefährdungspotenzialen und das gezielte dagegen arbeiten - Ursachen von Gefährdungspotenzialen aus dem Weg räumen - "Prävention" - Maßnahmen beinhalten folgende Schritte:      -> Gefahren wahrnehmen      -> Gefahrne beurteilen      -> Maßnahmen planen und durchführen      -> Beurteilung von Risikofaktoren für bestimmte Erkrankungen (zB Pneumonie) - Umsetzung:      -> Ursachen ausschalten      -> Maßnahmen regelmäßig durchführen      -> Wo möglich und nötig den Patienten mit einbeziehen
  • Welche Prophylaxen sind für die Arbeit im OP von besonderer Bedeutung? - Dekubitusprohylaxe - Thromboseprophylaxe - Kontrakurprophylaxe
  • Definition Dekubitus - Druckgeschwür - mit bloßem Auge erkennbare Hautveränderung - evtl mit beteilugung der darunterliegenden Gewebeschichten - durch anhaltende äußere Druckeinwirkung -> Ischämie, Hypoxie und Gewebenekrose - Zeitlimit: 2h - keine eigenständige Krankheit -> Folge- oder Sekundärerkrankung - meistens ausgellöst durch Immobilisation - können durch leichte, pflegerische Maßnahmen vermieden werden
  • Ursachen Dekubitalnekrose 1. lang anhaltender Druck auf eine lokal beschriebene Stelle mit Durchblutungsstörungen 2. Druckverweildauer 3. Disposition -> alle drei Ursachen müssen zusammen wirken Druck: - physiologische Druck in den Kapillaren (25mmHg) wird im Liegen vom Auflagedruck übertroffen - Minderdurchblutung des Gewebes - Druck von außen (Laken, schlechte Polsterung, Katheter, Drainagen,....) oder innen (Knochen) Dauer: - Patienten in Narkose haben kein schmerzempfinden, können ihre Lage nicht selbstständig verändern - manchmal reichen weniger als 2 h - ist die Haut durch Krankheit vorgeschädigt, kann die Enstehung eines irreversiblen Schadens auch früher eintreten Disposition/ Risikofaktoren - Fieber: Austrocknung des Körpers mit erhöhtem Sauerstoffbedarf - Feuchtigkeit: feuchte Haut weicht schneller auf - Inkontinenz: feuchte Haut, saurer pH-Wert, Kontamination des Urins - Adipositas: stärkeres Schwitzen, Hautfalten, erhöhter Druck durch das eigene Körpergewicht - Scherkräfte: Verschiebung zwischen den Hautschichten - Durchblutungstörungen: Arteriosklerose - Immobilität: kein Wechsel zwischen Druck und Entlastung - vermindertes Schmerzempfinden: Narkose, Lähmung - reduzierter Allgemeinzustand: Kachexie, chronische Erkrankungen, Atrophie der Haut
  • Dekubitus Lokalisation/ gefährdete Hautareale - besonders gefährdet sind Hautareale, die Druck, Reibung oder Scherkräften ausgesetzt sind - Gesäß- und Sakralbereich (bes. in halbsitzenden Positionen) - Fersen - Hinterhauptsbein - Schulterblätter - Ellenbogen - in Seitenlage: Ohrmuschel, Kniegelenk/ Fibulaköpfchen, Äußenknöchel
  • Dekubitus Stadieneinteilung 1. Haut ist leicht gerötet aber nicht defekt, Symptome verschwinden bei Druckentlastung 2. Haut zeigt defekte, es können Blasen auftreten. Muskeln, Sehnen und Bänder sind nicht mitbetroffen 3. Hautschädigung geht bis auf das Periost, Sehnen und Muskeln sich zu sehen 4. Nekrosenbildung, blauschwarz und trocken oder sezernierend
  • Dekubitus - Risikoeinschätzung Braden Skala: - sensorische Wahrnehmung - Belastung durch Feuchtigkeit - Aktivität und Mobilität - Ernährung - Reibung und Scherkräfte Norton Skala: - körperlicher und geistiger Zustand - Inkontinenz - Aktivität - Beweglichkeit - Bewußteinslage - Alter - Hautzustand - zusätzliche Erkrankungen
  • Maßnahmen zur Dekubitisprophylaxe - Druckentlastung gefährdeter Körperareale      -> Mobilisation und gute Lagerung Lagerungshilfsmittel: - Gelmatten und Kissen - Schaumstoffe - Lagerungskissen - Vakuummatratzen - Ringe - Abteilungsspezifische Lagerungsmittel - Gurte müssen locker angelegt werden - Staunässe verhindern durch saugfähiges Material
  • Definition Thrombose - teilweise oder vollständiger Verschluß von Arterien oder Venen - meistens im venösen System -> tiefe Beinvenenthrombose - Komlitkation: Lungenembolie - Blutfluß ist gestört oder die Zusammensetzung des Blutes hat sich verändert
  • Thrombose - Ursachen Virchow-Trias 1. Schädigung der Gefäßwand      -> Schädigung der Intima führt zur Thrombozytenaggregation (Verklebung der Blutplättchen) durch Alter, Venenerkrankungen, Verletzungen 2. Verlangsamung des Blutstromes      -> zB bei Bettlägerigkeit, Immobilität einer Extremität durch Beinbruch, Flüssigkeitsmangel 3. Veränderung in der Blutzusammensetzung      -> erhöhte Gerinnungsneigung durch Medikamente, Vermehrung der Blutgerinnungsfaktoren nach Operationen oder Verletzungen weiter Ursachen: - erhöhtes Alter - hohes Körpergewicht - Rauchen - schwere Infektionskrankheiten lagerungsbedingte Ursachen: - Steinschnittlagerung - falsch und zu fest angelegte Gurte
