Differentielle Psychologie (Fach) / Persönlichkeit (Lektion)
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- Alltagspsychologische Definition von Persönlichkeit Indivitualität eines Menschen, also Einzigartigkeit, in der sich eine Person von anderen unterscheidet
- 3 alltagspsychologische Aspekte der Persönlichkeit Beschreibend: Menschen unterscheiden sich durch Individualität vom Durchschnitt Erklärend: Dass jemand so und nicht anders handelt, liegt an seiner Persönlichkeit Wertend: Es handelt sich um mehr oder weniger wünschenswerte Abweichungen vom Durchschnitt
- Unterschied der alltagspsychologischen und wissenschaftlich-psychologischen Persönlichkeit Wissenschaftliche wertet nicht sondern beschreibt die Person mit Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen und der kausalen Elemente, die diese Unterschiede hervorrufen Differenziell betrachtet man nur, ob die Merkmalsausprägung auffällig vom Durchschnitt abweicht.
- Definition der Persönlichkeit Im differenziellen Ansatz versteht man unter der Persönlichkeit einer Person die Gesamtheit ihrer Merkmalsausprägungen in allen Merkmaken, in denen sich die Mitglieder der betrachteten Population voneinander unterscheiden.
- Definition Eigenschaft Klasse von funktionell äquivalenten Verhaltens- und Erlebensweisen, die relativ beständig gezeigt werden und zwar über die Zeit hinweg (stabil) und über verschiedene Situationen hiweg (konstant)
- Merkmale eines guten eigenschaftstheoretischen Ansatzes geringe Anzahl von Eigenschaften (weniger verschiedene Eigenschaften erklären Konsistenz am besten) Nicht nur adjektivische Beschreibung, sondern Berücksichtigung von Motivationen und Fähigkeiten
- Heute praktizierte Form der Persönlichkeitsforschung Faktoranalytische Persönlichkeitsforschung
- Forschungsfragen der Persönlichkeitspsychologie Wie viele Dimensionen der Persönlichkeit sind zur Beschreibung der Unterschiede zwischen Personen einer Population notwendig? Inwiefern verändern sich die Persönlichkeitsmerkmale über die Lebensspanne? Welche Rolle spielen Anlage und Umwelt bei der Persönlichkeitsentwicklung? Welche Bedeutung haben Persönlichkeitsunterschiede in alltagsnahen Kontexten?
- Persönlichkeitsstruktur im weiten Sinne nach Cattell Untergliedert in: Temperament: Persönlichkeitswesenszüge, Eigenschaften Motivation: Bestehend aus Antrieben, Einstellungen und sozialen Rollen Fähigkeiten
- Unterscheidung zwischen Eigenschaften und Zuständen nach Cattell Eigenschaften = Traits Zustände = States
- Methodischer Absatz von Cattell zur Ergründung der Persönlichkeit Multivatiate Untersuchungen mithilfe der Faktorenanalyse (oblique Rotation) Versuchte gefundene Zusammenhänge unter Verwendung unterschiedlicher Datenbereiche abzusichern
- Cattells Grundsatz der Persönlichkeitspsychologie Menschen in seiner Komplexität untersuchen und verstehen
- Datenquellen Cattels (1957) L-Daten Q-Daten T-Daten
- Definition L-Daten Daten aus der Lebensgeschichte einer Person und Fremdauskünfte
- Definition Q-Daten Selbstauskünfte einer Person in Form von Fragebögen
- Definition T-Daten Daten aus standardisierten Testverfahren (objektive Tests)
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- Methode zur Entwicklung des Fünf-Faktorenmodells der Persönlichkeit lexikalischer Ansatz
- Definition und Grundannahme des lexikalischen Ansatzes Versuch über die Analyse der in der Sprache vorkomenden Beschreibungsbegriffe zu einer Persönlichkeitstaxonomie zu gelangen basiert auf der Annahme, dass Persönlichkeitsmerkmale, die von die Beschreibung von Menschen relevant sind in der Sprache repräsentiert werden. Sediementationshypothese
