Differentielle Psychologie (Fach) / Verhaltensgenetik (Lektion)
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- Zeil der Verhaltensgenetik Untersuchung des Einflusses von Genen und Umwelteinflüssen auf unterschiede zwischen Menschen, sowie deren Verhalten und Erleben
- Teilbereiche der Verhaltensgenetik Quantitative Genetik Molekulargenetik
- Ziel der Quantitativen Genetik Aufklären der Frage, inwieweit Merkmalsunterschiede zwischen Individuen einer Spezies auf genetische und Umweltfaktoren zurückzuführen sind.
- Ziel der Molekulargenetik Auffinden der Gene, die mit Merkmalsausprägungen in Verbindung stehen und Verständnis der Funktionsweise von Genen
- Definition Erblichkeit (Heritabilität) Ausmaß, in dem genetische Unterschiede zwischen Individuen die beobachtbaren individuellen Differenzen im untersuchten Merkmal erklären
- Definition Geteilte Umwelt Umwelteinflüsse, die zur Ähnlichkeit von Personen beitragen, die gemeinsam aufwachsen (z.B. sozioökonomischer Status, Erziehungsstil der Eltern)
- Definition Nichtgeteilte Umwelt Umwelteinflüsse, die zur Unähnlichkeit von Personen beitragen, die gemeinsam aufwachsen (z.B. unterschiedliche Freundem unterschiedliche berufliche Situationen)
- Formel Erblichkeit a2+c2+e2=1 a=h ==> Erblichkeit c = geteilte Umwelt e = nichtgeteilte Umwelt
- Unterteilung der Erblichkeit h = a + d + i a = additive genetische Effekte, also unabhängige, sich aufaddierende Effekte, die jeweils von verschiedenen Teilen des Genoms ausgehen d = also Dominanzeffektem die nur dann zum Traen kommen, wenn die dominte Variante die andere aussticht i = epistase, also verschiedene Gene, wobei nur ein bestimmtes Muster zu einem Effekt führt anteilsbdingt auf a reduzierbar
- Wie funktioniert verhaltensgenetische Forschung? es werden bestimmte Merkmale in unterschiedlichen Verwandschaftsverhältnissen untersucht Dadurch können die Einflüsse von a c und e abgeschätzt werden
- Verschiedene Studiendesigns der Verhaltensgenetik Adoptionsstudien (Untersuchungen an getrennt aufgewachsenen eineiigen Zwillingen) Familienstudien (Unteruchungen an gemeinsam aufgewachsenen ein- und zweieiigen Zwillingen)
- Vergleich der genetischen Gleichheit der Zwillingstypen und Faktoren der Ähnlichkeit Eineiige: 100% gleiche Gene, Untershciede nur durch nichtgeteilte Umwelt Zweieiige: 50% genetisch Identisch, also nicht mehr geteilte Gene als normale Geschwister, allerdings wenn sie zusammen aufwachsen mehr geteilte Umwelt also Unterschidelichkeit durch Gene und nichtgeteilte Umwelt
- Definition und Problematik der Equal environments assumption geteilte Umwelt beeinflusst eineiige Zwillinge genau wie zweieiige Denkbar dass Eineiige aufgrund ihrer größeren genetischen Ähnlichkeit gleicher behandelt werden, oder weniger ähnlich, um sie besser zu unterscheiden
- Empirische Prüfung der Equal Environments assumption Durch Studien zu Zwillingen, deren Eltern sich im Irrtum über Eiigkeit befanden (Scarr) und Studien an Eltern, die besonders auf Individualität oder Gleichbehandlung achteten (Loehlin & Nichols) Weist darauf hin, dass Annahme stimmt
- Definition selektiver Partnerwahl Von selektiver Partnerwahl spricht man, wenn in einer Population keine zufällige Paarung der Partner erfolgt, sondern Korrelationen zwischen den Merkmalsausprägungen der Eltern vorliegt. Dies führt dazu, dass sich die Varianz des Merkmals in der Population erhöht.
