Differentielle Psychologie (Subject) / Forschungsansatz (Lesson)
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1. Das Eigenschaftskonzept. 2. Klassische Untersuchungsdesigns (W. Stern). 3. Designs zur Entwicklungsanalyse. 4. Die differentielle Perspektive auf Entwicklung und Lernen.
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- ipsativ Merkmal innerhalb einer Person.
- 2.1 Was ist gemeint, wenn man den Begriff Persönlichkeit als „theoretisches Konstrukt“ be-zeichnet? Def. Nach Guilford: „Die Persönlichkeit eines Individuums ist seine einzigartige Struktur von Persönlichkeitszügen (traits). Ein trait ist jeder abstrahierbare und relative konstante Persönlichkeitszug, hinsichtlich dessen eine Person von einer anderen Person unterscheidbar ist.“ Nach Mischel: „In seiner einfachsten Bedeutung bezieht sich der Begriff Eigenschaft auf konsistente Unterschiede im Verhalten oder in Charakteristiken von zwei oder mehreren Personen.
- 2.2 Beschreiben Sie den Unterschied zwischen einem theoretischen und einem operationa-len Konstrukt! Theoretisches Konstrukt: Nicht greifbar. Operationales Konstrukt: theoretisches Konstrukt messbar gemacht (z.B. IQ, Big 5). Übertragung auf Messebene.
- trait Dispositionseigenschaft: Veranlagter Persönlichkeitszug.
- 2.3 Was besagt der Ansatz von Allport, dass Eigenschaften materielle Strukturen seien? · Traits als Bausteine der Persönlichkeit und Quelle der Individualität. · Nach Allport liegen Persönlichkeitswesenszüge im Nervensystem (Gehirn). · Traits als intervenierende Variablen: Mengen von Reizen und Reaktionen in Zusammenhang bringen, die auf den ersten Blick wenig mit einander zu tun haben.
- 2.4 Welche Arten von Eigenschaften unterscheidet man in der Differentiellen Psychologie? · Verhaltenseigenschaften · Gewohnheiten (Stabilität, Konsistenz) · Dispositionseigenschaften. o Traits als Konstruktionen (Buss). o Traits als materielle Strukturen (Allport) o Traits als Ergebnisse von Lernerfahrungen (Pawlik).
- Disposition Persönlichkeitseigenschaften lassen sich nicht direkt beobachten. Sie müssen vielmehr aus Verhaltensunterschieden zwischen Menschen erschlossen werden. Es wird also davon ausgegangen, dass hinter dem Verhalten ein Persönlichkeitsmerkmal steht und dass dieses die Person zu einem bestimmten Verhalten disponiert.
- 2.5 Was drückt die Verhaltensgleichung V = f(P, U, PxU) aus? Erklärung von Verhaltensweisen: Das Verhalten ist auch von der Wechselwirkung zwischen Personen und Situation abhängig.
- 2.6 Welche Besonderheiten des Verhaltens erklärt der Ansatz der „Situationsstärke“? Einfluss der Situation (V ist nicht nur eine Funktion der Person): · Starke Situation: Bringen jedermann dazu, sich in gleicher Weise zu verhalten und erlauben somit eine gute Verhaltensvorhersage (starker Aufforderungscharakter, z.B. klatschen im Theater). · Schwache Situation: veranlassen nicht jedermann zu gleichem Verhalten → Verhaltensvorhersage schwierig.
- 2.7 Nennen Sie zwei Beispiele für „schwache Situationen“ und Beschreiben Sie die Auswir-kungen auf das individuelle Verhalten. Bsp.: offene Frage in einem Gespräch → Situation ist mehrdeutig strukturiert. Unterschiedliche Personen werden die Situation verschieden klassifizieren und kodieren. Jede Art von Antwort ( Verhalten) ist richtig (ob kurz/lang – man kann sagen was man will). Situation bietet nicht genügend Anreizwert für ein bestimmtes Verhalten (kein Normierungsdruck).
- 2.8 Beschreiben Sie kurz den Ansatz der Variationsforschung nach William Stern! Nennen Sie zwei Beispiele! Ein methodischer Zugang zur Diff. P.: Variationsforschung (ist die eine Disziplin von 4). → Objekt der Forschung: Ein Merkmal an mehreren Individuen. Bsp.: Punktwert, den eine Person in einem Intelligenztest erreicht (IQ) → wie verteilt sich das Merkmal über die Personen?
- 2.9. Drei Dimensionen des Raums nach Cattel + 2 Forschungsansätze. wegen Schwankungen des Empfindens und Erlebens fällt das Verhalten in verschiedenen Kontexten unterschiedlich aus, deshalb die dritte Dimension: Situation (zeitl., situative Bedingungen wie Messzeitpunkte). 1. Ansatz: R-Technik: Mehrere Personen, in einer einzelnen Situation (zu einem Messzeitpunkt), mit mehreren Messverfahren: z.B. Zusammenhang von physischer Attraktivität und persönlicher Integrität bei mehreren Personen messen. 2. Ansatz: P-Tecknik: Längsschnitt: Bei einer Person mehrere Tests über mehrere Situationen. Z.B.: Puls- und Atemfrequenz bei verschiedenen Stimuli.
