Pädagogische Psychologie (Fach) / Pädagogisch Psychologische Diagnostik (Lektion)

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Frühjahrssemester 2018

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  • Def. Diagnostischer Prozess Als diagnostischer Prozess wird die Abfolge von Massnahmen zur Gewinnung diagnostich relevanter Informationen und deren Integration zur Beantwortung einer Fragestellung bezeichnet.
  • Def. Diagnostisches Urteil Als diagnostisches Urteil wird die Beantwortung einer Fragestellung unter Verwendung von bereits vorliegenden diagnostischen Informationen bezeichnet.
  • Def. psychologisch-diagnostisches Gutachten Ein psychologisch-diagnostisches Gutachten ist ein Bericht über die Beantwortung von konkreten Fragestellungen, die eine Person oder eine Personengruppe betreffen.  Die Antwort kommt durch Anwendung wissenschaftlich anerkannter Methoden und Kriterien nach feststehenden Regeln der Gewinnung und Interpretation von Daten zustande.  Der zur Beantwortung der Fragestellung führende diagnostische Prozess wird transparent und nachvollziehbar dargestellt. Er umfasst eine Herleitung psychologischer Fragen, Auswahl und Anwendung von Erhebungsmethoden, die Darstellung und Interpretation der Ergebnisse sowie die Beantwortung der Fragestellung(en). 
  • Ethisch verantwortliches Vorgehen Fachkompetenz für Testanwendung sicherstellen Verantwortung für Anwendung von Tests übernehmen Sichere Verwahrung des Testmaterials gewährleisten Vertrauliche Behandlung von Testergebnisen gewährleisten Freiwilligkeit der Teilnahme beachten Informierte Einwilligung der Testperson einholen > zuvor informieren über Art & Umfang der diagnostischen Verfahren & über allfällige Weitergabe der Ergebnisse
  • Auswahlkriterien der diagnostischen Verfahren Diagnostisches Verfahren sollte technisch einwadnfrei & angemessen sein zur Beantwortung der Fragestellung geeignet sein und für die untersuchte Person angemessen sein, z.B. hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung, Behinderung, möglicher Übungseffekte & Verfälschungsmotivation
  • Gestaltung der Untersuchungssituation Durchführungsort, zu Hause oder unter Anleitung in Untersuchungsräumen Gruppen - vs. Einzeltestung Papier-&-Bleistift vs. Computertestung Kurze oder lange Testsituationen > Durch lange Testsession zu mehr Testergebnisse an einem Tag erhalten > Erschöpfung scheint keinen Einfluss auf Testergbenisse zu haben > dennoch eine ethische Frage > Zumutbarkeit?
  • Durchführung diagnostischer Verfahren Aufklärung zu Beginn über Zweck der Untersuchung, Untersuchungsleiter, Art & Dauer des eingesetzten Verfahrens, Pausen, Hinweis auf Freiwilligkeit der Teilnahme, Aufklärung über Konsequenzen bei Nichtteilnahme, eventuell Notwendigkeit der diagnostischen Untersuchung begründen.  Gute Arbeitsbedignungen schaffen: Genügend Platz, gute Lichtverhältnisse, Störungen vermeiden, angenehme Temperatur, ausreichend frische Luft, unbewertete Aufwärmübungen zur Reduktion der Testangst, falls zutreffend auf Vertraulichkeit der persönlichen Angaben hinweisen. Standardisierung der Untersuchungsbedingung durch Einhalten der Manualvorgaben & konstant halten der Untersuchungsbedingungen für alle Personen.
