Approbationsprüfung Psychotherapie (Fach) / DEZEMBER 2004 (Lektion)

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DEZEMBER 2004

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  • 1 In einer Studie zur Verbreitung depressiver Störungen wird in einer definierten Population zu einem bestimmten Stichtag ermittelt, wie viel Personen die entsprechenden diagnostischen Kriterien erfüllen. Welches epidemiologische Maß erfasst diesen Sachverhalt? Punktprävalenz, Prävalenz
  • 2 Um welchen Abwehrmechanismus im Sinne der Psychoanalyse handelt es sich, wenn aggressive Impulse nicht bewusst oder verhaltenswirksam werden, sondern stattdessen entgegengesetztes devot-unterwürfiges oder extrem friedfertiges Verhalten gezeigt wird? Reaktionsbildung
  • 3 In Metaanalysen empirischer Psychotherapiestudien wird zur Beurteilung der Wirksamkeit der in diesen Studien untersuchten Behandlung häufig in folgender Weise ein Kennwert berechnet: Differenz der Mittelwerte von Experimental- und Kontrollgruppe nach der Behandlung geteilt durch die gepoolte Standardabweichung von Experimental - und Kontrollgruppe nach der Behandlung. Wie nennt man den so berechneten Kennwert? Effektstärke
  • 4 Der sexuelle Reaktionszyklus wurde von Masters und Johnson in vier Phasen eingeteilt. Wie heißt die Phase, in der bei der Frau die Klitoris anschwillt, die Durchblutung der Genitalorgane zunimmt und es zur Lubrikation kommt? Erregungsphase, excitement
  • 5 Ein 14-jähriges Mädchen mit Anorexia nervosa beklagt sich bei ihrer Therapeutin im Familiengespräch darüber, dass die Mutter ständig ihr Essverhalten kritisiere. Sie fühle sich dann überwacht und provoziert und es komme regelmäßig zum Streit. Die Therapeutin versucht, die Problem- bzw. Konfliktsituation-U-1 einem anderen Kontext zu bewerten: „Die Auseinandersetzungen können aber auch zeigen, dass sich deine Mutter um dich sorgt weil du ihr viel bedeutest. Und für dich selbst ist es wichtig, dass deine Mutter dir Vertrauen entgegenbringt und deine Entscheidungen akzeptiert.” Wie nennt man die ursprünglich aus der systemischen bzw. Familientherapie stammende paradoxe Interventionstechnik, die hier von der Therapeutin angewandt wird? reframing, Umdeuten
  • 6 Eine 28-jährige Beamtin mit Rückenschmerzen kommt zu Ihnen in die Praxis. Sie beobachten, dass sie beim Betreten des Behandlungszimmers hinkt, sich vermehrt die schmerzende Stelle reibt und beim Sitzen eine Schonhaltung einnimmt. In der Schmerzanamnese berichtet sie, dass ihr Mann ihr immer ansehen würde, wenn sie Schmerzen habe und sie dann besonders liebevoll umsorge. Mit welchem lerntheoretischen Begriff wird der Mechanismus der Zunahme des Prob- lemverhaltens (Schonhaltung) infolge des hier beschriebenen Verhaltens des Ehemannes am zutreffendsten bezeichnet? positive Verstärkung
  • 7 Eine 25-jährige Mutter berichtet beschämt über immer wieder auftretende Gedanken, ihrer vier Monate alten Tochter etwas anzutun. Sie liebe ihr Kind und finde es furchtbar, solche Gedanken zu haben. Sie versuche, die grauenvollen Gedanken zu unterdrücken und immer wieder an ihre positiven Gefühle dem Kind gegenüber zu denken. Wie bezeichnet man im kognitiven Modell der Zwangsstörung die beschriebenen Versuche der Mutter, die Zwangsgedanken zu überwinden? Neutralisierung
  • 8 Bei der neurologischen Untersuchung fällt ein 13-jähriger Knabe, der durch Verkehrsunfall eine Contusio cerebri erlitt, dadurch auf, dass seit dieser Verletzung seine Gedächtnisleistung eingeschränkt ist. Es fällt ihm schwer, neue Informationen zu behalten. An weiter zurückliegende Ereignisse, die vor dem Unfall stattgefunden haben, kann er sich dagegen offensichtlich gut erinnern. Wie nennt man die Gedächtnisstörung, die bei diesem Patienten wahrscheinlich vorliegt? anterograde Amnesie
  • 9 Unsicherheit hinsichtlich der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung kann bei Heranwachsenden zu Ängsten oder zu Depressionen führen. Wie ist eine solche psychische bzw. Verhaltensstörung nach ICD-10 zu klassifizieren? sexuelle Reifungskrise
  • 11 Welche der folgenden Ziele werden im Verlauf einer Gesprächspsychotherapie vorrangig angestrebt? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Der Patient soll die Inkongruenz zwischen bestimmten Erfahrungen und seinem Selbstkonzept zu verringern lernen. (B) Der Patient soll durch Deutung biografischer Zusammenhänge Einsicht in dysfunk- tionale Erlebens- und Verhaltensweisen erlangen. (C) Der Patient soll konkreten Ratschlägen für seine Lebensgestaltung folgen können. (D) Der Patient soll seine Gefühle zunehmend freier und direkter ausdrücken können. (E) Der Patient soll seine gesellschaftspolitischen Überzeugungen bzw. religiösen und moralischen Normen und Werte verändern. (A) Der Patient soll die Inkongruenz zwischen bestimmten Erfahrungen und seinemSelbstkonzept zu verringern lernen.(D) Der Patient soll seine Gefühle zunehmend freier und direkter ausdrücken können.
