Psycholog. Diagnostik (Fach) / Lernkontrolle 1 - Einführung in die Psychologische Diagnostik (Lektion)
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Einführung in die Psychologische Diagnostik
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- LK 1 1. Beschreiben Sie die Zielsetzung der "Persönlichkeitspsychologie". (KLAUSUR) Skript: ab Folie 82 Persönlichkeit - Persönlichkeit ist die nichtpathologhische (krankheitsbedingte) Individualität eines Menschen in körperlicher Erscheinung, Verhalten und Erleben im Vergleich zu einer Referenzpopulation von Menschen gleichen Alters und gleicher Kultur. Persönlichkeitspsychologie - empirische Wissenschaft der Persönlichkeit • Persönlichkeit soll nicht ausschließlich beschrieben (Ideographie), sondern auch erklärt werden; d.h. Persönlichkeit soll auf die Bedingungszusammenhänge zurückgeführt werden und es sollen Gesetze (Nomothetik) aufgestellt werden • Forschungsgegenstand: Finden von unabhängigen Beschreibungsmerkmalen (stabilen Eigenschaften) im Erleben und Verhalten -> Zielsetzung der Persönlichkeitspsychologie in der psychologischen Diagnostik: Vorhersage von Erleben und Verhalten von Individuen
- LK 1 2. Beschreiben Sie die Zielsetzung der "Differentiellen Psychologie" und übertragen Sie diese Zielsetzung auf die berufsbezogene Eignungs- und Entwicklungsdiagnostik Differentielle Psychologie - Wissenschaft der intra- und interindividuellen Unterschiede • untersucht Unterschiede im Erleben und Verhalten von Personen/Personengruppen in Abhängigkeit unterschiedlicher Merkmale/Eigenschaften (oder ihrer Kombinationen). • Typische Variablen: z. B. Geschlecht, Alter, Bildung etc. -> Zielsetzung der Differentiellen Psychologie in der berufsbezogenen Eignungs- und Entwicklungsdiagnostik: Unterschiede im Erleben und Verhalten messen, die einen Hinweis auf Berufserfolg geben.
- LK 1 3. Beschreiben Sie die übergeordneten Aufgaben und Ziele der "Psychologischen Diagnostik". Skript: Folien 55, 68, 70, 103 Aufgaben: ⇒ Messen, Zuordnen, Vergleichen, Vorhersage und Veränderung (Modifikation) von Erleben und Verhalten ⇒ Psychologische Diagnostik generiert dadurch eignungsdiagnostisch relevante Informationen, um daraus eine zuverlässige und gültige Entscheidungsgrundlage abzuleiten. Ziele: • Optimierung der Entscheidungsfindung (z. B. Personalauswahl) ⇒ Statusdiagnostik • Optimierung von Verhalten/Eigenschaften oder Rahmenbedingung durch Intervention ( z. B. Personalentwicklung) ⇒ Modifikationsdiagnostik • Messen: Bestimmung von Eigenschaftsausprägungen, intra- u. interindivuelle Unterschiede • Klassifikation: Zuordnung zu Klassen vergleichbarer Eigenschaften • Normierung: vergleichende Positionierung der Eigenschaftsausprägung • Prädiktion: Vorhersage künftigen Verhaltens und Erlebens • Intervention: Einflussnahme / Modifikation auf Eigenschaften und Verhalten Psychologische Diagnostik: - ist methodisch, prozessbezogen, empirisch (quantitativ) und standardisiert - beschafft Informationen und liefert wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfen, um eine zuverlässige und gültige Grundlage für eine Entscheidungsfindung (Personalauswahl/-entwicklung) zu generieren
- LK 1 4. Zählen Sie wichtige Parameter der "Psychologischen Diagnostik" auf - Inhalt, Qualität und... Skript: Folie 67 1. Inhalt: Erleben und Verhalten messen, vergleichen, vorhersagen, verändern 2. Qualität: standardisiert, empirisch (eher quantitativ als qualitativ), wissenschaftlichen Qualtitätsstandards genügend 3. Ablauf: methodisch, zielgerichtet, prozessbezogen
- LK 1 5. Definieren Sie "Statusdiagnostik" und beschreiben Sie das methodische Konzept sowie die Voraussetzungen. Skript: Folie 106 Definition: Als "Statusdiagnostik" bezeichnet man die diagnostische Aussage über eine Person, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gewonnen wurde (ein Messzeitpunkt). Zielsetzungen der Statusdiagnostik: -> Selektionsstrategie - Personalauswahl • Voraussetzung: Stabilität von Verhalten und Eigenschaften von Person und Situation • Methode: Querschnittsuntersuchung - ein Messzeitpunkt (=Statusdiagnostik), dann Entscheidung
