Humangenetik (Fach) / Vorlesung 5 (Lektion)

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Pränatal Diagnostik

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  • Indikationen für Pränataldiagnostik - Erhöhtes Alter der Mutter - Vorangegangenes Kind mit einer genetisch bedingten Erkrankung - Balancierte Translokation bei einem Elternteil - Risiko eines Neuralrohrdefekts
  • Ultraschall (nicht invasiv) - Kontrolle von Wachstum des Feten - Lage der Plazenta - Fruchtwassermenge - Nackentransparenz (dick -> Chromosomenstörung) - Softmarker (echogener Darm (Zystische Fibrose -> Flüssigkeiten verdicken, Darm erscheint dichter), Plexus choroideus-Zyste, fehlendes Nasenbein)
  • Angeborene fetale Erkrankungen - Fehlbildungen (Herzfehler, offener Rücken) - Mikroskopisch sichtbare Chromosomenveränderungen (Downsyndrom) - Veränderungen eines Gens (Zystische Fibrose) - Intrauterine Infektion (Toxoplasmose)
  • Ersttrimesterscreening - Nackentransparenz-Messung -> subkutane Flüssigkeitssammlung - PAPP-A u. beta-HCG im Blut der Mutter -> im Verlauf PAPP hoch und beta-HCG runter -> Bei Trisomie 21 anders herum
  • Chorionzottenbiopsie (invasive Diagnostik) - Chorion = Zellschicht an der Außenseite der Fruchtblase, dicht mit Zotten zu Beginn der Schwangerschaft - 2 angelegte Zellkulturen -> Sicherheit und Statistik - Chromosomenpräperation -> Bänderung, mikroskopische Analyse
  • Amniozentese - transabdominale Entnahme von 10-20 ml Fruchtwasser (Hautzellen + Urogenitaltrakt + Amniohülle) - Zellkultur -> Chromosomenanalyse - unkultivierte Zellen -> Interphase FISH -> Aneuploidien (Test fertig innerhalb 24h) -> nur nummerische Aberrationen, kein Ersatz für Chromosomenanalyse, leicht erhöhtes Abortrisiko -> Primer vor und hinter die repeats -> beide Allele gleich lang (homozygot), unterschiedlich große Allele (heterozygot) -> Multiplex PCR (mehr als 10 Amplikons) -> Peakverhältnis anschauen
  • Probleme der molekularen Schnelltests - Zu wenig Material - Nicht-informative Markerkonstellation - Keine Einzelzellanalyse (Mosaik)
  • Nabelschnurpunktion (invasive Diagnostik) - Bei Verdacht auf kindliche Anämie, kindl. Infektion, Blutgruppenunverträglichkeit, Auffälligkeiten im Ultraschall, bei schwer interpretierbaren Ergebnissen der Amniozentese - Therapeutische Gründe -> Bluttransfusion, Medikamentengabe
  • Mosaik im Chromosomenbefund - bei 1% der CVS-Ergebnisse -> mütterliche Kontamination, Kulturartefakt, Pazentamosaik, Mosaik beim Fetus - 1 Zelle in einer Kultur -> Pseudomosaik, Lvl 1 - mehr als 2 Zellen in einer Kultur -> Lvl 2 - mehr als 2 Zellen in beiden Kulturen -> Lvl 3
  • Präimplantationsdiagnostik - Molekulargenetisches Diagnoseverfahren zur Untersuchung des Embryos vor Implantation - Nur bei In-bitro-Fertilisation/ICSI - Blastozystenstadium nach 4 Tagen post-Fertilisation - Transfer der Embryonen nur nach Ausschluss einer Erkrankung
  • Embryonenschutzgesetz - Totipotente Zellen beim Säuger bis zum Achtzeller - Totipotente Zelle ist ein Zwiling - Schutz bei der Voraussetzung sich zu teilen und sich zu einem Individuum zu entwickeln
  • Polkörperdiagnostik (Präimplantationsdiagnostik) - indirekte Aussage über genetische Konstitution der Eizelle - nur maternales Erbgut wird berücksichtigt - Nachweis von Chromosomenfehlverteilungen (Aneuploidien)
  • Circulating cell-free fetal (ccff) DNA - Zellfreie fetale DNA aus Trophoblast-Zellen im Plasma von schwangeren Frauen - Ab der 4. SSW nachweisbar - Fetus mit Trisomie 21 steuert mehr Chr. 21 Fragmente bei -> NGS - Caveat: nur 10% der sequenzierten Fragmente repräsentieren den Fetus