  • 12 Eine 32-jährige Patientin berichtet, dass ihre Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, vor einem Jahr gestorben sei. Sie sei darüber immer noch sehr traurig, weine viel und merke erst jetzt, dass sie ihr viel bedeutet habe. Sie habe an nichts mehr Freude, könne sich nicht mehr konzentrieren, was zu Problemen am Arbeitsplatz geführt habe. Sie habe Schlafprobleme und denke häufiger an den Tod. Sie besitze auch kaum noch Selbstvertrauen und leide unter Ängsten. Diese ganzen Symptome habe sie auch schon einmal nach dem Abitur erlebt und vor drei Jahren. Was kommt differenzialdiagnostisch am ehesten in Betracht? Wählen Sie 2 Antworten! (A) abhängige Persönlichkeitsstörung (B) Anpassungsstörung, längere depressive Reaktion (C) generalisierte Angststörung (D) normale Trauerreaktion (keine Diagnose einer psychischen Störung) (E) rezidivierende depressive Störung (B) Anpassungsstörung, längere depressive Reaktion(E) rezidivierende depressive Störung
  • 10 Zur Untersuchung der Frage, ob Kinder mit umschriebener Entwicklungsstörung des Lesens und Rechtschreibens vermehrt dissoziale Symptome zeigen, wurde der Quotient aus der Inzidenz der Dissozialität von Kindern mit Lese-Rechtschreib-Störung und der Inzidenz der Dissozialität von Kindern ohne eine solche Störung berechnet. Die aus dem Quotienten zweier Inzidenzen gebildete Maßzahl wird in der Epidemiologie bezeichnet als: relatives Risiko
  • 13 Welche Besonderheiten weisen Erinnerungen an die traumatische Situation bei post- traumatischen Belastungsstörungen typischerweise auf? Wählen Sie 2 Antworten! (A) An das Trauma erinnernde innere Bedrängnisgefühle werden situativ ausgelöst. (B) Die Erinnerungen sind dem Bewusstsein nicht zugänglich. (C) Es handelt sich um vollständige Erinnerungen für alle Details. (D) Es überwiegen taktile Erinnerungen. (E) In den Erinnerungen wird die Situation (das Trauma) erneut durchlebt. (A) An das Trauma erinnernde innere Bedrängnisgefühle werden situativ ausgelöst.(E) In den Erinnerungen wird die Situation (das Trauma) erneut durchlebt.