- LK 1 6. Definieren Sie "Modifikationsdiagnostik" und beschreiben Sie das methodische Konzept sowie die Voraussetzungen. (KLAUSUR) Definition: Optimierung von Verhaltensweisen und oder den Bedingungen durch ⇒ Erkennen von veränderbaren Verhaltensweisen und Eigenschaften von Person und Situation (äußere Rahmenbedingungen). ⇒Ermittlung von geeigneten Maßnahmen und Intervention einleiten, um eine Verhaltensänderung des Merkmalsträgers herbeizuführen (durch Verhaltens- oder Bedingungsmodifikation). Modifikationsdiagnostik = Veränderungsdiagnostik (Folie 69) Zielsetzung der Modifikationsdiagnostik: ⇒ Modifikationstrategie - Personalentwicklung • Voraussetzung: veränderbare Verhaltensweisen und Eigenschaften von Person und Situation • Methode: Längsschnittuntersuchung - mindestens zwei Messzeitpunkte (=Prozessdiagnostik), Status - Modifikation - Status
- LK 1 7. Benennen Sie typische wirtschaftspsychologische Berufs- und Tätigkeitsfelder, in denen "Psychologische Diagnostik" einen maßgeblichen Anteil darstellt. • Personalauswahl • Personalentwicklung • Vertrieb (Marktforschung / Potentialanalyse) • Marketing, Produktdesign (Werbepsychologie) • Gesundheitsmanagement • Unternehmensentwicklung (Changemanagement)
- LK 1 8. Beschreiben Sie, was Sie von einem Testverfahren "erwarten", damit das Ergebnis für Ihre diagnostische Tätigkeit nützlich ist. (5 Antworten) • Test muss valide sein (das messen, was gemessen werden soll) • Test muss objektiv sein (Testergebnisse unabhängig vom Beobachter/Testleiter) • Test muss reliabel sein (Test soll genau messen) • Normierung muss auf aktuellen Zahlen basieren, um vergleichen zu können • ökonomische Nützlichkeit: Nutzen in Form von "richtigen Entscheidungen" muss größer sein als die entstehenden Kosten
- LK 1 9. Was ist messen? Skript: Folie 126 Messen = einer Beobachtung einen Wert zuweisen (und dadurch die Bestimmung der Merkmalsausprägung) Anzahl der Items = Anzahl des Messens (jedes Item stellt ein Messverfahren dar)
- LK 1 10. Benennen Sie die drei Skalenniveaus, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben und ordnen Sie diesen Skalenniveaus die Maße der zentralen Tendenz zu. • Nominal- Skala = Modus (häufigste Wert in der Stichprobe) z. B. 1, 1, 2, 3, 4, 5 ⇒ Modus = 1 • Ordinal-Skala = Median (mittlere Wert einer der Größe nach sortierten Datenreihe) z. B. 1, 2, 3, 4, 5 ⇒ Median = 3 • Intervall-Skala = arithmetische Mittel (Mittelwert einer Stichprobe) z. B. Gehalt: 1500 €, 2000 €, 2500 € ⇒ Mittelwert = 3000 €
- LK 1 11. Beschreiben Sie den messtechnischen Informationsgehalt von Nominal-Skala, Ordinal- Skala und Intervall-Skala. (KLAUSUR) Zuordnung des Messwertes 1. Nominal-Skala = zu einer Gruppe 2. Ordinal-Skala = zu einer Rangordnung 3. Intervall-Skala = zu einem Abstand (zu anderen Personen oder zum Durchschnitt)
- LK 1 12. Der "Produkt-Moment-Korrelationskoeffizient" (nach Pearson) ist eine der grundlegenden Methoden im Rahmen der Psychologischen Diagnostik. Definieren Sie Korrelation und benennen Sie den Wertebereich, den ein Korrelationskoeffizient annehmen kann. Korrelation = linearer Zusammenhang zwischen mindestens zwei intervallskalierten Merkmalen Korrelationskoeffizient = Maß des linearen Zusammenhangs zwischen mindestens zwei intervallskalierten Merkmalen Wertebereich Korrelationskoeffizient = -1 bis 1 -1 = starker negativer linearer Zusammenhang (z. B. "je höher Variable 1, desto niedriger Variable 2") 1 = starker positiver linearer Zusammenhang (z. B. "je höher Variabel 1, desto höher Variable 2") 0 = kein linearer Zusammenhang Hinweis: Produkt-Moment-Korrelationskoeffizient = Korrelationskoeffizient
- LK 1 13. Definieren Sie "Item". Skript: Folie 118 Item = Testaufgabe / Frage in einem Fragebogen
- LK 1 14. Definieren Sie "Antwortformat". Skript: Folie 118 Antwortformat = Struktur/Vorgabe, in der Items eines Testverfahrens beantwortet werden sollen z. B. Multiple-Choice, Rating-Skala, freies Antwortformat
- LK 1 15. Definieren Sie "Geltungsbereich". Skript: Folie 119 Geltungsbereich = Zielgruppe, für die das Testverfahren entwickelt wurde, um diagnostisch relevante Ergebnisse zu erhalten.
