Differentielle Psychologie (Fach) / 2.4 Behaviouristische Persönlichkeitspsychologie und Lerntheorien (Lektion)
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zu 2. Pers. psych.
Diese Lektion wurde von SarahMeissner erstellt.
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- Menschenbild Zum Zeitpunkt der Geburt ist der Mensch bis auf wenige angeborene Reflexe und instinkthafte Verhaltensweisen ein unbeschriebenes Blatt (tabula rasa) Persönlichkeitsunterschiede zwischen Menschen sind das Resultat interindividuell unterschiedlicher Lerngeschichten. Persönlichkeit ist das individuelle Verhaltensrepertoire einer Person, das mit Gesetzmäßigkeiten des Lernens (Lernprinzipien) in Auseinandersetzung mit der Umwelt ausgebildet wird. Verhalten ist situationsspezifisch und dadurch formbar, da es durch Umweltreize und Belohnung oder Bestrafung verändert werden kann
- Lernprinzipien - klassisch, respondent Reiz-Reaktions lernen (klassische Konditionierung) z.B.: Pawlowsche Hund, Angst vor Sirenen nach 2. Weltkrieg - operant, instrumentell Verhaltensverstärkung, Verhaltensminderung durch positive/negative Verstärkung "Belohnungslernen" z.B.: Erwerb von Ängstlichkeit durch mehrfache Bisse von einem Hund - Sozial verhalten wird durch Beobachten und Nachahmung erlernt z.B.: durch häufiges Ansehen von Filmen
- Enstehen des Behaviourismus - John B. Watson (1878-1958) forderte, die Psychologie solle sich auf Analyse des Verhaltens und der aktuellen Situation von Personen beschränken - „Bewusstseinszustände, wie die so genannten Phänomene des Geistes, sind nicht objektiv verifizierbar und können daher niemals als wissenschaftliche Daten herangezogen werden“ (Watson 1919). - daher die Meinung: nur beobachtbares Verhalten zählt, da man die psychologischen Prozesse innerhalb des Menschen nicht messen/beobachten kann und somit nur Spekulationen sind (-> Reaktion auf Psychoanalyse) - Mensch = Black box, in die man nicht hinein sehen kann. Daher soll sich Psychologie sich auf direkt Beobachtbares beschränken - Dies führte zum Behaviorismus, der hauptsächlich 1920 bis 1970 in der empirisch orientierten Psychologie vorherrscht
- klassische Konditionierung US: Unkonditionierter Reiz (unconditional stimulus) ! Stimulus der Kontrolle über Verhalten besitzt (z.B. Fleisch) -> US löst UR aus NS: Neutraler Reiz (neutral stimulus) ! neutraler Reiz (z. B. Klingelton) besitzt keine Verbindung zur interessierenden Reaktion (bei Pawlow: Speichelfluss) -> nach einigen Koppelungen löst der neutrale Reiz eine ähnliche Reaktion aus wie der US CS: Konditionierter Reiz (conditioned stimulus) ! der neutrale Reiz (NS) wird durch wiederholte Koppelung mit dem unkonditionierten Reiz (US) zum konditionierten Reiz (CS) (z.B. Klingel) -> der CS löst eine CR aus UR: Unkonditionierte Reaktion (unconditional response) ! z.B. Speichelfluss durch Fleisch CR: Konditionierte Reaktion (conditional response) ! z.B. Speichelfluss wenn Klingel tönt
- !! Folie 85 operante Konditionierung - zu Beginn muss jedes Verhalten verstärkt werden - Kontingenz (=Verknüpfung) zwischen Verstärkung und Verhalten bedeutet, dass die Verstärkung wahrscheinlicher ist, nachdem das Verhalten gezeigt wurde als wenn es unterlassen wird
- Kernaussagen - Persönlichkeitsunterschiede sind Ergebnisse von Lernerfahrung - Person ist eine Black-Box, nur beobachtbare Prozesse werden betrachtet - Lernende sind Opfer iher Lernbedingungen, es gibt keinen freien Willen - Lernen durch: klassische KOditionierung operante Konditionierung Beobachtungsleren
- Wie entsteht Verhalten? Jedes Verhalten ist gelernt (mit Ausnahme von angeborenen Reflexen) Lernprozesse verknüpfen spezifische Reize mit spezifischen Reaktionen.
- Bedeutung für die aktuelle Persönlichkeitspsychologie - große Bedeutung in der kognitiven Verhaltenstherapie -Lerntheorien bilden die Grundlage für Interventionsmaßnahmen (Verhaltenstherapie) -Kritik: strikte EInschränkung der Persönlichkeit der Persönlichkeit auf Lernprozesse und die mangelhafte empirische Erfassbarkeit individueller Lernprozesse
- Zusammenfassung Behaviouristische Theorien - Lerntheorien nehmen an, dass abgesehen von wenigen Reflexen jedes Verhalten gelernt wird - Lerntheorien konzentrieren sich auf beobachtbares Verhalten - Klassisches Konditionieren schafft eine automatische Verknüpfung zwischen Reizen und Reaktionen - Die operante Konditionierung von Verhaltensdispositionen geschieht dadurch, dass zunächst spontan auftretendes Verhalten wiederholt verstärkt oder bestraft wird - Lernen am Modell geschieht immer im sozialen Kontext. - Klassische und operante Konditionierung können auch ohne Interaktion mit anderen Menschen stattfinden.
- Menschenbild des Behaviorismus? - Mensch als Blackbox, nur Verhalten das er zeigt zählt - Mensch ist bei Geburt ein unbeschriebenes Blatt
- Wie funktioniert soziales Lernen? - durch Beobachten von Vorbildern
- Wie lässt sich Aggressivität von Kindern behavioristisch erklären? - das Verhalten ist aufgrund "falscher" Erziehungsmethoden verstärkt worden - z.B. rigider Führungsstil der Mutter