- Folge der selektiven Partnerwahl für die Zwillingsforschung Selektive Partnerwahl erhöht Korrelation zwischen den Genen zweieiiger Zwillinge (Eltern wählen Partner mit ähnlichen Merkmalen, Bei Kindern ist merkmal deshalb stärker ausgeprägt Dadurch verringert sich die Differenz zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillngen, was zu einer überschätzung des Umwelteinflusses führt
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- Verhaltensgenetik der Intelligenz Genetische unterschiede erklären 50% der Intelligenz erwachsenen genetische Faktoren gewinnen im laufe des Lebens an Bedeutung
- Definition selektiver Platzierung Selektive Platzierung bezeichnet den Umstand, dass Merkmalsausprägungen der leilichen Eltern mit der Merkmalsausprägung der Adoptiveltern korreliert Die Korrelation zwischen Adoptiveltern und Adoptivkindern ist also nicht genetisch bedingt, aber zum Teil genetisch vermittelt
- Arten von Gen-Umwelt-Korrelationen rGE Passiver Typus: Genotyp kann mit Umwelt in der ein Kind aufwächst zusammenhängen Reaktiver Typus: genetisch-beeinflusste Verhaltensweisen verursachen Umweltreaktionen Aktiver Typus: Personen wählen ihre Umwelt aufgrund ihrer Genetik und gestalten diese entsprechend
- Definition Anlage-Umwelt-Interaktion Umstand, das dich gleichartige Umweltbedingungen in Abhängigkeit des Genotyps unterschiedlich auswirken
- Erblichkeitsgrad der Persönlichkeit Etwa die Hälfte der Individuelen Unterschiede gehen auf genetische Faktoren zurück.
- Varianten der Gen-Umwelt-Interaktion GxE Die relative Bedeutung genetischer Faktoren variiert mit Umweltbedingungen Bedingt durch genetische Unterschiede reagieren Individuen verschieden auf gleiche Umweltbedingungen
- Definition Gen-Umwelt-Interaktion Häufung bestimmter Genotypen in bestimmten Umwelten
- Auswirkung des Sozioökonomischen Status der Eltern auf die Erblichkeit der Intelligenz Stärkere Erblichkeit in der Oberschicht (dadurch dass fast alle gut gefördert werden) Sinkende Erblichkeit bei der Unterschicht (da die Differenzen der Elterlichen Förderung größer sind)
- Definition GWAS (Genomweite Assoziationsstudie) Epidemiologische Untersuchung mit dem Ziel, Assoziationen zwischen bestimmten Phänotypen (z.B. überdurchschnittlicher IQ) und genetischen Markern (SNPs) aufzufinden
- Vorgehensweise bei einer GWAS Eine möglichst große Gruppe von Merkmalsträgern mit einer großen Kontrollgruppe verglichen, die eine besondere Merkmalsausprägung besitzt
- Nukleinbasen in DNA und RNA A: Adenin C: Cytosin G: Guanin T: Thymin
- Abschnitte eines Gens ORF: open reading frame UTR: untranslated region SNP: single nucleotide polymorphism
- Vorgehensweise bei der Genomewide Complex Trait Analysis (GCTA) Untersuchung großer Stichproben genetisch nichtverwandter Personen Vorhersage paarweiser phänotypischer Ähnlichkeiten aufgrund paarweiser genetischer Ähnlichkeiten auf SNP-Ebene GenomewidePolygenic Scores
- Vorgehensweise bei erweiterten Zwillings-Familiendesigns Untersuchung großer genetisch-informativer Stichproben unter differenzierter Berücksichtigung genetischer und umweltbedingter Einflussgrößen Möglichst repräsentative Samples unter Abbildung realer Lebens- und Entwicklungsbedingung Berücksichtigung bedeutsamer Entwicklungsübergänge sowie kritischer Lebensereignisse