Politikwissenschaft (Fach) / Qualitative Methoden (Lektion)
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Geschichte, Methodik, Diskurs
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- Diskursbedingungen Habermas - alle Teilnehmer dürfen sich mit dem gleichen Recht in den Diskurs einbringen - gleiche Chance Sachthemen anzusprechen und Aussagen in Frage zu stellen - Einstellungen und Gefühle dürfen von jedem zum Ausdruck gebracht werden - konkurrieren zwei Annahmen wird die unterstützt, die die besseren Argumente hat
- Diskurse herrschen nicht... Sie erzeugen eine kommunikative Macht, die die administrative Macht nicht ersetzen kann, sondern nur beeinflussen.
- Dikursanalyse nach Michel Foucault 1. Diskontunität der Geschichte "Forschritt" als Abfolge zufälliger Entscheidungen 2. Sexualität als historisch besondere Erfahrung, Objekt von Veränderung 3. Diese Erfahrung ist bestimmt durch "die Formierung der Wissen, die sich auf sie beziehen, die Machtsysteme, die ihre Ausführung regeln; und die Formen, in denen sich die Individuen als Subjekte dieser Sexualität (an)erkennen können und müssen" 4. Machtanalyse erfolgt in Problematisierungen und Praktiken
- Definition qualitative Sozialforschung = die Erhebung nicht standardisierter Daten und deren Auswertung. Besonders unter Verwendung von interpretativen und hermeneutischen Analysemittel.
- Elemente qualitativer/quanitativer Methoden Quantitativ Qualitativ Ursprung Naturwissenschaft Geisteswissenschaft Wissens.-philo. Krit. Rationalsm. / Positivism. Hermeneutik/ Phänomenologie Wiss.Erklärung kausal, deduktiv historisch-genetisch, induktiv Wiss. Theorie Werturteilsfreiheit, standortgebundenes Wissen Korrespondenzth. d Erkenntnis Kongruenztheorie Ziel Theorieprüfend Theorieentwickl. ,kritisch emanzipatorisch Allgemeine (erklärende) Aussagen spezif. Kontextaussagen (verstehend) Epistemologie objekte, autonom, Objektive Realalität nicht direkt erfahrbare Realität erfahrbar, Konstruktionen Methodenverständnis neutrale Instrumente Dialektik v. Methode und Gegenstand statisch-linear zirkulär
- Qualitativ VS. Quantitativ - Eine Dichotomie Qualitativ Quantitativ Theorie als Endpunkt, wird entwickelt als Ausgangspunkt, wird überprüft Fallauswahl gezielt, nach Ergiebigkeit im Idealfall Zufallsauswahl Datenerhebung offen standartisiert Datenauswertung interpretierend statistisch Verallgemeinerung im theoretischen Sinn im statist. Sinn auf Grundgesamtheit Hypothesenlogik hyptothesengenerierend hypothesentestend Fallzahl (N) small N large N
- Ursprünge der verschiedenen Ansätze Quantitativ: England 1650: John Graunt and William Petty (Sekündäranalysen auf Basis von Verwaltungsangaben) Qualitativ: Deutschland Gottfried Achenwall und Hermann Conring Merkwürdige Staatsdinge in Einzelfallansichten beschrieben
- Erkenntnistheorie Ist die philisophische Lehre: "vom Wesen, von der Struktur und von den Gesetzmäßigkeiten des Erkenntnisprozesses und der Erkenntnis" Wege zur Erkenntnis (20. Jhd.) : 1. Holismus - Lenin, Marxismus 2. Pragmatismus - Dewey, Peirce, James, Mead 3. Werthafte Sozialwissenschaft - Scholler, Adorno, Kritische Theorie 4. Werturteilsfreiheit - Weber, Popper, Kritischer Rationalismus 5. Postmoderne Theorien - Foucault
- Kritische Theorie VS. Kritischer Rationalsismus Adorno Popper Theorie Kritische Theorie Kritischer Rationalismus Kernpunkt Wissenschaftler intersubjektive Überprüfbarkeit Wertgebundenheit ja nein Vorläufer Marx, Freud Locke, Positivismus Einfluß auf Feminismus, Queer, Weiterführung Krit. Rationalismus
- Christliche Erkenntnislehre Offenbarung - Selbstmittleilung der Gottheit durch: 1. Erschaffung der Welt 2. Propheten des Alten Testaments 3. Geburt des Sohnes Gottes Fügt nichts hinzu (Dogma) - Auslegung der Kirche
