Orthopädie/Unfallchirurgie (Fach) / Katastrophenmedizin (Lektion)

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3. Semester

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  • Was ist ein Großschadensfall? oft gelcihbedeutend mit Katastrophe benutzt Ereignis mit so großer Anzahl an Verletzten oder Erkrankten, dass die Situation mit den vorhanden Einsatzkräften nicht bewältigt werden kann
  • Was ist eine Katastrophe? ein über Großereignis hinausgehendes Ereignis, welches mit Schäden der Infrastruktur einhergeht und nicht durch den Rettungsdienst bewältigt werden kann
  • Klassifizierung Naturkatasrophen Havarien Chemische, biologische, radiologische, nukleare Großschadenslagen
  • Versorgungsstufe 1 5-50 Personen Ziele: Hilfeleistung für individuelle Notfälle im Rahmen des Rettungsdienstes Schutzpotential: überregionaler Rettungsdienst Beispiele: Verkehrsunfälle mit Reisebussen oder brände in Wohnanlagen
  • Versorgungsstufe 2 50-500 Personen nicht-alltägliche, aber mit den vorhanden Kräften beherrschbar, kann im gesamten Bundesgebiet auftreten Schutzpotential: überregionaler RD + SGD Beispiel: Eisenbahnunglücke (ICE Unfall von Eschede, Oktoberfestattentat)
  • Versorgungsstufe 3 500-1000 Personen erhöhtes Risiko (Ballungsgebiete wegen der Infrastruktur, gefährliche Industriegebiete, erhöhtes Anschlagsrisiko) Ziele: Hilfeleistung für Schadensereignisse, die nicht mit dem Potential des Grundschutzes abzudecken sind Schutzpotential: wie 1 und 2 udn spezielle Einsatzeinheit Beispiele: Flugunglücke von Ramstein
  • Versorgungsstufe 4 über 1000 Personen ausgewiesener Sonderschutz Ziele: gemeinsam festgelegte, außergewöhnliche Gefahrenlagen (z.b. im ABC-Bereich) Schutzpotential: analytische und medizinische Task force Beispiele: Elbhochwasser 2002, Love Parade 2010
  • Einsatz- und Führungslehre modulare Strukturierung universelle Funktionsfähigkeit definierte Einsatzzeiten/-orte Führung: leitender Notarzt (LNA) plus organisatorsicher Leiter Rettungsdienst (ORGL)              Einsatzleitung, Einsatzstab               -> Feststellung und Beurteilung der Lage              -> Steuerung des Einsatzes              -> Festlegung der Prioritäten, Transportziele Ziel: möglichst viele Überlebende, keine Zeit für Individualmedizin
  • Sichtungskategorien I (T1) akute vitale Bedrohung -> Sofortbehandlung II (T2) schwer verletzt/erkrankt -> aufgeschobene behandlungsdringlichkeit III (T3) leicht verletzt/erkrankt -> spätere (ambulante) behandlung IV (T4) ohne Überlebenschance -> betreuende (abwartende) Behandlung Tote -> Kennzeichnung
  • Simple Triage and Rapid Triage Tod/Tödliche Verletzung -> keine Behandlung Gehfähig -> Zweiter Check: spätere oder dringliche Behandlung AF < 10 oder > 30; spritzende Blutung; fehlender Radialispuls; unfähig einfache Befehle zu befolgen: sofortige Behandlung: Blutung stoppen, Atemwege freimachen, Spannungspenumthorax entlasten
  • Psychologische und somatische Folgen (akut) Herzbeschwerden, Müde, psychischer Zusammenbruch Aggression, Forderung, Angst (Betroffene) Schuldgefühle, Überforderung, lähmende Trauer/Mitleid, Hilflosigkeit, Aggression (Helfer) Sinnfrage, eigene Verwundbarkeit, Abschalten Härte, Passivität, Kontrollverlust, Übersprunghandlungen
  • Psychologische und somatische Folgen (chronisch) Schlafstörungen, Albträume, Erschöpfung Trauer, Depression, Schuldgefühle, Angstzustände Verlust der Lebensgewissheiten, Zynismus PTSD
  • Explosionen Auto -> tödlicher Bereich 30m (max. Wirkungsbereich 380m) Kastenwagen -> tödlich 60m (max. 840m) LKW -> tödlich 140-180m (max. 1980-2130m) Verletzungen: primär Schockwelle, sekundär Splitter, tertiär Sturz, quartär Hitze/Feuer/Gifte Schockwelle: Überdruck oder Scherkräfte:                Zerreißung der Lunge (Kontusion, Lungenödem, Pneumothorax, Luftembolie)                Atypischer Schock (Vasodilatation, Bradykardie, Hypoxie: vagal, 1-2h)                Intraabdominelle Hohlorgane und Milz                Schädelhirntrauma                Hörstörung, Trommelfellzerreißung                Amputationen Selbstschutz: kein Betreten des Gefährdungsareals, feststellung der art der gefährdung, schutzausrüstung