- 2.10 Stellen Sie den Unterschied zwischen nomothetischem und idiographischem Vorgehen dar! Nomothetisch idiographisch - Suche nach allgemeinen Gesetzmäßigkeiten. - Suche nach dem Verstehen des Individuums. - Untersuchung einiger allgemein zutreffender Merkmale. - Untersuchung aller Lebensumstände und Besonderheiten. - Untersuchung größerer Stichproben. - Untersuchung von Einzelfällen.
- 2.11 Nennen Sie einige Vor- und Nachteile der idiographischen Methode in der Persönlich-keitsforschung! + - individuelle Entwicklung abbildbar Selektivität detailliertereAnalyse des Individuums Vgl.barkeit der Fälle Generalisierbarkeit Subjektivität Übungs-/Lerneffekte
- 2.12 Mit welchem statistischen Maß wird in der Regel die Veränderung von Merkmalen dar-gestellt? Mit dem NEO-FFI werden Mittelwerte ermittelt.
- 2.13 Mit welchem statistischen Maß wird in der Regel die Stabilität eines Merkmals dargestellt? Mit dem Q-Sort-Verfahren werden Korrelationen ermittelt.
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- 2.14 Welche Faktoren können zu einer hohen Profilstabilität der Persönlichkeit beitragen? Alter (je älter die Personen, desto stabiler die Eigenschaften) & Abstand zwischen den Messungen (je geringer der Abstand, desto stabiler die Eigenschaften).
- 2.15 Skizzieren Sie drei unterschiedliche Konzepte, die die Entwicklung des Menschen be-schreiben. · Reifung: allmähliches Auftreten von Verhaltensweisen; Entfaltung des Individuums nach genetischem Entwicklungsplan. · dynamische Interaktion zwischen Individuum und Umwelt: wechselseitige Beeinflussung. · Umweltdetermination: Entwicklung ist ausschließlich das Resultat von umweltabhängigen Lerneinflüssen.
- 2.16 Was versteht man unter Lernfähigkeit? Potential, zur kognitiven Intelligenz, als Prozess des Wissensaufbaus (Piaget) und individuelles Geschick der Informationsverarbeitung (Galton, Sternberg) .
- 2.17 Nennen Sie drei grundsätzliche intraindividuelle Bedingungen, die nötig sind, damit ein Individuum lernt. motivation; mentale kontrollo:metakognition; lernfähigkeit
- 2.19 Geben Sie die Definition von „Kompetenz“ von Franz E. Weinert wieder. · Bei Individuen verfügbare oder von ihnen erlernbare kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. Handelndes Subjekt (Individuum) mit Handlungsgrundlage (verfügbare, erlernbare Fähigkeiten, Fertigkeiten) in best. Situationsstruktur (Probleme) mit Handlungsform (selbst gewollte Nutzung der Fähigkeiten Fertigkeiten) im Handlungsbereich (Situationsklasse) mit Handlungskriterien (Leistungsmaßstab) (Erfolg/Verantwortung) → kompetentes HANDELN.
- 2.20. Worin unterscheidet sich "Kompetenz" von einer "Fertigkeit"? Kompetenz: Fähigkeiten: Potenzial, die Voraussetzung für das Erbringen bestimmter Leistungen. Fertigkeit: konkrete Anwendung von komplexen Handlungsabläufen und Anwendung kognitiver Operationen auf konkrete Problemstellungen (an Situation gebunden).
- NEO-FFI NEO-Fünf-Faktoren-Inventar, vollstandardisiertes Verfahren zur Selbstbeurteilung wie Fremdbeurteilung durch Familienangehörige, nahestehende Bekannte oder Klinikpersonal, anzuwenden bei Jugendlichen, Erwachsenen, klinischen und nicht-klinischen Gruppen. Das NEO-FFI erfaßt die wichtigsten Bereiche individueller Unterschiede auf den folgenden fünf "robusten" Persönlichkeitsdimensionen 1) Neurotizismus, 2) Extraversion, 3) Offenheit für Erfahrung, 4) Verträglichkeit und 5) Gewissenhaftigkeit. Diese fünf Faktoren repräsentieren u.a. die Hauptdimensionen der Persönlichkeitsfragebögen EPQ-R, 16PF, PRF, Deutscher CPI undMMPI.
- Q-Sort Ratingverfahren, das zur Messung von Selbstkonzepten eingesetzt wird. Eine Anzahl von Items mit personenbezogenen Feststellungen muß in eine Anzahl von Kategorien eingeordnet werden, die z.B. nach der Dimension "trifft völlig für mich zu" bis "trifft für mich gar nicht zu" angeordnet sind. Die resultierende Häufigkeitsverteilung der personenbezogenen Items in den Kategorien soll einer Normalverteilung entsprechen, d.h., die Anzahl der Items pro Kategorie wird vorgeben. Das hat den Vorteil, daß die Ratingskala vor einer mangelhaften Ausnützung geschützt ist.
- Untersuchungsdesigns nach W. Stern Vergleich von Situationen und Personen: Variationsforschung (mehrere Personen, ein Merkmal). Korrelationsforschung (mehrere Personen, zwei Merkmale). Psychographie (eine Person, mehrere Merkmale). Komparationsforschung (zwei Personen, Gruppen und mehrere Merkmale). Cattell hat mit dem Datenquader noch Situationen als dritte Dimension hinzugefügt.
- Längsschnitt Veränderung von Eigenschaften. Unterschiede innerhalb je einer Person (Intraindividuell).
- Querschnittstudie Unterschiede zwischen Personen zu einem geg. Zeitpunkt (interindividuell).