Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / 3. Methodik (Lektion)
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- Warum ist bei Klassifikationen die prozentuale Übereinstimmung ein schlechtes Maß der Beurteilerübereinstimmung? Alternative? Prozeduale Übereinstimmung: der Rater wird nicht für die Zufallsübereinstimmung kontrolliert. Zur Zufallskorrektur von Übereinstimmungen bei der Klassifikation wird meistens Cohens Kappa berechnet.
- Wie sollten differenzielle Messungen verteilt sein? Schon der Mathematiker Carl Friedrich Gauß (1777– 1855) bewies, dass Abweichungen vom Mittelwert, die zufällig oder durch sehr viele unabhängige Einflussgrößen bedingt sind, annähernd normalverteilt sind (deshalb wird die Normalverteilung auch die Gaußsche Glockenkurve genannt). Da Persönlichkeitseigenschaften durch viele unabhängige Faktoren beeinflusst sind, sind sie häufig annähernd normalverteilt, d.h. symmetrisch um den Mittelwert der Verteilung herum angeordnet. Eigenschaftsvariablen sollten außerdem eine hohe Streuung aufweisen, denn dadurch werden die Personen gut voneinander unterschieden.
- Methodik: Wofür kann man die z-Transformation gebrauchen? Intervallskalierte Eigenschaftswerte x lassen sich immer als z-Werte ausdrücken: z = (x-M)/ SD. Standardisierung: Dadurch lassen sie sich in einer „einheitlichen Sprache“ beschreiben und zwischen verschiedenen Messverfahren direkt vergleichen. Mz ist immer 0 SDz ist immer 1
- Methodik: Was ist eine Korrelation? Welche Arten gibt es? Besagt eine Nullkorrelation zwischen zwei Variablen, dass es keine Beziehung zwischen ihnen gibt? Korrelationen: beschreiben den Zusammenhang von zwei Variablen X, Y (z.B. Eigenschaftsmessungen in einer Stichprobe von Personen, nie Einzelpersonen). Sie beruhen auf z Werten z(X), z(Y): d.h. Korrelation ist das mittlere Produkt aller einander zugeordneten z-transformierten X und Y-Werte in der Stichprobe. Positive Korrelation (Körpergröße und –gewicht, Attraktivität u. Berufserfolg) Negative Korrelation (Alter und Lebenserwartung, Rauchen und Gesundheit) Nullkorrelation (Stilldauer und Intelligenz, Attraktivität und Intelligenz) Unsinnige Korrelation (Geburtenrate u. Anzahl der Störche) r = 0 bedeutet, dass kein linearer Zusammenhang zwischen X und Y besteht. Es kann aber trotzdem eine andere Art des Zusammenhangs bestehen, z.B. ein U-förmiger Zusammenhang.
- Methodik: Was sind Trennschärfe und interne Konsistenz und wofür sind es Gütekriterien? Für welches Anwendungsbeispiel sind sie wichtig? 1. Trennschärfe: eines einzelnen Items einer Persönlichkeitsskala ist die Korrelation des Items mit dem Mittelwert aller anderen Items derselben Skala. Je höher die mittlere Trennschärfe der Items, desto höher ist die interne Konsistenz der Skala. 2. Die interne Konsistenz ist ein Index für die Reliabilität einer Skala. Die interne Konsistenz des Gesamttests kann aufgrund der Korrelation zwischen k parallelen Testteilen mit Hilfe von Cronbachs Alpha (Konsistenzkoeffizient) geschätzt werden. Dabei wird die Spearman-Brown-Formel genutzt: Rk: Wie viele Items dazugenommen werden müssten für eine genaue Messung Faktorenanalyse: Verfahren d. multivariaten Statistik. Funktion: aus empirischen Beobachtungen vieler verschiedener manifester Variablen (Observablen, Statistische Variablen) auf wenige zugrunde liegende latente Variablen („Faktoren“) zu schließen. Suche nach Items mit vergleichsweise niedriger Trennschärfe. Ausschluss erhöht die mittlere Trennschärfe der neuen Skala. senkt allerdings wegen der Testverkürzung gleichzeitig die Reliabilität der neuen Skala gemäß der Spearman-Brown-Formel. Deshalb lohnt sich eine Skalenverkürzung nur dann, wenn die Trennschärfe weniger Items deutlich niedriger ist als die der anderen Items!!!
