Approbationsprüfung Psychotherapie (Fach) / Frühjahr 2010 (Lektion)
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Frühjahr 2010
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- 1 Ein Therapeut bezieht sich in einer psychotherapeutischen Behandlung auf die Mög- lichkeiten des Patienten, eigene Fähigkeiten wie auch Beziehungen zu anderen Menschen so zu nutzen, dass er diese zur Befriedigung seiner Grundbedürfnisse er- setzen kann. Wie nennt man in der Psychotherapie die Umsetzung dieses Prinzips, welches z. B. Grawe in seinem Modell einer „Allgemeinen Psychotherapie" als einen der zentralen Wirkfaktoren von Psychotherapie beschrieben hat? Ressourcenaktivierung
- 2 Einem 42-jährigen Lehrer wird die Diagnose eines bösartigen Hautkrebses eröffnet und in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch erläutert. Daraufhin beginnt er, sich intensiv mit der medizinischen Fachliteratur zu beschäftigen und sich das ein- schlägige Wissen anzueignen. In den Gesprächen mit seinem Arzt sowie mit seiner Ehefrau und Freunden benutzt er die medizinischen Fachausdrücke und spricht wie ein Arzt über seinen Patienten. Auch über seine Ängste spricht er in analytischer, abstrakter Form. Welcher Abwehrmechanismus kommt hier, neben Aspekten einer Isolierung vom Af- fekt, am ehesten zum Ausdruck? Intellektualisieren
- 3 Das theoretische Modell der Salutogenese setzt sich damit auseinander, auf welche Weise Menschen auch unter schwierigen Bedingungen ihre Gesundheit erhalten kön- nen. Das Modell postuliert (nach Antonovsky) eine Grundorientierung, welche die Fähigkeit beschreibt, Lebensereignisse als verstehbar, bewältigbar und sinnhaft zu erleben. Wie lautet die Bezeichnung für dieses Konstrukt? Kohärenzsinn
- 4 Ein Patient berichtet von seinen Problemen am Arbeitsplatz und sagt, dass „Rätsa- sitz" stattgefunden hätten. Er könne nur noch „hupfern", um im Betrieb zurechtzu- kommen. Dieses Phänomen im sprachlichen Ausdruck des Patienten, das der Kontamination ähnlich ist, wird den formalen Denkstörungen zugerechnet und lässt sich z. B. bei einer Schizophrenie oder Aphasie beobachten. Mit welchem psychopathologischen Begriff wird dieses Phänomen bezeichnet? Neologismus
- 5 Eine Patientin meldet sich telefonisch zur Psychotherapie an. Während des Telefo- nats fallen unvermittelt von der Patientin ausgestoßene grunzende Laute auf. Einige Wochen später erscheint diese Patientin zum Erstgespräch. Dabei imponieren erneut während des Gesprächs ausgestoßene Grunzlaute. Außerdem zeigt die Patientin gelegentliches plötzliches Kopfwerfen und Grimassieren. Auf welche Störung weisen die Symptome am ehesten hin? Gilles-de-la-Tourette-Syndrom
- 6 Bei einem Patienten, der in Ihrer Praxis zum Erstgespräch erscheint, lag bis vor ca. 3 Monaten eine akute schizophrene Erkrankung vor. Derzeit ist noch eine leichte psychotische Symptomatik feststellbar, die jedoch die Kriterien einer Schizophrenie nicht mehr voll erfüllt. Beim Patienten stehen nun seit einigen Wochen depressive Symptome im Vordergrund, welche den Kriterien einer mittelgradigen depressiven Episode entsprechen. Welche Diagnose kommt nach der ICD-10 hier am ehesten in Frage? post-schizophrene Depression
- 7 Wie wird die graphische Darstellung der Familienstruktur (evtl, unter Einbezug wei- terer wichtiger Personen) mit den wesentlichen Daten, Ereignissen und Beziehungen über mehrere Generationen hinweg bezeichnet, wie sie z. B. bei einem familienthe- rapeutisch orientierten Vorgehen verwendet wird? Genogramm
- 8 Weicher Begriff bezeichnet am besten die Einflüsse des Körpers auf ein Pharmakon, d. h. die Prozesse der Aufnahme, Verteilung und Inaktivierung von Arzneimitteln im Körper? Pharmakokinetik Die Pharmakokinetik beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt. Dazu gehören die Aufnahme des Arzneistoffes (Resorption), die Verteilung im Körper (Distribution), der biochemische Um- und Abbau (Metabolisierung) sowie die Ausscheidung (Exkretion). Ist zusätzlich vor der Resorption die Freisetzung (Liberation) des Arzneistoffes aus der Arzneiform von Bedeutung, wird auch die Abkürzung LADME für die Gesamtheit dieser Prozesse verwendet. Als Begründer der Pharmakokinetik gilt der Kinderarzt Friedrich Hartmut Dost, der 1953 mit dem ersten Lehrbuch über die Pharmakokinetik Der Blutspiegel diese der klinischen Praxis und Forschung zugänglich machte. Grundlage seiner Überlegungen war die Erkenntnis, dass Dosisempfehlungen für Arzneimittel nicht einfach von Erwachsenen auf Kinder „heruntergerechnet“ werden dürfen. Aus diesen Grundüberlegungen entwickelte sich ein eigener Wissenschaftszweig, der heute ein wichtiger Bestandteil der Arzneimittelentwicklung ist. Die Pharmakokinetik ist neben der Pharmakodynamik einer der beiden großen Teilbereiche der Pharmakologie. Bei der Pharmakokinetik geht es weitgehend um die Frage: Was macht der Organismus mit dem Wirkstoff? Bei der Pharmakodynamik geht es um die Frage: Was macht der Wirkstoff mit dem Organismus?
- 9 In der Verhaltenstherapie wurde ein therapeutisches Programm entwickelt, das die Selbstfürsorge der Patienten als übergeordnetes Ziel verfolgt. Therapeutisch wer- den die Selbstfürsorge und positives Verhalten und Erleben im Sinne eines Genuss- trainings gefördert durch: - Aufmerksamkeitsfokussierung auf positive Stimuli und Gegebenheiten - Einüben basaler Verhaltensweisen im Umgang mit positiven Stimuli - Vermittlung hedonistischer, Genuss bejahender Regeln Um welches therapeutische Programm handelt es sich dabei? euthyme Therapie
- 10 Wie nennt man die mitunter als „klassisch" bezeichnete, spezifische Form der Kurz- therapie, in der Patient und Therapeut gemeinsam einen bewusstseinsfähigen neu- rotischen Konfliktkern erarbeiten und definieren, der gedeutet werden muss? Fokaltherapie Die Fokaltherapie ist eine Form der psychoanalytischen Kurzpsychotherapie. Sie wurde von Michael Balint und Mitarbeitern entwickelt. Die therapeutische Tätigkeit in einer Fokaltherapie wird auf die Herausarbeitung, Klärung und Bearbeitung eines Kernkonflikts konzentriert. Dabei wird ein Fokalziel bestimmt, das möglichst klar und frühzeitig definiert wird. In der Fokaltherapie sitzen sich Therapeut und Patient gegenüber. Der Therapeut versucht zu Anfang den Kernkonflikt oder Fokus des Patienten durch gezieltes Fragen herauszufinden. Der Patient soll direkt zu diesem Kernkonflikt Gefühle und Gedanken aussprechen. Hier bleibt als wichtigster Ansatzpunkt für die Deutung der Zusammenhänge durch den Therapeuten die Interaktion zwischen Patient und Therapeut. Die Besonderheit der Therapie besteht auch in der begrenzten Zahl der dazu nötigen Gespräche.
- 11 In der kontrollierten Einzelfallforschung geht es darum, die durch die Intervention erzielten Effekte von zufälligen Effekten sowie Trends zu unterscheiden. Durch weiche der folgenden Maßnahmen soll dies erreicht werden? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Befragung von verschiedenen Mediatoren (Eltern, Lehrer) (B) Erfassung von Grundraten, die mit Interventionsdaten verglichen werden (C) Erfassung von Zielerreichungen (goal attainment scaling) (D) Interview des Klienten (E) Umkehrversuchspläne, in denen die Intervention ausgesetzt wird (B) Erfassung von Grundraten, die mit Interventionsdaten verglichen werden(E) Umkehrversuchspläne, in denen die Intervention ausgesetzt wird
- 12 In der Theorie der Selbstwirksamkeit (Bandura) spielen zwei Typen von Erwartungen einer Person eine wesentliche Rolle. Um welche der Folgenden handelt es sich? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Erwartung, durch das eigene Verhalten ein bestimmtes Ergebnis erreichen zu können (B) Erwartung, ein bestimmtes Verhalten zeigen zu können/die nötigen Fähigkeiten und Kompetenzen zu besitzen (C) Erwartung, zum Erreichen eines selbst gewünschten Ergebnisses von anderen Personen Hilfe zu bekommen (D) Erwartung, welche Auswirkungen ein Ergebnis auf das eigene Befinden hat (E) Erwartung, wie das soziale Umfeld auf das eigene Verhalten reagiert (A) Erwartung, durch das eigene Verhalten ein bestimmtes Ergebnis erreichen zukönnen(B) Erwartung, ein bestimmtes Verhalten zeigen zu können/die nötigen Fähigkeitenund Kompetenzen zu besitzen
- 13 Welche der folgenden Phänomene sind im Rahmen der psychodynamischen Famili- en- und Paartherapie am ehesten mit dem Begriff „Kollusion" gemeint? Wählen Sie 2 Antworten! (A) die Übertragung der Rolle eines für die Kinder oder die ganze Familie sorgen den Elternteils auf ein Kind (B) ein unbewusst abgestimmtes Zusammenspiel zweier oder mehrerer Personen (C) eine in übermäßige Bindung oder Ausstoßungsprozesse abgleitende Individuati- on eines Familienmitglieds (D) Selbstheilungsversuch, bei dem die Partner wechselseitig nicht gelebte Selbst anteile im anderen sowohl suchen als auch bekämpfen (E) Überliefern und Erzählen einer Familiengeschichte, die unangenehme Tatsa- chen überdeckt oder Aufträge vermittelt (B) ein unbewusst abgestimmtes Zusammenspiel zweier oder mehrerer Personen(D) Selbstheilungsversuch, bei dem die Partner wechselseitig nicht gelebte Selbstanteile im anderen sowohl suchen als auch bekämpfen
- 14 Entspannungsverfahren dienen dem systematischen Erlernen einer Entspannungsre- aktion, die auch entsprechende physiologische Korrelate hat. In manchen Situatio- nen sind die physiologischen Veränderungen der Entspannungsreaktion jedoch nicht erwünscht. In welchen der nachfolgend genannten Situationen ist die Anwendung eines Ent- spannungsverfahrens aufgrund der dadurch induzierten physiologischen Veränderun- gen am ehesten kontraindiziert? Wählen Sie 2 Antworten! (A) bei akuten Schlafstörungen (B) bei Beginn einer Migräneattacke (C) bei Beginn von Kopfschmerzattacken vom Typ Spannungskopfschmerz (D) im Vorfeld von vasovagalen Synkopen (drohende Ohnmacht) (E) in Stresssituationen z. B. vor Prüfungen (B) bei Beginn einer Migräneattacke(D) im Vorfeld von vasovagalen Synkopen (drohende Ohnmacht) Eigentlich gilt Stress als Auslöser von Migräneattacken. Laut einer US-Studie kann aber auch die Entspannung nach einer Stressphase zu den quälenden Kopfschmerzen führen. Rund zehn Prozent der Bevölkerung leiden regelmäßig unter Migräne, so das Gesundheitsportal "Onmeda". Zu den Auslösern zählt neben hormonellen Einflüssen, bestimmten Nahrungsmitteln und Schlafmangel vor allem Stress. Wer übermäßigen Stress meidet, kann die Häufigkeit von Migräneattacken mindern. Allerdings fanden US-Forscher nun heraus, dass unter bestimmten Voraussetzungen auch Entspannung zu vermehrten Kopfschmerzen führen kann, wie das Magazin "scinexx.de" berichtet. 0:53 min7 Tipps gegen MigräneMigräne durch nachlassenden Stress Neurologen um Richard Lipton vom Albert Einstein College in New York führten eine Studie mit 17 Migränepatienten durch, die sie drei Monate lang ein Tagebuch führen ließen. Darin notierten die Teilnehmer, wann die Migräneattacken auftraten sowie deren möglichen Auslöser. Auch Stresslevel und persönliche Stimmung sollten die Probanden in dem Tagebuch vermerken. Bei der Auswertung der Einträge stellte sich heraus, dass die Patienten sehr häufig in Phasen von abnehmendem Stress unter den quälenden Kopfschmerzen litten. Die Forscher machten die Beobachtung, dass in diesen Phasen das Risiko von Migräneattacken um ein Fünffaches höher lag als in anderen Situationen. Lipton kommentierte die im Fachjournal "Neurology" veröffentlichten Ergebnisse mit den Worten: "Diese Studie zeigt einen bemerkenswerten Zusammenhang zwischen der Abnahme von empfundenem Stress und dem Auftreten von Migränekopfschmerz." Cortisol unter Verdacht Entscheidend ist dabei nicht, wie hoch der gefühlte Stresslevel ist. Selbst bei wenig Stress kam es in der anschließenden Entspannungsphase zu vermehrten Migräneattacken. Ein Erklärungsversuch der Wissenschaftler ist ein schwankender Cortisol-Spiegel. Der Körper schüttet dieses Hormon vermehrt in Stresssituationen aus, es besitzt eine schmerzlindernde Wirkung. Sobald der Cortisol-Spiegel sinkt, reagiert der Körper möglicherweise mit starken Kopfschmerzen, glauben die Forscher. Als Co-Autorin der Studie gibt Dawn C. Buse den Tipp: "Es ist wichtig, wachsenden Stress rechtzeitig zu bemerken und sich in stressreichen Zeiten zu entspannen, damit er sich nicht übermäßig aufstaut." Wer frühzeitig mit Entspannungstechniken Schwankungen entgegenwirkt, könnte eventuell Migräne vorbeugen.
