Linguistik (Fach) / Gesprächsforschung (Lektion)

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Grundlagen der Gesprächsforschung

Diese Lektion wurde von Luisa151 erstellt.

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  • Fragen der Gesprächsforschung Wie - wird ist die Begrüßung aufgebaut, wie kommt man zu Wort? wie erkennt man das Ende eines Redebeitrags? - wie funktionieren die konstitutiven Mechanismen, die für das geordnete Nacheinander und die geregelte Abfolge von Äußerungen in einem Gespräch verantwortlich sind?
  • Ziele der Gesprächsforschung Wie -Begüßen/Verabschieden? - Zu Wort kommen? - erkenne ich das Ende ? - stelle ich Fragen? -Beginne ich neues Thema? Rekonstruktion der Gesprächsmechanismen, die der gemeinsamen Herstellung von Sinn dienen
  • Ethnomethodologie Art und Weise wie Angehörige einer Kultur die Herstellung von Sinnhaftigkeit betrieben wird (r(routinemäßige Anwendung bestimmter Aspekte des Alltagshandelns (Gruß - Gegengruß)
  • Ziel Ethnomethodologie Aufdeckung der als selbstverständlich angesehenen Methoden mit denen die Mitglieder einer Gemeinschaft in geordneter und aufeinander abgestimmter Art und Weise ihre Alltagshandlung durchführen
  • Krisenexperiment Beobachtung: Störungen werden von den Mitgliedern bearbeitet & Versuch der Herstellung von Normalität Schlussfolgerungen: Hinweise auf normative Erwartungen der Mitglieder & HInweise auf allgemeingültige Regeln sozialen Handelns
  • Methodologie der Gesprächsforschung 1) streng empirische Vorgehen: authentische Gespräche = Versuchsobjekte --> werden nach festgelegten Koventionen verschriftlich 2) Induktives Vorgehen: Analysekategorien werden aus Daten selbst entwickelt / Einzelfallbeschreibungen als Grundlage von Kollektionen 3) Analytische Maxime: Prinzip der Sequenzialität (Sequenz für Sequenz wird analysiert, alles was in einem Gespräch passiert hat zeitliche und örtliche Ordnung und ist nicht zufällig, alles was an bestimmter Stelle passiert, ist nicht zufällig --> "oder at all points")
  • Sequentielle Organisation von Gesprächen - wo beginnt die Begrüßung und wo hört sie auf? - welche strukturelle Implikationen hat, das Stellen von Fragen für den weiteren Gesprächsverlauf? - es gibt eine Verabschiedung (Ende des Gespräches)
  • Paarsequenzen Definition Redebeiträge ziehen regelhaft einen weiteren Redebeitrag nach sich! 1) lassen sich in ersten und zweiten Teil einteilen 2) zeitliches Nacheinander 3) inhaltlich aufeinander bezogen
  • normativer Charakter von Paarsequenzen - stellen mehrdeutiges/normatives Rahmenwerk dar - auf dieser Grundlage werden Handlungen und Motive des Gesprächspartners beurteilt --> Abwesenheit des 2. Teils gilt als unhöflich (noticeable absence)
  • Paarsequenzen Definition 2 Abfolge von 2 Äußerungen die, 1) nebeneinander stehen 2) von verschiendenen Sprechern produziert werden 3) in einen ersten und zweiten Teil geordnet sind 4) so typisiert sind, dass ein bestimmter erster Teil einen (oder mehrere) bestimmten zweiten Teil verlangt im Sinne einer Erwartbarkeit --> Konditionelle Relevanz
  • Funktion Vorbitten Prüfung von möglichen Ablehnungsgründen Prüfung, ob Bitte erfolgreich sein wird
  • Gründe für Vorbitten Vermeidung von Bitten Vermeidung von Ablehnung
  • strukturelle Auswirkungen von Vorbitten Expansion des Gespräches
  • Paarsequenzen - Präferenzorganisation - manche Paarsequenzen eröffnen alternative Antwortmöglichkeiten - weniger präferierte Paarteile werden durch Verzögerungssignale, Pausen, Erklärungen etc angekündigt und gerahmt - strukturelle kann Präferenz für eine Möglichkeit nachgewiesen werden
  • Definition von einem normalen Dialog Wechsel zwischen Sprecher und Hörer ohne Störungen
  • Grundlagen des Sprecherwechsels - Gespräche bestehen aus Redebeitragen (turns) der verschiedenen Gesprächsteilnehmer - Ende eines Redebeitrages =  übergaberelevante Stelle (transition relevant place) --> an dieser Stelle erfolgt Sprecherwechsel (turn-taking) - Turnzuweisungskomponente beschreiben, wie Rederecht zugewiesen wird
  • Formen des Sprecherwechsels reibungslos mit Überlappungen mit Pausen
  • Regeln des Sprecherwechsels 1) gilt für erste übergaberelevante Stelle eines Redebeitrags a) Fremdwahl: A wählt nächsten Sprecher B im laufenden Redebeitrag --> A muss aufhören zu sprechen und B beginnt an der nächsten übergaberelevanten Stelle b)Selbstwahl: A wählt keinen bestimmten Sprecher aus --> nächster Sprecher wählt sich selber, der erste der redet gewinnt das Rederecht c) Wenn A keinen Sprecher auswählt und sich auch niemand selber wählt, dann kann A weiter sprechen / einen weiteren Redebeitrag produzieren 2) gilt für alle folgenden übergaberelevante Stellen - Regel 1 a - c kommen erneut zur Anwendung, bis ein nächster Sprecherwechsel erfolgt