Sozialpsychologie (Fach) / 3, Prosoziales Verhalten und Empathie (Lektion)

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Diese Lektion wurde von SarahMeissner erstellt.

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  • Erkläre/definiere prosoziales Verhalten =Sammelbegriff für alle Formen der zwischenmenschlichen Unterstützung, die gewinnbringend bzw. vorteilhaft fpr andere sind. =es wird keine Gegenreaktion erwartet ! Motiv Altruismus = prosoziales Verhalten motiviert durch den Wunsch, der andere Person zu helfen ! Motiv Egoismus = zumindest teilweise motiviert durch den Wunsch, eigenen Nutzen zu erhöhen (matery); Nutzen kann auch positive Emotion als Ergebnis der Helfens ? Gibt es überhaupt reinen Altruismus?
  • Definition Hilfeverhalten = Verhaltensweise die absichtlich ausgeführt wird, um einer hilfbedürftigen Person zu helfen = nicht beruflich motiviert und eigenes Wohlergehen ist nicht in Gefahr
  • Definition Zivilcourage = Hilfeverhalten, das auch dann gezeigt wird, wenn Einschreiten mit erheblichen, physischen und psychischen Schäden und sozialen Folgen verbunden sein kann
  • Erklärung des Bystander-Effekts -Begründerin: US-Amerikanerin Kitty Genovese, 1964 (Mordfall, 38 Zuschauer, keiner half) -Augenzeugen greifen bei Unfall/Notsituation ot nicht ein, leisten keine Hilfe wenn weitere Zuschauer anwesend sind -je mehr Zuschauer anwesend sind, deso unwahrscheinlicher, dass jemand hilft
  • Erkläre das 5 Stufen Modell zur Hilfeleistung -nach Lastané und Darley, 1968 1. Situation wahrnehmen = Notfall muss zu erst registriert werden, dies kann durch zeitliche und räumliche Trennung verhindert werden 2. Situation interpretieren = Notsituation muss Wahrgenommen werden (je mehr Leute daran vorbeigehen, desto wahrschenlicher "pluralistische Ignoranz" =>wenn andere keinen Notfall wahrnehmen, ist er auch nicht vorhanden) 3. Verantwortung übernehmen = Entscheidung, persönliche Veratwortung zu übernehmen, man redet sich ein, dass andere besser qualifiziert wären 4. Entscheiden, welche Hilfe nötig ist = "Ich möchte helfen, aber weiß nicht wie" 5. Hilfe durchführen = Abwägen potentieller Kosten, Angst, sich strafbar zu machen, Bewertungsangst, audience-inhibition
  • Zusammenhang zwischen Normen und Hilfehandeln -Normen, die Hilfe fördern:   Personen in Führungspositionen helfen eher   sobald einer hilft, helfen andere auch   Lernen am Modell: Vorbild durch Eltern, Religion -Normen, die Hilfe hemmen: Norm der Privatheit = Fremde mischen sich selten in "Famlilienangelegenheiten" ein
  • Evolutionäre Erklärung für Hilfeverhalten Interpretation der Evolutionstheorie: ! Tendenz zu helfen kann nicht durch evolutionäre Selektion entstehen ->"Inclusive fitness" sichern, indem man Verwandte, die ebenfalls Teile der eigenen DNA besitzen schützt ->Hilfe für Gruppenmitgliedernützt dem Überleben und Fortpflanzen der eigenen Gruppe !ABER: es wird auch gegenüber nicht verwandten Individuen Hilfeverhalten gezeigt
  • Mastery-Motiv und Hilfeverhalten -"Mastery" = individueller Nutzen und individuelle Kosten des Helfens -Theorie des soziales Austausches: Menschen helfen nur dann, wenn erwarteter Nutzen höher ist, als sie erwarteten Kosten; z.B. schlechte Stimmung durch Hilfeverhalten aufbessern -Batson, 1998: Helfen kann abhängig von Kosten und Nutzen sein                                    (Nutzen: Dankbarkeit, Hilf als Gegenleistung, Bewunderung der Zuschauer                          Kosten: Zeitaufwand, Gefahr für eigene Gesundheit, Risiko sich zu Blamieren, etc.) -Fähigkeiten des helfens beeinflussen Kosten-Nutzen (z.B. Erste Hilfe Kurs) -oft schreiben sich Männer größere Fähigkeiten zu -Nutzen des Helfers sid oft emotional -negative Gefühle führen zu mehr Hilfeleistung (Z.B. Schuldgefühle, Katholiken soenden auf dem Weg zu Beichte mehr/Öfter als auf dem Weg davon zurück)
  • Ist Hilfe rein egoistisch motiviert? -Nutzen schießt emotonale Zustände mit ein => Mastery-Motiv  -Elend und Leid zu sehen verursacht beim Menschen ein schlechtes Gefühl, durch Hilfeleistung kann er dies abbauen ! ABER : auch Flucht oder ABlenkung würden denselben Effekt bringen -Altruismus wäre z.B. Mutterliebe
  • Empathie-Altruismus Hypothese Batson, 1991 Menschen handeln nur dann uneigennützig, bzw altruistisch, wenn sie Empathie empfinden helfen Menschen, ohne Empathie zu empfinden, sind andere Faktoren entscheidend und es handelt sich nicht um Altruismus