- 15 Reaktionsverhinderung ist ein verhaltenstherapeutischer Baustein bei der Behand- lung von Zwangsstörungen. Welche der folgenden Feststellungen zur Anwendung der Reaktionsverhinderung sind zutreffend? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Bei Kontrollzwängen hat es sich als bedeutsam erwiesen, dass die Verantwor- tung bei der Durchführung der Übungen lange Zeit auf therapeutischer Seite be- lassen wird. (B) Die Reaktionsverhinderung kann zu Anfang der Therapie zunächst vom Thera- peuten angeleitet werden. (C) Durch die Erfahrung, dass die Verhinderung des Zwangsverhaltens zu bewälti- gen ist, erhöht sich die Zuversicht des Patienten für die weitere Therapie. (D) Reaktionsverhinderung eignet sich für die Behandlung von Zwangshandlungen, nicht jedoch für Zwangsgedanken. (E) Zu Beginn der Therapie sollten die Expositionsübungen in der Regel in sensu durchgeführt werden. (B) Die Reaktionsverhinderung kann zu Anfang der Therapie zunächst vom Thera-peuten angeleitet werden.(C) Durch die Erfahrung, dass die Verhinderung des Zwangsverhaltens zu bewälti-gen ist, erhöht sich die Zuversicht des Patienten für die weitere Therapie.
- 16 In der psychodynamischen Psychotherapie nutzt das katathyme Bilderleben imaginative Prozesse, sog. katathyme Bilder. Dabei gibt es einige Situationen, in denen das katathyme Bilderleben nicht bzw. nur modifiziert angewendet werden sollte. Bei welchen der folgenden psychischen Störungsbildern ist das katathyme Bilderleben am ehesten kontraindiziert? Wählen Sie 2 Antworten! (A) bei Angststörungen (B) bei akuten Psychosen (C) bei psychosomatischen Störungen (D) bei schwer depressiven Zuständen (E) bei Zwangsstörungen (B) bei akuten Psychosen(D) bei schwer depressiven Zuständen Die Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) ist ein von Hanscarl Leuner 1954 eingeführtes tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren, das anfänglich unter den synonymen Begriffen Katathymes Bilderleben (KB) und Symboldrama bekannt wurde. Zwar werden Imaginationen in etlichen Psychotherapiemethoden verwendet, die KIP jedoch systematisiert ihre Anwendung am stärksten. Sie bietet außer dem verbalen Verfahren auch eine Förderung und Anregung der Symbolisierungsprozesse an, was als eine Voraussetzung für Änderungen der Persönlichkeitsstruktur angesehen wird. Imagination, Visualisierung und TagträumeMit der KIP ist sowohl jene spezielle, emotionsnah gestaltete Imagination angesprochen, auf der das Verfahren basiert, als auch deren Einbindung in einen psychotherapeutischen Prozess. In diesem Sinne ist die KIP als ein ausdifferenziertes methodisches Vorgehen zur Handhabung der Tagtraumtechnik zu definieren, das auf dem theoretischen Fundament der Psychoanalyse aufgebaut ist und deren wesentliche Parameter wie Übertragung und Gegenübertragung, dynamisches Unbewusstes und Widerstand berücksichtigt, symbolischen Prozessen besondere Aufmerksamkeit widmet und dabei der Arbeit mit Imaginationen in Form von Tagträumen einen essentiellen Stellenwert einräumt. Die dafür maßgeblichen Auffassungen von Wahrnehmung, Gestaltbildung und Symbolisierung entwickelte Hanscarl Leuner auf der Grundlage der Symboltheorie Ernst Cassirers und der von diesem beeinflussten Gestaltpsychologie, die sein Werk auch in anderen Arbeitsfeldern (insbesondere seiner Psychopathologie) maßgeblich prägte. Im Unterschied zu Visualisierungstechniken anderer Methoden zeichnen sich die katathymen Imaginationen dadurch aus, dass sie nicht nur optische Eindrücke plastisch vor Augen führen, sondern grundsätzlich alle Sinnesmodalitäten umfassen und sich in Handlungsvollzügen von Tagtraumcharakter entfalten. Das Beiwort „katathym“ soll deutlich machen, dass diese Vorstellungen „aus dem Gefühl heraus“, also nicht willentlich gesteuert werden. Für den Umgang mit diesen hält die KIP eine Vielzahl lehr- und lernbarer therapeutischer Interventionen bereit. MethodeDie Methode wird in eine Grund-, Mittel und Oberstufe eingeteilt. Zu jeder Stufe werden eine Reihe von Standardmotiven und spezifischen Vorgehensweisen angegeben, die in mittlerweile fünf Jahrzehnten beständig ausdifferenziert und weiterentwickelt wurden. Zur Grundstufe gehören Motive wie zum Beispiel Wiese, Bach, und Berg. Bei der Mittelstufe werden Motive wie zum Beispiel Löwe und Auto angewendet und bei der Oberstufe Motive wie zum Beispiel Höhle und Vulkan. Durch vorherige Entspannung des Körpers, welche durch den Therapeuten angeleitet wird, kommt es zu einer kontrollierten Regression und Lockerung der Abwehr. Auf der Bildebene des Tagtraums kommen neben der aktuellen Befindlichkeit des Patienten u. a. seine Wesenszüge, Verhaltenseigentümlichkeiten, Ressourcen, Motivationsstrukturen und zentralen unbewussten Beziehungskonflikte symbolisch zur Darstellung. Darüber hinaus verbildlichen sich immer wieder auch die als „Übertragung“ bezeichneten unbewussten Vorstellungen über die therapeutische Beziehung und jene Erfahrungen mit anderen Menschen, die als so genannte „Repräsentanzen“ ihren innerseelischen Niederschlag gefunden haben. Die kognitiven und affektiven Inhalte des Tagtraumgeschehens können dann unter diagnostischen Gesichtspunkten verstanden und therapeutisch aufgegriffen werden, um sie von bewusstseinsnahen Oberflächenschichten her langsam und vorsichtig in die Tiefe unbewussten seelischen Geschehens zu verfolgen. Beispiele für StandardmotiveUm bildliche (Imaginationen) anzuregen, entwickelte Leuner eine Anzahl von feststehenden Motiven (zum Beispiel Blume, Haus, Weg). Kottje-Birnbacher beschreibt einige Standardmotive, die in der Katathym-imaginativen Psychotherapie Anwendung finden, genauer und geht auf ihre Bedeutung ein. Hier soll auf die Motive „Wiese“ und „Berg“ eingegangen werden. Wiese: Bei dem Motiv der Wiese wird die momentane Stimmung des Patienten und seine habituelle Art, an die Welt heranzugehen, gezeigt. Die Charakterisierung seiner momentanen Stimmung geschieht durch die Üppigkeit oder Kargheit, Weite oder Begrenztheit der Wiese, durch das Wetter und die Jahreszeit im vorgestellten Bild. Die Handlungen, die der Patient in seiner Vorstellung ausübt, zeigen seine übliche Herangehensweise an die Welt. Manche Patienten machen es sich gemütlich, andere wollen etwas erleben, ein anderer weiß nicht recht, was er machen soll oder will usw. Bäume, Tiere oder Menschen können Selbst- und Objektrepräsentanzen symbolisieren. Ebenso kann der Patient in seine Vergangenheit zurückreisen, sich wieder wie ein Kind fühlen und lang vergessene Gefühle wieder beleben.Berg: der Berg mit seinen Höhen und Formen kann Einblick in das Anspruchsniveau des Patienten geben. Narzisstische Persönlichkeiten neigen beispielsweise dazu, eindrucksvolle, unbesteigbare Hochgebirge zu kreieren, wohingegen depressive Persönlichkeiten sich meist uninteressante kleine Hügel vorstellen. Das Motiv des Berges kann ebenso den Umgang mit Leistungsaufgaben erforschen, indem der Patient aufgefordert wird, den Berg zu besteigen. Der Patient kann z. B. der Aufgabe ausweichen und sich sofort auf dem Gipfel des Berges sehen oder er betrachtet den Aufstieg als nicht lohnend. Auch die Erwartung an den Aufstieg kann aufschlussreich sein – ist der Weg leicht oder mühevoll zu bewältigen? Gibt es Hindernisse? Wenn ja, wie bewältigt er diese? Sind sie unüberwindbar oder geht der Patient ehrgeizig an diese Herausforderung heran? Überschätzt er sich vielleicht selbst? Ebenso ist es interessant zu beobachten, wie es dem Patienten geht, wenn er sein Ziel, den Gipfel, erreicht hat – ist er befriedigt, erschöpft oder einsam? Wie ist der Rundblick?AnwendungsgebieteNeben der Behandlung neurotischer Störungen hat sich das Spektrum der Indikationen auch auf andere psychogene Erkrankungen (strukturelle Ich-Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen etc.) erweitert. Für psychosomatische Erkrankungen hält das Verfahren schonende und effektive Behandlungsansätze bereit. Neben der Einzeltherapie (mit besonderen Möglichkeiten der Fokaltherapie) eignet sich die Tagtraumtechnik auch für die Paar-, Familien- und Gruppentherapie sowie für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen. In der Traumatherapie bezieht die KIP die Arbeit mit dem Inneren Kind in die Behandlung ein. Es werden Imaginationen angeleitet, das innere Kind an einen sicheren, guten Ort zu bringen und von imaginären Helferwesen versorgen zu lasse
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- 17 In der supportiv expressiven Therapie (SET) nach Luborsky werden 1. das allgemeine Therapeutenverhalten, 2. supportive und 3. expressive Komponenten unterschieden. Welche der folgenden Aspekte auf Therapeutenseite sind am ehesten den supportiven Komponenten zuzuordnen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Der Therapeut antwortet einfach und relativ kurz. (B) Der Therapeut erleichtert es dem Patienten zu sagen, was er denkt und fühlt. (C) Der Therapeut hört zu, ohne zu kritisieren. (D) Der Therapeut vermittelt dem Patienten ein Gefühl von Respekt, Verständnis und Akzeptanz. (E) Der Therapeut vermittelt dem Patienten eine realistisch-hoffnungsvolle Hal- tung. (D) Der Therapeut vermittelt dem Patienten ein Gefühl von Respekt, Verständnisund Akzeptanz.(E) Der Therapeut vermittelt dem Patienten eine realistisch-hoffnungsvolle Hal-tung.