  • 14 Welches sind typische Symptome einer hebephrenen Schizophrenie? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Panikanfälle (B) Stupor (C) Verflachung oder Oberflächlichkeit des Affekts (D) vorherrschende Wahnphänomene (E) zerfahrene Sprache (F) zielloses Verhalten (C) Verflachung oder Oberflächlichkeit des Affekts(E) zerfahrene Sprache(F) zielloses Verhalten
  • 15 Welche der folgenden Auffälligkeiten können am ehesten Folge von Cannabiskonsum sein? Wählen Sie 3 Antworten! (A) amotivationales Syndrom (B) Angststörung (C) psychotische Störung (D) Ticstörung (E) Zwangsstörung (F) somatoforme Schmerzstörung (A) amotivationales Syndrom(B) Angststörung(C) psychotische Störung
  • 16 Im Rahmen eines verhaltenstherapeutischen Settings wird der Aufbau des erwünschten Verhaltens intermittierend verstärkt. Welche Auswirkungen hat dieser Verstärkerplan im Vergleich zur kontinuierlichen Ver- stärkung? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Das aufgebaute Verhalten weist eine geringere Löschungsresistenz auf. (B) Das aufgebaute Verhalten weist eine größere Löschungsresistenz auf. (C) Der Aufbau des erwünschten Verhaltens erfolgt langsamer. (D) Der Aufbau des erwünschten Verhaltens erfolgt schneller. (E) Intermittierende Verstärkung fährt, verglichen mit kontinuierlicher Verstärkung, weder zu einem schnelleren noch zu einem langsameren Aufbau des erwünschten Verhaltens. (F) Intermittierende Verstärkung führt, verglichen mit kontinuierlicher Verstärkung, weder zu einer höheren noch zu einer geringeren Löschungsresistenz des aufgebauten Verhaltens. (B) Das aufgebaute Verhalten weist eine größere Löschungsresistenz auf.(C) Der Aufbau des erwünschten Verhaltens erfolgt langsamer.
  • 17 Was sind (nach ICD-10) Symptome des „somatischen Syndroms” als Begleiterscheinung einer depressiven Störung? Wählen Sie 2 Antworten! (A) anhaltende Schmerzzustände (B) Besorgtheit, an einer schweren somatischen Krankheit zu leiden (C) Herzrhythmusstörungen (D) mangelnde Fähigkeit, emotional auf freudige oder traurige Ereignisse zu reagieren (E) Morgentief (D) mangelnde Fähigkeit, emotional auf freudige oder traurige Ereignisse zu reagieren(E) Morgentief
  • 18 Als unerwünschte Wirkung von trizyklischen Antidepressiva können anticholinerge Effekte auftreten. Wie manifestieren sich diese Effekte? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Bradykardie (B) erhöhter Speichelfluss (C) Harnverhalt (D) Obstipation (E) Senkung des Augeninnendruckes (C) Harnverhalt(D) Obstipation
  • 19 Im Salutogenesekonzept von Antonovsky setzt sich das Kohärenzgefühl als zentrale personale Ressource aus mehreren Komponenten zusammen. Um welche Komponenten handelt es sich? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Bewältigbarkeit (B) dispositioneller Optimismus (C) Flexibilität (D) Homöostase (E) Problemorientierung (F) Sinnhaftigkeit (G) Verstehbarkeit (A) Bewältigbarkeit(F) Sinnhaftigkeit(G) Verstehbarkeit
  • 20 Aufgabenfolge „55-jährige Patientin mit Insomnie” — Teil 1 Mehrfachauswahlaufgabe Eine 55-jährige Patientin berichtet, dass ihre Ärztin ihr zur Behandlung einer Insomnie Brotizolam (ein benzodiazepinartiges Schlafmittel mit kurzer Halbwertszeit) in höherer Dosierung verordnet habe. Durch dessen Einnahme habe sie nachts gut ein- und durch- schlafen können. Durch Informationen aus dem Internet habe sie Angst vor einer Ab- hängigkeit bekommen und das Medikament nach mehrwöchiger Einnahme ohne Wissen der Ärztin wieder abrupt abgesetzt. Mit welchen Symptomen ist infolge des Absetzens des Medikaments am ehesten zu rechnen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Artikulationsstörung (B) Bradykardie (C) Muskelschwäche (D) Sedierung (E) stärkere Schlafstörungen als vor der Einnahme des Medikaments (F) Tremor (E) stärkere Schlafstörungen als vor der Einnahme des Medikaments(F) Tremor
  • 21 Aufgabenfolge „55-jährige Patientin mit Insomnie” — Teil 2 (Ende) Kurzantwortaufgabe Zur Behandlung der Schlafstörung der Patientin wird eine psychotherapeutische Behand- lung vereinbart, die verschiedene kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden einschließt. Unter anderem erhält die Patientin die Anweisung, künftig abends so lange wie möglich wach im Bett zu liegen. Dies zielt unter anderem darauf ab, dass sich die Erwartungsangst vor vergeblichen Einschlafversuchen reduziert. Wie nennt man die hier beschriebene Behandlungsmethode im Rahmen eines kognitiven Therapieansatzes? paradoxe Intervention, paradoxe Intention, paradoxe Instruktion, Symptomverschreibung
