Psychiatrie Mündlich (Fach) / Kompetenzbereich 1 (Lektion)

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Depression, Milieutherapie, Schlaf

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  • Erläutere mir das Vulnerabilitäts-Stress-Modell nach Zubin und Spring Unterschiedliche Ätiologische Fakotrenkombination: - Genetische Faktoren (v.a. ungünstige Entwicklungsbedingungen) - Soziale Faktoren - Lebensereignisse - Subjektive Einschätzung der Belastung... sind massgebend in der Enstehung der individuellen Vulnerabilität, sofern die Vulnerabilität erhöht ist hat ein Stressor schneller negative Folgen als wenn die Vulnerabilität niedrig ist (kann z. B. durch Copingfähigkeiten verkleinert werden) 
  • Was für Faktoren (multifaktoriell) spielen bei der Entstehung einer Depression eine Rolle? - Genetische Disposition - Reaktiver Faktoren ( Verlust, Unfall) - Endogene Faktoren ( Stress) - Persönlichkeitsfaktoren - Somatische Faktoren - Entwicklungsfaktoren
  • Definiere das Vulnerabilitäts-Stress-Modell Beschreibt die Verletzlichkeit eines Menschen. Vulnerabilität heisst Anfälligkeit eines Menschen, an einer psychischen Krankheit zu erkranken. Bsp Fass. Es ist jeder unterschiedlich belastbar. Hohe Vulnerabilität --> schnell Krank Niederige Vulnerabilität --> erst bei hoher Stressintensität
  • Erläutere die Abstufung nach ICD-10 der Depression in Schweregrade inkl. der Symptome 1-3 und 1-7 Leichte Depression: 2 der Symptome 1-3 in der Gesamtzahl mind. 4 Mittelgradige Depression: 2 der Symptome 1-3 in der Gesamtzahlt mind. 6 Schwere Depression: 3 der Symptome 1-3 und in der Gesamtzahlt mind. 8 Symptome: Niedergedrückte Stimmung, in einem für den Betroffenen deutlich ungewöhnlichen Ausmass, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, im Wesentlichen unbeeinflusst von den Umständen und mind. 2 Wochen anhaltend. Interessen- oder Freudenverlust an Aktivitäten Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit Weitere Symptome nach ICD-10: Verlust des Selbstvertrauens / Selbstwertgefühl Unbegründete Selbstvorwürfe, unangemessene Schuldgefühle Wiederkehrende Gedanken an Tod, Suizid Klagen / Nachweis - verminderter Denk- oder Konzentrationsfähigkeit Psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung Schlafstörungen jeder Art Appetitverlust oder steigerung mit entsprechender Gewichtsveränderung
  • Nenne pflegerische Massnahmen bzgl. Kommunikation und sich beschäftigen bei depressiven Regelmässige Kontakte, Gespräche begleiten statt Trost Ressourcen orientiert, da sein Langsam und deutlich kommunizieren Gefühle verbalisieren Ablenkung durch Spiele, Handmassagen etc. Kleine Aktivitäten würdigen - Selbstwert Wärme in aller Form anbieten
  • Nenne mir pflegerische Massnahmen bzgl. Sicherheit sorgen und Ruhen und Schlafen bei depressiven Sicherheit sorgen: Suizidalität Ernst nehmen, erkennen, Vertrag abschliessen Medikamenten Einnahme beobachten Prophylaxen durchführen Ruhen und Schlafen: Rückzugsmöglichkeiten bieten Tag-Nacht-Rhytmus fördern Entspannungsübungen Rituale Schlaffördernde Mittel
  • Nenne mir pflegerische Massnahmen bei depressiven bzgl. Essen und Trinken / Sich bewegen Essen und Trinken: Lieblingsgerichte anbieten Flüssigkeitsaufnahme beobachten Gewichtskontrollen Sich bewegen: Spaziergänge anbieten Aktivitäten anbieten
  • Nenne pflegerische Konsequenzen die sich aus einer schweren Depression ergeben. Komplette Entlastung Können nur für kurze Zeit Anforderungen gerecht werden. ATL's übernahme Prophylaxen (drohende Verwahrlosung)
  • Beschreibe den Unterschied zwischen einer Depression und einer Demenz Es besteht eine grosse Verwechslungsgefahr! Z. B. die Frontotemporale Demenz sehr ähnlich. Symptome machen den genauen Unterschied. Bei Demenz unterscheiden sich der Verlauf und der Umgang von einer Depression. Depression heilbar, Demenz nicht.