- 18 Aufqabenfolqe „43-jähriqer Mann in aktueller Lebenskrise" - Teil 1 (Mehrfachauswahlaufgabe) Ein 43-jähriger Mann sucht einen Psychotherapeuten wegen einer aktuellen Lebens- krise auf, die durch Verlust seines Arbeitsplatzes nach dauerhaftem Mobbing vor ei- nigen Wochen sowie nach der Trennung von seiner Frau nach 18-jähriger Ehe eingetreten sei. Er leidet seitdem unter Grübeln, depressiver Stimmungslage, Interessenverlust, Antriebslosigkeit, schlechtem Schlaf und Früherwachen. Die Trennung von seiner Frau könne er nicht akzeptieren. Nach Auseinandersetzungen mit ihr sei er regelmäßig „durchgedreht" und habe einen Suizid angedroht, auch unter Einbeziehung der 18-jährigen Tochter. Deshalb habe seine Frau ihn kürzlich zwangsweise in stationäre psychiatrische Behandlung einweisen lassen. Er sei in der Beziehung schon immer sehr impulsiv gewesen, habe seine Frau „untergebuttert" und seine Wut an ihr ausgelassen. In der Therapie wirkt der Patient sehr leicht er- regbar. Er versucht, den Sitzungsablauf zu kontrollieren, äußert Zweifel an der Kompetenz des Therapeuten und schließt bestimmte Themen und Behandlungsziele kategorisch aus. Welche der folgenden Diagnosen treffen am ehesten zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) akute Belastungsreaktion (B) anankastische Persönlichkeitsstörung (C) depressive Episode (D) emotional instabile Persönlichkeitsstörung, impulsiver Typus (E) generalisierte Angststörung (F) manische Episode (G) paranoide Schizophrenie (C) depressive Episode(D) emotional instabile Persönlichkeitsstörung, impulsiver Typus
- 19 Aufgabenfolge ..43-jähriger Mann in aktueller Lebenskrise" - Teil 2 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) Welcher Gruppe verhaltenstherapeutischer Methoden bzw. Verfahren lässt sich ein für den Patienten relevant erscheinendes Emotionsregulationstraining zur Verbesse- rung des Umgangs mit seiner Wut, wie es z. B. für Borderline-Patienten entwickelt wurde, am ehesten zuordnen? (A) Entspannungsverfahren (B) euthyme Methoden (C) Konfrontations-/Bewältigungsverfahren (D) Methoden der Selbstkontrolle (E) Methoden des Modelllernens (D) Methoden der Selbstkontrolle
- 20 Aufgabenfolqe „Studentin mit Überforderungsgefühlen” - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Eine 24-jährige Studentin berichtet im psychotherapeutischen Erstgespräch, sie füh- le sich unfähig, die Anforderungen im Studium wie die Vorbereitung auf Seminare und anstehende Klausuren zu erfüllen. Sie sei unkonzentriert, grüble häufig und ziehe sich von anderen zurück. Sie fühle sich dann als Versagerin, sei lustlos, niedergeschlagen und unmotiviert, schlafe schlecht und habe zuletzt sehr stark abgenommen. Eine ähnliche Phase von 1 Jahr Dauer sei vor 5 Jahren nach der Trennung von ihrem ersten Freund aufgetreten. Sie habe sich daraufhin für einige Monate aus allen sozi- alen Kontakten zurückgezogen. Vor 3 Jahren sei ihre Stimmung ohne erkennbaren Anlass ebenfalls einige Monate sehr schlecht gewesen. Sie habe für 1 Semester das Studium aussetzen müssen. Die Psychotherapeutin stellt die Diagnose einer rezidivierenden depressiven Störung und führt zu Beginn einer verhaltenstherapeutischen Behandlung eine Verhaltensanalyse durch. Wie lassen sich auf der Basis der Schilderung die emotionalen Symptome der Patien- tin verhaltensanalytisch am ehesten einordnen? (A) Die emotionalen Symptome sind u. a. eine Konsequenz von problematischen Verhaltensweisen (sozialer Rückzug, negative automatische Kognitionen/Grübeln). (B) Die emotionalen Symptome werden von der Patientin als instrumenteiles Ver- halten zur Erreichung von sozialer Verstärkung durch Interesse und Aufmerk- samkeit anderer eingesetzt. (C) Die negative Stimmung der Patientin ist auslösender Reiz für Verhaltensweisen, mit denen die Patientin versucht, die Anforderungen im Studium zu bewältigen. (D) Die negative Stimmung ist eine Form der unmittelbaren Selbstbestrafung und führt zum Abbau von sozial kompetentem Verhalten. (E) Die Überforderung im Studium führte zu einer Belastung der Beziehung zu ih- rem Freund und trug somit zur Trennung bei. (A) Die emotionalen Symptome sind u. a. eine Konsequenz von problematischenVerhaltensweisen (sozialer Rückzug, negative automatischeKognitionen/Grübeln).
- 21 Aufgabenfolge „Studentin mit Überforderungsgefühlen" - Teil 2 (Kurzantwortaufgabe) Zusätzlich berichtet die Patientin, dass sie große Angst davor habe, in mündlichen Prüfungen ins Stottern oder in eine Sprechblockade zu geraten. Sie sei weiterhin schon seit Studienbeginn sehr angespannt, fühle sich unsicher und wie benommen, habe Beklemmungen und zittere, wenn sie mit anderen Studenten oder Professoren Sprechen müsse. Sie habe Angst, wegen dummer Äußerungen oder Nervosität aufzu- fallen, und denke während des direkten Kontakts mit anderen Menschen eigentlich ständig darüber nach, was andere über sie denken. Welche Zusatzdiagnose ist am ehesten zu stellen? soziale Phobie
- 22 Aufgabenfolge „Studentin mit Überforderungsgefühlen" - Teil 3 (Ende) (Mehrfachauswahlaufgabe) Vor dem Hintergrund der Störungen der Patientin nimmt die Therapeutin eine Ge- wichtung der Therapieziele vor und wählt geeignete Therapiemaßnahmen für den Behandlungsplan aus. Welche der folgenden Therapieziele und -methoden sind bei der Patientin aufgrund der geschilderten Symptomatik (Teil 1 und Teil 2 der Aufgabenfolge) am ehesten angezeigt? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Abbau von übermäßiger Selbstbeobachtung in sozialen Situationen durch Ver- haltensverträge und operante Löschung (B) Aktivitätsaufbau zum Aufbau eher positiver Stimmungen (C) Erkennen und Verändern der Verarbeitungsmechanismen und dysfunktionalen Kognitionen, die depressive Rückfälle auslösen (D) kognitive Umstrukturierung und Konfrontation mit sozialen Situationen zur Ver- änderung der Erwartung von negativer Bewertung durch andere (E) motivierende Gesprächsführung {motivational interviewing) zur Erhöhung der Bereitschaft, soziale Kontakte einzugehen (F) verdeckte Sensibilisierung in realen Kontaktsituationen zur Reduzierung negati- ver automatischer Gedanken (B) Aktivitätsaufbau zum Aufbau eher positiver Stimmungen(C) Erkennen und Verändern der Verarbeitungsmechanismen und dysfunktionalenKognitionen, die depressive Rückfälle auslösen(D) kognitive Umstrukturierung und Konfrontation mit sozialen Situationen zur Ver-änderung der Erwartung von negativer Bewertung durch andere
- 23 Aufgabenfolge ..19-jährige Patientin mit psychogenen Krampfanfällen" - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Eine 19-jährige Patientin wird von der psychiatrischen Abteilung einer Universitäts- klinik mit der Zuweisungsdiagnose „psychogene Krampfanfälle, histrionische Persön- lichkeitsstörung" in ambulante Psychotherapie verwiesen. Eine somatisch- neurologische Ursache für die Anfälle bzw. eine Epilepsie wurde diagnostisch ausge- schlossen. Die Krampfanfälle hätten yor ca. 1 Jahr begonnen, träten 5- bis 10-mal pro Woche auf und seien durch motorische Zuckungen, Um-sich-Schlagen und Auf- den-Boden-Werfen charakterisiert. Die Patientin wird ansonsten als ansprechbar, jedoch wortkarg und sehr zurückhaltend beschrieben. Psychogene Krampfanfälle sind nach der ICD-10 diagnostisch-klassifikatorisch einzu- ordnen als: (A) dissoziative Störung (B) posttraumatische Belastungsstörung (C) psychologische Faktoren oder Verhaltenseinflüsse bei andernorts klassifizierten Krankheiten (D) Somatisierungsstörung (E) Störung der Impulskontrolle (A) dissoziative Störung
- 24 Aufgabenfolge ,.19-jährige Patientin mit psychogenen Krampfanfälien" - Teil 2 (Einfachauswahlaufgabe) Im Verlauf der probatorischen Sitzungen berichtet die Patientin glaubhaft, bei ei- nem Auslandsaufenthalt vor 1,5 Jahren für mehrere Tage verschleppt und Opfer von diversen körperlichen und auch sexuellen Gewalttaten geworden zu sein. Während dieser Ereignisse sei sie davon ausgegangen, diese Zeit nicht zu überleben. Seitdem leide sie unter Albträumen über diese Ereignisse, Einschiafstörungen, Schreckhaf- tigkeit und könne sich oft kaum konzentrieren; Situationen mit fremden Menschen gehe sie aus dem Weg. Sie überlegen, die bisher gestellten Diagnosen zu revidieren oder zu ergänzen. Welcher der folgenden Überlegungen ist vor dem Hintergrund der Schilderungen (siehe auch Teil 1 der Aufgabenfolge) am ehesten zuzustimmen? (A) Aufgrund der erlittenen körperlichen Gewalt halten sie eine Hirnschädigung für wahrscheinlich und vergeben daher die Diagnosen einer organischen dissoziati- ven Störung sowie einer organischen Persönlichkeitsstörung. (B) Außer der Diagnose der psychogenen Krampfanfälle führen Sie die Diagnose ei- ner posttraumatischen Belastungsstörung auf; die Diagnose einer histrionischen Persönlichkeitsstörung entfällt. (C) Die Diagnose einer histrionischen Persönlichkeitsstörung beinhaltet alle genann- ten klinischen Merkmale, so dass Sie diese als alleinige Diagnose stellen. (D) Für ein Überdenken der Zuweisungsdiagnosen gibt es aufgrund der geschilder- ten Symptomatik und der von der Patientin vorgetragenen Informationen kei- nen Anlass. (E) Sie ersetzen die bisherigen Diagnosen durch die alleinige Diagnose einer disso- ziativen Störung. (B) Außer der Diagnose der psychogenen Krampfanfälle führen Sie die Diagnose ei-ner posttraumatischen Belastungsstörung auf; die Diagnose einer histrionischenPersönlichkeitsstörung entfällt.