  • Auswertung diagnostischer Verfahren Manuelle Auswertung stellt Fehlerquelle dar > Verwendung der falschen Schablone u/o falscher Normtabellen Selbst bei Computerauswertungen oder Scannern ist Fehlerfreiheit nicht garantiert
  • Mitteilung von Testergebnissen - Vier Kernelemente Benennen des Merkmals (Testintelligenz, Dominanz, Schulleistung Mathematik usw.)  Merkmalsausprägung (Testwert) in einheitlicher Weise sprachlich einordnen > "hoch vs. duchschnittlich vs. niedrig" Erwähnen der Referenzgruppe Miteilen des Konfindenzintervalls z.B. "kann unter Berücksichtigung der Messgenauigkeit auch sehr hoch sein" > dennoch Begriffe wie Konfidenz- oder Vertrauensintervall vermeiden, da sie für Laien keine klare Bedeutung haben
  • Messung von Veränderung Änderungssensitive Verfahren verwenden > hohe interne Konsistenz, aber nicht unbedingt hohe Re-Testreliabilität Übungseffekte bedenken > echte Parallelversion verwenden & bei Durchführung gut darauf achten, dass Instruktionen verstanden wurden Eventuell Veränderungen der Probanden über die Zeit (z.B. Entwicklung einer psychischen Störung, Erfassung Verhaltensweisen nach therapeutischen Massnahmen) bedenken & bei Interpretation der Testergebnisse berücksichtigen
  • Definition Organisationsdiagnostik Die psychologische Organisationsdiagnostik dient dazu, die psychologischen Aspekte des Erlebens und Verhaltens von Mitgliedern in Organisation zu diagnostsizieren, um Regelhaftigkeiten im Erleben, im Verhalten und in den Interaktionen zu beschreiben, zu erklären und zu prognostizieren. Sie stellt noch immer eine eher theoretische Fiktion als ein konkretes Diagnostikinstrumentarium dar.  Suche nach Instrumenten zur Erfassung von Organisations- , Betriebs- & Arbeitsklima sowie Arbeitszufriedenheit sucht man vergeblich bei Testverlagen.  Geeignete Instrumente für Forschungsfragen, aber keine für Praxis.
  • Definition Berufseignungsdiagnostik Berufseignungsdiagnostik bezeichnet die Methodologie der Entwicklung, Prüfung und Anwendung psychologischer Verfahren zum Zweck eignungsbezogener Erfolgsprognosen und Entscheidungshilfen im beruflichen Kontext.  Eignungsdiagnostik bezieht sich explizit auf Individuum > Frage, welche Merkmale & Verhaltensweisen erfasst werden sollen, setzt eine Analyse des Arbeitsplatzes oder des Berufsfelds voraus.  Eignungsbeurteilung findet meist vor Eintritt in eine Ausbildung oder einen Beruf statt, in bestimmten Fällen auch während der Ausübung eines Berufs.
  • Ziele der Berufseignungsdiagnostik Berufsfeldentscheidung Bewerberauswahl Wiedereingliederungsentscheidung Karriereentscheidung
  • Aufgaben der Berufseignungsdiagnostik Ihre Aufgabe ist die Passung zwischen der beruflichen Tätigkeit einerseits & der Person des Berufstätigen andererseits zu überprüfen oder festzustellen. Kriterien für Stellensuchende & Unternehemen: Leistung Sinnerleben > Motivation Gesellschaftlicher Status Zufriedenheit Psychische & phsyische Gesundheit
  • Verfahren der Berufseignungsdiagnostik Simulationsorientierte Verfahren (Anforderungen an Aufgaben & Ergebnissen) > Assessment Center, Computersimulation, Arbeitsproben Biografieorientierte Verfahren > Interview, Kenntnisprüfungen, Analyse der Bewerbungsunterlagen, biografische Fragebögen Eigenschaftsorientierte Verfahren > Intelligenztests, andere Leistungstests, Persönlichkeitsfragebögen