  • Connectedness-Motiv und Hilfeverhalten Kritikpunkte an Empathie-Altruismus Hypothese 2 Kritikpunkte an Empathie-Altruismus Hypothese: 1. Hilfeleistung kann auch bei hoher Empathie und niedrigen Kosten neben Altruismus auch andere Ursachen haben (z.B. Selbstwertsteigerung durch Helfen) 2. möglicherweise wurde durch Ähnlichkeitsmanipulation Empathie erzeugt -auch im Freundeskreis hängt Sorge um Wohlergehen von Empathie (Connectedness) und persönlichem Nutzen (Mastery) ab -schon minimale Hinweise auf Verbundenheit können zu Hilfeverhalten führen
  • pathologischer Altruismus stellen Prosozialität, Hilfeverhalten, Altruismus tatsächlich positive Werte dar? -übersteigerter, fast schon krankhafter Altruismus kann auch negative Ausiwrkungen haben      =pathologischer Altruismus ->mag zwar für Hilfeempfänger positiv sein, kann aber "nach hinten losgehen" ->poentielle Kosten des eigenen Verhaltens werden nicht berücksichigt
  • Verantwortungsattribution -Theorie der Verantwortlicheit = ist Opfer für eigene Notlage selbst verantwortich? -wenn Opfer nicht schuld an derzeitiger NOtlage ist, erfolgt verstärkte Hilfeleistung
  • Soziale Identifikation, Soziales Dilemma, Dilemma öffentlicher Güter und kooperatives Verhalten, das Dilemmata verhindern könnte -wir helfen Mitgieder der EIgengruppe eher als "Externen" (Valuing Me & Mine) -soziale Identifikation: Nutzen für die Gruppe wird zum Nutzen für Individuum ! soziales Dilemma = Nutzen für die Gruppe und EIgennutzen steht nicht im Einklang -> Individuum wäre besser dran, wenn es nicht kooperiert -> alle Individuen sind besser dran, wenn alle kooperieren -Dilemma öffentlicher Güter: diese gibt es entweder für alle oder für niemanden -> Individuum wäre gerne "Trittbrettfahrer", ohne zu zahlen ! wenn niemand zahlt, verschwindet das Gut kooperatives Verhalten: -Mensch handelt normalerweise nach individuellem Interesse, somit geht Ressource verloren  -Verhalten verstärkt durch Normen => Struktuelle Lösungen:  bei begrenzten Ressourcen: Quoten setzen bei öffentlichen Gütern: allgemeine Gebühren erheben Kooperation belohnen: z.B. Extrafahrstreifen für Busse oder Fahrgemeinschaften Wirkungsweise: Konflikt wird abgeschwächt oder sogar aufgelöst -Interindividuelle Unterschiede: Frauen kooperieren mehr als Männer Menschen aus kollektivistischen Kulturen kooperieren mehr soziale Weltorientierung: von EInstellung des Individuums abhängig -soziale Identifikation mit Gruppe fördert Identifikation Individuen übernehmen Gruppenziele als ihre eigenen erwarten, dass Gurppenmitglieger ebenfalls kooperieren Gruppennormen (=Person, die sich in Gruppensituation für bestimmt Aufgabe verpflichtet, hält dies auch in Dilemma Situation ein; Hopthrow, Hulbert)
  • Faktoren, die zu Hilfeverhalten beitragen -spontanes Helfen, oberflächliche Verantwortung Notfälle: reduzierte Verarbeitungskapazität kogitiv zugängliche Gefühle und Normen bestimmen das Handeln Anwesenheit anderer reduziert Hilfe -geplantes Helfen, systematische Verarbeitung langfristige Verpflichtung -> ausführliches Nachdenken und Planung des Verhaltens stabile Selbstwahrnehmung ("ich bin ein hilfsbereiter Mensch") Föderung zukünftigen Helfens "Organizational citizenshio behaviors" = Kolllegen helfen auch, wenn es nicht formal vorgeschrieben ist -langfristiges Helfen kann mehreren Zielen dienen Egoistische Motive: Mastery (neue Kenntnisse + Fähigkeiten erwerben, soziale Anerkennung) altruistische Motive : Connectedness (Empathie, humanitäre Werte) Identifikation: Valuing Me & Mine ( Mitgliedern der eigenen Gruppe helfen)
  • Strategien, die Hilfeverhalten in Gesellschaft fördern sozialpsychologische Erkanntnisse: Notwendigkeit der Hilfe klar machen Selbstkonzet der Hilfsbereitschaft klären Normen in der Situation aktivieren Verantwortung individuell fokussieren Identifikation mit denen stärken, die Hilfe benötigen
  • Hilfe und prosoziales Verhalten anhand der 8 Grundprinzipien -subjektive Konstruktion der Realität = Interpretation der Situation anderer, nicht deren objetiver Bedürfnisse -Universalität sozialer Einflüsse = Hilfeverhalten wird durch soziale Normen beeinflusst -Motiv der Kontrolle (Mastery) = Helfen durch eigenen Nutzen motiviert -Motiv der Verbundenheit (Connectedness) = Helfen durch Empathie und Identifikation mit Zielperson  -Motiv des Selbstwerterhalts (Valuing Me & Mine) = Mitgliedern der Eigengruppe wird eher geholfen -Unterschied der Verarbeitungstiefe (Superficial vs Depth) = systematische Verarbeitung durch regelmäßiges Helfen begünstigt zukünftige Hilfeleistung -Kognitive Zugänglichkeit (Accesibility) = Zugänglichkeit von Normen kann deren EInfluss auf soziales Verhalten erhöhen -schwere Veränderbakeit bestehender Meinungen (Kommunism) ?