Diagnostik (Fach) / Fragen H. (Lektion)

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  • Was beinhaltet das Erwartungswert-Prinzip? Wann ist es angemessen? Geben Sie zwei Beispiele für andere Entscheidungsprinzipien! Regel von Bayes  o   Mit Hilfe des erwarteten Nutzens ist es möglich, Handlungen/Entscheidungen in eine „numerische Präferenzordnung“ zu bringen. o   Regel von Bayes: Wähle unter den möglichen Handlungen diejenige, die in der Präferenzordnung den höchsten Wert besitzt (größter erwarteter Nutzen, geringster erwarteter Schaden)  ·      Ist Erwartungswert-Prinzip im konkreten Fall angemessen? o   Optimierung des Nutzens „im Durchschnitt“ bzw. „auf lange Sicht“  ·      Individuelle Entscheidung folgen nicht immer diesem Prinzip (ohne damit irrational zu sein)  o   Risikoaversive Entscheidungen (z. B. beim Abschließen von Versicherungen)  --> die im ungünstigsten Fall entstehenden Kosten minimieren (Minimax-Prinzip) (= minimiere den maximal möglichen Verlust) o   Risikofreudige Entscheidungen (bei vielen Glücksspielen, z. B. Lotto) --> die im günstigsten Fall entstehenden Gewinne maximieren (Maximax-Prinzip)(= maximiere den maximal möglichen Gewinn)   ·      Inhaltlich besagt das EWP, dass von mehreren in einer Situation möglichen Handlungsalternativen diejenige gewählt wird, die den höchsten Erwartungswert hat ·      der Erwartungswert (oder erwartete Wert) einer Handlungsalternative Hi= Summe der Werte der von der Person berücksichtigten Folgen der Handlung Fj, jeder davon gewichtet (= multipliziert) mit subj. Wahrscheinlichkeit, dass Hizu Fjführt ·      EWP entspricht vom Grundgedanken dem Prinzip des subj. erwarteten Nutzens in der Entscheidungstheorie für Entscheidungen unter Risiko ·       institutionelle Entsch., die auf der Basis des EWPs getroffen werden --> hier steht Auszahlung, also Gewinn o. Verlust für eine Institution im VG ·      Anwendung des Prinzips erfordert es, dass den nutzenrelevanten Konsequenzen von Entsch. (z.B. tatsächlich geeigneter Bewerber wird eingestellt, ungeeigneter usw.) Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden können ·      darüber hinaus müssen die mit den versch. Entscheidungsfolgen verbundenen Gewinne o. Verluste auf einer gemeinsamen quantitativen Skala bewertet werden können (z.B. in Geldeinheiten) ·      Entscheidungen unter Sicherheit (Konsequenzen sind bekannt) o   „Wenn ich ein Wasser am Kiosk kaufe, kann ich es behalten.“ o   leichte Entscheidung (z.B. sind die Nudeln schon durch?) o   für psych. Diagnostik nicht so relevant  ·      Entscheidungen unter Ungewissheit  o   „Ich kaufe ein Los und weiß nicht, wie viele Nieten und Gewinne es gibt.“ o   keine Wahrscheinlichkeiten zuordenbar  o   Konsequenzen sind nicht bekannt
  • Bei Entscheidungen unter Unsicherheit lassen sich zwei Arten von „Korrektheit“ differenzieren. Erläutern Sie diese anhand eines konkreten Beispiels. ·      essentiell für die Nutzenüberlegungen sind nicht die Diagnosen selbst (außer sie ist sehr teuer), sondern die Folgen der mit ihnen verknüpften „Behandlungen“ (i.w.S.)  ·      Zwei Arten von „Korrektheit“ bei Entscheidungen unter Unsicherheit o   Richtigkeit der Entscheidungen im Einzelfall o   Angemessenheit der Entscheidungsprozedur (unabhängig von Richtigkeit der Einzelfallentscheidung) Beispiel: Schulübertrittsempfehlung  ·      Empfehlung „Realschule“ war unter rationalen Gesichtspunkten auch dann korrekt, wenn die Eltern der Empfehlung nicht gefolgt sind und das Kind das Abi abgeschlossen hat  ·      Fehler im Einzelfall sind bei Entscheidungen unter Unsicherheit unvermeidbar und sagen noch nichts über die Angemessenheit der Entscheidungsprozedur aus  ·       Tabelle weniger komplex als Realität àVereinfachung! ·      Entscheidungslogik geht von der Person aus àsubj. Werte! ·      Nutzenwerte werden vom „Auftraggeber“ übernommen, hier Eltern ·      werden in Zahlen übersetzt (mit € leichter), Skala egal – Relationen sind wichtig, hier Abi: 2, MR: 1 und keiner: -2 ·      Wahrscheinlichkeiten legen die Diagnostizierenden fest! Mit Hilfe von IQ Tests usw.  ·      hier Schüler: durchschnittlicher/unterdurchschnittlicher IQ; 1:5 100% bei jeder Entscheidung
  • Was beinhaltet die diagnostische und die praktische „Schleife“ im Modell von Kaminski und wie sind diese Schleifen miteinander verzahnt? Diagnostische Schleife: o   Hypothesen werden gebildet o   Daten werden erhoben  o   Hypothesen werden bewertet o   Hypothesen ausreichend? wenn ja: prak. Schleife, wenn nein: > Planung der Datenbeschaffung hypothesenspezifisch > Schleife beginnt wieder von vorne Praktische Schleife: o   Interventionen werden geplant, durchgeführt und evaluiert  o   wenn Hypothesen ausreichend: Planung der praktischen Phase >  o   Praktische Phase > mit Hypothesen konkordant? wenn nein: wieder zu Planung der Datenbeschaffung; wenn ja: Zielkriterium erreicht?  o   wenn nein Schleife von vorne, wenn ja > Ende ·      Diagnostische und praktische Schleife sind “Kreisprozesse” und miteinander verzahnt ·      Hypothesenbildung und Datenbeschaffung sind eng aufeinander bezogen--> Verzahnung von psychologischem Grundlagenwissen und diagnostischer Praxis ·      ohne Hypothesen wüsste man nicht, auf welcher Grundlage die Interventionen geplant werden sollten (Grundlagenwissen) ·      Interventionen sollten auf der Grundlage diagnostischer Daten geplant werden --> Passung (bsp. Lerntherapie) ·      evtl. wird Rückkopplung von der praktischen Schleife zur diagnostischen notwendig