- 25 Aufgabenfolge „19-jährige Patientin mit psychogenen Krampfanfällen" - Teil 3 (Ende) (Mehrfachauswahlaufgabe) Bei der genaueren Exploration zur Therapieplanung wird deutlich, dass es für die psychogenen Anfälle sowohl externe Auslöser als auch interne Auslöser gibt (z. B. Gedanken an das Trauma). Externe Auslöser sind u. a. dunkle Räume, von der Sonne geblendet werden, bestimmte Kleidungsstücke, laute Stimmen. Welche der folgenden therapeutischen Empfehlungen erscheinen vor diesem Hintergrund bei einem verhaltenstherapeutischen Vorgehen als sinnvoll? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Die Patientin sollte bei Konfrontation mit o. g. Hinweisreizen als Bewältigungs- strategie eine entspannende Imagination einsetzen. (B) Die Patientin sollte in Strategien angeleitet werden, wie sie o. g. Hinweisreize frühzeitig erkennt und ihnen in der Folge aus dem Weg gehen kann. (C) Die Patientin sollte lernen, durch Aktivierung sensorischer Systeme z. B. mittels starker Sinnesreize bei Konfrontation mit den ausiösenden Stimuli die dissozia- tiven Vorgänge zu durchbrechen. (D) Es sollte ein Diskriminationstraining durchgeführt werden, in dem die Patientin unterstützt wird, zwischen objektiv bedrohlichen und vermeintlich bedrohli- chen Hinweisreizen zu unterscheiden. (E) Man sollte ein gestuftes Expositionstraining in Erwägung ziehen, um die Auslösung von Angst durch diese Hinweisreize zu reduzieren. (C) Die Patientin sollte lernen, durch Aktivierung sensorischer Systeme z. B. mittelsstarker Sinnesreize bei Konfrontation mit den ausiösenden Stimuli die dissozia-tiven Vorgänge zu durchbrechen.(D) Es sollte ein Diskriminationstraining durchgeführt werden, in dem die Patientinunterstützt wird, zwischen objektiv bedrohlichen und vermeintlich bedrohli-chen Hinweisreizen zu unterscheiden.(E) Man sollte ein gestuftes Expositionstraining in Erwägung ziehen, um dieAuslösung von Angst durch diese Hinweisreize zu reduzieren.
- 26 Aufgabenfolge „Patient mit Herzanfällen" - Teil 1 (Einfachauswahlaufgabe) Ein 29-jähriger Mann berichtet im psychotherapeutischen Erstgespräch über seit acht Wochen mehrmals wöchentlich auftretende nächtliche Anfälle von Herzrasen mit Todesangst. Die kardiologische Abklärung sei ohne Befund. Das Herzrasen sei erstmals aufgetreten, als er sich kurz vor Beendigung seiner Therapieausbildung auf eine Klinikstelle im Schwarzwald beworben habe. Es sei ihm sofort klar geworden, dass mit dieser Tätigkeit eine räumliche Trennung von seiner Freundin, die gerade zuvor an ihrem bisherigen gemeinsamen Wohnort eine Steile angetreten hatte, unvermeidbar wäre. Auch seine Mutter müsse er „sich selbst überlassen“. Inzwischen habe er die Stelle tatsächlich bekommen und werde sie in 3 Monaten antreten. Ais der Therapeut anspricht, dass der Patient sich möglicherweise zerrissen fühle zwischen dem Wunsch nach einer richtigen Stelle und dem Wunsch bei seiner Freundin zu bleiben, und ihm vielleicht auch Sorgen bereite, was aus der Beziehung wird, stimmt der Patient zögernd zu. Auf welchen der folgenden Konflikte gemäß der Operationalisierten Psychodynami- schen Diagnostik (OPD) spielt der Therapeut hier am ehesten an? (A) Konflikt Individuation vs. Abhängigkeit (B) Konflikt Unterwerfung vs. Kontrolle (C) ödipaler Konflikt (D) Schuldkonflikt (E) Selbstwertkonflikt (A) Konflikt Individuation vs. Abhängigkeit
- 27 Aufgabenfolge „Patient mit Herzanfällen” - Teil 2 (Einfachauswahlaufgabe) Im Verlauf der Vorgespräche meint der Patient selbst, vielleicht bekomme er ja starkes Herzklopfen allein bei der Vorstellung, seine Freundin alleine zu lassen - wer wisse schon, wie lange eine solche Fernbeziehung halte? Er habe auch „Bammel davor", allein im Schwarzwald, wo er niemanden kenne, zu sein. Ihn beschäftige das „schon so im Hinterkopf. Er befürchte, den Fehler seines Lebens zu begehen. Andererseits könne er ja nicht auf seine Arbeit und Karriere verzichten wegen einer Beziehung. Hier zeichnet sich ab, dass eine spezifische wichtige Voraussetzung für eine Indika- tion einer psychodynamischen Therapie gegeben sein könnte. Um welche der Folgenden handelt es sich dabei am ehesten? (A) konfliktbezogener Leidensdruck (B) Krankheitseinsicht (C) Passung Patient - Therapeut (D) sekundärer Krankheitsgewinn (E) Therapiemotivation (A) konfliktbezogener Leidensdruck
- 28 Aufgabenfolge „Patient mit Herzanfälien" - Teil 3 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) Im weiteren Verlauf äußert der Patient, er wolle unbedingt eine Therapie machen, um das Herzrasen los zu werden und seine derzeitige Lebensentscheidung besser zu verstehen. Überhaupt sei er sicher, dass er beim einzigen für ihn richtigen Thera- peuten „gelandet" sei. Der Therapeut habe ihn sofort verstanden und sei ein so gu- ter Psychologe, dass er sich 100-prozentig sicher sei, dass er, nur er, ihm helfen könne. Welcher der folgenden Ansätze ist am ehesten geeignet, den Enthusiasmus des Pa- tienten zu erklären? (A) Idealisierung (B) primärer Krankheitsgewinn (C) Sublimierung (D) Triangulation (E) Versuchungssituation (A) Idealisierung
- 29 Die zufällige Zuweisung von Patienten zur Behandlungs- und Kontrollgruppe (Ran- domisierung) ist ein wesentliches Merkmal sog. RCT-Studien (RCT - randomized controlled trial). Welches der folgenden Ziele verfolgt die Randomisierung am ehesten? (A) Kontrolle der Allegiance der in die Studien involvierten Therapeuten (B) Kontrolle des Behandlungsablaufs (C) Sicherung der externen Validität der Studie (D) Standardisierung des Settings (E) Vermeidung der Konfundierung von Störvariablen mit den Wirkfaktoren einer Behandlung (E) Vermeidung der Konfundierung von Störvariablen mit den Wirkfaktoreneiner Behandlung
- 30 Mit Hilfe der Polysomnographie kann man verschiedene Schlafstadien unterschei- den. Welche der folgenden Veränderungen charakterisiert am besten das Schlafstadium 1 (Einschlafstadium)? (A) Die Alpha-Aktivität des EEG setzt ein. (B) Die Beta-Aktivität des EEG setzt ein. (C) Die EMG-Aktivität nimmt plötzlich zu. (D) Die REM-Aktivität hört plötzlich auf. (E) Die REM-Aktivität setzt ein. /D\2 Alle treffen nicht zu
- 31 Wie lässt sich das derzeit führende Konzept zur Ätiologie schizophrener Störungen am zutreffendsten formulieren? (A) Bestimmend für die Erkrankung sind hauptsächlich die Familieninteraktion und Familienkommunikation. (B) Die Schizophrenie basiert auf angeborenen und erworbenen Risikofaktoren so- wie auf Belastungsfaktoren, welche die Erkrankung auslösen können. (C) Genetische Ursachen lassen sich nicht nachweisen; die Erkrankung ist weitge- hend auf Umweltfaktoren zurückzuführen. (D) Nach Familien-, Zwillings- und Adoptivstudien wird die Schizophrenie genetisch vererbt, andere Faktoren spielen kaum eine Rolle. (E) Ursächlich für die Schizophrenie ist hauptsächlich eine Störung eines oder meh- rerer Neurotransmittersysteme. (B) Die Schizophrenie basiert auf angeborenen und erworbenen Risikofaktoren so-wie auf Belastungsfaktoren, welche die Erkrankung auslösen können.
- 32 Welcher der folgenden Begriffe bezieht sich auf die Aussage, dass in einer Psycho- therapiestudie ein beobachteter Zusammenhang zwischen einer Behandlung und der Veränderung in den Ergebnisvariablen tatsächlich auf die Therapie zurückzuführen ist (d. h. ein kausaler Zusammenhang zwischen Therapie und Veränderung besteht)? (A) differenzielle Validität (B) externe Validität (C) interne Validität (D) konkurrente Validität (E) Konstruktvalidität (C) interne Validität
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- 33 Im Jahresbericht einer Krankenkasse wird dargelegt, dass innerhalb eines Jahres bei 9% der Versicherten eine affektive Störung vorlag. Welches epidemiologische Maß ist hier angesprochen? (A) Inzidenz (B) Odds ratio (C) Punktprävalenz (D) Risk ratio (E) Periodenprävalenz (E) Periodenprävalenz
- 34 Anhand des folgenden Vierfelderschemas kann die Berechnung des relativen Risikos einer Erkrankung verdeutlicht werden. Erkrankung ja nein Risikoexposition ja a b nein c d Aus welcher der folgenden Formeln berechnet sich das relative Risiko? (A) (d:c) • (b : a) (B) (d:(b + a)):(c:(b + a)) (C) (a:(a + b)):(c:(c+d)) (D) ({a + b)): (c + d)): (a + b + c + d) (E) V(<*'b• cd): ((a—ft)'(c—d)) (C) (a:(a + b)):(c:(c+d))
- 35 Für welches der folgenden Beispiele trifft das operante Lernprinzip der negativen Verstärkung zu? (A) Das Jammern eines Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wird in einer Klinik vom gesamten Personal konsequent ignoriert. {B) Die Eltern bestrafen das ungehorsame Verhalten ihres Kindes und erleben in der Folge eine Zunahme des negativen Verhaltensmusters. (C) Ein hypochondrischer Patient erlebt nach Durchführung einer Selbstexamination auf Krankheitszeichen (checking behavior) eine kurzfristige emotionale Entlas- tung. (D) Ein Patient mit einer Impulskontrollstörung entwickelt in Folge einer negativen Rückmeldung durch seine Sozialpartner rasch stärker werdende Ärgergefühle. (E) Ein Wutaffekt eines Patienten verstärkt sich durch fortgesetzte negative Erfah- rungen in seinem sozialen Umfeld. (C) Ein hypochondrischer Patient erlebt nach Durchführung einer Selbstexaminationauf Krankheitszeichen (checking behavior) eine kurzfristige emotionale Entlas-tung.
