Definition nach Wittchen & Hoyer, 2006 •Klinische Psychologie ist diejenige Teildisziplinder Psychologie, die sich mit psychischenStörungen und den psychischen Aspektensomatischer Störungen/Krankheiten befasst.
Mögliche Funktionen des KrankheitsbegriffsKrankheit als… Alltagsbegriff: wissenschaftliche Präzisierung notwendig Sozialrechtlicher Begriff: Rechtliche- und Leistungsregelungen Sozialer Begriff: Inter- und Intraindividuelle Rollendefinition ...
Je nach Perspektive kann krankheit etwas anderes bedeuten. ...1) Ein biologisch veränderter Zustand des Körpers (z.B. Krebs)2) Das Erleben von Unwohlsein oder Beeinträchtigung3) Eine zugeschriebene Krankenrolle mit Ansprüchen und Privilegien(z.B. Frühberentung)4) ...
Krankheit Das traditionalle medizinische modellKrank sein ist auf eine primäre sstörung im sinne eines spezifizierbaren defekts zurückzuführen möglicherweise noch nicht bekannt Defekt liegt in der Person bildet die eigentliche kankheit Kausal ...
Dimensionale StörungskonzepteKontinuität von normal zu unnormal Störungen als extreme Abweichungen oft keine netürlichen grenzen von krank und gesund aber überführungdimensionaler konstrukte in kathgoriale Modelle Für Definition ...
Störung als Abweichung von einer NormÜblicherweise Referenzgruppe Beobachtung einer Abweichung Bewertung anhand von Normen Bewertung bezüglich der 'nderungsbedürftigkeit z.b. Berufliche Leistungsfähigkeit
Definition „Psychische Störung“ (DSM-5, S. 20) ...„Eine psychische Störung ist • definiert als Syndrom,welches durch klinisch signifikante Störungen in denKognitionen, in der Emotionsregulation und im Verhalteneiner Person charakterisiert ist.“• ...
Einordnung der kategorialen Diagnostik in den diagnostischen ...Die kategoriale Diagnose stellt in der Regeleinen Teilschritt im klinisch diagnostischenProzess dar.Schritte des diagnostischen Vorgehens (u. a.)• Beziehungsaufbau und allgemeiner Eindruck• klassifikatorische ...
Frühere klassifikatorische Diagnostik bei psychischen ...Relativ breiter Interpretationsspielraum • in derTerminologie• wenige explizite Definitionen• Enthielten viele ungeprüfter theoretischerAnnahmen (Neurose vs. Psychose, endogen vs.reaktiv)• Folge: ...
Frühere klassifikatorische Diagnostik bei psychischen ...– Unzuverlässigkeit (geringe Reliabilität)– Keine / geringe Validität– Keine Übereinstimmung zwischen Diagnosenunterschiedlicher „Schulen und Ländern, keinegemeinsam „Sprache“ für ...
Moderne Klassifikationssysteme: Ziele1. Brauchbarkeit für Therapie undAdministration unter verschiedenenklinischen Bedingungen2. Hinreichende Reliabilität3. Annehmbarkeit für Praktiker und Forscherverschiedener theoretischer Orientierungen4. ...
Merkmale des DSM-III und seiner Nachfolger - I1. Deskriptiver Ansatz (weitgehend atheoretisch):Störungsdefinition durch klinische „Merkmale“2. Darstellung klinischer Merkmale auf möglichstniedrigem Niveau von Schlussfolgerungen3. Gliederung ...
Der klassifikatorisch-diagnostische ProzessBeschwerden, Klagen, Verhaltensweisen(physiologisch, motorisch, sozial, kognitiv, affektiv) Symptome/BefundeAusgewählte spezifisch und explizit definierte Aspekte SyndromEine überzufällig häufige, ...
Wie werden psychische Störungen derzeit klassifiziert? ...1. Es gibt aktuell 2 international gebräuchliche Klassifikations-Systeme:1. Das DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)und2. Die ICD-10 (International Classification of Diseases) ...
DSM–5 Diagnosen: typischer Aufbau der Kriterienliste ... A: Symptom ... B: Symptom ... ... C: Zeitkriterium D. [Die Symptomatik] führt zu klinisch bedeutsamemLeiden und/oder zu bedeutsamen Beeinträchtigungen insozialen, beruflichen ode anderen wichtigenFunktionsbereichen. ...
DSM-5: GAS Kriterium A & B und c •Übermäßige Angst und Sorge (furchtsameErwartung) bezüglich mehrerer Ereignisseoder Tätigkeiten (wie etwa Arbeit oderSchulleistungen), die während mindestens 6Monaten an der Mehrzahl der Tage auftraten ...
GAS: ICD 10 Die Angst ist generalisiert und anhaltend. Sie istnicht auf bestimmte Umgebungsbedingungenbeschränkt, oder auch nur besonders betont insolchen Situationen, sie ist vielmehr "frei flottierend". Die ...
