Wissenschaftstheorie (Fach) / Prüfung (Lektion)
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Diese Lektion wurde von Egonso erstellt.
- 1) Welche Arten von Hypothesen kennen Sie? Listen Sie diese auf! · Strikt (uneingeschränkt) universelle Hypothesen · Beschränkt universelle (numerisch universelle) Hypothesen · Quasi-universelle Hypothesen · Statistische Hypothese Unbestimmte u. zirkumskripte (unendliche) Existenzhypothesen
- 2) Geben sie die formale Grundstruktur an, nach der wissenschaftliche Überprüfungen grundsätzlich erfolgen. Argumentform: Modus Tollens: 1) p -> q2) non q (Verneinung des Konsequenz der Implikation).: non p
- 3) Was sind Basisaussagen (Basissätze)? Der Basissatz ist ein zirkumskripter, singulärer Atomsatz · Keine Satzverknüpfungen wie „und“, „oder“ · Muss Raum und Zeitangaben haben · Singulär -> auf bestimmtes Phänomen bezogen · widerspruchsfrei
- 4) Welche Funktionen können Basisaussagen im Wissenschaftsprozess übernehmen? · Zur Ableitung von Folgerungen (Prognosen, Retrognosen) aus gesetzesartigen Aussagen (in diesem Zusammenhang gelten sie als Randbedingungen) Zur kritischen Überprüfung von universellen Hypothesen und Gesetzen (kurz: gesetzesartigen Aussagen) indem sie aus Gesetzen und Randbedingungen abgeleitet werden.
- 5) Zählen Sie die fünf erkenntnistheoretischen Minimalanforderungen an Faktenwissenschaften auf! · Minimaler Realismus -> Es gibt eine vom Erkenntnis-Subjekt unabhängig existierende Wirklichkeit · Kritischer Falsifikationismus -> Es gibt keinen irgendwie privilegierten sicheren Zugang zur Wahrheit · Objektivität -> Unabhängigkeit von subjektiven Wertungen und Einstellungen sein · Formalisierung . Minimaler Empirismus
- 6) Was versteht man unter logischem und empirischem Gehalt von wissenschaftlichen Aussagen? - Logischer Gehalt: Menge aller Sätze, die aus diesem Satz logisch folgen (ableitbar sind)- Empirischer Gehalt: Menge aller Sätze, die von diesem Satz logisch ausgeschlossen werden. Empirischer Gehalt eines Satzes hängt eng mit seiner Überprüfbarkeit zusammen!
- 7) Geben Sie das sog. H-O Schema des Erklärens an. Hempel-Oppenheim Schema: 1) G1, G2, … Gn p2) R1, R2, … Rn p.: E p... statistische (objektive) Wahrscheinlichkeit p... subjektive (!) Wahrscheinlichkeit: sog. induktive Erwartungswahrscheinlichkeit G1, G2, ...mindestens ein statistisches Gesetz (mit der Wahrscheinlichkeit p) R1, R2, ... Randbedingungen*bearbeiten - was ist E*
- 8) Was versteht man unter „primitive independence“ und „axiom independence“? „primitive-independence“ = Unabhängigkeit der Grundbegriffekein Grundbegriff (Konzept) darf durch andere Grundbegriffe (Konzepte) definierbar sein, wäre sonst überflüssig „axiom-independence“ = Unabhängigkeit der Axiomekein Axiom darf aus anderen Axiomen ableitbar sein. Dann wäre ein derartiges Axiom nämlich ein abgeleitetes Theorem und nicht ein grundlegendes Axiom*Recherchiere axiom, theorem*
- 9) Skizzieren Sie den idealtypischen Ablauf eines Forschungsprozesses. Grobe Punkte die vorkommen müssen! 1. Entdeckung eines Problems (z.B. Literatur):ergibt sich meistens aus vorausgegangenen ForschungenWissenschaft beginnt mit einem Problem 2. Präzise/klare Problemformulierung: 3. Suche nach Erkenntnissen und Instrumenten:Hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt? Literatursuche, bisherige Lösungsvorschläge…, Suche nach Instrumenten: Empirische Daten, Messgeräte, Theorien.Suche nach (Teil-) Lösungen, Ergebnisse, was ist das bisherige Wissen, was ist vorhanden, gibt es schon Lösungsvorschläge 4. Versuch einer Problemlösung:selbst versuchen Lösung zu finden, Antwort auf „Warum-Frage“mit Hilfe der bekannten/gefundenen Mittelnscheitert der Lösungsversuch, dann -> 5. Entwickeln von neuen Ideen(Hypothesen, Theorien, …): 6. Erreichung einer Lösung bzw. Teillösung 7. Erforschung der Konsequenzen dieser Lösung:Passt meine neue Hypothese zu bereits bestehenden Theorien?Theorie -> ableiten von Prognosen und Prüfen ihrer Realität. 