Erziehungswissenschaften (Fach) / VL 10 (Lektion)
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VL 10
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- Was sind die zentralen gegenwärtigen Wandlungstendenzen der Familie (1) 6 - Mehrheit lebt eine Phase des Lebens in einer Kernfamilie der Kernfamilie längere und mehr Phasen in anderen Konstellationen vor/- nachgelagert- Anteil der Familienhaushalte an allen Haushalten sinkt - Immer spätere Geburt von tendenziell weniger Kindern - Zunehmende Kinderlosigkeit - Zunahme Trennungen und Scheidungen- steigender anteil: Ein-Eltern Familien & Stieffamilien
- Was sind die Merkmale der bürgerlichen Kleinfamilie?5 Bürgerliche Kleinfamilie -Begrenzung der Familie auf Eltern und ihre Kinder - Emotionale Bindung von Frau und Mann -Trennung von Wohn- und Arbeitsstätte->Familie als ‚privater‘, emotionaler Raum->Arbeit / Öffentlichkeit als rational und effizient Auf dieser Trennung basierende Geschlechterrollen -Kindheit und Jugend als eigenständige Phasen -Konzentration auf Erziehung und Sozialisation-emotionale und intime Integration der Person
- Durch welche Entwicklung wurden die bürgerliche Kleinfamilie infrage gestellt?1 -bürgerliche Kleinfamilie als Leitbild -> konnte immer nur von Teil der Bevölkerung verwirklicht werden-Heute: nicht nur ökonomische Gründe/Schicksalsschläge, sondern auch bewusste Infragestellung einiger Merkmale als vormoderne Restbestände
- Was sind die Merkmale der bürgerlichen Kleinfamilie? -geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Patriachat (Gleichberechtigung der Geschlechter,veränderte Arbeitsteilungsmodelle, neue Elternrollen)-Eheschließungsnorm(außereheliche Lebensgemeinschaften (mit Kindern)-Lebenslange Ehe(Scheidung bei mangelnder Beziehungsqualität)-Haushaltsgemeinschaft(getrenntes Zusammenleben - living apart together)-Fertilitätsnorm(gewollt Kinderlose (ehe)Paare)-Heteronormativität(gleichgeschlechtliche Paare und Familien)-Monogamie(serielle Monogamie, polyarmoröse Lebensweisen)
- Was ist das pädagogische Potenzial von Familien? 5 keine formale, professionelle Organisation, sondern- sinnvolle private Form des Alltagsleben vorleben- generiert im Alltag vielfältige Erziehungsanlässe und (informelle) Bildungsmöglichkeiten- durch informelle Fürsorge und Solidarität geprägt- vermittelt bedingungslose Anerkennung- ermöglicht in emotional dichten Interaktionen längerfristige Reziprozitäts- und Beziehungserfahrungen
- Was für Balanceleistungen müssen im Familienalltag geleistet werden? 5 Innerfamiliale Balance-Geschlechterbalance-Generationenbalance -Offenheit / Schließung zur Gesellschaft -Erwerbsarbeit / Familie -Abhängigkeit & Emanzipation der FamilienmitgliederDichte Interaktionen, in denen Regeln erzeugt undverändert werden und gesellschaftliche Erwartungenbearbeitet werden, d.h. unter Bezug auf Lebenslage derFamilie in Familienregeln ‚übersetzt‘ werden
- Was sind die vier klassischen Erziehungsstile? -Autoritativ-Autoritär-Premissiv-Ablehnend oder vernachlässigend
- Erkläre den autoritativen Erziehungsstil -reziproke, responsible Beziehung, dichte wechselseitige Kommunikation- Unterstützend/warm: wertschätzend, akzeptierend, kindbezogen- fordernd: hohe Erwartung/viel Kontrolle
- Erkläre die Autoritäre Erziehung - kontrollierende, machtbejahende Beziehung, einseitige Kommunikation- nicht unterstützend, kalt: zurückweisend, ablehnend, elternzentriert- fordernd: hohe Erwartungen / viel Kontrolle
- Erkläre die premissive Erziehung -gutmütig-nachsichtige Beziehung; kindorientierte Kommunikation -wenig fordernd: niedrige Erwartungen/ wenig Kontrolle -Unterstützend / warm: wertschätzend, akzeptierend, kindbezogen
- Erkläre die ablehnende oder vernachlässigende Erziehung - Indifferent-gleichgültige oder ablehnende Beziehung; geringe Kommunikation - wenig fordernd: niedrige Erwartungen/ wenig Kontrolle- Nicht-unterstützend / ‚kalt‘: zurückweisend, ablehnend, elternzentriert
- Was ist die Kritik/Probleme der Erziehungsstilforschung? 5 1. Familiale Erziehung ist in ihrer Komplexität so nicht zu erfassen2. Elterliches Erziehungsverhalten komplexer, vielschichtiger, wechselhafter als dieses Raster3. Erziehungsstile: grobe Sortierung auf Einstellungsebene -> sagen wenig über Erziehungspraxis4. Dimensionen Kontrolle & Wertschätzung vage, weil es viele Formen der Kontrolle (direkt/indirekt) und Wertschätzung (Belohnung/Zuwendung) gibt5. Beurteilung des autoritativen Erziehungsstils als erfolgreichsten: stark kultur- und zeitspezifisch, nicht universell
- Was sind die zentralen gegenwärtigen Wandlungstendenzen der Familie (2) - Intrafamiliare Wandlungsprozesse- Trend zur Kindzentrierung der Familie-Vom ‚Befehlshaushalt‘ zum ‚Verhandlungshaushalt‘ -Wandel der Geschlechter- und Elternrollen
- Was ist mit dem Wandel vom Befehls- zum Verhandlungshaushalt gemeint? - Zunahme einer gewaltfreien,auf Selbstentfaltung ausgerichteten, partizipativen Kindheit - Veränderte Machtbalancen zwischen Eltern und Kindern