ICD 10 GAS vs. DSM 5 GAS• Nur DSM-5 Diagnose positiv:– Fehlende autonome Symptome (ICD 10)– Komorbide Panikstörung, Agoraphobie, SozialeAngststörung oder Zwangsstörung möglich Nur ICD 10 Diagnose positiv:– Sorgen ...
Zusammenfassung: Was ist eine psychische Störung ...Eine Reihe von miteinander korrelierten Symptomen Die über eine bestimmte Zeit auftreten Zu Beinträchtigung und Leid führen Symptome treten auf verschiedenen Ebenen auf– Kognitiv (Veränderung ...
Argumente für moderner kategorialer Diagnostikbessere Kommunikation durch klardefinierte Begrifflichkeiten sinnvolle Informationsreduktion Ökonomische Informationsvermittlung Wissensakkumulation wird möglich Handlungsanleitung für das ...
Kritik an kategorialer Diagnostik: Gefahr der Etikettierung / Labeling Informationsverlust Verwechslung von Deskription undErklärung möglich(Pseudoerklärungen/Zirkelschlüsse) Reifikation künstlicher Einheiten möglich(Konstrukte ...
Weiterer kritischer Aspekte•Klassifikatorische Diagnostik und ihre in denKlassifikationssystemen kodifizierten Regeln sindbeeinflusst von wissenschaftlichen(Grundlagenforschung und klinische Forschung) aber auchgesellschaftlichen ...
Rosenhan Studie„On being • sane in insane places“– Acht Pseudopatienten, 12 Kliniken ausgewählt– Die Patienten schilderten lediglich ein Symptom: “Ich höreStimmen…”, “unklare Botschaft” aber evtl. ...
Bruchmüller und Meyer, 2008Beispiel: • Diagnostik bipolarer Störungen N = 400 Psychotherapeuten Fragebogen mit Fallgeschichte (Rücklauf:49%)– Alle DSM-IV-/ICD-10-Kriterien, zweiZusatzinformationen zur Beeinflussung derRepräsentativitätsheuristik ...
Diagnostik: Welche Fragen stellen Kliniker spontan? ...Studie von Owen (2008) Therapeuten sollten nach lesen einer kurzenVignette, weitere relevante Fragen generieren Ergebnis: Konfirmationsbiase beiDiagnostikern– 65% bestätigende Fragen– nur 34% ...
Öffentliches Stigma und Selbststigma (Beispiel: Schizophrenie) ...Öffentliche Stigmatisierung: durch sozialeUmwelt– Konfrontation mit Vorurteilen derAllgemeinbevölkerung– Benachteiligung / Diskriminierung am Arbeitsplatz / imBekanntenkreis– Abwertendes Verhalten ...
Das Problem der kategorialnegativen Stigmatisierung ... Kategorial-Diagnosen werden oft zu schnell undohne hinreichende Datenbasis gestellt Klinische (Eindrucks-)Diagnosen sindunzuverlässig! (z.B. Zimmerman, 1994) Epidemiologie der „NarzisstischenPersönlichkeitsstörung“ ...
Allgemeine diagnostische Kriterien einer Persönlichkeitsstörung ...Ein überdauerndes A. Muster von innerem Erleben und Verhalten, dasmerklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht.Dieses Muster manifestiert sich in mind. zwei der folgenden Bereiche:1. ...
Borderline Persönlichkeitsstörung Konsequenzen der Konzeptualisierung derDiagnose einer Persönlichkeitsstörung– PS gelten als besonders schwer zubehandeln– Patienten haben besonders großeSchwierigkeiten, einen Behandlungsplatz ...
Wirksamkeitsnachweise für Psychotherapie von Borderline ... Dialektische Behaviorale Therapie (DBT; Linehan)– 6 RCT für Borderline PS, 3 RCT für Borderline PS mitkomorbider Substanzabhängigkeit Schematherapie (Young)– 1 RCT für Borderline PS (war TFP ...
Störungsspezifische BehandlungsansätzePanikstörung: Konzeptualisierung erstmalsin DSM III (1980) Stand damals: keine anerkannten, wirksamenpsychotherapeutischen Interventionenzur Behandlung der Panikstörung!!!(Stampler, 1981; Dittrich, ...
Wirksamkeit von Psychotherapie für Panikstörung ...Panikstörung mit und ohne Agoraphobie– Clum,G.A., Clum,G.A., & Surls,R. (1993). A meta-analysis of treatments forpanic disorder. J.Consult Clin.Psychol., 61(2), 317-326.– Milrod, B., Leon, A. C., ...
Zusammenfassung Pro und KonKlassifikatorischer Diagnostik ist unverzichtbarund gesetzlich vorgeschrieben Psychometrisch gute Instrumente nötig weilmenschliches Denken fehleranfällig ist Mögliche Vor- und Nachteile (z. B. ...