- Definition Taxonomie systematisches Rahmenmodell, welches der Unterscheidung, Ordnung und Benennung von Typen und Gruppen innerhalb eines Forschungsfeldes dient
- Begründer und Begründungszeit des lexikalischen Ansatzes Klages (1926)
- Erster bedeutender Datensatz des lexikalischen Ansatzes von Allprot und Odbert 1936 knapp 18000 persönlichkeitsrelevante Begriffe aus dem Webster's New International Dictionary zusammengefasst zu Kategorie 1: 4500 "personal traits" Kategorie 2: Vorübergehende Zustände - 100 Begriffe
- Cattells Teilschritte auf dem Weg zur 35-er Variablenliste Semantische Reduktion Empirische Reduktion
- Methode der semantischen Reduktion von Cattel durch wissenschaftliche MA Unabhängige Sortierung der 4500 Traits durch 2 Personen Bestimmung eines Schlüsselworts pro Synonymgruppe Auflistung der Synonyme als Gegensatzpaare (bipolare Eigenschaftslisten) Ausnahmsweise unipolare Fähigkeiten die ein Ausmaß betonen ====> 4504 Begriffe in 160 Kategorien
- Eingriff von Cattell in semantische Reduktion Prüfung der 160 Eigenschaftskategorien auf Vollständigkeit Erweiterung der 160 Eigenschaftenkategorien um Interessen und Fähigkeiten Fähigkeiten: allgemeine Intelligenz, spezielle Fähigkeiten (kognitiv, physisch) Interessen: 11 Bereiche (z.B. religiös, sozial) =====> 171 Eigenschaftskategorien
- Cattells empitische Reduktion der 171 Eigenschaftskategorien 100 Erwachsene wurden durch bekannte eingeschätzt Beurteilerübereinstimmung hoch (.70-.80) Inspektion der Interkorrelationsmatrix mit dem Ziel, 30-40 repräsentative Cluster (Gruppen interkorrelierter Variablen zu finden 2 Clusterarten 3 Clustergrößen Bedeutsam scheinen 69 bz. 76 Cluster Nach Literatursichtung kommt er auf 50 Nuklearcluster in 20 Persönlichkeitssektoren Deiese Reduziert er (wie auch immer) auf 35
- Arten von Clustern phänomenale Cluster (.45 < r < .80) nukleare Cluster (r < .80) übrig bleiben nicht korrelierte die bei praktischem Nutzen beibehalten werden
- Clustergrößen nach Cattell 15 Cluster mit 5 Variablengruppen 20 Cluster mit 4 Variablengruppen 88 Cluster mit 3 Variablengruppen
- Weg von der 35er Liste zu den Big Five Studien von Tupes 6 Christal (1958, 1961) Reanalysen der Korrelationsmatrizen von 8 verschiedenen Stichproben 2x Cattel 2x Fiske, 4 eigene ähnlich wie Cattell In allen analysen zeigten sich 5 konsistente Faktoren (Big Five)
- 5 Faktoren nach Tupes und Christal Surgency (Begeisterungsfähigkeit) Agreeableness (Verträglichkeit) Dependability (Zuverlässigkeit) Emotionalk Stability (Emotionale Stabilität) Culture
- Entwicklung und Struktur der Norman'schen Rating-Skalen Extraktion der jeweils 4 besten Rating-Variablen aus Cattels Variablensatz Fremdbeurteilungsstudien an 4 unabhängigen Stichproben ===> 20 Rating-Skalen die von vielen Autoren als repräsentativ für dei Gesamtpersönlichkeit angesehen und häufig verwendet wurden
- Kritik an Normans Rating-Skalen Replizierbarkeit eventuell auf die ähnlichkeit der Beschreibungsvariablen zurückzuführen Repräsentativität der 35er Variablenlsite fraglich
- Kritik an Normans Rating-Skalen Replizierbarkeit eventuell auf die ähnlichkeit der Beschreibungsvariablen zurückzuführen Repräsentativität der 35er Variablenlsite fraglich
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- Kritik am lexikalischen Ansatz Möglicherweile nur linguistische Kategorien, die keine weitere Aussage über die Struktur der Persönlichkeit erlauben Nicht gesichert, dass Sprache alles erfasst Auswahl der Kategorien eventull durch implizite Modellvorstellungen beeinflusst