  • Nenne Symptome / Phänomene die Depression und die Demenz unterscheiden? Depression: Rascher Beginn Zeitlich gut Fassbar Umfeld bemerkt Krankheit Hoher Leidensdruck Denken ist gehemmt Urteilsfähigkeit i. d. R. erhalten Demenz: schleichender Beginn Familie realisieren Krankheit nicht oder verdrängen sie Leidensdruck niedrig, Pat. beschönigt Denken gestört Urteilsfähigkeit meist eingeschränkt
  • Wir haben einen mehrdimensionalen Ansatz der Depression. Welche Auswirkungen hat dies auf deine Pflege / Interventionen? PP benötigen hohe fachliche und emotionale Kompetenzen, um ein wertschätzendes und partnerschaftliches Klima zu schaffen. Pat. sollten ein Verständnis für ihre Krankheit entwickeln, sicherheit in Symptomen erlangen und Therapiemanagement erreichen. Pflege unterstützt in den ATL's, im lernen von Coping, Umgang mit Krankheit, Psychoedukation, soziales Umfeld etc.
  • Was für Formen einer Depression kennst du? Affektive Psychose (auch manisch-depressiv) Endogene Depression (depr. Phase der affektiven Psychose) Organische Depression (durch körperliche Erkrankung verursacht z. B. Schilddrüsen unterfunktion) Reaktive Depression (durch Belastungen z. B. Tod des Partners) Neurotische Depression ( durch nicht gelöste seelische Konflikte) Erschöpfungsdepression (Dauerbelastung des Organismus) Saisonale Depression (Winterdepression)
  • Nenne mir Unterformen einer Depression Gehemmte Depression (häufigste) Agitierte Depression (angetrieben, unruhe, Stress Level erhöht) Larvierte Depression (somatisierung) Anakastische Depression (Zwanghafte Persönlichkeit, machen nie fehler, kann dem ideal nicht standhalten) Sonderformen: Altersdepression Postnatale Depression
  • Was muss ein strukturiertes Gespräch über Suizidalität beinhalten? Suizidgedanken (Ruhewünsche)? Suizidabsichten (Wunsch, Absicht) Suizidpläne? (Methode, Ort, Vorbereitung) Suizidales Verhalten i. d. Vergangenheit (Häufigkeit, Auslöser, Bewertung, Wo/Wann) Aktuelles Befinden (Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit) Zugang zu Suizidmethoden Protektive Faktoren (Gründe zum Leben, Ziele im Leben, Sinn des Lebens)
  • Was ist das präsuizidale Syndrom nach Ringel? Einengung (sozialer Rückzug) Aggression gegen eigene Person (beste Möglichkeit für Pflegende) Suizidphantasien
  • Wie verändert sich der Schlaf im Alter? Neugeborene - 14-18h Jugendlicher - 9h Erwachsener - 7-8h
  • Erkläre warum die Schlafdauer abhängig ist bzgl. der physischen und geistigen Aktivität. Die Aktivität eines Menschen benötigen Energie und Leistung dabei holt sich der Mensch diese im Schlaf.
  • Eine Studierende aus dem 1. Jahr sagt, sie habe gehört, dass Milieutherapie zur Minderung der Symptomatik beiträgt. Nehme Stellung dazu. Therapeutisches Milieu ist die Behandlung der Patienten durch die gezielte Gestaltung der Umwelt. Die Umkehrung der schädlichen Milieueigenschaften wird als therapeutisch angesehen. Merkmale Positives Milieu: Verteilung der Verantwortlichkiet und Entscheidungsbefungniss Klarheit der Programme und Führung Interaktion zwischen Pat. und PP
  • Nach Heim gibt es vier Prinzipien milieutherapeutischer Arbeit, nenne sie Partizipation (Förderung und Ermöglichung von Mitentscheid, Mitverantwortung und Autonomie) Offene Kommunikation (Informationsaustausch und Informationsklarheit) Soziales Lernen (Reflexion von Strukturen, Prozessen und Rollenverhalten von Pat. und PP. Lernen am Modell) Leben in der Gemeinschaft (Lösen von indiviueller kollektiver Aufgaben der Gruppe.