  • 22 Aufgabenfolge „35-jähriger Patient mit Alkoholproblematik” — Teil 1 Kurzantwortaufgabe Ein 35-jähriger Patient sucht die Suchtmittelberatungsstelle auf Drängen seiner Ehefrau auf, die sein zunehmendes Alkoholproblem beklage und eine Behandlung fordere. Er berichtet weiter, dass er nach nervlich belastenden Arbeitstagen abends Alkohol trinke, dann erst entspannen könne und zur Ruhe komme. Zwar glaube er nicht, abhängig zu sein, merke aber, dass er heute doppelt so viel trinken müsse wie noch vor 2 Jahren, um sich entspannt zu fühlen. Das verminderte Ansprechen auf Alkohol, das hier eine Dosissteigerung zum Erreichen derselben Wirkung notwendig macht, wird mit folgendem pharmakologischen Begriff bezeichnet: Toleranz, Toleranzentwicklung
  • 23 Aufgabenfolge „35-jähriger Patient mit Alkoholproblematik” — Teil 2 (Ende) Einfachauswahlaufgabe Der Patient lehnt eine Behandlung ab. Er fühlt sich von seiner Frau erpresst und glaubt, dass sein Alkoholkonsum von regelmäßig 2 Flaschen Wein am Abend harmlos sei. Auch Freunde und Kollegen würden eine ähnliche Menge Alkohol trinken. In welcher Veränderungsphase nach dem Modell der Veränderungsphasen bzw. - bereitschaft von Prochaska und DiClemente befindet sich der Patient? (A) Action (Verhaltensänderung) (B) Contemplation (Nachdenken über Veränderung) (C) Maintenance (Aufrechterhaltung) (D) Precontemplation (Phase vor dem Nachdenken über Veränderung) (E) Preparation (Entscheidung/Vorbereitung) (D) Precontemplation (Phase vor dem Nachdenken über Veränderung)
  • 24 Aufgabenfolge „Patient mit Angst vor „Virusträgern” — Teil 1 Mehrfachauswahlaufgabe Ein 25jähriger, allein lebender Patient stellt sich mit folgenden Beschwerden vor: Er habe bereits seit 4 Jahren Angst, sich an HIV oder Tollwut zu infizieren und habe An- gewohnheiten, die ihn sehr belasteten, entwickelt. So müsse er bei näher kommenden Personen, die er als potenzielle Virusträger betrachte, schützend die Hand vor den Mund halten, könne Türklinken nicht mehr mit bloßen Händen berühren und wasche sich in zunehmender Häufigkeit, inzwischen mehrmals stündlich, Hände und Gesicht. Er leide sehr unter den Beschwerden, fühle sich beeinträchtigt, wisse zwar, dass die Symptome irrational seien, könne sie aber trotzdem nicht unterdrücken. Welche der nachfolgenden Merkmale treffen auf das vom Patienten geschilderte Be- schwerdebild zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Denkhemmungen (B) hypochondrische Leibgefühlsstörung (C) Ich-Dystonie der Symptomatik (D) überwertige Ideen (E) Wahnwahrnehmungen (F) Zwangshandlungen (C) Ich-Dystonie der Symptomatik(F) Zwangshandlungen
  • 25 Aufgabenfolge „Patient mit Angst vor „Virusträgern”' — Teil 2 (Ende) Einfachauswahlaufgabe Welcher der nachstehenden Abwehrmechanismen könnte in der Symptombildung dieses Patienten (siehe Teil 1 der Aufgabenfolge) am ehesten zum Ausdruck kommen? (A) Spaltung (B) Sublimation (C) Ungeschehenmachen (D) Verdrängung (E) Verleugnung (C) Ungeschehenmachen
  • 26 Aufgabenfolge „Behandlungsdokumentation” — Teil 1 Mehrfachauswahlaufgabe Die Behandlungsdokumentation ist eine Pflicht von Psychotherapeuten, die sich aus dem Behandlungsvertrag (Bürgerliches Gesetzbuch BGB, Urteile des Bundesgerichtshofes BGH) ergibt. Welche der folgenden Aussagen zu den Anforderungen für diese Art der Dokumentation sind richtig? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Aus Dokumentationen dürfen keine Rückschlüsse auf die Identität des Patienten gezogen werden können. (B) Die Dokumentation muss auch für Laien verständlich sein. (C) Fachspezifische Ausdrücke sind in der Dokumentation erlaubt. (D) Stichwortartige Notizen genügen den Mindestanforderungen. (E) Wissenschaftliche Abkürzungen dürfen in der Dokumentation nicht verwendet werden. (C) Fachspezifische Ausdrücke sind in der Dokumentation erlaubt.(D) Stichwortartige Notizen genügen den Mindestanforderungen.
