Differentielle Psychologie (Fach) / nicht Kl. relevant 2.6 Humanistische Persönlichkeitspsychologie (Lektion)

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Diese Lektion wurde von SarahMeissner erstellt.

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  • Menschenbild !  Humanistische Ausrichtung der Psychologie, die annimmt, das Individuum strebe von sich aus nach Selbstwahrnehmung und Selbstverwirklichung, zu sinnvollem und verantwortlichem Handeln !  Humanistische Psychologie soll dazu beitragen, soziale und kulturelle Krisen unserer Zeit zu meistern und der Entmenschlichung und Vermassung entgegenzutreten.
  • Vier Bestimmungen der menschlichen Natur als Postulate - Autonomie und soziale Interdependenz = Streben, sich selbst und die Umwelt zu beherrschen, Unabhängigkeit von äußerer Kotrolle - Selbstverwirklichung = sich selbst erhalten + zu entfalten  - Sinnfindung = Verwirklichung selbst gewählter Aufgaben - Ganzheit = wechselseitige Bezogenheit aller psychischen Prozesse aufeinander
  • Wirksamkeitsstreben = zieht sich durch viele Denkansätze der Psychologie Beispiel: Motivationspsychologie streben nach direkter und primärer Kontrolle der physischen und sozialen Umwelt = motivationalen Grundausstattung Streben nach Wirksamkeit schon im Neugeborenenalter ab 2. Lebensjahr entwickelt sich ein Selbstkonzept, und damit eine Bewährung der eigenen Kompetenz
  • Grundideen der humanistischen Psychologie - Zentrum= erlebende Person - Erleben ist somit das primäre Phänomen beim Studium des Menschen. Theoretische Erklärungen und sichtbares Verhalten sind eher zweitrangig - Akzent liegt auf spezifisch menschlichen Eingenschaften  - Fragestellung und Forschungemethoden nach Maßgabe der Sinnhaftigkeit - Objektivität ging dadurch etwas verloren/ rückte in den Hintergrund - bekanntester Vertreter: Carl R. Rogers , er betont: Einzigartigkeit des Individuums Bedeutung der bewussten Erfahrung des Selbsts Absichtsvlles Verhalten Freiheit von der Vergngenheit in der Ausübung von Wahlmöglichkeiten
  • Psychologische Vorbilder +Tiefenpsychologe und Gestaltspsychologie - Tiefenpsychologie  unbewusste Prozesse wirken sich auf das Seelenleben aus  Erleben und Verhalten des Menschen bestimmen: !  Unbewusste, vorbewusste Impulse (in sich sinnvoll und auf Ziele hin geordnet) !  Gefühle und Emotionen als innere Wegweiser !  Seelische und körperliche Erfahrungen als Einheit (im Sinne der Psychosomatik). - Gestalt- und Ganzheitspsychologie Individuum als Ganzheit, das sich nicht aus Addition der Teile ergibt, sondern ist vor den Teilen gegeben das Ganze erklärt sie Teile, die Teile summiert erklären jedoch nicht das Ganze Begründer der Gestalttherapie: Fritz Perls !  er überträgt die Prinzipien der Wahrnehmungsformation auf die Formation von Bedürfnissen !  Zentral sind individuelle Wahrnehmungen, Erfahrungen und die Verantwortung für die eigenen Gedanken und Emotionen !  Unsere jeweilige Sicht der Wirklichkeit ist durch unsere Wahrnehmung geschaffen und nicht durch die Ereignisse selbst. Prinzipien: !   Beispiel: „Niemand kann dich wütend machen - außer du selbst“ ➔ unterschiedliche Reaktionen von Menschen auf Staus, schlechte Nachrichten etc
  • Maslows Bedürfnispyramide Selbstverwirklichung Anerkennung und Achtung Zugehörigkeit und Liebe Sicherheit Physiologische Bedürfnisse
  • Ordnungsgesetze der Wahrnehmung - Gesetz der Nähe = Die Wahrnehmung fasst Gegenstände zusammen, die in räumlicher Nähe zueinanderstehen.  - Gesetz der Gleichartigkeit = Die Wahrnehmung interpretiert Elemente als zusammengehörig, die einander ähnlich sind. - Gesetz der durchgehenden Kurve = Wahrnehmung setzt Linien, die sich kreuzen, (nach Möglichkeit) so fort, dass Richtung und Struktur erhalten bleiben.  - Gesetz der Geschlossenheit = Wahrnehmung ergänzt in einer Figur Teile, die nicht vorhanden sind, um eine gute Gestalt zu erstellen.  - Gesetz des gemeinsamen Schicksals = Wahrnehmung fasst Gegenstände zu Einheiten zusammen, die sich gleichartig bewegen oder verändern.  - Gesetz der guten Gestalt =  Jedes visuelle Muster wird in seiner Struktur so einfach wie möglich gesehen. 
  • Wie entsteht Verhalten? - Verhalten entsteht, um Ziele zu erreichen - Konkrete Ausgestaltung des Verhaltens ist durch die subjektive Wahrnehmung und Bewertung situativer Rahmenbedingungen bestimmt (kann ich mein Ziel erreichen?) - Vom „Sein“ zum „Werden“ der Menschen: Bei einer gesunden Persönlichkeit gibt es eine aktive Bewegung hin zur Selbsterfüllung. 
  • Wie entstehen interindividuelle Verhaltens-/Persönlichkeitsunterschiede? !! F. 156 - Außer genetischen Einflüssen spielen für die Entstehung individueller Unterschiede Entwicklungs- und Sozialisationsbedingungen eine wichtige Rolle - Rogers konzentriert sich auf die Selbstkongruenz (Übereinstimmung zwischen Real- und Idealselbst) – Selbst- und Fremdbewertungsprozesse sind hier maßgeblich  - Aktuelle situative Bedingungen sind dafür verantwortlich, welches Verhalten gezeigt wird
  • Bedeutung für die aktuelle Persönlichkeitsforschung - Die (soziale) Wahrnehmung ist noch immer ein sehr aktuelles Thema  - Gerade die Ansätze von Carl Rogers werden heute erfolgreich in zahlreichen Therapieansätzen weiterverfolgt -  Kritiker geben an, dass die Theorien zu unklar, verschwommen und nicht wissenschaftlich seien -   Die humanistische Psychologie ermutigte zum Individualismus - Handeln im Vertrauen auf die eigenen Gefühle, sich selbst gegenüber wahrhaftig sein und nach Selbsterfüllung zu streben. Doch kann dies auch, wie die Kritiker anmerkten, zu Zügellosigkeit, Selbstsucht und zur Erosion moralischer Hemmungen führen.  - nachhaltige Prägung und Anstoß für neuere Entwicklungen, beispielsweise der Positiven Psychologie
  • Zusammenfassung - Das Wachstumspotenzial gesunder Menschen wird in den Humanistischen Theorien betont ! - Zur Förderung des Wachstums der Persönlichkeit wurden Methoden entwickelt, die auf die individuelle Person zugeschnitten sind -  Die humanistische Persönlichkeitstheorie stellt die Fähigkeit zu Wachstum und Selbsterfüllung in den Mittelpunkt. - Zentrale Themen: subjektibves Erleben, Einzigartigkeit, Menschsein / -werdung, Selbst / Identität, Sinn(stiftung) / Bedeutung, Potenziale und Wachstum, „Gutes“ im Menschen