Gesundheitstrainer (Fach) / Koordinationstraining im Gesundheitssport (Lektion)
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Bedeutung Schulung Training
Diese Lektion wurde von Patty28 erstellt.
- Erklären Sie die Bedeutung der motorischen Fähigkeit für den Gesundheitssport. Die Koordination ist Bestandteil jeglicher Art von Bewegung. Je höher die koordinativen Fähigkeiten ausgeprägt sind, umso präziser, direkter und ökonomischer können Bewegungsabläufe ausgeführt werden. Defizite anderer motorischer Fähigkeiten können durch eine ausgeprägte Bewegungskoordination teilweise kompensiert werden.
- Definieren Sie die Begriffe intra- und intermuskuläre Koordination. Intramuskuläre Koordination bezeichnet das Zusammenspiel zwischen Nerv und Muskelfasern innerhalb eines Muskels bei einem Bewegungsablauf. Intermuskuläre Koordination bezeichnet das Zusammenwirken verschiedener, an der Bewegung beteiligter Muskeln
- Durch welche trainingspraktischen Maßnahmen können die intra- und intermuskuläre Koordination verbessert werden? Intermuskuläre Koordination:Mehrgelenkige Übungen (Komplexübungen), z.B. Beinpresse statt Beinstrecken und BeinbeugenÜbungen mit freien Gewichten Bewegungsformen in aufrechter Position, die eine Kontrolle des Körperschwerpunktes erfordern (z.B. Walking/Jogging statt Fahrradergometer)Intramuskuläre Koordination:Maximalkrafttraingsbelastungen
- Nennen und erklären Sie die 7 speziellen koordinativen Fähigkeiten Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit (Fähigkeit, Bewegungen an sich ändernde Umweltbedingungen anzupassen) Differenzierungs- und Steuerungsfähigkeit (Fähigkeit, auf Grundlage körpereigener Rückmeldemechanismen Bewegungen mit fein differenzierten Krafteinsätzen und Muskelkoordination gezielt zu steuern) Reaktionsfähigkeit (Fähigkeit auf äußere Reize/Signale mit einer zielgerichteten Bewegungshandlung zu reagieren) Orientierungsfähigkeit (Fähigkeit, zur Bestimmung von Veränderungen der Lage und der Bewegung des eigenen Körpers im Raum) Gleichgewichtsfähigkeit (Fähigkeit zum Halten und Wiederherstellen des Körpergleichgewichts bei welchselnden Umweltbedingungen auf kleinen Unterstützungsflächen) Rhythmisierungsfähigkeit (Fähigkeit zum Erfassen, Wahrnehmen, Speichern und Darstellen einer im zeitlich-dynamischen Verlauf vorgegebenen Bewegung) Kombinations- und Koppelungsfähigkeit (Fähigkeit zur Kombination und Organisation von Teilkörperbewegungen untereinander in ihrem zeitlichen, räumlichen und dynamischen Ablauf)
- Geben Sie für jede der 7 speziellen koordinativen Fähigkeiten ein Beispiel zur trainingspraktischen Umsetzung. Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit (Kniebeuge barfuss) Differenzierungs- und Steuerungsfähigkeit (Integration mehrgelenkiger Krafttrainingsübungen mit freien Gewichten) Reaktionsfähigkeit (Bewegungsstart auf Einsetzen der Musik im Indoor Cycling) Orientierungsfähigkeit (Funktionsgymnastik in verschiedenen Körperpositionen) Gleichgewichtsfähigkeit (Gleichgewichtsübungen auf dem Therapiekreisel) Rhythmisierungsfähigkeit (Bewegungen auf Musik) Kombinations- und Koppelungsfähigkeit (Kombination von Oberkörperstabilisierung und Hüft- sowie Knieextension bei der freien Kniebeuge)
- Welche methodischen Prinzipien bzw. Grundsätze bei der Durchführung eines Koordinationstrainings kennen Sie? Vom Bekannten zum Unbekannten! Vom Leichten zum Schweren! Vom Langsamen zum Schnellen! Vom Einfachen zum Komplexen!
- Welche methodischen Prinzipien (zur Steigerung) und welche Grundsätze bei der Durchführung eines Koordinationstrainings kennst du? Eine Steigerung der Koordination kann durch verschiedene methodische Maßnahmen erreicht werden: veränderliche Umweltbedingungen (variable Widerstände, variabler Untergrund, Veränderung der Geräte)veränderte Ausgangsstellungen (z. B. Veränderung der Körperlage, andere Extremitätenstellung, Bewegungsweite)Variation bzgl. der Informationsaufnahme und der Informationseinschränkung/-ausschaltung (wie z. B. mit geschlossenen Augen Bewegungen ausführen)Zusatzaufgaben (erweiterte Extremitätenbewegungen wie gleichzeitig Bein- und Armkoordinationen)veränderter Krafteinsatz (durch Wechsel zwischen umfangs- und intensitätsorientierten Krafttrainingszyklen)Grundsätze: Vom Bekannten zum UnbekanntenVom Leichten zum SchwerenVom Langsamen zum SchnellenVom Einfachen zum KomplexenBei Trainingsbeginnern sollte ein Koordinationstraining möglichst im ausgeruhten Zustand erfolgen.Ein spezielles Koordinationstraining als eigenständiger Bestandteil sollte zu Beginn einer Trainingseinheit absolviert werden.Bei Integration des Koordinationstraining sollten die anspruchsvollen Bewegungen zu Beginn des Trainings absolviert werden.
- Nenne die Vorteile (5) eines propriozeptiven Trainings für den Gesundheitssport! Verfeinerung in der Erfassung und Verarbeitung von Reizen. Verbesserung des Positionssinnes und des Geschwindigkeitsempfindens. Verbesserung der dynamischen Stabilität. Verbesserung der reaktiven, neuromuskulären Kontrolle. Verbesserung der Stabilisierung der Gelenkstellungen.
- Welche Trainingshilfen sind zur Unterstützung des propriozeptiven Trainings im Sinne eines Gleichgewichtstrainings besonders geeignet? Matte, Weichboden, Minitrampolin, Wackelbrett, Therapiekreisel Diese Balancegeräte provozieren eine Instabilität, wodurch die entsprechenden Rezeptoren noch besser stimuliert werden können. Dadurch werden die Stabilisationssynergien der einzelnen Muskeln optimiert.
- Im Alltag wird die motorische Fähigkeit Koordination über mannigfaltige Bewegungsaufgaben gefordert. Diesbezüglich werden übergeordnet zwei Formen der Bewegungsaufgaben differenziert. Welche sind das und wie werden diese definiert? Konsistente Bewegungsaufgaben: Z. B. ein Dauerlauf. Der koordinative sowie psychomotorische und kognitive Anspruch ist relativ gering. Die Leistungserbringung erfolgt weitgehend automatisiert. Inkonsistente Bewegungsaufgaben: Z.B. Boxen. Hier sind der koordinative sowie psychomotorische und kognitive Anspruch an die Bewegungsaufgabe sehr hoch. Permanent müssen wechselnde Einflussgrößen auf die Bewegungsaufgabe partizipiert werden. Ein Großteil der alltäglichen Bewegungsaufgaben ist inkonsistent. Dieser Umstand unterstreicht nachdrücklich die Bedeutung der motorischen Fähigkeit Koordination zur Bewältigung von Alltagsanforderungen.