Biologische Psychologie (Fach) / 10 - somatosensorische Wahrnehmung (Lektion)

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Diese Lektion wurde von jillian erstellt.

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  • Somatosensorik bezieht sich auf die Sinne, die __ Im Vergleich zu anderen Sinnesmodalitäten ___ Informationen über den Körper liefern  handelt es sich nicht um einen spezifischen Sinn (das Sehen/ Hören etc.) 
  • in was unterteilt man die Somatosensorik? 1. Sensorik der Körperoberfläche: Hautsinne/ Hautsensibilität, auch Ekterozeption 2. Sensorik des Bewegungsapparats: Muskeln, Sehen und Gelenke (Tiefensensibilität, Propriozeption) 3. Sensorik der inneren Organe: Viszerozeption oder Enterozeption 
  • Wahrnehmung der inneren Organe Viszerozeption/ Enterozeption 
  • Wahrnehmung der Körperobefläche Ekterozeption
  • Wahrnehmung des Bewegungsapparats Tiefensensibilität/ Propriozeption 
  • Tastsinn - dient wozu? - verschiedene Qualitäten taktiker Empfindungen? - wovon hängen die Empfindung ab? dient dazu, Informationen über die Form und Beschaffenheit in unserer Umwelt zu bekommen  Qualitäten: Kitzeln, Berührung, Vibration, Druck, Spannung  Empfindung hängt ab von Obefläche, Intensität und zeitlichem Verlauf 
  • Haut Funktionen - das Sinnesorgan für taktile Empfindungen  - ist das größte Organ des menschlichen Körpers (2m^2 Oberfläche, 10kg Gewicht)  Schutz, Thermoregulation (Schweißproduktion, Verengung/ Erweiterung der Blutgefäße) 
  • Haut wird unterteilt in 1. behaarte Haut mit Haarwurzeln 2. unbehaarte Haut welche Meissner-Körperchen haben (diese sind nur hier!) 
  • Sinneszellen der Haut - auch - was für sinneszellen? - innerviert durch welche Fasern auch Mechanorezeptoren  sind primäre Sinneszellen, lösen direkt APs aus  innerviert von A-beta Fasern welche myelinisiert sind und schnell leiten 
  • Welche Mechanorezeptoren gibt es? 1. freie Nervenendigungen/ Haarfollikelsensoren (nur in behaarter Haut), liegen frei im Gewebe und vermitteln auch Thermo- und Schmerzreize 2. Merkel-Tastzellen: besonders dicht in Nähe von Haarwurzeln, haben ovale Form und verformen sich bei Bewegungen des Haares 3- Meissner-Tastkörperchen: dicht an Fuß und Handinnenflächen, ovale Form, lamellenartiger Aufbau, Verformung durch mechanische Einwirkungen 4. Pacini-Körperchen: lange, lamellenartige Fühler, nur sensitiv für Druckveränderungen  5. Ruffini-Körperchen: vor allem auf Dehnung der Haut und richtungsempfindliche Scherkräfte 
  • Welche Mechanorezeptoren liegen in der Epidermis Merkel, Meissner und Haarfollikelsensoren in der Dermis liegen Pacini und Ruffini 
  • Intensitätsdetektoren Geschwindigkeitsdetektoren Vibrationsdetektoren/ Beschleunigungsdetektoren Durch Merkel und Ruffini Durch Haarfollikelsensoren und Meissner  Durch Pacini 
  • Kodierung von Berührungsintensität über Intensitätsdetktoren haben eine langsame Adaptaion, slowly adapting (SA), lang anhaltende Folge von APs Typ1: Merkel Zellen, inaktiv ohne Reizung, durch Reizung stabile Entladungsrate Typ2: Ruffini Körperchen, Spontanaktivität, sensitiv für Dehnung (richtungsempfindlich)  SA1+SA2
  • Kodierung von Geschwindigkeit - Geschwindigkeitssensoren sind nur aktiv wenn es eine Veränderung der Stimulation gibt - gleichbleibende Stimulation führt zur Abnahme der Aktivität (fast/rapidly adapting FA/RA)  - man nimmt mit ihnen Streich über die Haut oder über einen Gegenstand wahr  - werden durch Vibrationen zw. 1-200 Hz aktiviert  - vermitteln Kitzelempfindungen in behaarter Haut: Haarfollikelsensoren, in unbehaarter Haut: Meissner Körperchen 
  • Vibrationsdetektoren - Vibrationsempfindung primär über Beschleunigung  - vor allem durch Frequenzen zw. 60-600Hz - durch Pacini Körperchen  - langsame Bewegungen werden abgedämpft und nicht wahrgenommen 
  • Bei einer Hautdeformation (Eindrücken bis zu einem Punkt, dann konstant halten) feuern... Merkel und Ruffini permanent Meissner so lange wie eingedrückt wird --> Veränderung der Stimulation Pacini nur bei Beginn des Drückens und Stoppen des Drückens --> Beschleunigung 
  • Rezeptive Felder verschiedener mechanosensibler Zellen Merkel und Meissner haben kleine rezeptive Felder Pacini und Ruffini haben große rezeptive Felder, können einen Finger oder halbe Handinnenfläche betragen 
  • Messung der räumlichen Auflösung der taktilen Wahrnehmung Lippe und Fingerkuppen Rücken durch Zwei-Punkt-Schwelle es gibt die simultane und die sukzessive  1-3mm  50-70mm durch Training veränderbar 
  • welche Sensoren sind vor allem bei rauen Oberflächen wichtig? Was gibt das Ausmaß der Rauigkeit an? welche Sensoren nehmen vor allem glatte Oberflächen wahr? Welche Sensoren nehmen Dehnung wahr? die schnell adaptierenden Sensoren, weil diese nach Aktivierung schnell bereit sind für nächste  die Frequenz langsam adaptierende Sensoren: MerkelScheiben (konstanter Druck ohne Unebenheiten)  Dehnung durch Ruffini-Körperchen, helben wei der Berechnung der Kraft mit der ein Objekt gehalten werden muss (aktiviert durch Schwerkraft Dehnungsrezeptoren) 
  • Warm und Kaltrezeptoren - welche Art von Faser - wo von mehr - dichte und Häufigkeit sehr viel Kaltrezeptoren an? Sehr viel Warmrezeptoren an? freie Nervenendigungen unmyelinisierter Fasern, nur bei kalt ein paar myelinisiert mehr Kaltrezeptoren  variieren ja nach Körpergebiet  Kalt = Lippen, Warum = Fingerspitzen und Gesicht 
  • Was ist von großer Bedeutung bei der Wahrnehmung von Temperatur? Die Geschwindigkeit der Temperaturänderung und die Fläche an der die Änderung vorliegt. 