  • Häufigkeit & Prognosegüte (PG) ausgewählter Verfahren zur Vorhersage von Ausbildung- (AE) & Berufserfolg (BE) Kognitive Leistungstests: AE Häufigkeit 27% & PG = .56  BE Häufigkeit 2% & PG = .51 Arbeitsproben: AE Häufigkeit 17% & PG ? BE Häufigkeit 11% & PG .54 Leistungsstests: AE Häufigkeit 35% & PG? BE Häufigkeit 3% & PG .48 Strukturierte Interviews: AE Häufigkeit 67% & PG .35 BE Häufigkeit 70% & PG .51 Unstrukturierte Interviwes: AE Häufigkeit 15% & PG .35 BE Häufigkeit 19% & PG .38 Persönlichkeitsfragebögen: AE Häufigkeit 6% & PG .30 BE Häufigkeit 6% & PG .31 Assessment Center: AE Häufigkeit 26% & PG ? BE Häufigkeit 11% & PG .37 Referenzen: BE Häufigkeit 29% & PG .26
  • Fazit zu Verfahren der Berufseignungsdiagnostik zur Vorhersage von Ausbildungs- & Berufserfolg Herausragende Bedeutung kognitiver Leistungstests empirisch gut abgesichert. Strukturierter Interviews stellen valide Verfahren dar, insbesondere zur Vorhersage von Berufserfolg. Richtig ausgewählte Persönlichkeits- & Interessentests führen zu Zuwachs an Validität > sinnvolle Ergänzung zu kognitiven Leistungstests. Achtung geboten vor Selbsteinschätzungsverfahren > in Auswahlverfahren oft verfälscht! > ob ihre Validität darunter leidet, ist umstritten. Bei Persönlichkeitstests ist primär Gewissenhaftigkeit von prognostischer Relevanz bezgl. Arbeitsleistung Berufsinteresse haben eventuell gute prädiktive Validität, z.B. mit EXPPLORIX zu erfassen.
  • Bereiche der Diagnostik in der Pädagogischen Psychologie Diagnostik zur Schullaufbahnberatung Schuleingangsdiagnostik Zur Feststellung von Sonderschulbedürftigkeit Beim Übertritt in den tertiären Bildungsbereich Diagnostik bei Schulschwierigkeiten Erfassen & Klassifizieren von Lernschwierigkeiten Erfassen & Klassifizieren von Teilleistungsstörungen Hochbegabtendiagnostik
  • Zweck der Diagnostik zur Schullaufbahnberatung Optimierung der Passung zwischen Lernvoraussetzungen des Schülers & schulischen Anforderungen. Vermeidung frustrierender Erfahrungen durch schulische Überforderung.
  • Mögliche Konsequenzen von Schuleingangsdiagnostik Bei diagnostischen Strategie von Schulreifetest die verschiedenen Konsequenzen bedenken: z.B. genereller Cut Off-Wert für Zurückstellung bei Einschulung bewahrt gewisse Kinder vorm Sitzenbeleiben > wahre Negative bzgl. Schulreife. Gleichzeitg Gefahr von Zurückstellen von "falsche Negative" > Vorenthalten von Bildung! Schulreife ist mehrdimensionales Konstrukt > mehrere verschiedene Tests einsetzen. Förderliche Massnahmen für Zurückgestellte sind sinnvoll.
  • Drei Merkmalsbereiche der Schuleingangsdiagnostik Sind besonders wichtig für späteren Schulerfolg: Phonologische Bewusstheit > Einsicht in Lautstruktur der Sprache, z.B. Silben segmentieren > wichtig für Schriftspracherwerb. Mengen- und zahlenbezogenes Vorwissen > wichtig für Mathematik. Bereichsübergreifende Fähigkeiten > Selbstdisziplin, Fähigkeit, soziale Informationen angemessen zu verarbeiten, exekutive Funktionen.
  • Diagnostik zu Feststellung von Sonderschulbedürftigkeit > Definition Sonderpädagogischer Förderbedarf besteht, wenn Kinder & Jugendliche "in ihren Bildungs-, Entwicklungs- & Lernmöglichkeiten so beeinträchtigt sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen Schule ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend gefördert werden können". Zur Beurteilung eines Förderbedarfs sollten Schulleistungstests eingesetzt werden, nicht nur anhand von Lehrerbeurteilung & Benotung operationalisieren. Wenn Intelligenz als Kriterium für Förderbedarf festgelegt wird, sollte auf bereite Intelligenztests mit aktuellen & möglichst repräsentativen Normen zurückgegriffen werden.