- Methodik: Was versteht man unter der Validität von Eigenschaftsmessungen und wie wird sie quantitativ gemessen? Das zweite Gütekriterium von Eigenschaftsmessungen ist ihre Validität (Gültigkeit). Messungen sind valide in dem Maße, wie sie das messen, was sie zu messen vorgeben. (Begrenzt durch Reliabilität). Vier Validitätsaspekte lassen sich unterscheiden: (1) Augenscheinvalidität - Das Messverfahren scheint nach nach dem Urteil von Experten valide zu sein. (2) Konstruktvalidität -Konstruktvalidität liegt vor, wenn die Messungen das Konstrukt erfassen, das erfasst werden soll. Wird das Konstrukt lediglich aus hochkorrelierenden Messungen erschlossen, sind Konstruktvalidität und Reliabilität identisch. Oft gibt es jedoch theoretische Vorannahmen über das Eigenschaftskonstrukt, aus denen sich zahlreiche empirisch prüfbare Hypothesen ableiten lassen. Dann bedeutet eine hohe Konstruktvalidität, dass sich diese Hypothesen gut empirisch bestätigen lassen. (3) Inhaltsvalidität - Inhaltsvalidität ist ein spezieller Aspekt der Konstruktvalidität. Sie liegt vor, wenn die durch die Messungen erfassten Inhalte, eine repräsentative Stichprobe derjenigen Inhalte darstellen, die es zu messen gilt. (4) Kriteriumsvalidität - Kriteriumsvalidität liegt vor, wenn die Messungen mit einer anderen Messung hoch korrelieren, die bereits als konstruktvalide betrachtet wird (dem Kriterium). konvergente Validität = Korrelation mit Kriterium, sollte hoch sein (verwandte Variablen) Diskriminante Validität = Korrelation mit anderen Variablen, sollte niedrig sein Die Tatsache, dass alle diejenigen Tests miteinander hoch korrelieren, deren Korrelation nach einem vorher definierten Konstrukt zu erwarten ist, ist ein stärkerer Nachweis der Validität jeder einzelnen Messung als jede paarweise Kriteriumsvalidierung. Diese Logik liegt der Konstruktoperationalisierung durch ein nomologisches Netzwerk zugrunde (von griech. „nomos“: Gesetz): Das Konstrukt wird nicht nur durch eine Messung, sondern durch ein Netzwerk vieler, untereinander korrelierender Messungen operationalisiert. (Gefahr eines Zirkelschlusses bei Kriteriums-Validierung: Test A ist valide, weil A mit B korreliert, B mit C, und C wiederum mit A. Alternative: Ein Netzwerk korrelierter Messungen beschreibt ein Konstrukt, z.B. Schüchternheit)
- Methodik: Ist eine hohe interne Konsistenz ausreichend für eine Eigenschaftsmessung? Nein, sie reicht nicht aus. Die Stabilität der Messung ist nicht gesichert, da zum Beispiel individuelle Stimmungen der Probanden zum Messzeitpunkt das Ergebnis verfälschen können.
- Methodik: Ist der Nachweis einer hohen Retestreliabilität notwendig für eine Eigenschaftsmessung? Eigentlich ist die Retestreliabilität die beste Methode der Reliabilitätsbestimmung für Persönlichkeitsmessungen, weil die Voraussetzung der zeitlichen Stabilität gleich mitgeprüft wird. Allerdings ist das sehr aufwendig, weil alle Personen zweimal gemessen werden müssen. Zudem gibt es das Problem, dass die erste Messung die zweite beeinflussen kann, z. B. weil ein Fragebogen mit nur wenigen Fragen im Abstand von nur einem Tag ausgefüllt wird: Die Personen könnten sich an ihre Antworten beim ersten Mal erinnern und dazu neigen, wieder dieselben Antworten zu geben. Deshalb sollte entweder der Abstand zwischen den beiden Messzeitpunkten ausreichend groß sein oder die Paralleltestreliabilität bestimmt werden. Dies gilt besonders bei der Erfassung von Lerneffekten.
- Wozu ist die doppelte Minderungskorrektur nützlich? Durch die doppelte Minderungskorrektur wird die Minderung beobachteter Korrelationen durch Messfehler beseitigt. Sie ist u. a. nützlich, um Korrelationen miteinander zu vergleichen, die unterschiedlich stark durch Messfehler beeinträchtigt sind.
- Methodik: Was ist das Aggregationsprinzip und wo hat es seine Grenzen? Aggregationsprinzip: Die Spearman-Brown-Formel beschreibt ganz allgemein das Aggregationsprinzip, nach dem die Reliabilität und deshalb auch die Validität von Eigenschaftsmessungen durch Aggregation (=Mittelung) über viele Messungen erhöht werden kann. Aggregiert werden kann z.B. über parallele Items eines Tests, Situationen, Reaktionen, Beobachter, Zeitpunkte. Grenzen: Das Aggregationsprinzip hat seine Grenzen in der Voraussetzung paralleler Messungen und der Interpretierbarkeit der aggregierten Messungen. Je mehr Messungen aggregiert werden, desto breiter wird die Eigenschaft und desto unklarer wird deshalb auch ihre Interpretation.
- Methodik: Ist es sinnvoll, Eigenschaftsmessungen mit konstruktfernen Variablen zu korrelieren? Ja, dies ist sinnvoll um diskriminante Validität nachzuweisen. Diskriminante Validität (lat. „discriminare“: unterscheiden) meint, dass bei mehreren alternativen Kriterien, von denen nur bestimmte eine hohe Konstruktvalidität haben, die Messung niedrig mit den Kriterien niedriger Validität korreliert und hoch mit den Kriterien hoher Validität.