- 36 Welche Art der Verstärkung wird als konstante Intervallverstärkung bezeichnet? (A) Das ausgewählte Verhalten wird erst nach einer bestimmten Anzahl von ge- wünschten Verhaltensreaktionen verstärkt. (B) Das ausgewählte Verhalten wird bei seinem jeweils ersten Auftreten nach Ab- lauf eines festen Zeitabstandes verstärkt. (C) Das ausgewählte Verhalten wird nach unvorhersehbar variierenden Zeitabstän- den verstärkt. (D) Das Verhalten einer bestimmten Verhaltensklasse wird jedes Mal verstärkt, so bald es gezeigt wird. (E) Die Anzahl der gewünschten Verhaltensreaktionen, nach der eine Verstärkung erfolgt, wird unvorhersehbar variiert. (B) Das ausgewählte Verhalten wird bei seinem jeweils ersten Auftreten nach Ab-lauf eines festen Zeitabstandes verstärkt. Verstärkungspläne in der operanten Konditionierung bezeichnen bestimmte Muster bei der Verstärkung. Bei der kontinuierlichen Verstärkung wird bei jeder gewünschten Reaktion verstärkt, was zu einem starken Anstieg der Lernkurve führt. Die Versuchsperson lernt also schnell, vergisst aber auch ebenso schnell wieder, wenn nicht mehr verstärkt wird. Dieser Verstärkerplan ist optimal in der Akquisitionsphase, also beim ersten Erlernen eines Zielverhaltens. Um der Extinktion vorzubeugen, muss die Kopplung gelegentlich wiederholt werden. Dabei setzt man aufeine intermittierende Verstärung, wobei sich die folgenden, unterschiedlich erfolgreichen Verstärkerpläne herauskristallisiert haben:Bei der Quotenverstärkung verstärkt man erst, wenn eine bestimmte Anzahl von gewünschten Reaktionen erfolgt ist.Beispiel: Bei jedem fünften (fixed ratio) oder durchschnittlich jedem fünften (variable ratio) Auftreten des Zielverhaltens erfolgt eine Verstärkung.Bei der Intervallverstärkung wird nach dem letzten verstärkten Verhalten frühestens wieder nach einem konstanten oder variablen Zeitintervall verstärkt, sobald das erwünschte Verhalten auftritt.Beispiel: Für die Dauer von 20 Sekunden (fixed interval) oder durchschnittlich 20 Sekunden (variable interval) wird kein Verhalten verstärkt.Bei der Ratenverstärkung wird verstärkt, wenn das Zielverhalten mit hoher Frequenz oder niedriger Frequenz gezeigt wird. Die Verstärkung hoher Frequenzen führt zum selben Ergebnis wie Verhältnispläne, die Verstärkung niedriger Frequenzen führt zum selben Ergebnis wie Intervallpläne.Beim Übergang von kontinuierlicher zu intermittierender Verstärkung setzt man häufig auf Tokensysteme, denn zum einen ist kontinuierliche Verstärkung außerhalb des psychologischen Labors kaum möglich, zum anderen führt die intermittierende Verstärkung zu einer größeren Persistenz des Verhaltens.
- 37 Eine Patientin, die an einer Adipositas leidet, vereinbart mit dem Therapeuten, in einem Esstagebuch die Menge der zu sich genommenen Nahrungsmittel zu doku- mentieren. Seit dieser Vereinbarung isst sie weniger als gewöhnlich. Wie wird die hier beschriebene Tendenz bezeichnet, das Verhalten während einer Selbstbeobachtung zu verändern? (A) Beobachterdrift (B) Beobachterverzerrungseffekt (C) Kontrastfehler (D) Reaktivität (E) Reliabilitäts-Validitäts-Dilemma (D) Reaktivität Reaktivität, bezeichnet die Änderung im Verhalten einer Person, wenn sie weiß, daß sie getestet oder beobachtet wird. Das Verhalten der Person verliert seine Spontaneität. Die reaktive Verhaltensänderung kann unterschiedliche Richtungen einschlagen: Je nach Motivlage versucht die Person zum Beispiel in der Testsituation, mit ihrem Verhalten genau den Erwartungen zu entsprechen, die sie bei den testenden Personen unterstellt (z.B. indem sie sich in Prüfung oder Vorstellungsgespräch besonders anstrengt oder indem sie in einem Gedächtnistest das dargebotene Material aktiv memoriert usw.). In anderen Fällen bemüht sich die Person, das angestrebte Meßergebnis zu verschleiern (z.B. wenn sie erwartet, in einer Befragung auf Inhalte angesprochen zu werden, die sie nicht preisgeben möchte). Die meisten psychologischen Meßverfahren sind mehr oder weniger von Reaktivität betroffen. Nur wenige in der Psychologie übliche Verfahren können als nicht-reaktiv gelten. Hierunter fallen etwa viele physiologische Maße (etwa Hormonkonzentration, Hautwiderstand, Pupillenreaktion …), Reaktionszeiten auf bestimmte Stimuli oder projektive Tests. Dem Problem der Reaktivität kann man begegnen, indem man Personen ohne ihr Wissen beobachtet, mißt oder testet. Dies ist technisch oft schwierig und zudem nur in seltenen Fällen ethisch vertretbar. Eine weitere Möglichkeit besteht in sogenannten “Blind-Versuchen”, wie sie auch zur Bestimmung von Plazebo-Effekten üblich sind. Hierbei wissen die Probanden zwar, daß sie getestet bzw. beobachtet werden, sie sind aber über den Zweck der Messung und die spätere Auswertung im Unklaren.
- 38 Welcher der folgenden Abwehrmechanismen ist am ehesten dem Funktionsniveau einer unreifen Abwehr zuzuordnen? (A) Intellektualisierung (B) Identifikation (C) Reaktionsbildung (D) Ungeschehenmachen (E) Verdrängung (B) Identifikation
- 39 Welcher psychoanalytische Begriff bezeichnet die Umwandlung seelischer Energie in somatische Beschwerden, welche einen spezifischen Ausdrucks- oder Symbolgehalt für die zugrunde liegenden Konflikte aufweisen? (A) Alexithymie (B) Dissoziation (C) Konversion (D) Somatisierung (E) vegetative Neurose (C) Konversion
- 40 Ein Patient, dem in den letzten zwei Jahren mehrmals gekündigt wurde, weil er den Arbeitsanforderungen nicht gerecht wurde, schätzt sich im Persönlichkeitsfragebo- gen als wenig leistungsfähig ein. Sein Therapeut geht aufgrund dieser Selbstein- schätzung des Patienten davon aus, dass dieser auch in der sozialen Interaktion Defizite aufweist und deshalb von anderen Menschen weniger gemocht wird. Welcher Beurteilungsfehler liegt in diesem Beispiel beim Psychotherapeuten am ehesten vor? (A) Ähnlichkeitsfehler (B) Extremwerteffekt (C) Halo-Effekt (D) Mildeeffekt (E) zentrale Tendenz (C) Halo-Effekt
- 41 In einer Forschungsstudie zu einem Screeningverfahren, mit dem ADHS im Erwach- senenalter erfasst werden soll, überschreiten 90% der Personen mit der Diagnose einer ADHS den Cut-off-Wert; das Screeningverfahren erkennt sie als an ADHS erkrankt. Auf welches Maß bezieht sich der Wert von 90%? (A) Effektstärke (B) Reliabilität (C) Sensitivität (D) Spezifität (E) Trennschärfe (C) Sensitivität Unter der Trennschärfe eines Items versteht man in der klassischen Testtheorie die Korrelation eines Items i mit dem Gesamtergebnis eines Tests. Die Trennschärfe soll eine Einschätzung ermöglichen, wie gut ein Item zwischen Personen mit niedriger und hoher Merkmalsausprägung trennt.
- 42 Mit welchem der folgenden Störungsbilder im Erwachsenenalter sind hyperkinetische Störungen im Kindesalter am ehesten assoziiert? (A) Borderline-Störungen (B) dissoziale Persönlichkeitsstörungen (C) Essstörungen (D) schizoide Persönlichkeitsstörungen (E) Zwangsstörungen (B) dissoziale Persönlichkeitsstörungen
- 43 Welches der genannten Merkmale und Symptome ist am ehesten typisch für die wahnhafte Störung nach ICD-10? (A) Affektverflachung (B) andauernde akustische Halluzinationen (C) hypochondrischer Wahn (D) Kontrollwahn (E) kurze Dauer der Symptomatik (max. 3 Monate) (C) hypochondrischer Wahn WAHNHAFTE STÖRUNGENParanoia - späte Paraphrenie - paranoides Zustandsbild - nicht näher bezeichnete paranoide Psychose - sensitiver Beziehungswahn u.a. Es gibt die Schizophrenie mit ihren Sinnestäuschungen, Wahnphänomen, Ich-Störungen und entsprechenden psychosozialen Konsequenzen. Und es gibt die sogenannten wahnhaften Störungen (früher z.B. Paranoia genannt), deren charakteristisches Merkmal ebenfalls der Wahn ist. Allerdings nicht so lange und vor allem nicht so bizarr und damit in vielfältiger Form beeinträchtigend. Doch auch hier fühlt sich der Betroffene verfolgt, vergiftet, infiziert, betrogen, gesellschaftlich erhoben oder von einem anderen geliebt - ohne reale Ursache. Doch die Lebens- und Leistungsfähigkeit ist nicht so beeinträchtigt und das Verhalten nicht so auffällig wie ggf. bei einer Schizophrenie. Nachfolgend deshalb eine kurze Übersicht zu den Themen Liebeswahn, Größenwahn, Eifersuchtswahn, Verfolgungswahn, körperbezogener Wahn u.a. mit der Frage: Wie kann man dieses Phänomen von anderen seelischen Störungen, insbesondere von der Schizophrenie unterscheiden und was lässt sich therapeutisch dagegen tun? Die anhaltenden wahnhaften Störungen, früher zumeist als Paranoia, aber auch Paraphrenie, paranoides Zustandsbild, nicht näher bezeichnete paranoide Psychose oder auch sensitiver Beziehungswahngenannt, sind zwar eine relativ seltene, dann aber oft spektakuläre Erkrankung. Meist werden sie mit einer Schizophrenie (siehe das entsprechende Kapitel) verwechselt. Doch die wahnhafte Störung ist keine schizophrene Psychose. Dies auseinanderzuhalten braucht aber selbst für den Fachmann, den Psychiater und Nervenarzt, viel Erfahrung. Und eine Reihe von charakteristischen Hinweisen: Beschwerdebild, Alter, Krankheitsverlauf usw. Im Einzelnen: Was ist eine wahnhaft Störung?Das charakteristische Merkmal einer wahnhaften Störung ist - wie der Name schon sagt - ein Wahn (Einzelheiten siehe das entsprechende Kapitel über den Wahn). Dieser Wahn darf nicht auf äußere Einflüsse zurückgehen, z.B. durch Rauschdrogen (sogenannter Intoxikations- oder Vergiftungswahn), durch höheres Lebensalter (Alterswahn, z.B. bei der Alzheimer´schen Demenz), durch Kopfunfall, Stoffwechselstörungen usw. Auch pflegt der Wahn bei einer wahnhaften Störung nicht so bizarr auszufallen wie bei den meisten schizophrenen Psychosen (siehe später). Außer dem Wahn kann es noch zu weiteren seelischen Auffälligkeiten kommen, teils als krankheitstypisches Beschwerdebild, teils als psychosoziale Folgen des Wahns. Doch das beherrschende Symptom ist und bleibt der Wahn. Wie häufig sind wahnhafte Störungen?Wahnhafte Störungen sind relativ seltene Ereignisse. Das betrifft auch die stationäre Aufnahme in einer psychiatrischen Klinik (1 bis 2% ?). Die Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung ist nicht abschätzbar. Möglicherweise liegt sie bei sogar nur 0,05 bis 0,1%. Wahnhafte Störungen sind also selten, aber nicht ohne ggf. spektakuläre Folgen. Das führt manchmal dazu, dass man ihre Häufigkeit falsch einschätzt, weil sie einem eher in Erinnerung bleiben. Allerdings hängt dies auch mit dem jeweiligen kulturellen und religiösen Hintergrund zusammen. So haben einige Kulturen weitverbreitete und entsprechend akzeptierte Verhaltens- und Überzeugungsmuster, die in anderen Nationen eventuell als wahnhaft angesehen würden. Dies gilt auch für die Inhalte des Wahns (siehe später). Wenn treffen wahnhafte Störungen?Beide Geschlechter scheinen gleich häufig beeinträchtigt. Eine Ausnahme bildet ggf. der Eifersuchtswahn, bei dem Männer vermutlich häufiger betroffen sind. Zur Frage der erblichen Belastung gibt es keine eindeutigen Erkenntnisse. In einigen Studien sind die Verwandten von Schizophrenie-Patienten überzufällig häufig betroffen, in anderen lässt