  • Diagnostik bei Übertritt in tertiären Bildungsbereich Zuerst klären, was vorhergesagt werden soll: Studienleistung > Noten Studiendauer Studienabbruch Studienzufriedenheit Studienserfolg > Schulnote Gesamtwert ist bester Prädiktor mit p=.52 (EU)/.45 (USA) gefolgt von fachspezifischer Studierfähigkeit mit .48 (Deutschsprach. Raum)
  • Diagnostik bei Lernschwierigkeiten Lernschwierigkeiten sind häufigster Anlass für Diagnose & Intervention im Aufgabenbereich der PP: Personenmerkmale als mögliche Ursachen: Intelligenz, Lernstrategien, Angst, Motivation usw. Situationsmerkmale als mögliche Ursachen: Klassenklima, Unterrichtsqualität, Art der Leistungsbeurteilung usw. Lernschwierigkeiten werden teilweise von Ärzten & Psychologen pathologisiert nach ICD-10: F81.3: Kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten F81.9: Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten, nicht näher spezifizeirt
  • Diagnostik von Teilleistungsstörungen Def. Teilleistungsstörungen sind Leistungsdefizite, die anders als eine Lernstörung oder Lernbehinderung auf einen bestimmten Bereich schulischer Fertigkeiten beschränkt sind.  Im ICD-10 als "umschriebene Entwicklungsstörungen" eingeordnet > Differenzierung zwischen: F81.0: Lese- & Rechtschreibstörung > Legasthenie F81.1: Isolierte Rechtschreibstörung > Ohne Lesestörung F81.2: Rechenstörung > Dyskalkulie
  • Hochbegabtendiagnostik Hochbeabung i.R. ab IQ-Wert von 130 bzw. Prozentrang von 98. Bestimmung mit Intelligenztests, die verschiedene Intelligenzfacetten breit abdecken & aktuelle, stichprobengeeignete Normwerte ausweisen > Flynn-Effekt!Intelligenztest verwenden, der im oberen Bereich differenziert > Werte sollten über 130 hinaus gehen. Emp. Evidenz zeigt, dass Lehrerurteile wenig brauchbar sind, um Hochbegabte zu entdecken. Bsp. Tests: Münchner Hochbegabungstestbatterie a) für Primarstufe & b) für Sekundarstufe, Berliner Intelligenzstrukturtest für Jugedliche: Begabungs- und Hochbegabungsdiagnostik
  • Merkmale von Intelligenztests Messintention: Allgemeine Intelligenz vs. bestimmte Intelligenzkomponenten Globalmass vs. Intelligenzstruktur Sprachfrei/Kulturfair vs. bildungsabhängig messen Durchühurngsbedigungen: Einzel- vs. Gruppentestung Speed- vs. Powertest > z.B. bei Seh-, Sprach- u/o motorischen Schwierigkeiten  Paper-Pencil- vs. Computertest > führen zu gleichen Ergebnissen laut Klinck (2000) Durchführungsdauer Zielgruppe: Bestimmter Altersbereich > Verfahren nach Binet Bestimmter Intelligenzbreich > z.B. Schlussfolgerndes Denken = verbale/figurale/nummerische Intelligenz  Gesamtbevölkerung vs. spezielle Personengruppen
  • Allgemein zu Intelligenztests Erfolgreichstes Verfahren der psychologischen Diagnostik. Liefern valide Vorhersagen & stabile Kennwerte in Bereichen wie, Schul-, Ausbildungs- & Berufserfolg. Korrelationen über .50 Gehört zur Kategorie "Leistungstests"
  • Leistungstests: Zweck von allgemeinen Schultests Sie dienen dazu, Fähigkeiten & Fertigkeiten zu erfassen, die eine Voraussetzung für das Erbringen schulischer Leistung darstellen > Schuleingangstests. Oder sie messen den Leistungsstand von Schülern in einem bestimmten Bereich > Schulleistungstests. Schul- & Entwicklungstests unterscheiden sich hinsichtlich der Spezifität ihrer Anforderungen.