  • 27 Aufgabenfolge „Behandlungsdokumentation” — Teil 2 Mehrfachauswahlaufgabe Welche der folgenden Aussagen zur Funktion der Behandlungsdokumentation treffen zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Sie dient dem dokumentierenden Therapeuten als Gedächtnisstütze für die Weiterbehandlung. (B) Sie dient dem Gutachter der gesetzlichen Krankenversicherung im Antragsverfahren als Entscheidungshilfe. (C) Sie dient der Rechenschaftspflicht dem Patienten gegenüber. (D) Sie dient der Wirtschaftlichkeitsprüfung durch die privaten Krankenversicherungen, z. B. für deren Entscheidung, ob durchgeführte Behandlungsmaßnahmen indiziert waren. (E) Sie wird von der Krankenkasse hinsichtlich der psychotherapeutischen Leistungen und eingesetzten Strategien statistisch ausgewertet. (A) Sie dient dem dokumentierenden Therapeuten als Gedächtnisstütze für dieWeiterbehandlung.(C) Sie dient der Rechenschaftspflicht dem Patienten gegenüber.
  • 28 Aufgabenfolge „Behandlungsdokumentation” — Teil 3 (Ende) Mehrfachauswahlaufgabe Das Einsichtsrecht eines Patienten in seine Behandlungsunterlagen leitet sich von dem Recht auf Selbstbestimmung ab. Welche Daten müssen dem Patienten auf sein Verlangen uneingeschränkt offenbart werden? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Ergebnisse objektiver psychologischer Tests (B) Ergebnisse von Blutuntersuchungen (C) Indikationsentscheidungen (D) persönliche Eindrücke des Therapeuten (E) Verdachtsdiagnosen (F) Wertungen zum sozialen Umfeld (A) Ergebnisse objektiver psychologischer Tests(B) Ergebnisse von Blutuntersuchungen(C) Indikationsentscheidungen
  • 29 Im kognitiv-behavioralen Krankheitsmodell versteht man unter dem „Teufelskreis” bei Angstanfällen am ehesten (A) Bewegungsstereotypien bei Panikanfällen (B) den dynamischen Verlauf der Angstentwicklung mit spezifischen Interpretationen der körperlichen Symptome (C) den Zusammenhang von Aktivitätsniveau und Stimmung (D) die Verstärkung der Ängste durch Zuwendung (E) paranoide Symptome (B) den dynamischen Verlauf der Angstentwicklung mit spezifischen Interpretationen der körperlichen Symptome
  • 30 Was ist am ehesten Merkmal einer Zielerreichungsskalierung (Goal Attainment Scaling)? (A) Das Therapieziel wird nach einer festgelegten Zeit revidiert. (B) Die Veränderungen zwischen Ausgangzustand und Zielzustand werden mit einer Normstichprobe verglichen. (C) Es werden erreichte Ziele belohnt. (D) Es werden globale Anpassungsleistungen bewertet. (E) Es werden Ziele und Zwischenziele individuell operationalisiert. (E) Es werden Ziele und Zwischenziele individuell operationalisiert.
  • 31 Eine 45-jährige Patientin hat einen Herzinfarkt erlitten. In den diagnostischen Gesprächen ist zu erkennen, dass sie aus Angst vor einem neuen Herzinfarkt seither sexuelle Aktivitäten vermeidet, sich passiv verhält, weil Sex ihr nicht fehlt, sie kein Bedürfnis und keine Lust danach verspürt. Ihr Verhalten führt aber zu zunehmenden Spannungen in ihrer Partnerschaft, sie fühlt sich deshalb schuldig und weniger attraktiv für ihren Partner. Welche sexuelle Funktionsstörung ist am ehesten zu diagnostizieren? (A) Dyspareunie (B) Mangel an sexuellem Verlangen (Inappetenz) (C) Orgasmusstörung (D) Vaginismus (E) Versagen genitaler Reaktionen (B) Mangel an sexuellem Verlangen (Inappetenz)
  • 32 Welcher der folgenden Aspekte unterscheidet die klassische Psychoanalyse und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie am deutlichsten? (A) Annahme unbewusster Motive (B) Bearbeitung neurotischer Konflikte (C) Bearbeitung von Widerstand (D) Bedeutung von Einsicht (E) Tiefe der therapeutischen Regression (E) Tiefe der therapeutischen Regression