- LK 1 16. Definieren Sie "Rohwert". Skript: Folie 143 Rohwert = • wird bei der Testauswertung ermittelt, definiert die Ausgangsbasis der Bewertung einer Testleistung • entspricht der Summe der richtig beantworteten Aufgaben
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- LK 1 17. Definieren Sie "Testlänge". Skript: Folie 120 Testlänge = Anzahl der Items eines Tests
- LK 1 18. Definieren Sie "Testzeit". Skript: Folie 120 Testzeit = Zeitspanne (Dauer) für die Bearbeitung des Tests
- LK 1 19. Definieren Sie "Itemschwierigkeit". Skript: Folie 121, 154 Itemschwierigkeit (P) = Wahrscheinlichkeit, mit der ein Item richtig oder nicht-richtig gelöst wird
- LK 1 20. Definieren Sie "Trennschärfe". Skript: Folie 121, 156 Trennschärfe = Trennung zwischen Personen mit hoher und niedriger Konstruktausprägung (z. B. Intelligenz) ⇒ Fähigkeit eines Tests zwischen Testpersonen mit hoher und niedriger Konstruktausprägung zu unterscheiden Trennschärfekoeffizient = Korrelation zwischen Item und dem Gesamtrohwert des Test
- LK 1 21. Definieren Sie "Operationalisierung". Skript: Folie 119, 136 Operationalisierung = technische Konstruktion / konkrete Umsetzung eines Tests 1. Leistungsdiagnostik • Speed-Test: viele, leichte Items / kurze Bearbeitungszeit (z. B. Durchstreich-Tests) ⇒ Messziel: Konzentration, Aufmerksamkeit, Arbeitshaltung (Leistung und Qualität der Arbeitsausführung) • Power-Test: Items mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad / keine Zeitbegrenzung • Speed-Power-Test: Items mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad / mit angepasster Zeitbegrenzung (z. B. Ergänzung Symbolreihe) ⇒ Messsziel: Intellingenz, Mathematik, technisches Verständnis 2. Persönlichkeitdiagnostik: - Fragenbögen zur Selbst- und Fremdeinschätzung
- LK 1 22. Grenzen Sie ab: Normierung, Normmaßstab und Normwert. Skript: Folie 125 • Normierung: Erhebung einer Datenbasis und Ableitung entsprechender Vergleichswerte • Normmaßstab: definierte Vergleichsskala (z. B. IQ-Normwertskala) • Normert: auf Basis des Rohwertes abgeleiteter Normwert der Normwertskala (z. B. IQ-Normwert = 110)
- LK 1 23. Definieren Sie "Standardabweichung". Skript: Folie 149 Standardabweichung = durchschnittliche Entfernung aller gemessenen Werte einer Merkmalsausprägung von dessem Mittelwert
- LK 1 24. Skizzieren Sie eine gaußsche Normalverteilung und geben Sie folgende Informationen an: - Achsen - Mittelwert - Standardabweichung und - die dazugehörenden prozentualen Flächenanteile Skript: Folie 149 Menge (in %) ↑ z-Skala (-3 bis 3) → Menge | | | | | | | | | | | | | 0,1% | 2,1% | 13,6% | 34,1% | 34,1% | 13,6% | 2,1% | 0,1% __________________________________________________ z-Skala -3 -2 -1 0 1 2 3 ↓ ↓ ↓ Mittelwert ↓ ↓ ↓ Standardabweichungen Standardabweichungen