  • Töpfer et al. (2005) > Screenings des Entwicklungsstands bei Einschulungsuntersuchungen (S-ENS) Nur wenig aktuelle Schuleingangstests verfügbar. S-ENS ist neueres Verfahren & wird in Praxis häufig eingesetzt. Eichstichprobe von N=27'000. Liefert Hinweise auf Entwicklungsdefizite in folgenden Entwicklungsbereichen: Körperkoordination Visumotorik Visuelle Wahrnehmung & Infrmationsverarbeitung Sprachkompetenz & auditive Informationsverarbeitung  Artikulation
  • Zweck von Schuleingangs- & Schulreifetests Prüfen, ob ein schulpflichtiges Kind den Anforderungen der Schule gewachsen ist > dadurch verhindern, dass noch nicht schulreife Kinder überfordert & psychisch geschädigt werden. Herausforderung ist, ein Verhalten vorherzusagen, dass in dieser Form noch nicht vorliegt, sondern erst später erworben wird. Erfassung von Grundfertigkeiten, die Kinder benötigen, um in der Schule Lesen, Schreiben & Rechnen zu erlernen: Fähigkeit zur Formerfassung als Voraussetzung zum Erlernen grafischer Symbole Auffassung von Mengen bis fünf als Voraussetzung für Mathematikunterricht Zeichenaufgaben zur Diagnose von grundlegenden schreibmotorischen Fertigkeiten Nachzeichen von Formen & Menschen Aufgabetypen: Nachmalen von Formen Mann-Zeichnung Abstrakte Figuren wiederholt zeichen Malen/Legen vorgegebener od. kurz exponierter Mengen Identische Figuren aus ähnlichen heraussuchen & markieren Markieren von Bildern nach Sprachverständnis für Einzelsituationen
  • Zweck von Schulleistungstests Standardisierte Erfassung schulischer Leistungen & Beurteilung der Ergebnisse anhand von überregionalen Bezugsnormen. Summarische Leistungsbeurteilung zur Objektivierung der Notengebung. Hinweise auf spezischife Lernprobleme & Teilleistungsschwächen > Lese-, Rechtschreib- & Rechentests. Eichstichporben bestehen oft aus DE-Schülern > Problematisch für CH- & A-Schüler! Messen des Leistungsstands einer ganzen Klasse vs. einzelner Schüler.
  • Testverfahren zur Messung von Persönlichkeit (Eigenschaften) Häufig wird Persönlichkeit über BIG5 definiert: Extraversion, Intraversion, Neurotizismus, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit & Offenheit für Erfahrungen. Testverfahren: Persönlichkeitsfragbogen > NEO-Persönlichkeitsinventar-R von Costa & McCrae > Vorteile: für viele Persönlichkeitmerkmale verfügbar, auch für andere Menschen nicht Beobachtbares kann erfasst werden, Mittels Normen Vergleiche mit anderen Menschen möglich, Ökonomisch > Nachteile: Selbsteinsicht nötig, Anfällig für Selbsttäuschung, Verfälschbar. Diagnostische Interview > Vorteile: Auf alle Persönlichkeitsmerkmale anwendbar, auch für andere Menschen nicht Beobachtbares kann erfasst werden, evt. Erkennen mangelnder Selbsteinsicht möglich > Nachteile: Selbsteinsicht nötig, Anfällig für Selbsttäuschung, Verfälschbar, Vergleich mit anderen Menschen nur bedingt möglich. Verhaltesbeobachtung & -Beurteilung > Vorteile: Auf alle Persönlichkeitsmerkmale anwendbar, unabhängig von Selbsteinsicht > Nachteil: Nur für wenige Merkmale standardisierte Verfahren verfügbar, Verfälschbar, Beschränkung auf beobachtbares Verhalten, Vergleich mit anderen Menschen nur bedingt möglich, Konstruktionsaufwand hoch. Objektive Persönlichkeitstests > Vorteile: unabhängig von Selbsteinsicht, Mittels Normen vergleich mit anderen Menschen möglich > Nachteile: nur wenige Tests verfügbar, Validität meist noch nicht hinreichend geklärt. Projektive Verfahren > Vorteile: unabhängig von Selbsteinsicht, Mittels Normen vergleich mit anderen Menschen möglich > Nachteile: nur für wenige Merkmale Verfahren verfügbar, Validitätsprobleme!
