Allgemeine Psychologie A (Fach) / Wahrnehmung der Objektgröße (Lektion)
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- Objektkonstanz Die Verdopplung der Objektenternung führt zur Halbierung der Größe des Netzhautbildes in unserer Wahrnehmung schrumpft das Objekt trotzdem nicht ⇒Objektkonstanz
- Sehwinkel Maß für die Größe einer Abbildung auf der Netzhaut Gibt an mit welcher Größe ein Objekt auf der Netzhaut repräsentiert wird Der Sehwinkel wird kleiner mit der Entfernung des Objektes zum Betrachter Beispiel: Sonne und Mond erscheinen gleichgroß, da wir die Entfernung aufgrund des gleichen Sehwinkels nicht einschätzen können
- Größenkonstanz: Größenkonstanzgesetz (Emmert'sches Gesetz, 1881) Objekte werden unabhängig von der einnehmenden Fläche auf der Netzhaut wahrgenommen. Dies funktioniert weil durch Einberechnung der Entfernung die tatsächliche Größe auf der Netzhaut kompensiert werden kann Emmert 1881: W = k * N * D wobei W = wahrgenommene Objektgröße, k(>0) = Proportionalitätskonstante(varriert indiviuell), N = Größe des Netzhautbildes (α), D = wahrgenommene Entfernung Emmert'scher Versuch: Emmert experimentierte viel mit Nachbildern und fand dabei heraus, dass wenn man ein Nachbild auf unterschiedlich weit Entfernten Objekten erscheinen lässt, es unterschiedliche Größen annimmt. Beispiel: auf einem nahen Buch ist es klein, auf einer fernen Wand viel größer, wobei immer gleich viele Rezeptoren stimuliert wurden (immer gleicher Sehwinkel) Emmert'sches Gesetz: bei gleich großer retinaler Größeninformation nimmt die Größe des Nachbildes mit zunehmender Entfernung zu ⇒ Größenwahrnehmung hängt vom Sehwinkel und der Entfernung ab ⇒ Es findet eine Korrektur der Relation zwischen Größe und Entfernung statt → Größen- Distanz Skalierung
- Größenkonstanz und Entfernungswahrnehmung Experiment von Holway & Boring 1941: Fanden heraus, dass unser visuelles System Objektentefrnnung mittels Tiefenwahrnehmung ermittelt. Dazu führten sie eine Reihe von Versuchen durch. Probanden saßen an einem Kreuzpunkt zwischen zwei Fluren. In dem einem Flur wurde ein Vergleichslichtkegel präsentiert und in dem anderen Flur ein Lichtkegel dessen Entfernung variiert wurde. Gleichzeitig wurde aber auch die Größe des Lichtkegels variiert, sodass der Sehwinkel immmer gleich blieb. Die Probanden schätzten die Größe des Lichtkegels trotz immer gleicher Abbildgröße auf der Retina größer ein, wenn der Lichtkegel auch wirklich größer wahr. In weiteren Versuchen wurde das stereoskpoische Sehen verhindert (Abkleben eines Auges), monokulare Tiefeninformationen ausgeschaltet (Lochblende) & Lichtreflexe im Flur wurden verhindert (könnten Tiefeninformationen bereitstellen). Die Probanden konnten zwar die Größenverhältnisse immer noch richtig einschätzen, aber mit weniger Tiefeninformationen wurde die Scheibengröße immer kleiner eingeschätzt als in Versuchen mit mehr Tiefeninformation. Die Autoren schlossen daraus, dass falls es möglich wäre alle Tiefeninformationen auszuschalten die Beurteilung nur noch über den Sehwinkel erfolgen würde. Siehe Abbildung für besseres Verständnis.
- Wahrnehmungstäuschungen aufgrund von Fehleinschätzungen von Tiefeninformation: Amescher Raum Der Amescher Raum ist ein Raum, der perspektivisch verzerrt wurde. Diese Verzerrung kann jedoch durch das Guckloch nicht wahrgenommen werden. Durch falsche Einschätzug der Distanzverhältnisse (die beiden Objekte sind in Wirklichkeit unterschiedlich weit entfernt) führt zu der Wahrnehmung, dass die Objekte unterschiedlcihe Größe haben. ⇒ fehlende Größen - Entfernungs - Kompensation
- Wahrnehmungstäuschungen aufgrund von Fehleinschätzung von Tiefeninformationen: Vieldeutigkeit des Netzhautbildes viele unterschiedliche Objekte können zu der selben Netzhautrepräsentation führen ( = Problem der inversen Projektion). eine korrekte Objektrepräsentation benötigt Entfernungseinschätzung und deren kognitive Interpretation.