sich das nicht nachweisen. Gewisse verwandtschaftliche Zusammenhänge scheint es aber bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen zu geben (z.B. paranoide (wahnhafte) und selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen?). Wie äußert sich eine wahnhafte Störung?Kennzeichnendes Merkmal ist also ein Wahn, der mittelfristig, d.h. ein bis drei Monate anhält, manchmal auch ein ganzes Leben beeinträchtigt (siehe später). Und der nicht so bizarr ausfällt wie bei den meisten schizophrenen Psychosen. Bizarr, das heißt nicht nur aus der täglichen Erfahrung heraus nicht ableitbar, sondern völlig unverständlich bis verworren. Oder kurz: Selbst bei gutem Willen lässt sich kein Zugang zu diesem - vom Patienten beklagten - eigenartigen Phänomen finden. Dies ist typisch für die schizophrene Psychose. Bei der wahnhaften Störung aber läuft es anders. Hier könnte der Liebes-, Eifersuchts- Größen- oder Verfolgungswahn zumindest theoretisch möglich sein, ist also irgendwie nachvollziehbar, im realen Leben nicht völlig auszuschließen. Oder kurz: Man greift sich nicht verwundert an den Kopf, wie bei einer Schizophrenie, man ist eher irritiert, besorgt, erschreckt, was es "auf dieser Welt nicht alles gibt". Beispiele: In einem entsprechenden Milieu verfolgt (Geheimdienste, Mafia) oder vergiftet (entsprechende Auseinandersetzungen) oder infiziert zu werden (Infektionsmöglichkeiten, die durchaus möglich sind). Oder geliebt, gehaßt oder betrogen zu werden usw. Eine interessante, wenn auch bedenkliche Variante bietet übrigens das Internet. Hier müssen sich offenbar - in Zukunft mehr denn je - auch Gesunde fragen: Bin ich "geisteskrank" oder ist das nachprüfbare Realität (siehe Kasten)? Das Wahnthema bei einer schizophrenen Psychose ist also nicht nachvollziehbar, zu bizarr, auch durch andere Eigenheiten des Betreffenden nicht glaubwürdig. Das Wahnthema bei einem Menschen mit wahnhafter Störung hingegen ist zumindest nicht auszuschließen, zumal der Betroffene auch nicht die gleiche Irritation oder Verwunderung auszulösen pflegt wie bei einem schizophren Erkrankten. Doch auch eine wahnhafte Störung hat ihren Preis, zuerst "innerlich", später auch nach außen. Die psychosozialen Folgen sind unterschiedlich: Dies gilt vor allem für die am ehesten nachvollziehbaren Reaktionen, nämlich Lebensfreude, zwischenmenschliche Aktivität und Leistungsfähigkeit. Einige Betroffene erscheinen zwar relativ wenig beeinträchtigt, wenigstens nach außen hin. Bei anderen und vor allem im Verlaufe der wahnhaften Beeinträchtigung wird die "innere Belastung" schon auffälliger. Dann äußert sie sich meistens in den erwähnten zwischenmenschlichen Kontakten, in der nachlassenden berufliche Leistungsfähigkeit (besonders unter Stress oder wenn mehrere Belastungsfaktoren zusammenkommen), in Rückzug und schließlich Isolationsneigung. Der nächste, dann allerdings schon auffälligere Schritt wären dann entsprechende Reaktionen wie die Arbeit kündigen, sich nicht mehr aus dem Hause wagen, und wenn, dann nur verkleidet oder nachts, sich bewaffnen, Behörden, Polizei und Gerichte anrufen u.a. Jetzt können dann auch noch andere seelische Symptome hinzutreten, nämlich Angst, Depressivität, ggf. psychosomatisch interpretierbare Beschwerden (Herz, Kreislauf, Wirbelsäule, Gelenke, Magen-Darm usw.). Doch die entscheidende Symptom-Basis ist und bleibt der Wahn, auf den alles zurückzugehen scheint, wenn man sich mit dem Betroffenen und seinen Befürchtungen näher beschäftigt. Ein wichtiger Unterschied zu den schizophrenen Psychosen, wie er später noch erörtert wird (siehe Differentialdiagnose: was könnte es sonst noch sein?) ist vor allem das Fehlen von weiteren psychose-typischen Symptomen, wie sie bei einer Schizophrenie aufzutreten pflegen. Und dass sich Menschen mit einer wahnhaften Störung in der Regel besser zusammennehmen und unauffälliger erscheinen können wie schizophren Erkrankte. Dies gilt vor allem für ihre geistigen und willentlichen Fähigkeiten (z.B. scheinbar geistige Beeinträchtigung und die absonderliche Willensschwäche bei manchen Schizophrenen). Oder kurz: Die psychosozialen und zwischenmenschlichen, insbesondere partnerschaftlichen und familiären Konsequenzen sind bei wahnhaften Störungen zwar recht früh gestört und damit auffällig. Die intellektuellen Funktionen und damit lange auch die berufliche Leistungsfähigkeit scheinen hingegen weniger beeinträchtigt (was besonders schizophren Erkrankten zum Problem wird). Unterformen der wahnhaften StörungenWelche sind nun die wichtigsten Unterformen einer wahnhaften Störung? Eine Auswahl in Stichworten: · LiebeswahnBeim Liebeswahn besteht das zentrale Wahnthema darin, von einer anderen Person geliebt zu werden - ohne dass diese (in der Regel) davon weiß. Meist handelt es sich um eine idealisierte, romantische Liebe oder seelische Verbundenheit; sexuelle Aspekte sind eher zweitrangig. Oft ist die Person, von der man sich geliebt wähnt, von höherem Rang, z.B. ein Vorgesetzter, aber auch eine Berühmtheit aus den Medien, also Film und Fernsehen sowie Sport, Kultur oder Politik. Es kann aber auch ein vollkommen Fremder sein. Probleme gibt es erst, wenn der Patient mit dem Betreffenden in (erzwungenen) Kontakt kommen will: Telefonanrufe, Briefe, Geschenke, Besuch, wenn nicht gar "Kontrolle", Überwachung oder Bespitzelung. Beim Liebeswahn sind Frauen überrepräsentiert. Kommt es allerdings zu polizeilichen und schließlich juristischen Komplikationen (Nötigung, scheinbare Erpressung, aber auch der Versuch, vor "vermeintlichen Gefahren zu retten"), dann dominiert offenbar das männliche Geschlecht. Weitere Einzelheiten siehe die Kapitel Wahn und Manie. · GrößenwahnBeim Größenwahn besteht das zentrale Wahnthema in der Überzeugung, ein zwar großes, aber bisher leider übersehenes Talent zu haben, ein verkanntes Genie zu sein oder über Einsichten zu verfügen bzw. bedeutsame Entdeckungen gemacht zu haben, die unbedingt von der Welt, zumindest aber von der näheren Umgebung zur Kenntnis genommen werden sollten. Manchmal besteht der Wahn auch darin, zu einer prominenten Person (wiederum vor allem Medien, Film und Fernsehen, Sport, Kultur oder Politik) in einer besonderen Beziehung zu stehen, wenn nicht gar selbst eine prominente Persönlichkeit zu sein. Früher bestand der Größenwahn nicht selten aus religiösen Inhalten (z.B. eine besondere Botschaft von "oben" erhalten zu haben). Später ging dieses Phänomen zurück. Heute scheint dies wieder zuzunehmen. · EifersuchtswahnBeim Eifersuchtswahn besteht das zentrale Wahnthema aus dem unerschütterlichen Glauben bzw. der Überzeugung, dass der (Ehe-)Partner untreu sei. Beweise gibt es nicht oder nur solche, die von niemand akzeptiert würden. Dafür reichlich falsche Schlussfolgerungen oder "Überführungen", die zwar zwanghaft gesammelt werden, aber keine Beweiskraft hätten (in Unordnung gebrachte Kleidung, Flecken auf dem Bettlaken usw.). Der Partner, der sich keiner Schuld bewusst ist (oftmals sogar nach jahrzehntelanger Ehe in Treue und zudem im höheren Lebensalter) wird dann ggf. auf unangenehmste Weise beeinträchtigt: Klagen, Vorwürfe, Drohungen, Verleumdungen, Einschränkungen, Bespitzelungen, Verfolgungen u.a. Interessanterweise wird dabei vor allem der Partner, nur selten aber der vermeintliche Nebenbuhler attackiert. Weitere Einzelheiten siehe das spezielle Kapitel über Eifersuchtswahn. · VerfolgungswahnBeim Verfolgungswahn besteht das zentrale Wahnthema in der Überzeugung, man habe sich gegen den Betreffenden verschworen, werde betrogen, verleumdet, belästigt, behindert, ausspioniert, verfolgt oder müsse gar um sein Leben fürchten. Ausgangspunkt ist oft eine (selbst unbedeutende) Ungerechtigkeit, die sich schließlich bis zu (endlosen) gerichtlichen Auseinandersetzungen hinziehen kann (früher als "Querulantentum" oder "querulatorische Paranoia" bezeichnet). Am Schluss hat sich der Betreffende ggf. in ein Netz von zwischenmenschlichen, beruflichen, polizeilichen, juristischen u.a. Auseinandersetzungen verstrickt, so dass er zu nichts anderem mehr Kraft, Zeit und schließlich Interesse hat. Der Verfolgungswahn ist sein Lebensinhalt geworden. In solchen Fällen (bisweilen schon früher) und bei entsprechender Persönlichkeitsstruktur kann es auch zu aggressiven Durchbrüchen und Gewaltanwendungen kommen. · Körperbezogener WahnBeim körperbezogenen Wahn bezieht sich der zentrale Wahn auf körperliche Funktionen und Empfindungen. Am häufigsten peinigt die unbegründete Angst bzw. Überzeugung, einen üblen Geruch zu verbreiten (z.B. Mund, Haut, Scheide, After) oder äußerlich bzw. innerlich Insekten oder Parasiten ausgeliefert zu sein. Oder dass bestimmte Körperteile (trotz aller Gegenbeweise) verunstaltet oder häßlich sind (Gesicht, Augen, Nase, Mund, Ohren, Hände) bzw. dass Teile des Körpers nicht mehr richtig arbeiten (Herz-Kreislauf, Magen-Darm). Einzelheiten siehe die speziellen Kapitel Dermatozoenwahn, Dysmorphophobie u.a.). Neben diesen Unterformen gibt es noch zahlreiche weitere Wahninhalte. Einzelheiten dazu siehe die entsprechenden Kapitel über Schizophrenie und Wahn. Verlauf wahnhafter StörungenWahnhafte Störungen können in jedem Lebensalter beginnen, haben aber ihren Schwerpunkt im mittleren oder späteren Erwachsenenalter. Der Inhalt des Wahns oder der Zeitpunkt seines Auftretens kann also mit jeder Lebenssituation des Betreffenden in Beziehung stehen. Beispiele: Verfolgungswahn in Kriegs- und Krisenzeiten, während Revolutionen, Verfolgung, Flucht, politischen oder sonstigen Auseinandersetzungen u.a. Liebes- oder Eifersuchtswahn bei eher zufälligen Ereignissen. Der Verlauf ist sehr unterschiedlich. In manchen Fällen eher kurzfristig (d.h. einige Monate), bisweilen einige Jahre, in tragischen Einzelfällen das ganze Leben, d.h. chronisch (insbesondere beim Verfolgungswahn). Häufig gibt es eine vollständige Genesung, aber auch die Gefahr späterer Rückfälle, je nach Auslösern, die vor allem von Außenstehenden im Allgemeinen schwer einschätzbar sind. Die psychosozialen Folgen einer wahnhaften StörungDie psychosozialen Folgen hängen vor allem davon ab, inwieweit ein solches, ja erst einmal "innerseelisches Wahnphänomen" nach außen dringt und damit entsprechende Konsequenzen nach sich zieht: partnerschaftlich, familiär, nachbarschaftlich, beruflich, gesellschaftlich usw. Und inwieweit sich die Persönlichkeit des Betreffenden verändert - für Außenstehende ja ohne Grund. Am häufigsten ist eine missgestimmte, reizbare oder gar aggressive Stimmung, besonders beim Verfolgungs- und Eifersuchtswahn. Dort kann es dann auch einmal zu streitbarem Verhalten kommen, zu Wutanfällen und Gewalt mit verhängnisvollen Folgen. Erst einmal harmlos erscheinen Protestbriefe (Medien, Gerichte, amtliche Stellen bis hinauf zu den Ministerien) mit entsprechendem Teufelskreis. Die Auseinandersetzungen mit dem Verursacher wachsen in der Regel in jenem Maße, je ungeduldiger oder gar brüsker die entsprechend Attackierten reagieren (von völliger Reaktionslosigkeit ganz