  • 33 Ein 50jähriger Mann kommt zu Ihnen zum psychotherapeutischen Erstgespräch. Im Laufe des Gesprächs stellen Sie die Verdachtsdiagnose einer anankastischen Persön- lichkeitsstörung. Anhand Ihrer Gesprächsnotizen überprüfen Sie später Ihre Verdachts- diagnose. Welche der folgenden Aussagen des Patienten könnte am ehesten die Diagnose einer Zwangsstörung nahe legen, die sich mit der anankastischen Persönlichkeitsstörung nach ICD-1 0 gegenseitig ausschließt? (A) Er beharre trotz Widersprüchen von Kollegen auf seinen Ansichten, weil er im Recht sei. (B) Er wische mit einem Tuch ständig die Aktendeckel ab, da er befürchte, sich mit Keimen zu infizieren; das störe ihn selbst, aber er könne es nicht unterlassen. (C) Es sei ihm immer sehr wichtig, Dinge, die er tut, korrekt zu erledigen, auch wenn das manchmal von seinen Kollegen belächelt werde. (D) In seiner Freizeit studiere er Fachliteratur und arbeite Dinge nach, die in der Firma liegen geblieben sind; er könne nicht einfach irgendwo herumsitzen und nichts tun, das wäre für ihn „vertane” Zeit. (E) Seine Ablage sei korrekter als die anderer, da seine Ausarbeitungen streng nach Sachgebieten abgeheftet werden; dadurch könnten sich auch andere leicht zurechtfinden, wenn er mal fehlen müsse. (B) Er wische mit einem Tuch ständig die Aktendeckel ab, da er befürchte, sich mitKeimen zu infizieren; das störe ihn selbst, aber er könne es nicht unterlassen.
  • 34 Frau G., 34 Jahre, Werbekauffrau, klagt nach einem Arbeitsplatzwechsel im Erstinterview, sie habe sich eigentlich schon immer unsicher und anderen unterlegen gefühlt. Auch in ihrer neuen Agentur finde sie keinen Zugang zu den Kollegen, obwohl sie sich mehr Akzeptanz für ihre Arbeit und als Mensch erhofft habe. Vor einer Zurückweisung habe sie geradezu Angst. Die Aussichten für die derzeit laufende „Kampagne” für den neuen Großkunden schätze sie eher negativ ein, was ihr große Sorgen bereite. Welche Persönlichkeitsstörung kommt aufgrund dieser Beschreibung am ehesten als Di- agnose in Betracht? (A) anankastische Persönlichkeitsstörung (B) ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung (C) asthenische Persönlichkeitsstörung (D) emotional instabile Persönlichkeitsstörung (E) schizoide Persönlichkeitsstörung (B) ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
  • 35 Bei welcher der folgenden Substanzen handelt es sich um ein hochpotentes Neuroleptikum? (A) Haloperidol (B) Levomepromazin (C) Perazin (D) Promethazin (E) Sulpirid (A) Haloperidol
  • 36 Welches der folgenden psychischen Phänomene ist am ehesten ein Indikator für akute Suizidalität? (A) Ängstlichkeit (B) Gedankenentzug (C) Hoffnungslosigkeit (D) Perseveration (E) zeitliche Desorientierung (C) Hoffnungslosigkeit
  • 37 Der Entwicklung einer Zwangsneurose geht nach psychoanalytischen Vorstellungen eine fehlgeschlagene psychosexuelle Phasenentwicklung voraus. In welcher Phase ist diese anzusiedeln? (A) anale Phase (B) genitale Phase (C) Latenzphase (D) orale Phase (E) phallische Phase (A) anale Phase
  • 38 Ziel einer Plananalyse in der Verhaltensdiagnostik ist (A) das Aufdecken der übergeordneten Pläne (Ziele), die ein konkretes Verhalten bedingen (B) das Hinterfragen elterlicher Erziehungspraktiken (C) die Analyse planvollen Verhaltens im Rahmen des Selbstmanagements (D) die Erläuterung der Therapiepläne durch den Therapeuten (E) ein Abgleich zwischen den Therapiezielen des Therapeuten und denen des Patienten (A) das Aufdecken der übergeordneten Pläne (Ziele), die ein konkretes Verhaltenbedingen
  • 39 Bei der Behandlung von aggressiven Verhaltensstörungen bei Kindern wendet man gelegentlich die Methode des „time-out” an. Welcher verhaltenstherapeutischen Verfahrensgruppe ist diese Methode am ehesten zuzuordnen? (A) Habituationsverfahren (B) kognitive Verfahren (C) Modelllernen (D) operante Verfahren (E) Techniken der Selbstkontrolle (D) operante Verfahren
