Organisationspsychologie (Fach) / Konflikte in Organisationen (Lektion)

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  • Methodische Frage: Unterschied logistische und lineare Regression? > diskrete AV: logistische Regression, Aussage über W'keit, mit der eine bestimmte Ausprägung der UV in einer Bedingung der AV zu finden sein wird > Zusammenhang linear: wenn sich das eine erhöht, dann auch das andere
  • Was ist ein sozialer Konflikt? > aversives Erleben von Unvereinbarkeit im Miteinander zweier Parteien > und säntliche Reaktionen dieser Parteien auf die erlebte Unvereinbarkeit
  • Soziale Konflikte können aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet werden: > deskriptive Ansätze > erklärende Ansätze > präskriptive Ansätze
  • Deskriptive Ansätze (2) > soziale Konflikte sollen beschrieben werden und es ermöglichen, zu sagen um welche Art des Konflikts es sich handelt und wie darauf reagiert wird > unterschieden in Konfliktgegenstände (Inhalt) und Konfliktverhalten (Reaktionen)
  • Mögliche Konfliktgegenstände: (4) > Innerhalb von Orgas: Aufgaben- und Bezeihungskonflikte > A: erlebte Unvereinbarkeit bei Bearbeitung gemeinsamer Aufgabe > eingeteilt in Prozess- (organisatorische Aspekte, Rollenambiguität) und Beurteilungskonflikte (Ziele, Vorgaben, Ergebnisse unterschiedlich beurteilt) > B: persönliches Miteinander, zB Temperament, Persönlichkeitsmerkmale (dunkle Triade)
  • Sonderform: Verteilungskonflikt (3) > Ansprüche an Ressourcen die nicht zufriedenstellend erfüllt werdne können > erlebte Gerechtigkeit von zentraler Bedeutung > distributive, prozedurale + interaktionale Gerechtigkeit
  • Auch das beobachtbare Konfliktverhalten ist Ausgangspunkt diverser Klassifikationsansätze. Die folgende Taxonomie ist weitverbreitet (Ogilvie & Kidder, 2008): (5) > Vermeiden bzw. Untätigkeit: Sich zurückziehen, das Problem ignorieren, ein klärendes Gespräch aufschieben, darauf hoffen, dass sich die Sache „von selbst“ erledigen wird etc.  > Sichanpassen bzw. Nachgeben: Den Forderungen des Kontrahenten nachkommen, einseitige und bedingungslose Zugeständnisse machen, sich unterordnen, etc > Kompromisseschließen: Schrittweise die eigenen Forderungen reduzieren und den Verhandlungspartner drängen, dasselbe zu tun,  eine „50:50-Vereinbarung“ anstreben etc.   > Problemlösen bzw. Integrieren: Kreativ nach Lösungen suchen, die geeignet sind, allen Seiten maximale Erträge zu bescheren  > Kämpfen bzw. Sichdurchsetzen: Mit Bestrafung oder Rückzug drohen, sich auf unveränderliche Positionen festlegen, die Gegenseite falsch oder unvollständig informieren, Intrigen etc
  • Verschiedene Möglichkeiten von Kämpfen / Durchsetzen (4) > indirekt : Prozesskontrolle oder Widerstand > direkt: Konfrontieren oder Attackieren
  • Fokus liegt auf der Erklärung der Verlaufsbedingungen von sozialen Konflikten und den damit verbundenen Folgen. Zu Erläuterung des Konfliktverlaufs gibt es verschiedene Ansätze: (3) > soziale Interdependenztheorie > Dual Concern Modell > Kognitive Prozesse
