Orthopädie/Unfallchirurgie (Fach) / Verletzungen des prox. Femurs (Lektion)
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3. Semester
Diese Lektion wurde von Lalelu900 erstellt.
- Einteilungen Hüftluxationen Hüftkopffrakturen (Pipkin) Schenkelgalsfraktur medial/lateral (Pauwels/Garden) pertrochantäre Frakturen subtrochantäre Frakturen
- Hüftluxationen sehr selten durch direkte oder indirekte, sehr starke Gewalteinwirkung (dash-board injury) Einteilung hintere Lux. (L. iliaca, L. ischiadica) 75% aller Luxationen; Bein adduziert und innenrotiert vordere Lux. (L. suprapubica, L. obduratoria); Bein adduziert und außenrotiert zentrale Lux. (Hüftkopf ins kleine Becken eingedrungen); Bein verkürzt Luxationsfraktur: Acetabulum, caput und Collum femoris beteiligt Klinik starke Schmerzen, federnde Fixierung des Beines und Bewegungseinschränkung, Ischiadicus-Schäden v.a. der Peroneusanteil in 20% bei dorsaler Luxation, Gefäßverletzungen/Pulslosigkeit bei ventraler Luxation Diagnostik Rö, CT, MRT Therapie sofortige Reposition mit Analgosedierung, dann Stabilitätsprüfung für weiteres Vorgehen: Typ 1: stabil, keine Fx -> konservativ, 6 Wo Beuge- und Rotationslimitierung Typ 2: nicht geschlossen reponierbar, keine Fx -> offene Reposition Typ 3: instabil nach Reposition -> Anlage suprakondylärer Extensoren, MRT Typ 4: begleitende Acetabulum Fx -> erst Reposition, dann sek. Versorgung des Fx Typ 5: begleitende Hüftkopf- und Schenkelhals-Fx: offene Reposition und Versorgung der Fx
- Hüftkopffrakturen (Pipkin-Frakturen) sehr selten meist Armatur-Anprallverletzungen (dash board injury) können leicht übersehen werden Klinik Schmerzen in hüfte und leiste, Bewegungseinschränkung, tlw. beinverkürzung und außenrotationsfehlstellung Diagnostik Anamnese, klinische Untersuchung (Fehlstellung), Rö, CT (Op-planung) Klassifikation nach Pipkin Typ 1: luxation + hüftkopf-Fx kaudal der Fovea capitis femoris (d.h. außerhalb der Belastungszone) -> geschlossene Reposition & konservativ (Dislokation < 1mm) Typ 2: wie 1, aber Fx kranial der Fovea capitis femoris (d.h. innerhalb der Belastungszone, selten) -> konservativ nur bei fehlender Dislokation Typ 3: Typ 1 oder 2 + SH Fx -> >65J.: Endoprothese, <65J.: Versuch des Kopferhalts durch schraubenosteosynthese Typ 4: Typ 1 oder 2 + Acetabulum Fx -> Rekonstruktion während acetabulum-ORIF oder Extensionsbehandlung & sek. TEP
- Schenkelhalsfraktur (medial/lateral) (Pauwels/Garden) v.a. bei > 65 J., multimorbide Lebenszeitrisiko: 11-23% bei Frauen und 6-11% bei Männern Letalität: 30% in ersten 6 Monaten selten (5-6%) jüngere P. (Verkehrsunfall, Sturz aus großer Höhe), häufig mit Polytrauma Klinik Außenrotationsfehlstellung, Beinverkürzung, Schwellung und Hämatom, Druckschmerz über Trochanter, Bewegungsschmerz und axialer Stauchungsschmerz cave: Abduktionsfrakturen zeigen häufig wenig klinik und keine fehlstellung Diagnostik Anamnese, Untersuchung, Rö Einteilung nach Lokalisation medial (86% innerhalb der Gelenkkapsel), intermediär (10%), laterale, extrakapsuläre (4%) medial und intrakapsulär -> erhöhtes Nekroserisiko Klassifikation nach Garden I) valgisch II) nicht-dislozierte Fx III) varisch, dislozierte Fx IV) starke Dislokation Klassifikation nach Pauwels I) < 30° II) ca. 50° (30-70°) III) > 70° Therapie oberstes Ziel -> möglichst frühe Mobilisierung bei betagten Patienten mit stabilem prox. Femur bei jüngeren -> Erhalt des Hüftkopfes ist Prio konservativ: eingestauchte, stabile (Garden und Pauwels I), KI gegen OP, lokale KIs (infizierte Wunden) Komplikationen: 20% sek. Dislokation, 30% Hüftkopfnekrose OP: Kinder, Jugenliche, Erwachsene, bei geplanter Osteosynthse ungünstige Prognose: starke Dislokation, verzögerte operative Versorgung, kleines Kopffragment, dorsale Trümmerzone hüftkoperhaltend: erst Reposition, dann Verschraubung mit kanülierten Schrauben/ Dynamische Hüftschraube/prox. Femurnagel/Gamma-Nagel Nachbehandlung: nicht belastungsstabil, daher Sohlenkontakt für 6 Wo. Komplikationen: Hüftkopfnekrose (AVN), Cut-out der Schenkelhalsschraube, Pseudarthrose hüftkopersetzend: Hemiendo vs Totalendoprothese (geringe Lebenserwartung -> besser Hemi) Hemi: uni-(starr) oder bipolar (flexibel) , geringere Luxationsgefahr, reduzierte Haltbarkeit Total: höhere Luxationsgefahr, bessere Haltbarkeit (nur wenn körperl. aktiv und wenig grunderkrankungen)
- pertrochantäre Fraktur Inzidenz und KLinik wie Schenkelhalsfraktur meist nach 70. LJ, Frauen > Männer reine Trochanterabrissfraktur selten, wenn dann als apophysenverletzung bei jugendlichen Klassifikation nach AO A1 einfach A2 multifragmentär A3 intertrochantär Therapie immer operativ (DHS; Gammanagel -> Kraftübertragung in den Markraum, einfachere Handhabung, kleiner Zugang) Nachbehandlung: in aller Regel vollbelastung möglich, Sturzprophylaxe, OsteoporoseTherapie, (geriatrische) Reha
- subtrochantäre Fraktur ca. 10% aller hüftgelenksnahen Frakturen Fraktur liegt distal vom Trochanter minor im Durchschnitt 75 J., Männer und Frauen gleich oft oft Osteoporose oft erheblich funktionelle Behindeurng/Mobilitätsverlust Symptomatik wie bei mSH-Fx (Varusstellung, Flexion, Abduktion des prox.; adduktion, außenrotation des dist.) Diagnostik wie bei mSH-Fx Therapie immer OP geschlossene Reposition oft nicht möglich oft große Trümmerzone mit fehlender medialer abstützung Implantate: langer Gammanagel, dyn. Kondylenschraube (DCS) Nachbehandlung: in aller regel 6-12 wo. Sohlenkontakt