- Wie kann man Methodeneffekte auf die Eigenschaftsmessung systematisch untersuchen? Es werden mehrere Eigenschaften (engl.: „multiple traits“) betrachtet, die jeweils mit mehreren Methoden untersucht werden (engl.: „multiple methods“). Korreliert man nun die einzelnen Messungen untereinander, entsteht eine Multitrait-Multimethod-Matrix. Die Darin lassen sich vier Arten von Korrelationen unterscheiden: (1) Monotrait-Monomethod-Korrelationen geben die Reliabilität der Messung wieder. (2) Monotrait-Heteromethod-Korrelationen zeigen die konvergente Validität von Messungen an. (3) Heterotrait-Monomethod-Korrelationen und (4) Heterotrait-Heteromethod-Korrelationen verweisen auf diskriminante Validität. Korrelationen lassen sich nur vergleichen, wenn sie auf vergleichbar reliablen Messungen beruhen. Wenn Heterotrait-Monomethod-Korrelationen höher sind als Monotrait-Heterotrait-Korrelationen, besteht der Verdacht auf Methodeneffekte.
- Methodik: Wie hängen Selbstbeurteilungen, Verhalten und Fremdbeurteilungen zusammen? (nicht so wichtig?!) Das Linsenmodell beschreibt ganz allgemein die Wahrnehmung nicht direkt beobachtbarer Merkmale durch Schlussfolgerungen aus Hinweisreizen (engl.: „cues“). Wird die beurteilte Eigenschaft durch Selbstbeurteilung operationalisiert, lässt sich so beschreiben, wie selbst- und fremdbeurteilte Persönlichkeitseigenschaften zusammenhängen. Die Hinweisreize wirken dabei wie eine Linse, die die „Validitätsstrahlen“ in „Nutzungsstrahlen“ bricht. Im Beispiel äußert sich selbstbeurteilte Extraversion in modischer Kleidung und lauter Stimme, nicht aber in expressiven Bewegungen, wobei Beurteiler ihr Extraversionsurteil auf lauter Stimme und (fälschlicherweise) auf expressiven Bewegungen gründen und den validen Hinweisreiz „modische Kleidung“ nicht berücksichtigen.
- Methodik: Wodurch wird die Korrelation der Eigenschaftsurteile unterschiedlicher Beurteiler derselben Person beeinflusst? Qualität der Persönlichkeitsbeurteilung hängt ab von… die Person des Beurteilten wie der Urteiler selbst (Informiertheit), die Beobachtbarkeit und Alltagsnähe der Eigenschaft die Dauer der Bekanntschaft zwischen Beurteilter und Beurteiltem. Aggregationsniveau des Urteils Urteilsverzerrungen (Tendenz zur sozialen Erwünschtheit, Halo-Effekt).
- Methodik: Welche Beurteilungsfehler gibt es? Wie kann man differenzielle Tendenzen zu sozial erwünschten Antworten kontrollieren? Beurteilungsfehler Tendenz zu sozial erwünschten Antworten (Kontrolle durch Erwünschtheitsskalen schwierig, Paulhus: Trennung Selbst- und Fremdtäuschung) Tendenz zu (nicht)extremen Urteilen (Tendenz zur Mitte) Halo-Effekte, z.B. Schönheit – IQ, bei Fremd- und Selbstbeurteilungen⇒Diese und andere Fehler gelten auch für globale Verhaltensbeurteilungen. Eine differenzielle Tendenz zur sozialen Erwünschtheit lässt sich teilweise durch sogenannte Soziale Erwünschtheits- oder Lügenskalen kontrollieren. Sie fragen nach der Ablehnung wahrscheinlicher, aber sozial unerwünschter Eigenschaften (z. B. „Ich habe schon mal jemanden übervorteilt“) und nach der Zustimmung zu unwahrscheinlichen, aber sozial erwünschten Eigenschaften (z. B. „Ich bin immer höflich“). Die Tendenz zur sozialen Erwünschtheit wird manchmal als Persönlichkeitseigenschaft interpretiert.Sie kann weiter untergliedert werden in zwei unabhängige Faktoren Tendenz zur Selbsttäuschung („self-deception“) Tendenz zur Fremdtäuschung („other-deception“). Im Gegensatz zur Selbsttäuschung führt die Tendenz zur Fremdtäuschung zu Verzerrungen von Fragebogenantworten in Richtung sozial erwünschter Antworten. Sozial erwünschte Selbstdarstellung als Persönlichkeitseigenschaft kann ferner durch hohe Ausprägungen in den Superfaktoren: Alpha (Stablität im emotionalen, sozialen und motivatorischen Bereich) Beta (Plastizität beim Explorieren neuer Bereiche) operationalisiert werden. Demgegenüber können urteilsspezifische Tendenzen zu sozial erwünschten Antworten z. B. durch hohe Ausprägungen auf den Halo-Faktor operationalisiert werden (d.h. den ersten „Superfaktor“ der Big Five, der sozial erwünschte Antworten auf jedes der Big Five Merkmale widerspiegelt).