8. Bewertung der Lösung:Gegenüberstellung aller neuen Erkenntnisse und deren Relevanz für die bisherige Forschung -> fällt Ergebnis positiv. aus -> Prozess vorläufig abgeschlossen ansonsten -> 9. Exakte Formulierung: (9. Nur wenn 8. nicht positiv!!)worin das neue Problem besteht es folgt -> 10.negatives Ergebnis: Korrektur der Hypothese, Neustartpositives Ergebnis: beendet
- 10) Welche Bedingungen muss eine (faktenwissenschaftliche) Erklärung erfüllen? Empirische Erklärung: Sachverhalte werden erklärt (genauer: Basisaussagen, die einen Sachverhalt beschreiben!) B1: Argument, das von Explanans zum Explanandum schließt, muss logisch korrekt sein B2: Explanans muss mind. 1 gesetzartige Aussage u. mind. 1 Randbedingung enthalten B3: Explanans muss empirisch Gehaltvoll sein. Aussage über empirische Wirklichkeit B4 + (stark) Die Sätze des Explanans müssen wahr sein (Übertragung des Wahrheitswerts) oder schwächer (‚da die Wahrheit der Prämissen nie mit Sicherheit gegeben ist B4 - (schwach) Die Sätze des Explanans müssen gut bewährt sein! Explanandum = BasisaussageExplanans = mind. ein Gesetz und mind. eine Rahmenbedingung
- 11) Worin besteht der Sein-Sollen Fehlschluss? Das ist der irrtümliche Versuch aus einer deskriptiven Aussage ( dem was ist ) eine normative Aussage (das was sein soll) abzuleiten. Es ist besonders wichtig zwischen deskriptiven, präskriptiven und Mischsätzen genau zu unterscheiden.
- 12) Tragen Sie in die freien Felder GES für gesucht oder GEG für gegeben ein! Vergleich von Erklärung, Prognose und technologischer Problemlösung: Komponenten: | Erklärung | Prognose | Technol. ProblemlösungGesetz GESGEGGEGRandbedingungenGESGEGGESExplanandumGEGGESGEG
- 13) Hypothesenarten und ihre Prüfbarkeit Tragen Sie für jene Aussagentypen, für die eine der angegebenen Überprüfungsraten möglich ist ein X ein! Numerisch-eingeschränkte universelle gesetzesartige AussagenStrikt universelle gesetzesartige AussagenStatistische gesetzesartige AussagenTheorienVerifikationX---FalsifikationXX--BewährungXXXXSchwächungXXXX
- 14) Erläutern Sie die vier Aufgaben von Wissenschaften (im weitesten Sinn) anhand eines Beispiels. · Beschreibung (Deskription): möglichst genaue Darstellung von Phänomenen/Ereignissen. · Erklärung (Explanation): Angabe von Gründen (mögl. Kausal), warum sich etwas auf bestimmte Art ereignet hat. z.B. Männer sind nicht so gefühlsbetont wie Frauen, weil sie Faktenwissen immer in den Vordergrund stellen. · Vorhersage (Prognosen, Retrognose): Vorhersage von Phänomenen in der Zukunft /Vergangenheit z.B. Wenn Männer mit Frauen ein Gespräch über Beziehungen führen, bleiben die Männer immer auf der Sachebene. Anwendung: nicht mehr Aufgabe der Wissenschaften. (in Fachzeitschrift publiziert)
- 15) Welche Vorteile hat eine Theorie gegenüber unzusammenhängenden Hypothesen und Gesetzen? · besser prüfbar · mehr Basisaussagen ableitbar · höheren empirischen Gehalt . logischer Zusammenhänge zwischen Hypothesen und Gesetzen schon überprüft. (so kann man z.B. sagen, dass einzelne Hypothesen stimmen, obwohl sie nicht überprüft wurden – aber logischer Zusammenhang)
- 16) Worin besteht das sog. Rohdatenproblem? Rohdaten = Experiment, Beobachtung - Weg von den Rohdaten zur Basisaussage ist fehleranfällig - muss deshalb sorgfältig durchgeführt werden!! - fasst man Rohdaten in Worte können sich Schwierigkeiten ergeben z.B. war ein beobachtetes „Auf-die-Schulter- klopfen“ freundschaftlich gemeint od. hatte es aggressiven Inhalt?
