Kommunikation (Fach) / Prüfungsfragen (Lektion)
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Prüfungsfragen der mündlichen Prüfung
Diese Lektion wurde von Ancrion erstellt.
- Welche Wahrnehmungskanäle kennen Sie und wie wirken sich diese auf unsere Kommunikation aus? Visuell: mit den Augen Beispiel: Wahrnehmen der Körpersprache Auditiv, akkustisch: mit den Ohren Beispiel: Warnehmen der verbalen Kommunikation Warnehmen der Stimmlage Gustatorisch: mit der Zunge weniger bedeutsam für die Kommunikation Olfakorisch: mit der Nase weniger bedeutsam für die Kommunikation Kinästhetisch (fühlen): mit der Haut und den Organen Berührungen als Kommunkationsform Beispiel: Wahrnehmen des Händedrucks (fes, locker)
- Die Kommunikationstheorie nach Watzlawik: Bennennen sie 2 der 5 Axiome und erläutern Sie diese jeweils anschaulich an einem Beispiel. 1. Man kann nicht "nicht kommunizieren": In Gegenwart eines andere Menschen hat jedes Verhalten Mitteilungscharackter und ist daher Kommunikation. Auch Schweigen und Wegsehen sind Elemente der Kommunikation (sie sagen etwas aus). Beispiel: Mann frägt seine Frau, ob sie sauer sei. Sie schaut nur weg und antwortet nicht. -> Sie teilt ihm damit mit, dass sie nicht mit ihm reden will. 2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt: Mit jeder Mitteilung an einen anderen Menschen teilen wir ihm zwangsläufig mit, was wir von ihm halten. Wir regeln quasi automatisch unsere Beziehung zueinander. Beispiel: Ein Mathematiker sagt zum anderen: 2 mal 2 ist vier, Herr Kollege. Inhaltsaspekt: 2 mal 2 ist vier. Dies ist eine Tatsache. Beziehungsapsekt: Der eine Kollege hält nicht viel vom Anderen. Er denkt, sein Kollege sei dumm.
- Was besagt das Sender-Empfänger-Modell? Informationen werden zwischen Empfänger und Sender ausgetauscht. (Aunaßme: Einweg-Kommunikation, dort erfolgt keine Rückkopplung, z.B. Medien, Vorträge etc.) Über die Wirkung einer Nachricht entscheidet immer der Empfänger Bei der (echten) Kommunikation wechselt der Empfänger zum Sender und zurück, es gibt also eine Rückkoppelung, dadurch effektiver.
- Erläutern Sie kurz das Eisbergmodell und erklären Sie dessen Einfluss auf die Kommunikation. Sachebene = sichtbar/bewusst (Verstand = Kopf) Verhalten Gesagtes Beobachtetes Körpersprache Drohen Schweigen Beieldigen Sprüche Schreien Psychosoziale Ebene = unbewusst, nicht sichtbar (Emotion/Gefühl = Bauch) Traurigkeit Neid Stress Hass Stolz Frust Bedürfnisse Vorgeschichte Angst Missvrständnis Einfluss auf die Kommunikation: Neben Inhalten teile ich meinem Gesprächspartner auch Gefühle mit, z.B. durch die Wortwahl. "Wir sprechen mit unserem Stimmorgan, jedoch reden wir mit unserem ganzen Körper".