- Methodik: Wie lassen sich neue Medien (z. B. Facebook) und Smartphones für die Erfassung von Verhalten, Situationen und Persönlichkeitsmerkmalen nutzen? Die Nutzung von internetbasierten sozialen Netzwerken und von Handys und Smartphones eröffnen neue Möglichkeiten der Verhaltenserfassung. Inzwischen wurden riesige Datenmengen („Big Data“) z. B. über Facebook-Nutzer gesammelt, die es erlauben, Verhalten über lange Zeiträume zu analysieren und für sehr große Nutzergruppen reliable individuelle Persönlichkeitsmerkmale (Beispiel: Mithilfe einer Facebook-Applikation können etwa 65 Facebook-Likes (auf Personen, Markenartikel, Webseiten usw.) für einen Algorithmus genutzt werden, durch den die selbstbeurteilten fünf Hauptfaktoren der Persönlichkeit relativ gut vorhergesagt werden). Im Prinzip können ähnliche Vorhersagen gemacht werden mit Daten, die durch die Nutzung mobiler Geräte anfallen (z. B. Gesprächsverhalten, Surfverhalten, Bewegungsverhalten erfasst durch Geolokation usw.). ->Personalisierte Werbung
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- Methodik: Ist die Unterscheidung Alltag–Labor gleichbedeutend mit der zwischen unsystematischer und systematischer Situationsvariation? Welche Arten von Studien gibt es? Nein. Bei natürlicher Situationsvariation im Alltag fluktuieren die situativen Bedingungen unkontrolliert, bei künstlicher Situationsvariation im Labor werden sie systematisch hergestellt. Bei den meisten Feldstudien variieren die Situationen unkontrolliert, etwa wenn das Verhalten von Kindergartenkindern im „Freispiel“ beobachtet wird. In Laborstudien liegt meist eine künstliche Situationsvariation vor. !!Es gibt aber auch Laborstudien mit natürlicher Situationsvariation, z. B. wenn Kinder im Kindergartenalter im Labor im freien Spiel mit einem unbekannten Kind beobachtet werden; was geschieht, ist hier ganz den Versuchspersonen überlassen.!! Arten: Naturalistische Feldstudie: Alltag, natürliche Situationsvariation Feldexperiment: Alltag, künstliche Situationsvariation (Experience Sampling) Naturalistische Laborstudie: Labor, natürliche Situationsvariation Klassisches Experiment: Labor, künstliche Situationsvariation
- Faktoren+Typen: Was sind die Big Five und wie wurden sie gefunden? (Faktorenanalyse + Lexikanischer Ansatz) Big 5: fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit (in germanischen Sprachen gefunden) O (Offenheit) C (Gewissenhaftigkeit; englisch: Conscientiousness), E (Extraversion), A (Verträglichkeit; englisch: Agreeableness), N (Neurotizismus). Gefunden durch Faktorenanalyse/ Lexikanischen Ansatz Die Faktorenanalyse ist statistisches Verfahren, mehr oder weniger korrelierende Variablen in Gruppen hoch miteinander korrelierender Variablen zusammenzufassen. Jede Gruppe wird durch ein gewichtetes Mittel aller Variablen, den zugehörigen Faktor, charakterisiert. Faktorenladungen = Korrelationen der einzelnen Variablen mit dem übergeorneten Faktor. Da Faktoren untereinander nicht korrelieren, kann sie genutzt werden um viele Items in Persönlichkeitsinventaren auf möglichst wenige unabhängige Faktoren zu reduzieren, aus denen sich die Items annähernd reproduzieren lassen. Die Faktoren lassen sich als Eigenschaftsdimensionen interpretieren. Die bekanntesten älteren Faktorensysteme waren die von Cattell (1946), Guilford (1964) und Eysenck und Eysenck (1969). Sie variieren erheblich in der Zahl und Art der Faktoren. Alternativ wurde der lexikalische Ansatz entwickelt (Galton). Er beruht auf der Sedimentationshypothese (Persönlichkeitsunterschiede "sedimentieren" in Sprachen in Form von Eigenschaftsworten).Hier wird das gesamte Lexikon einer Sprache systematisch nach Eigenschaftsworten durchsucht und diese dann in einem mehrstufigen, schrittweisen Verfahren auf einen überschaubaren Satz von Items reduziert. Die Items wurden Versuchsteilnehmern zur Selbst- und Fremdbeurteilung vorgelegt, und die gewonnenen Daten wurden faktorenanalytisch ausgewertet. Es ergaben sich wiederholt fünf Faktoren, die sog. Big Five, die man sich mit Hilfe der Eselsbrück OCEAN gut merken kann.
- In welcher Hinsicht unterscheiden sich die Big Five von den Big Seven und welche Persönlichkeitsbereiche erfassen beide Modelle nicht? Für die Sieben-Faktoren-Struktur („Big Seven“) wurden in die Analyse stark positiv oder negativ bewertete Eigenschaften und einige Einstellungen und Werthaltungen einbezogen. Die Big Seven enthalten vier der Big Five, anstelle des „Kulturfaktors“ einen Faktor „Konventionalität“ und zusätzlich die Faktoren „positive Valenz“ (höchstladendes Item: „outstanding“ – „hervorragend“) und „negative Valenz“ (höchstladendes Item: „wicked“ – „bösartig“). Liste: negative Valenz positive Valenz Konventionalität 4 der Big 5 Erfassen beide nicht: ??? Erweiterung um 6. Faktor: Ehrlichkeit/Bescheidenheit („Big Six“; Ashton et al., 2004)???