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- 17) Was versteht man unter formaler (innerer) Konsistenz bei wissenschaftlichen Theorien und warum ist sie so wichtig? Formale/Innere Konsistenz = Axiome einer Theorie müssen widerspruchsfrei sein! -> sonst: kann man nicht von ihr ableiten, nicht mehr überprüfbar, kein Vorhersagewert Widersprüchliche Theorien wären unwiderlegbar und zugleich widerlegt -> Unsinn!
- 18) Geben Sie ein Beispiel für Sätze mit verschieden hohem empirischem Gehalt an! · Trinkt eine schwangere Frau eine Tasse Kaffee, so erhöht sich der Herzschlag des Babys. · Trinkt eine schwangere Frau Kaffee, so schlägt das Herz des Babys 2-3x schneller als sonst. . Trinkt eine schwangere Frau Kaffee, so schlägt das Herz des B. 2,3 – 2,4 x schneller als sonst.
- 19) Geben Sie ein Beispiel für eine statistische Erklärung aus den Bereichen Erziehungswissenschaft oder Psychologie an! 1) Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 3-jähriges Kind in einer KIDA-Gruppe mit 26 Kindern überfordert wird beträgt. p= 0,60 2) Doris ist ein 3-jähriges Kind in einer KIDA-Gruppe von 26 Kindern. Die Wahrscheinlichkeit, dass Doris in der KIDA Gruppe überfordert ist beträgt P = 0,60
- 20) Worin besteht der Unterschied zwischen statistischer Wahrscheinlichkeit und (subjektiver) induktiver Erwartungswahrscheinlichkeit? Statistische, objektive Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf Häufigkeiten Subjektive oder induktive Erwartungswahrscheinlichkeit bezieht sich auf den Einzelfall 1) Die Wahrscheinlichkeit, dass ein K. mit ein schizophrenen Elternteil auch schizophren wird, beträgt p = ,25 -> (objektive Wahrscheinlichkeit)2) Person a hat 1 Schizophren Elternteil -> (subjektive Wahrscheinlichkeit)a: Wahrscheinlichkeit, dass a schizophren wird, beträgt p = ,25
- 21) Was versteht man unter genetischem Fehlschluss und warum ist er wichtig? Genetischer Fehlschluss -> Wenn Einzelheiten des Entdeckungszusammenhangs unangemessen in den Begründungszusammenhang eingehen. Aussage über den Ursprung (Herkunft, moralisches Verhalten des Forschers) einer These/Idee als relevant für die Begründung dieser Theorie/Idee erachtet. Bsp.: Die Nazis verwarfen die Relativitätstheorie Einsteins, weil er Jude war.
- 22) Ist die folgende Aussage wahr oder falsch? Begründen Sie ihre Position! „Das Scheitern einer Begründung sagt nichts über den Wahrheitswert einer Konklusion aus.“ Aussage ist wahr! Es lässt sich lediglich sagen, dass die Konklusion so (d.h. mit diesen konkreten Prämissen) nicht begründet werden kann (vielleicht in der Zukunft mit anderen Prämissen möglich) und wir daher zur Zeit vielleicht keine guten Gründe dafür haben die Konklusion für wahr zu halten! Es ist aber durchaus möglich, dass in der Zukunft eine Begründung mittels anderer Prämissen möglich sein wird.