- Nennen Sie 4 wesentliche Aspekte aus dem Inselmodell im Bezug auf die Kommunikation. Jeder von uns sitzt auf seiner eigenen, privaten Insel. Die Insel besteht aus allem, was uns beeinflusst, z.B. Erfahrungen, Weltbild, Glaubenssätze, Wünsche etc. Erfolgreiche Kommunikation gelingt unter Gleichgesinnten einfacher. Erfolgreiche Kommunikation unter anders Denkenden sehr herausfordernd, da man sie z.B. von etwas erst überzeugen muss. (Überzeugen ≠ Überreden) Gefahr 1: Aneinander-Vorbei-Reden (Schein-Gespräche, Smalltalk) lebt von Körpersprache, Gestik und Mimik Inhalt ist hier unwichtig dient dem Zeitvertreib Problematisch, wenn einer versucht, eine Brücke zu bauen, und der andere weiter am Anderen vorbei redet. Gefahr 2: Kampf- und/oder Flucht (direkt und indirekt möglich) Brückenbau durch Miteinander: gegenseitiges Interesse Wertschätzung eigene Insel verlassen Brückenbau durch Zweinigung: Einen dritten Standpunkt / Kompromiss finden, bei dem jeder seine Insel verlassen muss gemeinsames Tun, Aktivität
- Transaktionsanalyse: Welche Ich-Zustände gibt es, wie kennzeichnen sich diese im Sinne von Wortwahl, Verhaltensweisen, Körpersignalen und Einstellungen. Nennen Sie 2 Ich-Zustände mit Beispielen. Kritisiches/Strenges ELTERN-Ich: kritisierend kontrollierend bestrafend zurechtweisend abwertend Wortwahl: schlecht sollte hätte muss immer lächerlich Stimme: kritisch herablassend verärgert laut Gestik: mit dem Finger deuten Stirnrunzeln ärgerlich bedrohlich Einstellung: beurteilend moralisierend autoritär Verhaltensweisen: wertet ab denkt in Schwarz-Weiß-Mustern verallgemeinert befiehlt kritisiert weist zurecht schulmeistert bestraft belehrt ERWACHSENEN-Ich sammelt und analysiert emotionale Daten und Informationen schätzt Wahrscheinlichkeiten ein sucht Alternativen entscheidet rational Wortwahl: richtig wie was praktisch Menge ich denke warum Stimme: gleichbleibend Gestik: nachdenklich aufgeweckt offen Einstellung: aufrecht abwägend von Fakten Verhaltensweisen: sammelt und gibt Informationen beobachtet stellt sachliche Fragen sammelt Fakten konzentriert sich auf das, was ist formuliert wertfrei überlegt wägt ab denkt in Alternativen ist lernwillig
- Wie lauten die Lebenspositionen nach Harris, in welchem Zusammenhang stehen sie mit der Transaktionsanalyse? Ich bin ok - du bist ok: Erwachsenen-Ich Freies Kind-Ich Ich bin nicht ok - du bist ok: Angepasstes Kind-Ich Ich bin ok - Du bist nicht ok: Eltern-Ich Ich bin nicht ok - Du bist nicht ok: Trotziges Kind-Ich
- Nennen Sie ein Beispiele in denen ihnen das Wissen der Transaktionsanalyse als Sozialarbeiter*in von Nutzen sein kann. (Antwort nicht sicher) Mit dem Wissen kann ich erkennen, dass ein Klient z.B. im trotzigen Kind-Ich kommuniziert und kann entsprechend darauf reagieren. So kann ich vom Erwachsenen-Ich auch ins trotzige Kind-Ich gehen, damit der Klient merkt, dass sein Kommunikationsverhalten beispielsweise für das Ziel der Besserung der Situation unangebracht ist und kann ihn so besser erreichen.
- Welche positiven und welche negativ starken Ausprägungen von ICH Zuständen gibt es (z. B. Erw.ich, Kritisches EL, angepasstes Kind Ich), im Sinne von: Ihr Kolle ist meist im kr. EL… z. B. zeigt keine Emotionen? Kritisches Eltern-Ich: positiv: kann in Notsituationen Rasch entscheiden setzt hohe Maßstäbe an übernimmt Verantwortung Normen und Traditionen geben Sicherheit negativ: unterdrücken intolerant sucht Fehler bei Anderen reagiert mit Ärger und Wut lehnt neues eher ab pflegt Vorurteile Fürsorgliches Eltern-Ich: positiv: Schutz schafft Geborgenheit übernimmt Führung in schwierigen Situationen hört verständnisvoll zu hat Verständnis negativ: schafft Abhängigkeit unterdrückt mit Hölflichkeit fühlt sich wenig beachtet traut anderen wenig zu lehnt Komplimente ab nimmt sich "Problemen" lieber selber an meint es "gut" mit anderen Erwachsenen-Ich: positiv: sammelt Informationen geht Ursachen auf den Grund problemlösendes Verhalten löst Konflikte durch Konfrontation entscheidungsfreudig aktiv offen selbstständnig negativ: wenig Emotionen langweilig fade roboterhaft Freies Kind-Ich: positiv: begeistert wirkt witzig, charmant kann genießen spontan phantasievoll negativ: ungestüm unkontrolliert leichtsinnig rücksichtslos übernimmt keine Verantwortung wenn keine Lust, dann mag es nicht Angepasstes / braves Kind-Ich: positiv: kann auf Kompromisse eingehen nimmt Rücksicht auf andere ist bescheiden negativ: überangepasst zieht sich schnell zurück hat Angst, etwas falsch zu machen resigniert schnell Angepasstes / rebellisches Kind-Ich: positiv: lässt sich nichts gefallen aufständiges Verhalten gibt Denkanstöße negativ: nörgelt flippt aus sorgt für Unruhe aggresiv trotzt, bockt