- Faktoren+Typen: Welchen Nutzen haben lexikalisch begründete Faktorensysteme? Welche Kritik gibt es (Big 5)? Nutzen: Klassifikation vorhandener Persönlichkeitsskalen Konstruktion von Inventaren, ⇒Erfassung wichtiger Bereiche alltagspsychologisch repräsentierter Eigenschaften Kritik des lexikalischen Ansatzes: Big Five keine Grundelemente der Persönlichkeit; nur Oberflächenmerkmale (s.Gold-Alchemisten) Was die Faktorenanalytiker unter den Alchemisten herausgefunden hätten, wären bestimmte, sinnlich leicht wahrnehmbare Oberflächeneigenschaften von Stoffen, an denen sich die Alltagschemie ihrer Zeit orientierte. (nicht wie Periodensystem der Elemente)
- Faktoren+Typen: Wie lassen sich Persönlichkeitstypen definieren? (1) Direkte Definition: Beim direkten Klassifizieren von Personen werden alle Personen in zwei oder mehr qualitativ unterschiedliche (untereinander nicht weiter vergleichbare) Typen eingeteilt, z. B. männlich – weiblich. Die Typen bilden eine Nominalskala (von lat. „nomen“: Name, d. h. den Personen werden Namen zugeordnet). (2) Extremgruppen-Definition: Stichproben werden in Extremgruppen unterteilt, d.h. Personen mit sehr hohen bzw. sehr niedrigen Ausprägungen auf einer oder zwei Eigenschaftsvariablen werden unterschieden. So kann man extravertierte Personen durch Werte im oberen Quartil (obere 25% der Verteilung) von Extraversion definieren, introvertierte Personen durch Werte im unteren Quartil. Die Hälfte der Personen bleibt dabei unklassifiziert. Alternativ kann man mithilfe des Median-Splits die oberen bzw. unteren 50% der Verteilung einteilen. Bsp: Persönlichkeitstypen- Niedrig-/Hochängstliche, Represser (hohe Ängstlichkeit, aber unterdrückt) (3) Profibasierte Definition: Bei der profilbasierten Definition von Persönlichkeitstypen werden Personen nach Ähnlichkeit in ihrem Persönlichkeitsprofil klassifiziert. Ein Persönlichkeitsprofil besteht aus den Eigenschaftswerten einer Person in vielen Eigenschaften auf einer einheitlichen Skala (z. B. Likert-Skala, z-Werte).
- Faktoren+Typen: Wie lassen sich Persönlichkeitstypen auf der Basis von Persönlichkeitsskalen finden, und warum ist hierfür die Q-Faktorenanalyse nicht geeignet? Mittels Clusteranalyse lassen sich Persönlichkeitstypen mit einem jeweils prototypischen Profil bilden. Dies kann zur Klassifikation von Personen genutzt werden, indem diese dem Typ mit dem ähnlichsten Profil zugeordnet werden. Vorzug des Typenansatzes besteht seiner guten in Kommunizierbarkeit an ein breites Publikum, weil die Aussagen sich auf Personengruppen beziehen, nicht auf Variablengruppen → Persönlichkeitstypen sind der Alltagspsychologie verständlicher als Persönlichkeitsdimensionen! Die Q-Faktoranalyse ist hierfür nicht geeignet, da sie auf Daten aus Q-Sort-Profilen zurückgreift, welche für die Typizitäten jeder Person denselben Mittelwert und dieselbe Standardabweichung erzeugt.
- Faktoren+Typen: Wie lassen sich Persönlichkeitstypen auf der Basis von Q-Sort-Profilen finden? Mittels Q-Faktorenanalyse können Q-Sort-Profile faktorenanalysiert werden. Die resultierenden Q-Faktoren lassen sich als prototypische Persönlichkeitsprofile interpretieren. Die Ladung einer Person auf einem solchen Q-Faktor ist die Korrelation ihres Q-Sort-Profils mit dem Q-Faktor. Die Personen der faktorisierten Stichprobe können dann dem Q-Faktor zugeordnet werden, auf dem sie am höchsten laden; die resultierenden Personengruppen lassen sich als Persönlichkeitstypen interpretieren, wobei jeder Typ durch den ihn definierenden Q-Faktor (das prototypische Profil des Typs) inhaltlich beschrieben ist. Haben trotzdem gleichen Mittelwert und Gleiche Standartabweichung (in den Gruppen?)
- Welches sind 3 Haupttypen der Persönlichkeit? In Anlehnung an die Persönlichkeitsdimensionen Ego-Control und Ego-Resiliency von Block und Block (1980) werden die drei Typen meist bezeichnet als: unterkontrolliert, (Störungen: dissoziale, emotional-instabile) überkontrolliert (Störungen: ängstliche, abhängige) resilient. Hierbei bezieht sich „kontrolliert“ auf die Kontrolle von Emotionen und Motivationen. Der resiliente Typ ist der häufigste (ca. 50% der Stichprobe), die beiden anderen sind mit je ca. 25% seltener. Auf Basis einer sehr großen, für Deutschland repräsentativen Stichprobe wurden zusätzlich zu diesen drei Typen noch zwei weitere gefunden, nämlich „zuversichtlich“ und „reserviert“. Ähnlich wie bei der Faktorenanalyse ist hier die Zahl der Typen relativ beliebig; je mehr Typen man fordert, desto schlechter ist ihre Replizierbarkeit in anderen Stichproben des gleichen Stichprobenumfangs. Auf der Basis von Big-Five-Profilen können drei oder fünf Persönlichkeitstypen unterschieden werden: unterkontrolliert, überkontrolliert, resilient (sowie zuversichtlich und reserviert).