  • Kaltrezeptoren von Warmrezeptoren von Maximum? 8-45° Max. 30 30-50° Max. 43 
  • Tiefensensibilität/ Propriozeption - Information über Welche Arten von Sensoren? - Stellung und Bewegung von Gliedmaßen sowie Kraftaufwand in der Muskulatur  1. Gelenksensoren für Stellungs- und Bewegungssinn (Ruffini ähnlich zu Stellungssensoren, Pacini ähnlich zu Bewetungssensoren)  2. Muskelsensoren:  a) Muskelspindelsensoren: durch Dehnung aktiviert b) Golgi-Sehnenorgane: durch Kontraktion des Muskels, Dehnung der Sehne aktiviert  => Freie Nervenendigungen 
  • Informationsweiterleitung von somatosensorischer Information ans Gehirn 1. schnell leitende myelinisiert A-beta Fasern => Mechanorezeptoren 2. wengier myelinisiert A-delta Fasern => Temperatur 3. unmyelinisierte C-Fasern => Schmerz, evtl. Rolle bei schwachen, bewegenden Reizen wie Kitzel
  • Weiterleitung zum Gehirn Leitung über Rückenmark zum Cortex - meistens aus 3 Neuronen 1. Neuron im Spinalganglion oder in einem der Hirnnervenkerne 2. Neuron im Rückenmark/ Hirnstamm 3. Neuron im Thalamus (vorher Kreuzung auf die andere Seite) 
  • 2 Leitungspfade 1. Hinterstrangsystem/ Medialer Lemniscus/ Dorsale Säule  2. Vorderseitenstrangsystem/ sphinothalamischer Trakt
  • Hinterstrangsystem - info über Tastsinn und Tiefensensibilität - Fasern kommen über Hinterwurzel ins Rückenmark - ein Teil bildet Synapse für Reflexe, der Rest steigt im Hinterstrang auf  - Umschaltung in 2 Kernen der Medulla oblongata  - dann Kreuzung auf andere Seite zum Thalamus (Lemniscus medialis)  - dann in S1 
  • Vorderseitenstrangsystem - Info über Schmerz und Temperatur - dünne und wenig myelinisierte Fasern - nach Eintritt ins Rückenmark Umschaltung und Kreuzung auf andere Seite im gleichen Segment oder 1 Segment höher  - weiterer Verlauf im Vorderseitenstrang zum Thalamus und S1
  • Was für Informationen leitet der Hinterstrang weiter? Druck, Berührung, Vibration, Muskelinformation  wird schnell weitergeleitet => nennt sich auch epikritische Sensibilität: feine Unterscheidung von Reizeigenschaften und liefern einer sehr differenzierten Reaktion 
  • Was für Informationen leitet der Vorderseitenstrang weiter? Schmerz und Temperatur  - protopathische Sensibilität: grobe Reaktion, wenig differenziert 
  • epikritische Sensibilität feine Unterschiedung, differenzierte Reaktion Hinterstrangsystem 
  • protopathische Sensitivität grobe Reaktion, wenig differenziert => Vorderseitenstrangsystem 
  • Dissoziierte Empfindungsstörung unilaterale Läsion auf Rückenmarksebene führt zu einer somatosensorischen Störung auf der gleichen und einer Schmerz- und Temperaturstörung auf der anderen Seite 
  • Somatosensorische Versorgung des Kopfes welcher Nerv wo sind Zellkörper Wie ist ihr Verlauf? sensorische Innervation des Kopfes über N. trigeminus (5. Hirnnerv) im Ganglion trigeminale  verlaufen zum Rauten- Mittelhirn wo sie auf ein 2. Neuron umschalten und kreuzen dann auf die Gegenseite und zum Thalamus 
  • primär somatosensorischer Cortex BA, Wo? Sitz Läsion BA1,2,3 im Gyrus postcentralis im Parietallappen  des somatosensorischen Homunculus  Halbseitiger Sensibilitätsverlust: hier kontralateral für alle Modalitäten der somatosensorischen Wahrnehmung