zu schweigen, was viele wahnhaft Gestörte am meisten in Zorn versetzt). Selbst beim Liebeswahn kommt es mitunter zu Anzeigen, juristischen Androhungen und gerichtlichen Auseinandersetzungen. Beim Eifersuchtswahn ist die Partnerschaft gefährdet, wobei eine Ehe- oder Partnerschaftsberatung meist ins Leere läuft, wenn man den krankhaften Hintergrund nicht erkennt, respektiert und die richtigen therapeutischen Schritte veranlasst (wobei dies vom Betroffenen meist (lange) nicht akzeptiert wird). Patienten mit körperbezogenem Wahn konsultieren einen Arzt nach dem anderen, wollen kosmetische Operationen und sind doch nie zufrieden, weil es sich ja um kein reales Defizit, sondern einen Wahn handelt. Hier sind die angesprochenen Ärzte in der Pflicht, das Richtige rechtzeitig zu erkennen und danach zu handeln. Bisweilen kommt es auch zu Angst- und depressiven Zuständen. Auch eine krankhafte Hochstimmung ist mitunter registrierbar. Hier stellt sich dann die differentialdiagnostische Frage: wahnhafte Störung mit depressiver Reaktion oder Hochstimmung oder eigenständige wahnhafte Depression bzw. "überkochende" Manie (siehe unten). Das Gleiche gilt für zwanghafte Reaktionen (Zwangsstörungen oder Wahn mit zwanghafter Reaktion). Was ist bei einer wahnhaften Störung auszuschließen?In jeder medizinischen Disziplin, vor allem aber in der Psychiatrie mit ihren überwiegend seelischen Störungen muss man sich bei der Diagnose die Frage stellen: Was könnte es außerdem sein? Denn wenn man eine wahnhafte Störung diagnostiziert, ist zuerst eine ganze Reihe weiterer Überlegungen auszuschließen. Dazu einige Stichworte: - Delir: Ein Delir oder Delirium ist eine Bewusstseinstrübung mit Erregungszuständen, Verwirrtheit, Sinnestäuschungen und Wahnideen. Das alkoholische Delir ist zwar am häufigsten, doch kann ein Delirium durch verschiedene Schadstoffe oder krankhafte Veränderungen im Gehirn auftreten. Doch durch die relativ charakteristische Zusammensetzung des Beschwerdebildes, den Verlauf und seine möglichen Ursachen kommt man in der Regel schnell auf die richtige Spur. - Demenz: Die Demenz ist ein Sammelbegriff für den erworbenen Abbau intellektueller Funktionen oder Leistungen mit einer sich meist schleichend entwickelnden Wesensänderung: Nachlassen von Gedächtnis oder Erlebnisfähigkeit, Vergröberung entsprechender Charaktereigenschaften, Merk- und Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Einengung des Interessenkreises, Gefühlslabilität, Kritikschwäche usw. In diesem Zusammenhang kann es auch zu Wahnvorstellungen kommen (z.B. Alzheimer´sche Demenz): meist reizbar-misstrauisch bis aggressiv-feindselig, vor allem nach außen gerichtet. Beispiele: "Fremde Person im eigenen Zimmer oder Bett", "Diebstahl", "Untreue" usw. Doch auch hier pflegt die zutreffende Diagnose nicht allzu schwer zu sein. - Psychotische Störung aufgrund einer Erkrankung oder krankmachenden Substanz: Das sind die bereits diskutierten Beispiele Delirium, Demenz, aber auch systemischer Lupus erythematodes (eine sogenannte Autoimmunerkrankung mit charakteristischen Veränderungen an Haut, Gelenken und inneren Organen) usw. Bei den substanz-bedingten psychotischen Störungen sind es beispielsweise Psychostimulanzien wie die Amphetamine, aber auch Kokain, LSD u.a. sowie eine Reihe von Arzneimitteln. Sie alle wirken aber nur solange wahnhaft, wie diese Substanzen eingenommen werden. - Schizophrenie: Hier stellen sich die meisten Unterscheidungsprobleme, doch bei genauer Untersuchung nicht lange. Patienten mit auffälligen akustischen oder optischen, also Gehörs- und Gesichts-Sinnestäuschungen, mit skurrilen Wahnthemen und einer Reihe weiterer Auffälligkeiten, vor allem mittel- bis langfristig, pflegen in der Regel unter die Diagnose "schizophrene Psychose" zu fallen. Auf Dauer gesehen hat eine wahnhafte Störung auch mit weniger zwischenmenschlichen, beruflichen und psychosozialen Einbußen zu rechnen. - Affektive Störungen wie Depression oder Manie:- Bei der Depression dominieren Gemütsstörungen wie Herabgestimmtheit, Freudlosigkeit, Interesselosigkeit, Schwäche- bzw. Elendigkeitsgefühl, Mutlosigkeit, Verzagtheit, Minderwertigkeitsgefühle, Leere im Kopf, Entscheidungsunfähigkeit, Grübelneigung, Schuldgefühle u.a. Es gibt aber auch "wahnhafte Depressionen" mit psychotischen Symptomen. Allerdings entspricht der depressive Wahn der depressiven Herabgestimmtheit: depressiver Verarmungswahn, hypochondrischer Wahn, Versündigungswahn usw. Wichtig: Bei der Depression beschuldigt sich der Patient eher selber, bei anderen Wahnstörungen (und vor allem der Schizophrenie) mehr seine nähere und weitere Umgebung. - Die Wahnbildungen manischer Patienten sind - im Gegensatz zu Schizophrenie und wahnhaften Störungen - meist flüchtig und ständig im Wechsel. Auch werden sie überwiegend spielerisch-scherzhaft vorgebracht und oft als "schemenhaft" beschrieben. Offenbar verhindern die rasche Ablenkbarkeit und Flüchtigkeit im Denken des Manikers die Ausbildung eines stabiles Wahnsystems. Geprägt wird der manische Wahn vor allem durch die gesteigerte Erlebnisfähigkeit und das überproportionale Selbstwertgefühl mit Neigung zu z.T. grotesker Selbstüberschätzung. Deshalb dominieren hier insbesondere Größenideen, die sich früher eher auf religiöse, heute überwiegend auf sexuelle, wirtschaftliche, künstlerische, finanzielle und politische Inhalte beziehen. - Ein besonders Phänomen ist der manische Liebeswahn, ein meist spontanes und unkritisches Verliebtsein mit unrealistischer, fast traumhafter Verklärung von Partner und Situation. Das ist in jedem Alter möglich und kann - insbesondere beim weiblichen Geschlecht - zu mitunter tragischen Konsequenzen führen (z.B. Verleumdungen, Erpressung, Schwängerung, verzweifelte Abtreibungsversuche, ruinierter Ruf u.a.). - Gemeinsame psychotische Störung/Folie à deux: Hier irritieren weniger ausgeprägte Wahnphänomene, eher ein charakteristisches Beziehungsgeflecht. Auf der einen Seite der eher dominierende wahn-induzierende, auf der anderen eher schwächere, abhängige Partner, der in den gemeinsamen Wahn hineingezogen wird (Einzelheiten siehe das Kapitel über die Gemeinsame psychotische Störung). - Kurze/akute psychotische Störung: Wahnphänomene, ja Sinnestäuschungen und Wahrnehmungsstörungen sind möglich, aber sehr unterschiedlich ausgeprägt und kurz, d.h. von Tag zu Tag oder von Stunde zu Stunde wechselnd und in der Regel nicht länger als einige Wochen. Weitere Einzelheiten siehe das Kapitel über die akute psychotische Störung. - Hypochondrie: Mitunter schwer zu trennen, doch pflegt der hypochondrische Patient nicht so extrem an seinen hypochondrischen, ggf. wahnhaften Befürchtungen festzuhalten wie bei einer wahnhaften Störung (Einzelheiten siehe das Kapitel Hypochondrie). - Körperdysmorphe Störung/Dysmorphophobie: Von einem eingebildeten körperlichen Mangel (z.B. Nase, Ohren, Hände) beeinträchtigt, was bis zu immer wieder geforderten operativen Korrekturen führen kann, jedoch mit geringerer Intensität wie bei der wahnhaften Störung. Manchmal treten aber auch beide Phänomene zusammen auf (wahnhafte Störung und Dysmorphophobie - zu Letzterem Einzelheiten siehe diese). - Zwangsstörung: Zwar zwanghaft und im Wesentlichen unkorrigierbar von den entsprechenden Vorstellungen, Impulsen oder Handlungen beeinträchtigt, doch geht die Realitätskontrolle in der Regel nicht verloren. In seltenen Fällen ist aber auch hier mit beidem zu rechnen (Einzelheiten siehe auch das Kapitel Zwangsstörungen). - Paranoide Persönlichkeitsstörungen: Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstörung sind empfindlich, insbesondere gegenüber Ablehnung und Misserfolg, deshalb auch leicht kränkbar und dann in beharrlicher Weise streitbar. Auf jeden Fall wirken sie humorlos und gemütsmäßig starr. Wenn ihnen etwas zu wider läuft, werten sie das leicht als absichtliche Anfeindungen und reagieren entsprechend. Doch liegen im Allgemeinen keine eindeutig abgrenzbaren und vor allem andauernden wahnhaften Überzeugungen vor (wenngleich mitunter auch beides möglich ist). Siehe auch das Kapitel Persönlichkeitsstörungen. Was kann man gegen eine wahnhafte Störung tun?Die Behandlung eines Wahns im Allgemeinen und einer wahnhaften Störung im Speziellen ist in der Regel kein Problem - wenn sie zustande kommt. Doch das ist selten. Selbst schizophren Erkrankte mit jahrelangem Leiden und schwersten psychosozialen Einbußen (Ausbildung, Partnerschaft, Familie, Beruf, gesellschaftliche Stellung, wirtschaftlicher Erfolg usw.) werden nur zum kleineren Teil behandelt, weil sie sich entweder einer Therapie völlig entziehen oder die notwendigen therapeutischen Maßnahmen nur unzureichend durchhalten. Schlimm ist also eine mangelnde Therapietreue im Allgemeinen bzw. Einnahmezuverlässigkeit der unerlässlichen Medikamente im Speziellen oder - noch verhängnisvoller - eine mangelnde oder gar nicht vorhandene Krankheitseinsicht. Behandlungsgrundlage eines jeden Wahns ist und bleibt aber eine medikamentöse Therapie, und zwar mit antipsychotisch wirksamen Arzneimitteln. Und das sind die Neuroleptika (Einzelheiten siehe das ausführliche Kapitel über Neuroleptika). Welche der inzwischen zahlreichen Möglichkeiten hier genutzt werden sollen, hängt von Krankheitsbild, Therapeut und auch Patient ab. Das erstreckt sich von der älteren Neuroleptika-Generation, die zwar mehr Nebenwirkungen aufweist (dafür aber auch als Depot-Spritze mit ein- bis vierwöchiger Wirkung verfügbar ist) bis zu den modernen, sogenannten atypischen Neuroleptika mit weniger unangenehmen Begleiterscheinungen (aber bisher noch nicht als Depot-Spritze verfügbar). Der Erfolg dürfte in der Mehrzahl der Fälle befriedigend bis gut sein, allerdings wieder in Abhängigkeit von Krankheitsbild, Dauer des Leidens, von Persönlichkeit und Mitarbeit des Betroffenen. Auch eine Elektrokrampftherapie (Durchflutungsbehandlung) kann zu einer bisweilen erstaunlichen Besserung des Leidens führen, am günstigsten aber in einer Serie von mindestens sechs bis acht Anwendungen. Diese Behandlungsform aber stößt auf noch weniger Vertrauen oder gar Verständnis. Am ehesten scheint man sich in der Allgemeinheit für eine Psychotherapie zu erwärmen. Doch auch die kommt nur selten zustande, vor allem nicht mittel- bis langfristig. Eine Psychotherapie ohne medikamentöse Basis pflegt aber nur bedingt den erwünschten Erfolg zu haben. Immerhin ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Arzt und Patient ein wichtiger Anfang. Und wenn der Therapeut die Familie miteinbezieht, deren Mitglieder ja schwer belastet sind und entsprechend sorgenvoll, ängstlich, gereizt oder aggressiv reagieren, dann pflegt eine solche psychotherapeutische oder psychagogische Betreuung (eine Mischung aus psychotherapeutischen und pädagogischen Bemühungen) schon manches zu erleichtern. Am besten aber wirkt die Kombination: Pharmakotherapie - psychotherapeutische Betreuung - soziotherapeutische Korrekturen und Unterstützungsmaßnahmen für alle Beteiligten.