- Wie lassen sich große Bewerberzahlen durch Nutzung von Persönlichkeitsprofilen effizient auf wenige potenzielle Kandidaten einschränken? Persönlichkeitsprofile spielen vor allem in der Personalauswahl eine große Rolle. Eine Einsatzmöglichkeit besteht darin, Persönlichkeitsprofile von Bewerbern mit dem Normprofil von Inhabern des zu besetzenden Arbeits- oder Fortbildungsplatzes zu vergleichen (das Normprofil ist das vorher ermittelte mittlere Profil dieser Personen). Abweichungen vom Normprofil können dann Thema eines Gesprächs sein, in dem die Abweichungen durch Rückfragen und Bitte um Konkretisierung der Selbsteinschätzung durch Beispiele überprüft oder auch infrage gestellt werden können. Hierfür gibt es z. B. im Manual des Bochumer Inventars zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung BIP Normwerte für verschiedene Berufsgruppen (z. B. Sachbearbeiter, Geschäftsführer und Vorstände) und Hinweise zur Gesprächsführung. Weitergehend ist der Ansatz, ein Anforderungsprofil aus den Arbeitsanforderungen abzuleiten (z. B. aufgrund einer Befragung von Vorgesetzten oder einer systematischen Arbeitsanalyse) und dann das Profil eines Bewerbers mit einem Profil akzeptabler Werte zu vergleichen. Abweichungen von diesem Toleranzbereich werden dann negativ gewertet.
- Faktoren+Typen: Was ist eine Persönlichkeitsstörung nach ICD-10? Eine Persönlichkeitsstörung liegt vor, wenn mindestens 3 der folgenden 6 Kriterien erfüllt sind: 1. Deutliche Unausgeglichenheit in den Einstellungen und im Verhalten in mehreren Funktionsbereichen wie Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmen und Denken sowie in den Beziehungen zu anderen. 2. Abnormes Verhaltensmuster ist andauernd und nicht auf Episoden psychischer Krankheiten beschränkt. 3. Abnormes Verhaltensmuster ist tiefgreifend + in vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig unpassend. 4. Die Störung beginnt in der Kindheit oder Jugend und manifestiert sich auf Dauer im Erwachsenenalter. 5. Die Störung führt zu deutlichem subjektivem Leiden, manchmal erst im späteren Verlauf. 6. Die Störung ist meistens mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit verbunden.
- Faktoren+Typen: Welches sind die spezifischen Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10? Beispiel einer Definition? Spezifische Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10: PAR SCH DIS INS IMP BOR HIS ZWA ÄNG ABH NAR F60.0: Paranoide Persönlichkeitsstörung PAR - Misstrauen und Argwohn gegenüber anderen; F60.1: Schizoide Persönlichkeitsstörung SCH - Distanziertheit in sozialen Beziehungen und eingeschränkter emotionaler Ausdruck; F60.2: Dissoziale Persönlichkeitsstörung DIS - Missachtung und Verletzung der Rechte anderer, keine dauerhaften Beziehungen; F60.3: Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung INS - Instabilität in Gefühlen und Verhalten; F60.3: Impulsiver Typ IMP - Impulsive Handlungen, starke Stimmungsschwankungen; F60.31: Borderline-Typ BOR - Instabiles Selbstbild, instabile Beziehungen; F60.4: Histrionische Persönlichkeitsstörung HIS - Heischen nach Aufmerksamkeit und übertriebener Emotionsausdruck; F60.5: Zwanghafte Persönlichkeitsstörung ZWA - Ständige Beschäftigung mit Ordnung, Perfektion und Kontrolle; F60.6: Ängstliche Persönlichkeitsstörung ÄNG - Besorgtheit, Überempfindlichkeit, Minderwertigkeitsgefühle; F60.7: Abhängige Persönlichkeitsstörung ABH - Unselbstständigkeit, anklammerndes Verhalten, Angst vor Alleinsein; F60.8: Andere spezifische Persönlichkeitsstörungen - Zum Beispiel narzisstische Persönlichkeitsstörung NAR: Selbstüberschätzung, mangelnde Empathie; Definition siehe vorherige Frage!
- Faktoren+Typen: Welche Probleme bestehen bei der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen? 1.Eindeutige Zuordnung. Vielmehr sind Mehrfachdiagnosen die Norm, d. h. die spezifischen Störungen zeigen deutliche Überlappungen. Sie werden in der psychiatrischen Literatur unter dem Stichwort Komorbidität (gemeinsam auftretende Erkrankungen) abgehandelt. 2. niedrige Reliabilität des gesamten Verfahrens zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10, bedingt durch unterschiedliche Interviewstile der Beurteiler. 3. Problem der Mehrfachinterviews bei denselben Patienten.