- Wahrnehmungstäuschungen aufgrund von Fehleinschätzungen der Tiefeninformation: Bouchlet Stuhl Menschen die auf dem Bouchlet Stuhl sitzen wirken viel kleiner als Menschen die daneben stehen, wenn man die Szene aus einer Lochblende heraus betrachtet. In Wirklichkeit besteht der Stuhl aus zwei Teilen, wobei die Beine des Stuhls weiter vorne im Raum stehen als die sehr große Sitzfläche. Die stehende Person fungiert als Vergleichsgröße und steht neben den Beinen des Stuhls. Werden alle Enfernungen richtig gewählt entsteht der Eindruck eines ganzen Stuhls und einer sehr kleinen Person darauf.
- Wahrnehmungstäuschungen aufgrund von Fehleinschätzungen der Tiefeninformation: Mondtäuschung Der Mond erscheint manchmal größer als sonst, vorallem wenn er am Horizont steht. Weder die physikalische Größe des Mondes noch die Entfernung zu diesem sind jedoch verändert. Erklärung: Käseglockentheorie (Rock) Mond am Horizont: durch den erfüllten Raum mit vielen Gegenständen & somit vielen Tiefeninformationen wirkt der Mond weiter entfernt und dadurch wird er größer wahrgenommen. Mond am Zenit: leerer und Tiefenarmer Raum, da keine Vergleichsobjekte vorhanden sind, wodurch der Mond näher wirkt und damit seine Größe anders interpretiert wird, nämlich kleiner. ⇒ Emmertsches Gesetz Wissenschaftler sind sich jedoch über die genaue Erklärung uneinig
- Wahrnehmungstäuschungen aufgrund von Fehleinschätzungen der Tiefeninformationen: Müller-Lyer Täuschung Zwei Striche die gleichlang sind erscheinen unterschiedlich lang, je nachdem ob die Pfeilspitzen von der Linie hin oder wegweisen <-> oder >-< Tiefenerklärung: Besagt, dasss wir unbewusst die Figuren mit uns bekannten Konstellationen vergleichen und zu dem Schluss kommen, dass die Figuren Raumecken ähneln. Ecken die zum Betrachter hin zusammenlaufen (Hausecke von außen) ähneln der Linie mit den Pfeilspitzen nach innen. In der Realität ist die Ecke mit den Pfeilspitzen nach innen näher als die andere und somit wirkt sie kleiner. Andere Erklärungen führen das Phänomen auf die Gesamtstreckung der Linien zurück, was aber nciht alle Figuren dieser Art erklären kann.
- Wahrnehmungstäuschungen aufgrund von Fehleinschätzungen der Tiefeninformation: Ponzo-Täuschung Es wird eine Fotographie von Bahngleisen gezeigt, die in einem Fluchtpunkt zusammenlaufen. Zwei Balken gleicher Größe werden in das Bild eingefügt: Eines weiter vorne, sodass der Balken zwischen den Gleißen liegt und einer weiter hinten, sodass der Balken di eGleiße überlappt. Der zweite Balken wirkt viel größer als der vordere, was auf eine Fehlwirkung der Größenkonstanz zurückzufúhren ist. Es handelt sich als um die selbe Erklärung wie bei der Müller-Lyer Täuschung.
- Wahrnehmungstäuschungen aufgrund von Fehleinschätzungen der Tiefeninformation: Korridor-Täuschung und der Pisa Turm Korridor-Täuschung: Tiefeninformationen in 2D Bildern täuschen unterschiedliche Entfernungen vor und beeinflussen die Wahrnehmung von Objektgrößen Unterschiedlich schief? Das visuelle System integriert oftmals zwei nebeneinander liegende Abbildungen zu einer Wahrnehmung. Vorwissen über parallele Perspektiven führt zu in der Wahrnehmung divergierenden parallelen Linien (?)