Internationales Marketing (Fach) / Lektion 06 (Internationale Preis- und Konditionenpolitik) (Lektion)

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  • Internationale Preisdifferenzen - unterschiedliche internationale Preise - durch gute Vernetzung kann Preisdruck aufgebaut werden - intern. Beschaffung, geringe Transportkosten, viele Märkte erreichbar, global sourcing, große Kosteneinsparungen, sowohl bei Konsum- als auch bei Industriegütern - z.B. im B2B- Bereich zwischen Europa und Asien bis zu 300% Preisunterschiede
  • Preisgestaltung auf internationalen Märkten (Internationale Preisstrategie) - Preisfindung besonders bei Produktneueinführung (in neue Märkte wichtig) - Festlegung der grundsätzlichen intern. Preisstrategie (generelle Preislage auf jeweiligen LM, Bestimmung preislicher Abstand zwischen mehreren Produktlinien eines U. - Preisgefüge zw. untersch. Produkten bzw. -varianten - Preispositionierung gibt Vorgaben für konkrete Preisfestsetzung (Preis-Leistungs-Überlegungen, Preise werden zu den Leistungen in Relation/Verhältnis zum Wettbewerb betrachtet) - Konsistente Positionierungen (entsprechen dem relativen Preis x-Achse/ der relativen Leistung y-A) - Niedrigpreisposition (Realisierung geringer Preise), Mittelpreisposition (Realisierung mittlerer Preise, entsprechend den Wettbewerbern), Premiumpreisposition (Präferenzstrategie, hochwertige Leistungen im Vordergrund), Vorteilsposition (niedriger Preis, hohe Leistung), Übervorteilungsposition (hoher Preis, niedrige Leistung)
  • Preisgestaltung auf internationalen Märkten (Preislinienpolitik) - Preisbestimmung für das Produktprogramm - Ermittlung des Preisgefüges hängt von der Positionierung auf dem Ländermarkt ab - Konzepte der Mischkalkulation von hoher Bedeutung und besonderer Komplexität (Inkaufnahme von Verlusten bei bestimmten Produkten, um Absatz und Gewinne bei anderen P. zu steigern) - so können strategisch wichtige Markteintritte finanziert werden, Förderung der U-Stellung im internationalen Wettbewerb - Verbundeffekte/Rückkopplungen/Ausstrahlungseffekte können auftreten (Preisbestimmung kann sich auf Absatz eines anderen Produktes auswirken) - Preislinienpolitik = Fragestellungen bzgl. Preisbestimmung für das Produktprogramm
  • Preisgestaltung auf internationalen Märkten (Charakteristika der internationalen Preisfindung) - grundsätzlich gleiche Methoden wie national möglich, international aber zusätzl. Kosten/Risiken -- Zusatzkosten durch Außenhandelsbarrieren (Ausfuhrlizenzen, Qualitätsvorschriften) -- erhöhte Kosten für Auftragsbearbeitung und –Abwicklung (qualifizierte MA mit Erfahrung) -- Zusatzkosten durch logistische (Verpackungen, Verkehrsmittel) / vertragliche Erfordernisse, Haftungs- und Gewährleistungsansprüche -- Zusatzkosten durch erforderliche Produktmodifikationen -- Zusatzkosten durch die Absicherung von spezifischen Außenhandelsrisiken (Versicherungen) -- Zusatzkosten durch Wechselkursänderungen/Inflationsraten
  • Methoden der operativen Preisfindung (kostenorientierte Methoden) - Festlegung der Preise anhand von Informationen aus der Kostenrechnung zur Bestimmung von Preisuntergrenzen - Anwendung vor allem im Exportgeschäft, da keine umfangreiche Marktforschung betrieben werden muss - Vorteil: einfach und günstig
  • Methoden der operativen Preisfindung (nachfrageorientierte Methoden) - Preisfindung auf der Grundlage kundenbezogener Betrachtungen, welchen Preis sind die Kunden bereit zu zahlen? - Konzepte: -- Preisschwellenansatz von Jacob (1971) Nachfrager kaufen, wenn Preisdifferenz best. Schwellenwert übersteigt -- Preiskorridoransatz von Simon/Faßnacht (2009) bis gewinnmaximalen Preisen -- mikroökonomische Ansatz von Sander (1997) Konzepte einer regionalen Preisdifferenzierung
  • Methoden der operativen Preisfindung (konkurrenzorientierte Methoden) - Basis: Preisverhalten der Wettbewerber - Einfluss: länderspezifische Konkurrenzsituation bzw. länderübergreifendes Wettbewerbskalkül - entweder bewusste Anpassung an das Konkurrenzverhalten (defensive Preisstrategie) oder bewusste Abkopplung im Rahmen aggressiver Markterschließungsstrategien (Unterbieten der Konkurrenzpreise)