- Faktoren+Typen: Sind Persönlichkeitsstörungen lediglich Extremvarianten von Big-Five-Facetten? Es gibt zwar systematische Zusammenhänge (bis auf Offenheit) zwischen den Big Five und ihren Facetten und Persönlichkeitsstörungen (wobei die Differenzierung durch die vielen Facetten natürlich besser gelingt als durch die Big Five selbst), aber auch die Big-Five-Facetten reichen nicht aus, um die Persönlichkeitsstörungen vollständig zu charakterisieren. Empirische Untersuchungen zu dimensionalen Ratings von Persönlichkeitsstörungen bei Patienten ergaben, dass nur 30%–50% der Variabilität in den Störungen durch Big-Five-Facetten vorhergesagt werden konnten. Aber: Persönlichkeitsstruktur kann die Suche nach möglichen Persönlichkeitsstörungen eingrenzen. (niegrige G: finanzielle Probleme, gesundheitsgefährdendes Verhalten,...)
- Faktoren+Typen: Welchen Nutzen haben Persönlichkeitsprofile bei der Diagnose von Persönlichkeitsstörungen? Mit Hilfe einer profilgeleiteten Prüfung kann getestet werden, ob persönlichkeitstypische Probleme der Lebensführung vorhanden sind. Gezielte Suche/ Eingrenzung. Zwar reicht es nicht aus, Persönlichkeitsstörungen als Extremvarianten normaler Persönlichkeitsvariation zu betrachten, aber: Persönlichkeitsstruktur kann die Suche nach möglichen P-Störungen eingrenzen. McCrae: Beispiel niedrige Gewissenhaftigkeit: finanzielle Probleme, gesundheitsgefährdendes Verhalten
- Welche Fehlschlüsse sind bei hierarchischen Datenstrukturen verbreitet? 1. ökologischer Fehlschluss: fälschlicherweise von Zusammenhängen auf der übergeordneten Ebene auf Zusammenhänge auf der untergeordneten Ebene geschlossen. Ein Beispiel dafür ist die positive Korrelation zwischen der Lesefähigkeit in den US-Bundesstaaten und dem jeweiligen Anteil der Immigranten. Diese legt den Fehlschluss nahe, dass Immigranten besser lesen können als Einheimische. 2. Fehlschluss der Zusammenfügung („fallacy of composition“): aus Zusammenhängen der untergeordneten Ebene auf die der übergeordneten Ebene geschlossen.
- Methodik: Was ist das Problem bei Korrelationen? Kann man Korrelationen zwischen Persönlichkeit und Umwelt im Kreuzkorrelationsdesign direkt miteinander vergleichen? Mehrdeutigkeit! Problematik von Korrelationen zwischen Persönlichkeit (P) und Umwelt(U): verschiedene Interpretationsmöglichkeiten (Man weiß nicht ob die Korrelation durch Drittvariablen beeinflusst ist) Korrelationen über die Zeit Wenn P(1) => U(2) gilt, kann U(2) nicht P(1) beeinflusst haben. Trotzdem Problem: Fortpflanzung von Einflüssen bei stabilen Merkmalen muss kontrolliert werden! Kreuzkorrelationen können nur direkt miteinander vergleichen werden, wenn die Stabilität der beiden verglichenen Variablen gleich hoch ist. (Wenn unterschiedlich hoch?): Vielmehr müssen Pfadkoeffizienten interpretiert werden… indirekter Zusammenhang zw. U1 + P1 Ist das nicht der Fall, kommt es zu Fehlschlüssen. Das liegt daran, dass Kreuzkorrelationen aus zwei Anteilen bestehen: einem direkten Pfad und einem indirekten Pfad über die Stabilität.
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- Wieso sind Kausalaussagen über die Persönlichkeitsentwicklung modellabhängig? Wenn X und Y korrelieren, könnte das auf der Wirkung einer verborgenen, d. h. nicht betrachteten Variable Z (Mediatorvariable) beruhen, die auf X und Y wirkt. Dadurch gibt es eine große Anzahl von Interpretationsmöglichkeiten für eine Korrelation. Korrelieren zum Beispiel mütterlicher feindseliger Erziehungsstil und kindliche Aggressivität, so könnte das daran liegen, dass Mütter und Söhne bestimmte Gene teilen, die die Aggressivität beider fördern, wobei ein feindseliger Erziehungsstil lediglich ein spezieller Aspekt der Aggressivität von Müttern ist.
- Methodik: Welche Gütekriterien gibt es? Objektivität: Ergebnisse unabhängig v. Einflüssen der Untersucher, Untersuchungssituation Reliabilität= Messgenauigkeit, wahre/beobachtete Varianz Retestreliabilität: wiederholte Messungen, dasselbe Messverfahren Paralleltestreliabilität: wiederholte Messungen, parallele Messverfahren Interne Konsistenz: gleichzeitige Messungen, parallele Messverfahren Validität = Gültigkeit, d.h. es wird gemessen, was gemessen werden soll. Damit begrenzt durch Reliabilität.