- Vorgehensweise bei der deutschen Taxonomie (1981, Angleitner, Osterdorf et. al.) 5160 potentiell persönlichkeitsbeschriebende Begriffe aus dem Wahrig-Wörterbuch filterung von 430 Dispositionsbegriffen (Eigenschaften, Charakter- und Temperamentsbegriffe, Fähigkeiten, Talente) Parallell Faktorisierung von Selbsteinschätzungen via Hauptkomponentenanalyse und Gleiches mit Fremdeinschätzungen Immer Fünf-Faktoren-Lösung
- Unterscheidung zwischen Fünf-Faktoren-Modell und Big Five Big Five: Ergebnis lexikalischer Studien, bei denen die Struktur eigenschaftsbeschreibender Adjektive untersucht wurde FFM: Ergebnis von Forschungen mit Persönlichkeitsfragebögen von Costa & McCrae
- Faktorennamen des FFM Extraversion Agreeablness Consistentiousness Neuroticism Openness to experience
- Retest-Reliabilität der Fragebögen-Persönlichkeitstests .74-.78
- Kritik an der Persönlichkeitsforschung Fast nur Fragebögen
- Definition Persönlichkeit nach Eysenck Persönlichkeit ist die mehr oder weniger feste und überdauernde Organisation des Verhaltens, des Temperaments, des Intellekts und der Physis eines Menschen, die seine einzigartige Anpassung an die Umwelt determinieret
- Persönlichkeitsdimensionen nach Eysenck Extraversion Neurotizismus Psychotizismus
- Struktur von Eysencks ENP-Modell Typen (Sekundärfaktoren) = Kontinuierlich verteilte Grunddimensionen der Persönlichkeit mit biologischer Basis Eigenschaften (Primärfaktoren) = Dispositionen für Erleben und Verhalten Verhaltensgewohnheiten Spezifische Reaktionen
- Stichprobe und Datensatz zur Entwicklung von Eysencks Persönlichkeitstheorie Untersuchungen an 700 neurotischen Soldaten im Mill-Hill-Krankenhaus Auswahl von 37 Inhaltsvaliden und Trennscharfen Items aus 200 routinemäßig erhobenen Angaben
- Ergebnisse von Eysencks Untersuchungen an 700 neurotischen Soldaten (ab 1944) 4 Faktoren Neurotizismus Extraversion (Hysterie vs. Dysthymie) Hypochondrie 4. Faktor nach Eysenck nicht interessant
- Merkmale introvertierter Menschen nach Eysenck ruhig introspektiv anderen Menschen gegenüber reserviert zuverlässig bevorzugen ruhiges, geordnetes Leben
- Merkmale extrovertierter Menschen nach Eysenck suchen sozialen Anschluss brauchen andauernd Erregung suchen Veränderungen oder Risiken rendieren zu Aggressivität befassen sich ungern mit der eigenen Person
- Merkmale stark neurotischer Menschen nach Eysenck Zeichen der Labilität extreme Reaktionsbereitschaft des autonomen Nervensystems Tendenz zu emotionaler Überempfindlichkeit Ängstlichkeit geringer Selbstwert Schuldgefühle Stressempfindlich
- Psychotizismus nach Eysenck Kontinuum von Schizophrenie über Normalverhalten bis Manie-Depression Geprägt von Jung und Kretschmer Psychotiker sund unsozial und verhalten sich ungewöhnlich Konnte nicht empirisch fundiert werden
- Tests nach Eysenck Maudsley Medical Questionire Maudsley Personality Inventory Eysenck Personality Inventory Eysenck Personality Questionaire EPQ-R EPP
- Generelle Annahme der Inhibitionstheorie (1957) Individuelle Differenzen in Extraversion/Introversion hängen mit erblichen Funktionsunterschieden des Nervensystems zusammen. Menschen Unterscheiden sich im Bezug auf Geschwindigkeit des Aufbau neuronaler Erregungs- und Hemmungspotentiale Stärke der Potentiale Geschwindigkeit des Abbaus von Hemmung
- Grundannahme der Arrousal-Theorie (1967) Extravertierte und Introvertierte unterscheiden sich in ihrem allgemeinen (kortikalen) Arousalniveau und dem Ausmaß des Eintretens der Schutzhemmung. Verantwortlich sind Unterschiede im aufsteigenden retikulären Aktivierungssystem und der Formation Retikularis
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