  • Formen der Preisdifferenzierung (Preisdifferenzierung auf internationalen Märkten) - Frage, ob und inwieweit Preise differenziert oder standardisiert sein sollen - Orientierung an Individualität der Ländermärkte, länderspezifische Anpassung der Preise, Berücksichtigung unterschiedlicher Zahlungsbereitschaften - Basis: Bestimmung der nationalen Preis-Absatz-Funktion für jedes Produkt - Dazu dienen Experteneinschätzungen, Kundenbefragungen (Conjoint-Analyse, Analyse von Präferenzen -> Prognose von Kaufabsichten), historische Marktdatenauswertung - Art der Preissetzung nur wenn keine Interdependenzen (nachfr. Rückkopplungen) zwischen Ländermärkten bestehen, sonst werden Reimporte/Abitrageprozesse gefördert - Grenzen: Industriegütermarkt -> hohe Markttransparenz -> unmöglich verschiedene Preise über verschiedene Länder oder Konsumgütermarkt -> Internet führt zu Preistransparenz
  • Einflussfaktoren auf die Preisdifferenzierung - Nachfragebedingte Faktoren - Anbieterbedingte Faktoren - konkurrenzspezifische Faktoren - Umweltfaktoren
  • Einflussfaktoren auf die Preisdifferenzierung (Nachfragebedingte Faktoren) - Imagewirkung aufgrund Preisdifferenzierung - Kaufkraftniveau der Zielländer: Berücksichtigung des länderspezifischen Kaufkraftniveaus - Ähnlichkeit der Käuferpräferenzen: Zahlungsbereitschaft - Kaufkraftniveau und Zahlungsbereitschaft können zu verschiedenen Empfehlungen bzgl. Preisdifferenzierung führen - Arbitrageneigung: Neigung der Nachfrager das Produkt über andere Märkte als den Heimatmarkt zu beschaffen, Arbitragegewinn = Preisdifferenz – Transaktionskosten - abhängig von der indiv. Preissensibilität, Erklärungsbedürftigkeit, Vertrauen zum Produkt
  • Einflussfaktoren auf die Preisdifferenzierung (Anbieterbedingte Faktoren) - höhere Preise aufgrund Kostensituation der Unternehmen, z.B. höhere Transportkosten, untersch. Verfügbarkeit v. Distributionskanälen, Unterschiede v. landesüblichen Handelsmargen - Einige Aspekte entfallen jedoch bei Produktion vor Ort
  • Einflussfaktoren auf die Preisdifferenzierung (konkurrenzspezifische Faktoren) - Konkurrenzsituation (Tendenz zu stärkerer Preisdifferenzierung) - Vorhandensein von Reimporten (Attraktivität für U. als Reimorteur zu agieren, wenn größere Preisunterschiede zwischen ländermärkten vorhanden sind)
  • Einflussfaktoren auf die Preisdifferenzierung (Umweltfaktoren) - Inflations- und Währungskurseinflüsse (Umrechnungskursabhängige Erlöse, Absicherungen) - Steuerdifferenzen (Zusatzsteuern, spezielle Luxussteuern) - Absatzkanalunterschiede (Hersteller haben nicht die Machtposition, sondern die Händler)
  • Internationale Kreditpolitik - zur Finanzierung der Waren und Dienstleistungen, als Marketinginstrument von bes. Bedeutung - bei Großprojekten aufgrund Volumen und zeitlicher Dimension z.B. Anlageprojekte (Zahlung bei Auftragsschluss) - Transaktionen mit Konsumenten, zinsgünstige Finanzierungsangebote, verlängerte Zahlungsfristen, zur Absatzförderung, Konsumentenkredite grad im Onlinehandel beliebtes Marketinginstrument
  • Instrumente der Außenhandelsfinanzierung - Fokus: Minimierung der Finanzierungskosten, risikopolitische Überlegungen bzgl. Kreditpolitik - Kurzfristige Außenhandelsfinanzierung -- Exportfinanzierung: Vorauszahlungen, Bankkredit, Wechselkredit, Exportfactoring -- Importfinanzierung: Anzahlungen seitens des Kunden des Importeurs, Handelskredit, int. K. - Mittel- und langfristige Außenhandelsfinanzierung -- Exportleasing, Forfaitierung, Kredite der KfW-Bankengruppe, Finanzierung durch i. Institutionen
  • Internationale Rabattpolitik - Ausgestaltung in den jeweiligen Ländern und länderübergreifende Rabattsystem - Rabatte aus unterschiedlichen Zielsetzungen: -- Psychologischer Effekt: Kunde soll sich besser behandelt fühlen als ein anderer Kunde, vorwiegend für private Kunden -- rabattpolitische Ziele: Umsatzziele, Kundenbindung, Imageziele, zeitliche Auftragslenkungen - Preisdifferenzierung zwischen unterschiedlichen Abnehmergruppen/Ländermärkten kann erreicht werden ohne, dass diese sehr bekannt sind, da Basispreis nicht geändert werden muss (Verminderung Glaubwürdigkeitsprobleme und Arbitrage) - Beachten: die Rabattpolitik kann unterschiedlichen länderspezifischen rechtlichen Regelungen unterliegen und es gibt Unterschiede bei den Rabattarten und Rabatthöhen