- Logik der Forschung Popper konsequenter Fallibilimus 1. Theorie als Ausgangspunkt für zur Hypothese 2. Basissatz: "es gibt" 3. Umformulierungen in "es gibt nicht" Satz 4. Beobachtungen empirischer Daten 5. Falsifikation oder vorübergehende Bestätigung unserer Hypothese
- Hermeneutik auch erklären, auslegen, übersetzen = eine Theorie der Interpretation von Texten und des Verstehens (Menschen verwenden Symbole/Zeichen - Hermeneutik ließt den Sinn dieser Zeichen)
- Fallanalyse - Definition Vier Kernmerkmale: 1. kleine Fallzahl (small- / Medium-N) 2. große Zahl der empirischen Beobachtungen pro Fall 3. Starke Diversität der empirischen Beobachtungen pro Fall 4. intensive Theorie-Empirie-Reflektion "What is it a case of?" (theoriegeleitet)
- Fallanalysen - Erkenntnisinteresse Fallzentriert: Einen Fall möglichst umfassend erklären Theoriezentriert: Eine Theorie falsifizieren oder neu bilden -theorietestend (deduktiv) -theoriebildend ( eher induktiv)
- Fallstudien - Arten fallzetriert: atheoretische Studie, diszipliniert-konfigurative Studie theoriezentriert: theorietestende Studie, Plausibilitätsprobe, heuristische Studie, Baustein-Studie
- Fallanalyse - Fallauswahl verlangt: 1. Eruierung der Fallgruppe 2. Festlegung der Kriterien der Auswahl 3. Begründete Fallauswahl
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- Fallanalyse - Fallauswahl Auswahlkriterien: (Wahl eines Falles der:) 1. sehr häufig vorkommt (repräsentativer/typischer Fall) 2. sehr selten ist (einzigartiger Fall) oder extreme Merkmalsausprägungen hat (extremer Fall) 3. nicht zu den bish. theoret. Annahmen passt ( outliner, devianter Fall) 4. bisher nicht erforschbar war (erhellender Fall) 5. ein erster Fall in einem iterativen design ist (Pilotfall) 6. in mehrere temporale Sequenzen aufgespalten wird (longitudinaler Fall)
- Fallanalysen - crucial case Crucial Case: most likely: klar erwartbar, dass eine Theorie bestätigt wird least likely: klar erwartbar, dass eine Theorie widerlegt wird
- Fallanalysen - Vergleichsstudien 1. Cross-sectional Comparison - Vgl. von gleichzeitig aber an unterschiedl. Orten stattfindenden Fällen 2. Inter-temporal Comparision - Vgl. verschiedener Episoden eines Falles Vergleichsstudien fordern 3 weitere Schritte: 1. mehr Gedanken um eine geeignete Fallauswahl machen 2. Arbeitsaufwand steigt mit jedem untersuchten Fall stark an 3. Fälle müssen verglichen werden --> dafür ist eine eigene Methodik notwendig
- Fallanalysen - Wofür sind Fallstudien besonders gut geeignet? - tiefgründige, holistische und kontext-sensitive Analyse eines emprischen Problems - deskriptive und kausalanalystische Untersuchung von Prozessen und kritischen Momenten - Erforschung von Perzeptionen, Motivationen und Ideen - Anwendung und Vergleich mehrerer Theorien und Konzepte, zumal wenn sie sehr disparat sind oder sich gar widersprechen - Berücksichtigung der Interaktion von Strukturen und Akteuren sowie mehrerer Analyseebenen - Entwicklung und Testung von junger und neuer Theorien, Konzepte oder Annahmen (theoretische Innovation) - Analyse kausaler Interdependenz - Untersuchung kleiner Fallgruppen - Analyse von Phänomenen, zu denen keine Datensätze verfügbar sind - Validierung quantitativer Forschungsergebnisse
- Fallanalysen - Stärken/ Schwächen Stärke: Tiefe--> hohe interne Validität (Kausalanalyse) Defizite: Breite --> geringe externe Validität (Generalisierbarkeit)
- Fallanalyse - Erfordernisse Fallstudien --> Umfassende Darstellung des Forschungsstandes --> Entwicklung einer Forschungsfrage --> Gute Theoriekenntnis, Theorieselektion --> begründete Fallauswahl unter Berücksichtigung der Fallgruppe, ausgewählter Untersuchungszeitraum --> Rückbindung Empirie an Theorie --> Diskussion alternativer Theorien. Erklärungen --> Transpartente Dokumentierung, intersubjektive Überprüfbarkeit --> breite Quellenbasis, umfangreiche Datenerhebung