  • Folgen einer Thrombose - Lungenembolie
  • Maßnahmen zur Prophylaxe - venösen Rückfluss steigern -> Bewegungsübungen, Hochlagern, Ausstreichen den Berine, Kompressionsstrümpfe/ Wickeln,  - Wandschäden vorbeugen - Gerinnungbereitschaft senken -> Antikoagulanzien, 
  • Thrombose- Regeln bei der Lagerung - Beine leucht gebeugt lagern - länger durchgedrückte Knie verursachen Schmerzen - Femoralgefäße nicht abknicken - kein rechter Winkel zwischen Oberschenk und Becken - Gefäße in Kniekehle nicht abdrücken - keine Anflussmöglichkeit - Knierolle etwas oberhalb der Kniekehe - Polstermaterialien verwenden
  • Thrombose - Präventivmaßnahmen vor der Operation - niedrigdosierte Heparingaben (Low Dose) - Anti-Thrombose-Strümpfe - Stützverbände - elastische Wickel Kontraindikation des Anti-Thrombose Strumpfes: - Operationen an den unteren Extremitäten - arterielle Durchblutungsstörungen - massive Beinödeme - Rechtsherzinsuffizienz - Beindeformitäten
  • Definition Kontraktur - anhaltende Gelenksteifigkeit oder ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Verlust der physiologischen Mobilität eies Gelenkes bezeichnet - es kann zur vollständigen Versteifung des Gelenkes kommen - kann an allen Gelenken des Körpers auftreten - Beuge- oder Streckkontrakturen - können sich verstärken und zur schmerzhaften Fehlhaltungen führen - Folgen: Arthrosen - am häufigsten -> Spitzfuß
  • Kontrakuren - Ursachen 1. Neurogen bedingt:      - zentral durch Apoplexie (Schlaganfall)      - peripher durch Paraplegie 2. Schmerzbedingt:      - entzündliche Gelenkerkrankungen, zB Gicht      - degenerative Gelenkerkrankungen, zB Arthrose 3. Psychogen 4. als Folge von Pflege- oder Behandlungsfehlern      - lange, unphysiologische Ruhigstellung      - postoperativ: Schädigung erfolgt schon im OP, zB Lähmungen, Lagerungsschäden 5. Narbenbedingt 6. Schonhaltungen
  • Ziel der Kontrakturprophylaxe - Aufrechterhaltung der normalen Stellung und Beweglichkeit der Gelenke - Vermeidung von Muskelatrophien - Sachgerechte, physiologische Lagerung
  • Kontrakutrprophylaxe - physiologische Lagerung - wird keine spezielle therapeutische Lagerung benötigt, wird immer die mittlere Funktionsstellung des Gelenkes gewählt - Schultergelenk: Oberarm in Abduktion von 30° - Ellenbogengelenk: Unterarm im Winkel von ca. 100°, Hand in Pronation - Hand: leicht zur Streckseite gebeugt, Finger in leichter Schalenhaltung, Daumen in Opposition zum Zeigefinger - Hüftgelenk: möglichst gestreckt, Patient liegt flach und gerade - Füße: Fersenringe, evtl Fußstütze zur Spitzfußprophylaxe
  • Pneumonie Defintion und Ursachen - akute oder chronische Entzuündung des Lungengewebes - meist durch Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen - bei immobilen Patienten werden oft nur die gleichen Lungenabschnitte belüftet      -> unbelüftete Abschnitte kollabieren und Wände der Lungenbläschen legen sich aneinander (Atelektasen)      -> guter Nährboden für Mirkoorganismen
  • Pneumonie - Risikogruppen - immobile und bettlägerige Patienten - Patienten mit bestehenden Lungenerkrankungen - Raucher - Herzerkrankungen - Schonatmung - Abwehrgeschwächte - Bewusstlose
  • Pneumonieprohylaxe - Hauptprobleme 1. ungeügend Belüftung 2. Sekretstau 3. Infektionsgefahr 4. Aspirationsgefahr
  • Pneumonieprohylaxe - Maßnahmen 1. Atemübung und Atemgymnastik:      - Körperhaltung verbessern - Fehlatmung beheben - Selbstreinigungsmechanismus aktivieren - Flankenatmung/ Bauchatmung - Atmen gegen Widerstand - dosierte Lippenbremse - technische Hilfsmittel 2. Lagerungen:      - regelmäßige Lageveränderungen belüften die verschiedene Lungenabschnitte       a. Oberkörperhochlagerung: besseres Abhusten möglich      b. Dehnlagerungen: bessere Lungenentfaltung und Vergrößerung der Atemoberfläche, Mobilisation des Thorax      c. atemstimulierende Abreibungen: Abklopfen, Vibrationsmassage, Kältereize, ätherische Öle, Inhalation      d. Sekretentleerung: Drainagelagerung, Patient so lagern, dass Sekret in Hauptbronchien abfließen kann; Absaugen
  • CAVE Prohylaxen! - bei allen Prohylaxe ist wichtig: -> Dokumentation und Eintragung von allen Abweichungen der gemeingültigen Prinzipien in der OP-Dokumentation