- 23) Vermittelt uns die sensorische Wahrnehmung einen sicheren Zugang zur Realität (Empirie)? Geben Sie an, welche Auswirkungen die Beantwortung dieser Fragen für die Wissenschaften haben könnte. Nein, vermittelt keinen sicheren Zugang zur Realität! - es gibt eine von der Wahrnehmung unabhängige Wirklichkeit. - Wissenschaften versuchen jeweils über einen abgegrenzten Bereich dieser Realität gehaltvolle Aussagen aufzustellen.
- 24) Semmelweis stellte die Hypothese auf, dass nicht nur ‚Leichensubstanz‘, sondern ganz allgemein ‚verfaulende Materie‘ die Ursache für das Kindbettfieber sei. Er und seine Kollegen untersuchte eine „in Wehen liegende Frau, die an einem eitrigen Gebärmutterkrebs litt; daraufhin setzten sie ihre Untersuchungen an zwölf weiteren Frauen in diesem Raum fort, nachdem sie sich nur routinemäßig ohne erneute Desinfektion gewaschen hatte. Elf der zwölf Patientinnen starben an Puerperalfieber.“ Stellen Sie die Struktur der Überprüfung anhand dieses Beispiels dar! Überprüfung anhand diese Beispiels in Form des Modus Tollens: Allgemeine Form des Modus Tollens (wissenschaftliche Überprüfung): 1) p -> q 2) non q___________________Konklusion: non p 1) Wenn die Hände vor jeder Untersuchung gewaschen und desinfiziert werden (= p), dann sinkt die Anzahl der Patientinnen mit Kindbettfieber (= q). 2) Die Anzahl der Patientinnen mit Kindbettfieber sinkt nicht (= non q). 1) keine desinfizierte Hände -> Kinderbettfieber 2) kein Kinderbettfieber desinfizierte Hände Konklusion: Es ist nicht wahr, dass die Hände routinemäßig vor jeder Untersuchung gewaschen und desinfiziert wurden (= non p). 1) verfaulte Materie -> Tod 2) kein Tod keine verf. Materie
- 25) Geben Sie für die folgenden drei Beispiele an, ob es sich um deskriptive, präskriptive bzw. gemischte Sätze handelt! 1) „Das Beispiel soll verdeutlichen, welche Rolle das Klassische Konditionieren im Rahmen komplexer Störungen spielen kann.“ (Reinecker, Grundlagen der Verhaltenstherapie, S. 112) 2) „Das Kind muss die Fähigkeit entwickelt haben, eine symbolische Repräsentation ... der Mutter bilden ... zu können, um an dieser Erinnerung ein Gefühl der Sicherheit und Akzeptierung des vorübergehenden Alleinseins beziehen zu können.“ (W. Mertens, Psychoanalyse, S. 55) 3) „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (I. Kant) 1) deskriptiv 2) gemischt 3) präskriptiv
- 26) Was versteht man unter ‚context of discovery‘ und ‚context of confirmation‘? Warum muss man beide auseinanderhalten? „context of discovery“ = Entdeckungszusammenhang -> Kontext in dem best. Argumente gebracht werden -> psychische, soziale, persönliche Faktoren. Aussagen über Ursprung der These/Idee. „context of confirmation“ = Begründungszusammenhang -> Argumente mit denen bestimmte Behauptungen gestützt werden Man muss deshalb beide auseinander halten, weil es sonst (Bei keiner Auseinanderhaltung) zum genetischen Fehlschluss kommt. Beim genetischen Fehlschluss wird der Entdeckungszusammenhang so behandelt, als handle es sich um den Begründungszusammenhang.