  • 40 Eine 23-jährige Frau berichtet von Problemen mit dem Essen. Sie esse zwar regelmäßig, aber ausschließlich aus Gründen der Vernunft. Sie esse kleine Portionen und auch sehr langsam. Sie wiege 50 kg bei einer Körpergröße von 1,67 m (BMI: 17,9). An diesem Gewicht habe sich seit 5 Jahren nichts geändert. Sie würde gern mehr wiegen und habe auch keine Angst vor dem Zunehmen. Ihr größtes Problem liege darin, dass sie äußerst angespannt sei, wenn sie in Gesellschaft esse. Sie habe dann ein Engegefühl im Hals, ihr werde übel und sie befürchte zu erbrechen. Die Nachfragen der anderen, warum sie nichts esse, seien ihr sehr peinlich. An welche Diagnose ist am ehesten zu denken? (A) Anorexia nervosa (B) Bulimia nervosa (C) histrionische Persönlichkeitsstörung (D) somatoforme autonome Funktionsstörung (E) soziale Phobie (E) soziale Phobie
  • 41 Mary Ainsworth und nach ihr anderen Arbeitsgruppen gelang es, mit dem „Fremde - Situationstest” verschiedene Muster von Bindungsverhalten zu differenzieren. Welche der folgenden Gruppen von Verhaltensweisen beschreiben diese Bindungsstile am zutreffendsten? (A) autonom; ängstlich-distanziert; distanziert-wütend; ambivalent (B) autonom; symbiotisch-klammernd; ambivalent; unsicher (C) autonom; symbiotisch-klammernd; desorganisiert; unsicher (D) sicher; symbiotisch-klammernd; ambivalent; unsicher (E) sicher; unsicher-vermeidend; unsicher-ambivalent; desorganisiert (E) sicher; unsicher-vermeidend; unsicher-ambivalent; desorganisiert
  • 42 Ein junger Mann lag nach einem schweren Motorradanfall mehrere Tage im Koma. An viele Dinge kann er sich jetzt nicht mehr erinnern. Obwohl er schreiben und lesen kann und auch im Intelligenztest ein normales allgemeines Wissen zeigt, finden sich systematische Ausfälle im Gedächtnis. So kann er sich an kein einziges Ferienereignis erinnern, obwohl er weiß, wohin der letzte Urlaub ging. Welche Form des Gedächtnisses ist hier am deutlichsten gestört? (A) das episodische Gedächtnis (B) das implizite Gedächtnis (C) das Kurzzeitgedächtnis (D) das prozedurale Gedächtnis (E) das semantische Gedächtnis (A) das episodische Gedächtnis
  • 43 Einer der Pioniere der kognitiven Verhaltenstherapie ist Albert Ellis. Mit seinem ABC-Schema können irrationale Überzeugungen identifiziert werden, die zu unangemessenen emotionalen Konsequenzen führen. Wie heißt die Methode, die er zur Veränderung der irrationalen Überzeugungen empfiehlt? (A) Kognition-Emotion-Analyse (B) konsistenzorientierter Dialog (C) logisch-analytische Gegenüberzeugung (D) rationale Disputation (E) Überzeugungs-Desensibilisierung (D) rationale Disputation
  • 44 Unter welcher der genannten Bedingungen wird das berufsethische Prinzip der Autonomie des Patienten am ehesten verletzt? (A) Der Therapeut informiert den Patienten erst nach Bewilligung der Kostenübernahme über das therapeutische Vorgehen. (B) Der Therapeut macht die Weiterbehandlung von der Veränderungsmotivation des Patienten abhängig. (C) Der Therapeut verlangt zunächst eine probatorische Sitzung vor Beginn einer The- rapie. (D) Der Therapeut verweist den Patienten vor Therapiebeginn an einen geeigneten Kollegen, da er eigene Wertvorstellungen mit denen des Patienten nicht vereinbaren kann. (E) In der Gruppentherapie werden konfliktreiche Themen vertieft. (A) Der Therapeut informiert den Patienten erst nach Bewilligung der Kostenübernahmeüber das therapeutische Vorgehen.
  • 45 Welche der nachfolgenden Aussagen zu Essstörungen bei Erwachsenen trifft zu? (A) Bei der Anorexie besteht fast regelmäßig eine primäre Amenorrhoe. (B) Bei der Anorexie ist der Kaliumwert erhöht. (C) Bei der Bulimie ist der Kaliumwert erhöht. (D) Bei der Bulimie ist die Amylase im Speichel erniedrigt. (E) Bei langjährig bestehender Anorexie kann sich eine sekundäre Osteoporose entwickeln. (E) Bei langjährig bestehender Anorexie kann sich eine sekundäre Osteoporose entwickeln.
