Entwicklungspsychologie (mogu) (Fach) / Kapitel 16 (Lektion)
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Moral
Diese Lektion wurde von Mogu erstellt.
- 16.1.1 Moralisches Denken nach Piaget unterscheidung zwischen Stadium der heteronomen (Gehorsam gegenüber Autoritäten, bis 7/8J.) und autonomen Moral (Regeln können unter peers ausgehandelt und verändert werden, 11/12J.). Damit ist die Entwicklung moralischen Denkens erreicht.
- 16.1.2 Kohlberg Entwicklung ist ein lebenslanges Geschehen.3 Stufenmodell: (Bsp. Heinz-Dilemma) präkonventionelles Stadium: 1 Orientierung an Strafe und Gehorsam, 2 Orientierung am Kosten-Nutzen-Prinzip und Bedürfnisbefriedigung konventionelles Stadium: 3 Orientierung an interpersonellen Beziehungen und Gegenseitigkeit, 4 Orientierung am Erhalt der sozialen Ordnung postkonventionelles Stadium: 5 Orientierung an den Rechten aller als Prinzip, 6 Orientierung an universellen ethischen Prinzipien (bestehende gesellschaftl. Konventionen werden untergeordnet Mit zunehmender Höhe der Stufen ist die Perspektive immer weniger egozentrisch, Einnahme anderer Perspektiven. Keine der Stufen wird übersprungen, auch kein Rückschritt.
- 16.1.3 Kritik an Kohlberg Kohlberg sagt, keine der Stufen wird übersprungen, auch kein Rückschritt.Besitzt eine kulturübergreifende, universelle Gültigkeit. Moralititätskonzept von westlichen Normen geprägt.Sein Konzept sehr männlich orientiert.
- 16.1.3A Fürsorgemoral Kritik an Kohlbergs Konzept: sehr männlich Gegenpol: Fürsorgemoral geht von 3 Stadien aus: (Carol Gilligan) Orientierung an der Selbsterhaltung Übernahme sozialer Werte und gemeinsamer Normen Rücksichtnahme, Moral der Gewaltlosigkeit
- 16.1.3B Turiel unterscheidet zwischen moralischen, sozial-konventionellen und persönlichen Urteilen. Kinder kennen bereits früh die Geltung von Normen und Regeln, haben sich also bereits moralisches Wissen angeeignet, welches autoritäts- und strafunabhängig ist (im Gegensatz zu den Annahmen Piagets und Kohlbergs)
- 16.2 Empathie (Definition) Empathie ist die Fähigkeit, eine eigene emotionale Reaktion herzustellen, die der Gefühlslage einer anderen Person ähnelt.
- 16.2.1 Affektive Ansätze vor der kognitiven Wende psychoanalytische Theorie Freud:Kind orientiert sich ganz an seinen eigenen Bedürfnissen. Durch die Eltern wird Beherrschung der Bedürfnisse vorangetrieben, beim Kind werden negative Emotionen (Ärger, Angst, Schuld, Scham) ausgelöst Lerntheorie:wegen Bestrafung werden unsoziale Verhaltensweisen unterlassen, um negative emotionale Zustände zu vermeiden.
- 16.2.2 Affektive Ansätze nach der kognitiven Wende Empathietheorie: geht von Zusammenspiel zwischen der Entwicklung empathischer Affekte und zur Perspektivenübernahme aus.Betont nicht nur die Rolle negativer Emotionen (Schuld, Scham), sondern auch positiver Emotionen (Stolz, Zufriedenheit) für das moralische Handeln. Empathietheorie kann als Ergänzung zur kognitiven Theorie gesehen werden.
- 16.3 Moralisches Handeln (Definition) ist ein Verhalten, das an Normen und Gesetze angepasst ist, die von der Gesellschaft als moralisch klassifiziert werden.
- 16.3.2 positive Perspektive: Äussern prosoziales Verhalten Bereits mit 24 Monaten können Kinder prosoziales Verhalten zeigen, welches über die Kindheit zunimmt. Wird durch einen induktiven Erziehungsstil gefördert (Kinder werden auf die Folgen ihres Fehlverhaltens für andere aufmerksam gemacht)
- 16.4 Motivation moralischen Handelns Die Motivation, moralisch zu handeln, hängt unmittelbar von moralischen Kognitionen (moralischen Urteil) ab. (Kohlberg, Piaget, Turiel) Es muss dem Individuum etwas bedeuten, moralisch zu handeln. Kinder erwerben früh die Überzeugung, dass moralische Regeln richtig sind. In einem 2. Schritt (6-8J.) verinnerlichen sie diese Regeln, um dann die Motivation zu entwickeln, nach diesen Regeln zu handeln (Nunner-Winkler)