- UNVOLLSTÄNDIG - Warum und wie spiegelt sich mein Kommunikationsverhalten in meinem Führungs- und Konfliktverhalten wieder? (4 Positionen) - UNVOLLSTÄNDIG Autonome Position: eigene Bedürfnisse werden ausgedrückt, Bedürfnisse anderer werden wahrgenommen und respektiert unabhängig von anderen kann sich abgrenzen wie auch charmant und liebenswer sein gesunder Realitätssinn angemessener Ausdruck von echten Gefühlen (Ärger/Wut, Freude, Trauer, Angst, Schmerz) Bewusstsein im Handeln echte Lebensenergie -> So zeige ich mich den anderen: autonom +, + offen -> Ich habe Selbstvertrauen und Vertrauen Autoritäre Position: wertet andere ab, um sich aufzuwerten herablassend, zynisch, ironisch weist Kritik zurück Neigung, bei Kritik sofort zu eskalieren rechthaberisch, belehrend, überheblich unangemessene Wutausbrüche überverantwortlich unangemessene Angst, verfolgt zu sein -> So zeige ich mich den anderen: + arrogant, - aggresiv -> Ich habe Selbstvertrauen und Misstrauen Unterwürfige Position: Neigung, sich selbst abzuwerten, sucht Schuld immer bei sich überangepasste Reaktionen (es anderen immer recht machen zu müssen, nicht "nein" sagen können, alles perfekt machen wollen, angestrengt erscheinen wollen, immer schnell machen müssen, keine Gefühle zeigen dürfen ...) unverantwortlich unsicher, zurückhaltend, schüchtern, passiv, nachgebend, entschuldigt sich (ständig) Opferhaltung (gibt nach und schimpft auf Dritten) Minderwertigkeitsgefühl unangepasste Angstreaktion unangemessene Angst von anderen verlassen zu werden -> So zeige ich mich den anderen: + hoffnungsvoll, - depresiv -> Ich habe Selbstzweifel und Vertrauen Hoffnungslose Position: Gefühl der Sinn- und Wertlosigkeit resigniert und reagiert mit Gleichgültigkeit unangepasste Aggression misstrauisch und energievernichtend ("es hat keinen Zweck - Haltung") -> So zeige ich mich den anderen: - hoffnungslos, - verzweifelt -> Ich habe Selbstzweifel und Misstrauen
- UNVOLLSTÄNDIG - Was ist eine Kommunikationsbarriere? - UNVOLLSTÄNDIG Sie hemmen den Gesprächspartner, Vertrauen zu entwickeln und frei und offen über Gefühle, Probleme etc. zu sprechen
- UNVOLLSTÄNDIG - Beschreiben Sie 5 Kommnikationsbarrieren und erklären Sie, warum dies eine Barriere darstellt. Gehen Sie dabei auch auf die Lebenspositionen nach Harris ein. - UNVOLLSTÄNDIG Befehlen, anordnen, auffordern: Beispiele: Sie müssen das tun! Sie können das nicht tun! Ich erwarte von Ihnen, dass Sie dies tun! Hören Sie auf damit! Entschuldigen Sie sich! -> Lebenspostion: Ich bin OK, du bist nicht OK -> Barriere: Der andere fühlt sich unter Druck gesetzt und bekommt nicht die Wahl, zu widersprechen. Warnen, mahnen, drohen: Beispiele: Sie hätten besser dies oder das getan ... Wenn Sie das nicht getan hätten, wäre ... Das hätten Sie besser unterlassen. Ich warne Sie, wenn Sie das tun. -> Lebensposition: Ich bin OK, du bist nicht OK. -> Barriere: Dem Anderem wird Schuld zugeschrieben und er hat Angst, etwas einzuwenden. Moralisieren, predigen, beschwören: Beispiele: Sie sollten das tun! Das sollten Sie versuchen! Sie sind verpflichtet, es zu tun! Sie sind gezwungen, es zu tun! Ich wünsche, dass Sie es tun! Ich bitte Sie, es zu tun! -> Lebensposition: Ich bin OK, du bist nicht OK. -> Barriere: Der andere fühlt sich unter Druck gesetzt und bekommt nicht die Wahl, zu widersprechen. Loben, zustimmen, schmeicheln: Beispiele: In der Regel haben Sie ein sicheres Urteil. Sie sind ein intelligenter Mensch. Sie haben große Fähigkeiten. Sie haben enorme Fortschritte gemacht. Bisher haben Sie es immer geschafft. -> Lebensposition: Ich bin OK, du bist OK. -> Barriere: Der andere fühlt sich geschmeichelt und weiß nicht, was er sagen soll. Er bekommt hohe Erwartungen zugeschrieben, die ihn überfordern.