- 27) Transformieren Sie folgende nomologische Aussage in eine technologische Regel: „Alle Modelle, die der lernenden Person ähnlich sind, werden leichter nachgeahmt.“ Geben Sie dabei alle nötigen Zwischenschritte explizit an! 1 . Nomolog. Aussage: „Alle Modelle, die der lernenden Person ähnlich sind, werden leichter nachgeahmt.“ -> wenn-dann-From: (Hypothese umwandeln) - Wenn Modelle der lernenden Person ähnlich sind, dann werden sich leichter nachgeahmt. 2. Umwandlung in eine nomo-pragmatische Aussage: -> muss ein pragmat. Prädikat enthalten (Handlung, Tätigkeit) es muss etwas getan werden um das Ziel zu erreichen. „Wenn sich alle Modells der lernende Person angleichen u. ihr somit ähnlich werden, dann werden sie leichter nachgeahmt“. oder „Wenn man sich als Modell kleidet, verhält,.... wie die lernende Person, dann wird man leichter nachgeahmt.“ 3. technologische Regel: -> „um zu“ „Um Modelle leichter nachahmen zu können, sollten sie der lernenden Person ähnlich sein." oder „Um leichter nachgeahmt zu werden, muss man sich als Modell so kleiden, verhalten,... wie die lernende Person.“
- 28) Warum sind wissenschaftliche Erkenntnisse in den Faktenwissenschaften niemals absolut sicher? (Geben Sie mindestens 2 Gründe an!) Rohdatenproblem, dass sich aus der Beobachtung ergibtRandbedingungen müssen wahr sein (kann oft nicht vorausgesetzt werden)Benötigt wissenschaftliche Instrumente -> müssen auch auf wissenschaftlicher Basis entwickelt und überprüft worden sein.Theorienbegründung = ist Konklusion falsch, weiß man nicht, ob... *ergänzen*
- 29) Geben Sie für eine von Ihnen frei gewählte pädagogische oder psychologische Theorie die Hypothesen an, bringen Sie diese in ihre wissenschaftliche Standardform und leiten Sie mindestens eine Konsequenz daraus ab! Theorie: neg. orale Triebbefriedig. Führt zur Depression Hypothese: 1) Wenn neg. orale Triebbefriedig, dann Depression 2) Person A erlebt neg. orale Triebbefriedigung .: Person A ist depressiv Konsequenz: Man sollte das Spielen der Kleinkinder an ihren Genitalen nicht verbieten!
- 30) Stellen Sie den Typ der strikt universellen Hypothese und den der Existenzhypothese einander gegenüber! Strikt universelle Hypothese: zB: Alle Frauen haben einen Mutterinstinkt. (fraglich, ob das wirklich stimmt) Wenn Verhalten verstärkt wird, dann erhöht sich künftig die Auftrittswahrscheinlichkeit. Gelten für alle Fälle einer bestimmten Art (ohne Ausnahme)sind räumlich und zeitlich unbeschränktuneingeschränkte Allaussagen, die man ohne Informationsverlust in wenn-dann-Aussagen umwandeln kann Existenzhypothesen: Unbestimmte E.: ein Satz über mind. ein Phänomen/Ereignis einer bestimmten Klasse von Phänomenen/EreignissenZirkumskripte E.: wenn sie einen Raum-Zeit-Angabe hat
- 31) Welchen Wandel machte der Axiomenbegriff zwischen dem 19. Und dem 20, Jahrhundert durch? Axiom: eine Annahme die nicht hinterfragt werden muss Früher nahm man an, das ein Axiom ein Satz ist, der notwendigerweise immer wahr ist und der keines Beweises bedarf – sie bilden die Basis jeder Wissenschaft – geben ihr systematische Einheit und Festigkeit. 19. Jhd.: Axiom war eine Behauptung mit notwendiger Sicherheit. 20. Jhd.: Heute versteht man unter einem Axiom, eine Annahme die zweckmäßig ist und deshalb als wahr angenommen wird (es handelt sich aber um keine evidenten Wahrheiten).
- 32) Geben sie die formale Grundstruktur an, nach der wissenschaftliche Erklärungen grundsätzlich erfolgen. Modus Ponens: 1) p -> q 1) + 2) : Prämissenzeichen 2) p . : q . : Konklusionszeichen
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- 33) Welche der folgenden beiden Hypothesen verfügt über einen größeren empirischen Gehalt und warum? H1: Bei der Einnahme von 8 Gramm Alkohol pro zehn Kilogramm Körpergewicht beträgt die Reaktionszeit das 2,7- bis 2,8-fache der Reaktionszeit im nüchternen Zustand. H2: Bei der Einnahme von 8 Gramm Alkohol pro zehn Kilogramm Körpergewicht beträgt die Reaktionszeit das 2- bis 3-fache der Reaktionszeit im nüchternen Zustand. Bewährungsgrat ist bei H1 größer, H1 verfügt über einen größeren empirischen Gehalt, da sie am meisten andere Möglichkeiten ausschließt. 2,7 – 2,8 sind viel genauere Angaben, als 2- bis 3-fache.