- 44 Welches der folgenden Symptome bzw. Kennzeichen ist ein wesentliches Merkmal einer dissoziativen Fugue? (A) Grübeln (B) Hyperaktivität in der Kindheit (C) multiple Schmerzzustände (D) Störung der Erinnerung (E) Überbewertung körperlicher Empfindungen (D) Störung der Erinnerung
- 45 Ein Patient berichtet im Erstgespräch, dass er sich sehr erschöpft fühle, sich zu al- lem nur mit großer Anstrengung aufraffen könne, an fast keinen Dingen mehr Freude habe, schlecht schlafe und dass auch seine Arbeitsfähigkeit deutlich verringert sei. Welches der folgenden Symptome geht über die Kriterien einer depressiven Episode nach ICD-10 hinaus? (A) Appetitlosigkeit (B) Gefühl des Unwirklichen (C) Grübeln (D) nächtliches Aufwachen (E) Schuldgefühle (B) Gefühl des Unwirklichen
- 46 Welcher der nachfolgenden kognitiven Aspekte ist eher für eine andere psychische Störung als eine Zwangsstörung typisch? (A) übermäßige Wahrnehmung von Verantwortung (B) Überschätzung der Auftretenswahrscheinlichkeit negativer Ereignisse (C) Überzeugung, in der Öffentlichkeit im Notfall keine Hilfe zu erhalten (D) Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Gedächtnisleistung (E) Vermischung von Gedanken an eine Handlung und deren Ausführung (C) Überzeugung, in der Öffentlichkeit im Notfall keine Hilfe zu erhalten
- 47 Ein Patient sucht eine psychotherapeutische Behandlung wegen Mobbing am Ar- beitsplatz auf. Er werde seit über einem Jahr von seinem Chef angegriffen. Dieser gebe ihm absichtlich Aufgaben mit unrealistisch knappen Zeitvorgaben, schließe ihn von Gemeinschaftsaktivitäten aus und demütige ihn in ungerechter Weise vor anderen öffentlich als Versager. Er berichtet von niedergeschlagener Stimmung, gelegentlichen Schlafstörungen und Appetitlosigkeit, Konzentrationsmangel und Energieverlust. Als wesentlichen Grund für das Mobbing sieht der Patient an, dass er seinen Chef, kurz bevor dieser ihn zu mobben begann, einmal kritisiert habe, da dieser immer wieder von eigenen Schwächen abzulenken versuche. Welche der folgenden Diagnosen kommt am ehesten in Betracht? (A) akute Belastungsreaktion F43.0 (B) Anpassungsstörung F43.21 (C) emotional instabile Persöniichkeitsstörung F60.3 (D) selbstunsichere Persönlichkeitsstörung F60.6 (E) soziale Phobie F40.1 (B) Anpassungsstörung F43.21
- 48 Bei welcher der folgenden spezifischen Phobien sind eine vasovagale Reaktion und Ohnmachtsanfälle am ehesten typisch? (A) Blutphobie (B) Klaustrophobie (C) Phobie vom Umwelt-Typus (D) Schulphobie (E) Tierphobie (A) Blutphobie
- 49 Bipolare affektive Störungen lassen sich in Bipolar-I- und Bipolar-Il-Störungen unter- teilen. Welche der folgenden Feststellungen trifft auf Bipolar-I- bzw. Bipolar-Il-Störungen zu? (A) Die Zyklothymie ist der Bipolar-Il-Störung zuzurechnen. (B) Für die Diagnose einer Bipolar-II-Störung ist das Auftreten depressiver Episoden nicht erforderlich. (C) Für die Diagnose einer Bipolar-I-Störung ist es Bedingung, dass bei den Patien- ten keine depressiven Episoden auftreten bzw. früher vorlagen. (D) In der ICD-10 werden Bipolar-Il-Störungen als „sonstige affektive Störungen" (F31.8) kodiert. (E) Von einer Bipolar-Il-Störung spricht man, wenn voll ausgeprägte Manien auftre- ten. (D)2 Als Bipolar I wird eine 7 bis 14 Tage oder seltener auch länger andauernde manische Episode (Hochphase) bezeichnet, gefolgt von mindestens einer depressiven Episode. Die Bipolar-I-Störung kommt bei etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung vor. Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen. Bipolar II beinhaltet eine mindestens 14 Tage andauernde depressive Episode, gefolgt von mindestens einer Hypomanie (leichtere Form der Manie). Die Bipolar-II-Störung kommt bei rund vier Prozent der Bevölkerung vor. Bipolar-II-Störungen können mit rezidivierenden depressiven Störungen (Depressionen, die nach einem Zwischenzustand des Normalen immer wieder auftreten) verwechselt werden, wenn die hypomanen Phasen nicht erkannt werden. Switching – Zyklothymia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Bipolar-II-StörungSwitching (Polaritätswechsel) wird der übergangslose Wechsel zwischen Manie (oder Hypomanie) und Depression genannt. Bei einer Zyklothymia sind die Betroffenen mindestens zwei Jahre lang leichten manischen und depressiven Schwankungen ausgesetzt, die allerdings immer noch deutlich über den normalen Stimmungsschwankungen liegen. Nach ICD-10 wird die Zyklothymia nicht zur bipolaren Störung gerechnet. Rapid Cycling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Rapid Cycling wird bei mindestens vier Stimmungsumschwüngen im Jahr gesprochen, Ultra Rapid Cycling beschreibt Stimmungsumschwünge innerhalb von wenigen Tagen und Ultradian Rapid Cycling (Ultra-Ultra Rapid Cycling) die Umschwünge innerhalb von wenigen Stunden. Patienten mit einem Rapid-Cycling-Verlauf werden häufig in einer Klinik behandelt. Sie benötigen eine spezielle Therapie, weil der häufige Episodenwechsel mit klassischen Medikamenten oftmals nicht ausreichend behandelbar ist und daher üblicherweise zu Stimmungsstabilisatoren gegriffen wird. Die Ursachen sind bis zum jetzigen Zeitpunkt ungeklärt. Das Selbsttötungs-Risiko ist bei Rapid Cycling hoch und die Prognose schlechter. Mischzustände (dysphorische Manien)Wenn während einer bipolaren Episode depressive und manische Symptome in rascher Aufeinanderfolge auftreten, oder wenn sich depressive und manische Symptome durch gleichzeitiges Auftreten mischen, nennt man das einen manisch-depressiven Mischzustand oder eine gemischte Episode. Die betroffenen Patienten können z. B. sehr schnell denken oder sprechen, wie es für eine manische Episode typisch ist. Gleichzeitig können sie aber sehr ängstlich sein, Selbstmordgedanken haben und unter gedrückter Stimmung leiden; auch Ultra- und Ultradian Rapid Cycling lassen sich in diesen Episoden bei Patienten feststellen, die sonst nicht von dieser Art des Switchings betroffen sind. Mischzustände treten häufig in der postmanischen Phase auf und sind auch darin begründet, dass Betroffene in der manischen Phase nicht mehr fähig sind, richtig zu schlafen. Sie sind häufig und kommen mindestens so oft vor wie klassische Manien. Der erhöhte Antrieb kann verursachen, dass depressive Gedanken in die Tat umgesetzt werden, so dass das Suizidrisiko in diesen Zuständen wesentlich höher ist als in der reinen Depression, in welcher der Antrieb gelähmt ist. Wie bei Rapid Cycling finden hier oft stimmungsstabilisierende Psychopharmaka Anwendung. Es handelt sich um schwere Episoden, die schwieriger zu behandeln sind als die klassischen Phasen der bipolaren Störung. SuizidrisikoAn bipolaren Störungen Leidende haben generell ein um ein Vielfaches erhöhtes Suizidrisiko. Durchschnittlich nahmen sich 15 bis 30 % das Leben. In manchen Gegenden – wie für Schottland nachgewiesen – ist die Suizidrate von Betroffenen 23 Mal höher als im Bevölkerungsdurchschnitt, und in manchem Lebensabschnitt – beispielsweise im Zeitraum von zwei bis fünf Jahren nach der Erstmanifestation – ereignen sich besonders viele Suizide. Besonders riskant sind Depressionen, bei denen die Lähmung des Antriebs noch nicht vorhanden oder bereits wieder etwas verbessert ist, so dass die Selbsttötung umgesetzt werden kann. Auch gemischte Phasen (Mischzustände), bei denen in quälender Weise manische und depressive Symptome zugleich auftreten, bergen infolge der dysphorischen bzw. verzweifelten Stimmung und des enorm hohen Antriebsniveaus ein Selbsttötungsrisiko. Ein weiterer Grund kann sich auch bei klarer Überlegung zwischen den Phasen halten: Menschen, die unter bipolaren Störungen mit ungünstiger Prognose und vielen bereits durchlebten Phasen leiden, wissen, dass wieder und wieder Depressionen kommen werden und wie qualvoll diese sind.
- 50 Welche der folgenden verhaltenstherapeutischen Interventionen ist zur Behandlung von Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern im Vorschulalter am ehesten indiziert? (A) Desensibilisierung in sensu (B) Elterntraining (C) Habit reversal (D) rational-emotive Therapie (E) Selbstinstruktion (B) Elterntraining
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