- Methodik: Welche 3 Hauptmethoden zur Persönlichkeitsmessung gibt es? Kurz erläutern! Was ist transsituative Konsistenz? 1. Eigenschaftsbeurteilung auf Persönlichkeitsskalen (oft in Persönlichkeitsinventaren gruppiert) mehreren Items, die dieselbe Eigenschaft erfassen sollen. Jedes Item wird auf einer Antwortskala beurteilt. Es gibt mehrere Items, um durch Mittelung den Messfehler zu reduzieren. Persönlichkeitsinventare: aus mehreren Persönlichkeitsskalen, deren Items gemischt werden, z.B. NEO-FFI 2. Verhaltenserfassung direkte Verhaltensbeobachtung in realen Situationen durch anwesende Beobachter oder Beurteilungen von Videoaufnahmen. Privates Erleben oder intime Situationen lassen sich aber kaum beobachten. Zur Erfassung des Verhaltens gibt es im Wesentlichen 4 Verfahren: Selbstbeurteilung Beurteilung oder Kodierung des Verhaltens durch Beobachter Beurteilung durch Interaktionspartner Direkte Verhaltensmessung 3. Persönlichkeitserfassung im Alltag und Labor Transsituative Konsistenz: Hierunter wird die Korrelation von Verhaltensdispositionen zwischen verschiedenen Situationen verstanden. s. Ehrlichkeit: Hartshorne & May
- Faktoren+Typen: Wie lässt sich die Persönlichkeit klassifizieren (Persönlichkeitsfaktoren, -typen, -störungen)? Anwendungsbereiche Alle Klassifikationen beziehen sich auf stabile Eigenschaften. Klassifikation von kontinuierlichen Eigenschaftsvariablen --> Persönlichkeitsfaktoren. Klassifikation von Persönlichkeitsprofilen --> Persönlichkeitstypen. Klassifikation von pathologischen Symptomen --> Persönlichkeitsstörungen. > Klassifikationen können genutzt werden z.B. zur Personalauswahl, klinischen Diagnostik, usw.
- Faktoren+Typen: Was versteht man unter Persönlichkeitsfaktoren? Welches waren ältere Faktorensysteme? Persönlichkeitsfaktoren: durch Faktorenanalyse gewonnene Eigenschaftsdimensionen. Diese sollen untereinander möglichst wenig korrelieren und Persönlichkeitsunterschiede insgesamt oder in einem eingegrenzten Bereich der Persönlichkeit erfassen. Beispiele: 16 Skalen des 16PF (Sixteen Personality Factors Questionnaire) von Cattell: Persönlichkeit= Gesamtheit der nicht-situativen Verhaltensbedingungen// 16 Verhaltensdimensionen 3 Skalen des EPI (Eysenck Personality Inventory) von Eysenck *Extraversion, Neurotizismus, Psychotizismus
- Faktoren+Typen: Lassen sich die Big Five auf Superfaktoren reduzieren? Alpha und Beta Alpha (Neurotizismus, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit) => Stabilität im emotionalen, sozialen und motivationalen Bereich. Beta (Extraversion, Offenheit) => Plastizität beim Explorieren sozialer und intellektueller Bereiche. Big 5 Skalen korrellieren untereinander aufgrund urteilsspezifischer Tendenzen zu sozial erwünschten Antworten und aufgrund der beiden Superfaktoren Alpha und Beta, für die Selbst und Bekannten Urteile gut übereinstimmen.
- Faktoren+Typen: Welche neueren Überleguungen gibt es zu den Big Five? Big Three: Beschränkung auf 3 besonders gut interkulturell replizierbare Faktoren: Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit Big Seven: negative Valenz, positive Valenz, Konventionalität, 4 der Big 5 Big Six: Erweiterung um 6. Faktor - Ehrlichkeit/Bescheidenheit
- Faktoren+Typen: Welches sind die häufigsten Big Five Fragebögen für Erwachsene? Beispiele für Facetten (Neurotizismus, Extraversion)? NEO-FFI (NEO Five Factor Inventory) mit 5x12 Items Der NEO-FFI ist ein Teiltest des NEO-PI-R ohne Unterscheidung von Unterfaktoren. NEO-PI-R (NEO Personality Inventory Revised, bei dem die Big Five in jeweils 6 Unterfaktoren ("Facetten") mit je 8 Items unterteilt sind. Es gibt also 5x6x8=240 Items. Facetten des Neurotizimus: Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Depression, Soziale Befangenheit, Impulsivität, Verletzlichkeit Facetten der Extraversion: Herzlichkeit, Geselligkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Aktivität, Erlebnishunger, Frohsinn
- Faktoren+Typen: Was sind Persönlichkeitsstörungen? Wie können sie Klassifiziert werden? Prävalenz? Persönlichkeitsstörungen: stabile, pathologische Persönlichkeitsmuster seit Beginn des Erwachsenenalters , Betreffen breite Bereiche des Erlebens, Verhaltens + sozialer Beziehungen entweder subjektiven Beschwerden oder Leistungseinbußen der Betroffenen nicht auf ein Intelligenzdefizit zurückführbar. Klassifizierung: DSM-IV (Diagnostisch-Statistisches Manual IV) ICD-10 (International Classification of Diseases) Prävalenz Prävalenz von P.-störungen: bei 10% in repräsentativen Stichproben, 25% in allgemeinärztlichen Stichproben; in klinischen Stichproben erheblich höher (um 40%) Allgemein variiert die Prävalenz spezifischer P.Störungen zwischen 2-15% je nach Typ. Häufig: Komorbidität!!
- Faktoren+Typen: Bewertung Big Five! Big Five sind eine Reproduktion alltagspsychologischer Persönlichkeits-beschreibungen. Big Five besitzen eine gute Validität. Aber: Das Big-Five-Modell ist keine Persönlichkeitstheorie! nur Oberflächenmerkmale!