  • Soziale Interdependenztheorie (5) > Grad der Übereinstimmung von Zielen entscheidet darüber, wie Personen sich in Organisation verhalten> Verhalten/ Konfliktverlauf wird von einer wechselseitigen Abhängigkeit (Interdependenz) der Ziele der beiden Konfliktparteien beeinflusst> Ziele können hierbei positiv interdependent oder negativ interdependent sein o  Positiv: Ziele beider Konfliktparteien stimmen überein, aber es gibt Unklarheiten darüber, wie es umgesetzt werden soll, häufig bei Beurteilungskonflikten, Auseinandersetzung als konstruktive Kontroverseo  Negativ: Ziele stimmen nicht überein, Personen häufig im Wettbewerbs- oder Konkurrenzverhältnis, häufig bei Verteilungskonflikten, Kontrahenten meiden den Kontakt und generieren feindschaftliche Einstellungen – häufig Eskalation
  • Dual-Concern-Modell: (5) Verhalten innerhalb des Konflikts wird durch zwei Motive bestimmt: Eigen- und Fremdinteresse, Ausprägung dieser -> Ausprägung Konflikt, fünf denkbare Kombinationen:1. schwach-schwach: Vermeiden  2. stark-stark: Problemlösen 3. schwach-stark: Sich anpassen 4. stark-schwach: Kämpfen 5. mittel-mittel: Kompromiss
  • Hypothese der wahrgenommenen Durchführbarkeit (Rubin et al., 2004): Antizipation, wenn bevorzugter Modi erfolglos sein wird – Rückgriff auf andere Taktiken, welche subjektiv den größtmöglichen Erfolg versprechen, die eigenen Interessen durchzusetzen
  • Kognitive Prozesse: (4) unterliegen auch Biases (z.B.: Ankereffekt), Konfliktverhalten wird auch durch kognitive Prozesse (Wahrnehmung, Interpretation, Informationsverarbeitung) beeinflusst, perzeptive Grundorientierung von Konfliktparteien:o  Emotional vs. Intellektuello  Kooperativ vs. Kompetitivo  Beziehungsorientiert vs. Sachorientiert
  • Urteilsverzerrende Voreinstellungen? (2) ·     Anker Effekt: geknüpft an zwei Bedingungen: 1. Es handelt sich um einen wenig vertrauten Wissensbereich, 2.Ein bestimmter Wertebereich wurde bereits gesetzt ·     Reaktive Abwertung: automatische und unbewusste Tendenzen, Lösungsansätze der anderen Partei werden gezielt abgewertet
  • Konfliktfolgen: (5) > Einfluss von Konflikten auf Gruppenleistung natürlich zu simpel> Wichtig ist die Betrachtung von moderierenden Einflussgrößen:o  Aufgabenunsicherheit o  Interdependenz o  Diversität o  Konfliktmanagementstrategie
  • Präskriptive Ansätze: Konflikte effektiv bewältigen (4) Verhandlungstechniken - Prinzipiell lassen sich zwei divergierende Ansätze unterscheiden: > Integrative Techniken > Distributive Techniken >  Häufig erfolgt eine Kombination von beiden Techniken bei der Konfliktlösung 
  • Integrative Techniken: Menge der aufteilbaren Werte und Ressourcen wird gezielt vergrößert, Ziel dieser Technik ist die Schaffung einer „Win-Win“-Lösung: (4) o  Verhandlungsgegenstände (z.B. Gehalt) lassen sich in kleinere Themen untergliedern (Entbündeln)o  Prioritäten der Parteien müssen in Bezug auf Verhandlungsgegenstand unterschiedlich sein o  Pakete verhandeln & „Logrolling“:Verhandlungsgegenstände nicht separat verhandeln, sondern im „Paket“, um Pattsituationen zu vermeiden, Festlegung von Prioritäten (z.B. Teilbereich A ist mir wichtiger als B)o Verhandlungsgegenstand vervielfachen: Zerlegung eines Verhandlungsgegenstands in viele kleine Teile oder hinzufügen von Ressourcen
  • Distributive Techniken: (4) o  Ziele, Werte, Ressourcen sollen gezielt eingesetzt werden, um möglichst viel zu erhalten, was verhandelt wird (z.B. personale Ressourcen) > Man ist nicht notwendigerweise auf eine Einigung angewiesen > Es wird eine gute Alternative benötigt (BATNA) - Best alternative to negotiated agreemento  Gegenanker setzen:Angebot des Verhandlungspartners gezielt mit einem Gegenangebot erwidern (Gegenanker)