  • Was gibt es für verschiedene Milieutypen? Strukturierte Milieu Equibilierende Milieu Animierende Milieu Reflektierende Milieu Betreuende Milieu
  • Was beinhaltet das Strukturierte Milieu? Notfall, Akut und Krisenintervention Weniger Gruppenprozesse, eher Kommunikation in zweier Beziehungen. Häufige Mischform mit dem Equibilierendem Milieu. Erregte maniforme angetriebene und suizidale Patienten, in der Überwachung und Kontrolle
  • Was beinhaltet das Equibilierende Milieu? Aufnahmestation und Tageskliniken Für akut Kranke Pat. wie erregte Schizophrenien, Pat. mit akut Drogen- und Alkoholproblemen Pat. bleiben Tage - Wochen Mittelpunkt ist das gemeinsame Lernen und Leben am Modell, dieses Milieu fördert besonders die Partizipation. Nicht geeignet für stark Depressive. Pflegerische Gruppen sind besonderns Wichtig.
  • Was beinhaltet das Animierende Milieu? REHA, Übergangsheime subakut oder chronische Erkrankungen mit tiefen Aktivitätsniveau Klein Gruppen optimal Ähnelt dem Equibilierendem Milieu (jedoch sollte die Aktivität gesteigert werden) Pat. können auch Symptome der Hospitalisation zeigen (negative Folgen eines stationären Aufenthaltes)
  • Was beinhaltet das Reflektierende Milieu? Psychotherapiestationen / Tageskliniken Für eher stabile Patienten geeignet Klein und Grossgruppen Soziales Lernen im Vordergrund sowie Individualtherapie Soziale Kompetenz Training als pflegerische Gruppen
  • Was beinhaltet das Betreuende Milieu? Pflegeheime, Gerontopsychiatrie Erhaltung und pflege von gesunden Anteilen Selbstständigkeit/Ressourcen erhalten Individualtherapie wie Gemeinschaft Partizipation geringe Bedeutung
  • Nenne und beschreibe die 5 Säulen nach Petzold? Leiblichkeit (physisch, psychisch, sexualität, selbstliebe, Genussfähigkeit) Soziales Netzwerk (Partner, Familie, Freunde) Arbeit und Leistung (Kontrolle über eigene Lebensbedingungen, Autonomie) Materielle Sicherheit (Lohn, Wohnung) Werte und Normen (Lebensziele, Wünsche, Glaube, Moral)
  • Nenne die Entwicklungsstadien bzgl. Suizid Erwägungsstadium: Suizidgedanken Ambivalenzstadium: Suizidimpulse Entschlussstadium: Suizidhandlung
  • Was ist Fluctine und welche Nebenwirkungen sind die häufigsten? Fluctine wirkt auf das zentrale Nervensystem und wird zur Behandlung depressiver Verstimmungszustände unterschiedlicher Ursache eingesetzt. Ist ein SSRI Fluctine ist auch wirksam bei gestörtem Essverhalten (Bulimie). Häufig: Nervosität, Schlafstörungen, Unruhe, Anspannung, Angst, Aufmerksamkeitsstörung, Geschmacksstörungen, Lethargie, Schläfrigkeit Schwindel, Zittern, ungewöhnliche Träume (einschliesslich Albträume), Libidoverminderung, Erbrechen, Aufstossen, Mundtrockenheit, verminderter Appetit, Gewichtsabnahme, Sehstörungen, Herzklopfen, Erröten, Gähnen, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, vermehrtes Schwitzen, häufiges Wasserlassen, gynäkologische Blutungen, Erektionsprobleme , Ejakulationsstörungen, Nervositätsgefühl, Schüttelfrost, Leberfunktionsstörungen.