  • 46 Von den nachfolgend aufgeführten Wirkstoffen bzw. Wirkstoffgruppen eignet sich am ehesten für die Behandlung von Zwangserkrankungen: (A) Amitriptylin (B) Betablocker (C) Lithiumsalze (z. B. Lithiumacetat) (D) Moclobemid (E) selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z. B. Fluoxetin) (E) selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z. B. Fluoxetin)
  • 47 Bei welcher der folgenden Störungen ist Reaktionsumkehr (Habit reversal) am ehesten indiziert? (A) Angststörungen (B) Enkopresis (C) schizophrene Psychosen (D) Tic-Störungen (E) Zwangsstörungen (D) Tic-Störungen
  • 48 Eine Patientin hatte vor wenigen Wochen einen schweren Autounfall. Sie berichtet, dass sie seitdem sehr „lärmempfindlich” geworden sei. Bei plötzlich auftretenden lauten Geräuschen höre sie den Knall des Zusammenpralls der Autos und habe den Geruch des auslaufenden Benzins in der Nase, beinahe so, als erlebe sie den Unfall noch mal. Sie bekomme dann starke Angst und ihr werde übel. Mit welchem der nachstehenden Begriffe lässt sich das beschriebene Phänomen am zu- treffendsten erfassen? (A) Anhedonie (B) Dissoziation (C) Elaboration (D) Intrusion (E) Übererregung (D) Intrusion
  • 49 Ihnen wird ein 15-jähriger Jugendlicher vorgestellt, der seit dem Tod seiner Mutter vor 5 Monaten emotional instabil (häufig traurig) erscheint und andererseits zu aggressivem Verhalten neigt. Er kann mit angemessener emotionaler Beteiligung über den Tod seiner Mutter reden und er wird nicht von häufigen Erinnerungen, Flashbacks oder Träumen diesbezüglich verfolgt. Welche der folgenden Diagnosen ist am ehesten zutreffend? (A) F43.0 Akute Belastungsreaktion (B) F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung (C) F43.21 Anpassungsstörung mit längerer depressiver Reaktion (D) F43.25 Anpassungsstörung mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten (E) F62.0 Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (D) F43.25 Anpassungsstörung mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten
  • 50 Nach §1896 BGB kann eine rechtliche Betreuung erfolgen, wenn ein Volljähriger auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht besorgen kann. Die Betreuung nach § 1896 BGB bezieht sich dabei nur auf (A) das Vermögen des Betreuten (B) den Aufenthalt des Betreuten (C) die Geschäftsfähigkeit des Betreuten (D) die Mitwirkung an notwendigen medizinischen Maßnahmen (E) diejenigen Aufgabenbereiche, in denen die Betreuung erforderlich ist (E) diejenigen Aufgabenbereiche, in denen die Betreuung erforderlich ist Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)§ 1896 Voraussetzungen(1) Kann ein Volljähriger auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht besorgen, so bestellt das Betreuungsgericht auf seinen Antrag oder von Amts wegen für ihn einen Betreuer. Den Antrag kann auch ein Geschäftsunfähiger stellen. Soweit der Volljährige auf Grund einer körperlichen Behinderung seine Angelegenheiten nicht besorgen kann, darf der Betreuer nur auf Antrag des Volljährigen bestellt werden, es sei denn, dass dieser seinen Willen nicht kundtun kann.(1a) Gegen den freien Willen des Volljährigen darf ein Betreuer nicht bestellt werden.(2) Ein Betreuer darf nur für Aufgabenkreise bestellt werden, in denen die Betreuung erforderlich ist. Die Betreuung ist nicht erforderlich, soweit die Angelegenheiten des Volljährigen durch einen Bevollmächtigten, der nicht zu den in § 1897 Abs. 3 bezeichneten Personen gehört, oder durch andere Hilfen, bei denen kein gesetzlicher Vertreter bestellt wird, ebenso gut wie durch einen Betreuer besorgt werden können.(3) Als Aufgabenkreis kann auch die Geltendmachung von Rechten des Betreuten gegenüber seinem Bevollmächtigten bestimmt werden.(4) Die Entscheidung über den Fernmeldeverkehr des Betreuten und über die Entgegennahme, das Öffnen und das Anhalten seiner Post werden vom Aufgabenkreis des Betreuers nur dann erfasst, wenn das Gericht dies ausdrücklich angeordnet hat.