Persönlichkeitsppsychologie WiSe17/18 (Fach) / 5. Vorlesung (Eigenschaftsparadigma II) (Lektion)
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5. Vorlesung (Eigenschaftsparadigma II)
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- Individuumszentrierter Ansatz vs. Differentieller Ansatz Individuumszentrierter Ansatz Beschreibung der persönlichen Eigenschaften eines Menschen unabhängig von anderen Menschen Differentieller Ansatz Beschreibung individueller Besonderheiten (= Persönlichkeit) Werden durch Vergleich mit Referenzpopulation deutlich Variablenorientierte Analyse von Personen in stabilen Eigenschaften Personenorientierte Analyse stabiler Merkmalsprofile
- Individuumszentrierte Methodik Qualitativ biographische Methoden >> keine empirischen Verfahren Q-Sort-Verfahren Häufig Eigenschaftsmessung für Kinder Kartensatz mit Eigenschaftswörtern in Kategorien sortieren (z.B. von 1 = sehr uncharakteristisch für die Person bis 9 = sehr charakteristisch für die Person), Selbst- und Bekanntenbeurteilung Eigentlich individuumszentriert, aber: differentielle Überlegungen der Beurteiler
- Differentielle Methodik: Aufzählung Persönlichkeitsskalen Situations-Reaktions-Invventare Verhaltensbeobachtung
- Differentielle Methodik: Persönlichkeitsskalen Vor-/Nachteile Selbst-/Fremdbeurteilung NEO-FFI: teuer Für jede Eiigenschaft eine Skala, die aus mehreren Items (= Itemstamm + Antwortskala) besteht Mittellung der Antworten auf alle Items der Skala Prüfung der Zuordnung der Items zu Skalen über Kovariationen der Items Kovariation = wenn z.B. Item 1 so verläuft, muss Item 2 zumindest ähnlich verlaufen Vorteile: Individuelle Besonderheiten in Situationen und Reaktionen können intuitiv berücksichtigt werden (eher) wenig aufwendig Nachteile: Vergleiche über Personen? Große Unterschiede der Beurteiler hinsichtlich Erinnerung, bestehende Urteile, Antworttendenzen >> Urteilsverzerrungen Kein Bezug zu echten Situationen und Verhalten, alltagspsychologische Selbst- und Fremdbeurteilungen
- Differentielle Methodik: Situationsinventare / Situations-Reaktions-Inventare Nachteil(e) Hypothetische Reaktion in hypothetischen Situationen Situationsinventar: Viele Situationen hinsichtlich einer einzigen Reaktion beurteilt Situations-Reaktions-Inventar: Gleichzeitig für jede Situation das Ausmaß mehrerer Reaktionen erfragt >> Eigenschaftsniveaus, Situationsprofile, Reaktionsprofile >> Fragen nach Verhalten in hypothetischen Situationen erstetzt nicht die Untersuchung des des tatsächlichen Verhaltens in realen Situationen (Verzerrungen)
- Differentielle Methodik: Verhaltensbeobachtung Nachteile Viel aufwändiger Methoden: Labor, Feld; Zeit- oder ereignisbasiert; Zählen (wie häufig hat VPN...), Kategorisieren, Ratings Grenzen: Subjektives Erleben Visuelle Beobachtungen im Alltag praktisch unmöglich Intimes Verhalten (Privatsphäre)
- Differentielle Datenanalyse: Aufzählung Variation Kovariation Konsistenz Validität
- Differentielle Datenanalyse: Variation von Messwerten Jede Person hat einen Merkmalswert Wünschenswerte Verteilung der Merkmalswerte einer Person (weil viele Analyseverfahren darauf basieren): Normalverteilt, Mittelwert nahe Skalenmittelpunkt, möglichst hohe Streuung >> Abhängig von untersuchten Merkmalen und Personengruppe Mittelwert = die Summe aller Merkmalswerte x einer Person geteilt durch die Anzahl der Personen n Streuung//Varianz = die mittlere quadrierte Abweichung der einzelnen Merkmalswerte x vom Mittelwert M z-Standardisierung: z-Werte sind durch den Mittelwert 0 und die Varianz 1 gekennzeichnet Positive z-Werte bedeuten, dass der Merkmalswert der Person größer als der Mittelwert der Stichprrobe ist, negative z-Werte, dass er kliner als dieser Mittelwert ist Veränderungen durch Addieren oder Multiplizieren verändern zwar Mittelwert (und ggfls. Streuung), die Differenzen zwischen den Personen bleiben aber proportional erhalten
- Korrelation Der Grad der Kovariation von zwei Variablen X und Y lässt sich durch die Korrelation r beschreiben. Diese Zahl kann beliebige Werte zwischen +1 und -1 annehmen. Die Korrelation r ist das mittlere Produkt aller einander zugeordneten z-transformierten Werte aus X und Y
- Zusammenfassung Messung, z.B.: Q-Sort, Fragebogen, Situationsinventar, Verhaltensbeobachtung Analyse der Eigenschaftsmessungen: Variation und Kovariation