- 34) Geben Sie ein Beispiel für eine Gesetzeserklärung an! 1) G1 2) G2 .: G3 *ergänzen*
- 34) Geben Sie ein Beispiel für eine Gesetzeserklärung an! 1) G1 2) G2 .: G3 1) Für alle Personen p und p´ gilt: Wenn p introvertiert und p´ extravertiert ist, dann ist p leichter konditionierbar als p´. (G1) 2) Person a ist nach der Introvertiert/Extravertiert-Skala introvertierter als a´. (R1) .: Person a ist leichter konditionierbar als Person b.
- 35) Warum besteht eine moralische Verpflichtung zur Bevorzugung technologischer Regeln vor technischen Regel? - Technischen Regeln wissenschaftliche Erkenntnisse keine Rolle spielen, sondern nur langjährige Erfahrungen bzw. Alltagserfahrungen (Beispiel: Bauernregeln). - Technologische Regeln basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, Grundlagen und sind deshalb begründete Regeln.
- 36) Was ist unter „conceptual connectedness“ zu verstehen? = Verknüpfung der Grundbegriffe (eine der 4 semantischen (=inhaltlich) Anforderungen an eine wissenschaftliche Theorie) Axiombasis darf nicht auseinanderfallen (Axiome müssen verknüpft sein)- wenn Prädikate/Konzepte nicht unter den Axiomen verteilt sind -> kein Zusammenhang mehr zu den Axiomen -> keine Ableitung oder Deduktion möglich. Grundkonzepte und Axiome müssen in logsicher Weise definiert werden.
- 37) Was ist eine Basisaussage? Ein zirkumskripter, singulärer Atomsatz. Ein Atomsatz drückt eine atomare Aussage im Sinne der Aussagenlogik aus! Singulär -> bezieht sich auf ein ganz bestimmtes Phänomen (Objekt)/ EreignisMuss eine Raum-Zeit-Angaben habenmuss widerspruchsfrei sein
- 39) Worin bestehen der Kern- und der Peripherbereich einer Theorie? Kernbereich: einer Theorie besteht aus Gesetzen (gut bewährte Annahmen) Peripherbereich: einer Theorie besteht aus Hypothesen (nicht so gut bewährte Annahmen)
- 40) Warum spricht man heute in den Sozialwissenschaften eher von ‚Schwächung‘ als von ‚Falisfikation‘ einer Theorie (Hypothese/Gesetz)? Man spricht heute eher von Schwächung, da wenn eine Theorie durch eine Aussage geschwächt wird es noch immer unendlich viele Aussagen gibt die von der Theorie abgeleitet werden können und die noch nicht überprüft sind.
- 41) Was ist unter ‚Minimalem Realismus‘ zu verstehen? „Minimaler Realismus“ sagt aus, dass es eine von der Wahrnehmung unabhängige Wirklichkeit (Realität) gibt. Wissenschaften versuchen jeweils über einen abgegrenzten Bereich dieser Realität gehaltvolle Aussagen aufzustellen. Wahrheit und Falschheit werden im Sinne der Korrespondenztheorie der Wahrheit aufgefasst: Wahr/falsch können nur Sätze sein.
- 42) Welche Arten von Regeln lassen sich unterscheiden? · Verhaltensregeln (soz., moral./ethische und Gesetztesregeln) · Technische Regeln . Technologische Regeln
- 43) Welche Auskunft erhalten wir von einer nomologischen Aussage über die aus ihr gewonnen technologischen Regel? Nomologische Aussagen: wenn-dann-Aussagen (A -> B) - Man erfährt bereits aus der nomologischen Regel was man tun muss um B zu erreichen.
- 44) Was ist unter ‚ars inveniendi‘ zu verstehen und von wem wurde dieser Begriff geprägt? „ars inveniendi“: kreatives Denken (menschlich Kreativität), die Kunst etwas Neues erfinden Begriff von Leibniz geprägtElement der wissenschaftlichen Methode
- 45) Aus welchen drei wichtigen Bestimmungsstücken besteht die wissenschaftliche Methode nach Whitehead? Problem -> Zusammenhang finden -> überprüfen BeobachtungGeneralisierungrationale Interpretation*Welches der zwei???*