  • Korrelationen zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und analogen Kriterien (Eigenschaften/Verhalten) im Beruf Empirische Befunde: Angepasstheit = Neurotizismus (r=.73) Ehrgeiz & Geselligkeit als Teilaspekte von Extraversion (r=.56/.63) Beliebtheit hängt mit Verträglichkeit zusammen r=.50 Besonnenheit mit Gewissenhaftigkeit r=.51 Intellekt mit Offenheit für Erfahrungen r=.57 Berufliche Leistung wurde in diesen Studien sehr nahe an diesen Merkmalen erfasst.  Kriterium für Angepasstheit waren Verhaltenweisen wie "ist stets ausgegelichen", "kommt gut mit Leuten, Krisen & Stress klar", "Hat Durchhaltevermögen" & "zeigt Geduld". Hohe Zusammenhänge zwischen Pädiktor(Test) und Kriterium finden sich insbesondere wenn Persönlichkeit im Fragebogen & Verhalten im Beruf stark symmetrisch erfasst werden. 
  • Instrument zur Erfassung von Interessen - RIASEC-Typen der Berufswahltheorie von Holland R Realistic > Realistisch, Handwerklich-technisch > Gesunder Menschenverstand als Wert/Ziel > Zimmermann, Landwirt I Investigativ > Intellektuell, untersuchend-forschend > Wissen/Lernen > Physiker, Forscher A Artistic > Kreativ, künstlerisch, sprachlich, gestalterisch > Künstlerische Ausdruck, Kultur > Musiker, Schauspieler S Social > Sozial, Erziehend-pflegend > Helfen, Beziehungen > Lehrer, Psychotherapeut E Enterprising > Unternehmerisch, führend-organisierend-verkaufend > Finanzieller Erfolg, Verantwortung > Verkäufer, Politiker C Conventional > Konventionell, ordnend-verwaltend > Anpassung, gesellschaftliche NOrmen > Kaufmännischer Angestellter, Kassierer
  • Definition & Zweck der Verhaltensbeobachtung & -Beurteilung Von Verhaltensbeboachtung spricht man, wenn das Verhalten nicht wertend beschrieben wird, von Verhaltensbeurteilung, wenn die Ausprägung von Eigenschaften/Verhaltensweisen der beobachteten Person beurteilt wird. Sie dient der Beschriebung des Verhaltens einer oder mehrerer Personen. Sie wird in diagnostischen Praxis häufig eingesetzt > Systematische Verhaltensbeobachtung = wichtiges Element der wissenschaftlich fundierten Erziehungsberatung > Evaluation der Wirksamkeit der besprochenen Erziehungsstrategien mit den Eltern. Verhaltensbeobachtung liefert im Idealfall Fakten, die frei von Bewertung sind.
  • Zweck von Entwicklungstests Dienen der Feststellung, ob sich ein Kind allgemein oder in einem speziellen Bereich altersgemäss entwickelt. Solche Tests sollten daher Items aufweisen, die v.a. mit dem Lebensalter hoch korreliert sind, d.h. zwischen benachbarten Alterstufen differenzieren > z.B. Binet-Tests. Durch Vergleich mit Ergebnissen von Gleichalterigen lassen sich Hinweise auf evt. behandlungsbdeürftige Entwicklungsretardierungen finden.  Bei Erfassung eines mehr od. weniger eng umschriebenen Entwicklungsbereichs kommen spezielle Entwicklungstests zum Einsatz. Darunter nehmen Tests  zum kognitiven Entwicklungsstand quantitativ eine dominante Rolle ein > insbesondere Intelligenztests aber auch Tests zu emotionalen Kompetenzen (EMK 3-6).