Unternehmensführung (Subject) / Betriebsorganisation - Planung (Lesson)
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Betriebsorganisation - Planung: strategisch - operativ
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- Planung ist... ein Prozeß über mehrere Phasen, der zukunftsbezogen und damit unter Unsicherheit der Lösung von Problemen und/oder dem Gestalten der Zukunft dient und entsprechende Handlungsinformationen liefert.
- Planungshorizonte und Beispiele Strategisch = langfristige grundlegende Ziele (was soll erreicht werden), die von der Geschäftsführung, dem Top Management vorgegeben werden; Zeitraum z. T. > 5 Jahre. Beispiele: Marktposition, Produktentwicklung, neue Märkte. Taktisch = mittelfristige Teilziele (in welchen Etappen soll es erreicht werden), die vom Middle Management aus den langfristigen Zielen abgeleitet werden; Zeitraum z. T. 2-5 Jahre. Beispiele: Marktforschung, Testmarkt, Werbeplan. Operativ = kurzfristige Maßnahmen, Prozess-Steuerung (wie soll es erreicht werden) durch das Lower Management zur Umsetzung der Teilziele; Zeitraum von tagesaktuell bis 1 Jahr. Beispiele: Werbemaßnahmen, Druckaufträge, Schulungsmaßnahmen
- Managementregelkreis Abfolge von Aufgaben der Unternehmensführung, insbesondere bei wichtigen Änderungen; unterschiedliche Definitionen der einzelnen Schritte. Allen gemeinsam ist die Rückkopplung zum Anfang des Prozesses (daher Regel-Kreis). Generell hat sich bei allen Managementsystemen der PDCA-Zyklus bewährt. (Plan-Do-Check-Act) Managementregelkreis, einfache Darstellung: Zielsetzung Planung Organisation Durchführung Kontrolle Beispiel für eine ausführliche Darstellung: Grobziel - Vision, Leitbild eines erstrebenswerten Zustands Ist-Analyse - Untersuchung der Machbarkeit und der Ausgangslage Zieldefinition - Formulierung des Ziels (SMART Methode) Strategie - Erarbeitung und Festlegung des generellen Wegs zum Ziel Planung - Umsetzung der Strategie in Teilabschnitte mit jeweils zugehörigen taktischen Maßnahmen Umsetzung - Abarbeitung der erforderlichen operativen Schritte Soll-Ist-Vergleich - Analyse der Übereinstimmung von angestrebtem und erreichtem Zustand Rückkopplung - Schlußfolgerungen aus Soll-Ist Vergleich, evtl. neue Zielformulierungen
- Strategische Planung: Instrumente Produktlebenszyklus Portfolioanalyse Benchmarking SWOT-Analyse
- Produktlebenszyklus Unterteilung der 'Lebensgeschichte' eines Produktes in verschiedene Phasen, die nach verschiedenen Kriterien voneinander abgegrenzt werden. Als Kriterium verwendet werden u. a. Umsatz, Rate des Umsatzwachstums, Marktanteil, Marktwachstum, Deckungsbeitrag oder Gewinn. Phasen sind in den meisten Modellen: Einführung (Verlust, hohes Umsatzwachstum) Wachstum (Erreichen der Gewinnzone, gleichbleibendes Umsatzwachstum) Reife (sinkende Gewinne, Abschwächung des Umsatzwachstumsdurch Annäherung an die Sättigungsgrenze) Sättigung (weiter sinkende Gewinne, sinkender Umsatz) Degeneration (Gewinn gegen Null, evtl. Verlust, Entscheidung über Elimination)
- Portfolioanalyse (nach Boston Consulting Group) Darstellung der Produkte bzw. Produktgruppen in einem Koordinatensystem aus Relativem Marktanteil und Marktwachstum, Teilung in vier Felder (Matrix) nach Erkenntnissen aus dem Produktlebenszyklus, Konkurrenzsituation und bisherigen Erfahrungen. Festlegung der Skala abhängig von Extremwerten. Marktwachstum > Durchschnitt | Question Marks | Stars Marktwachstum < Durchschnitt | Poor Dogs | Cash Cows Marktanteil niedrig | Marktanteil hoch Question Marks (Einführungsphase, Wachstumsphase): entweder investieren um den Marktanteil zu erhöhen oder zurückziehen Stars (Wachstumsphase): investieren um Position zu entwickeln bzw. zu verteidigen Cash Cows (Reife- oder Sättigungsphase): nur Erhaltungsinvestitionen; Gewinn abschöpfen zur Finanzierung der Anderen Poor Dogs (Sättigungs- oder Degenerationsphase): entweder eliminieren oder am Leben halten aus Gründen von Synergieeffekten mit anderen Produkten, positivem Deckungsbeitrag oder Image
- Benchmarking Im Wortsinne Bezug von Unternehmensdaten auf Vergleichsgrößen als Kriterien zur Beurteilung; im engeren Sinne Orientierung der eigenen Werte an denen des (Branchen-) Besten mit dem Ziel, diesen mindestens zu erreichen. Intern auch zur Beurteilung von Mitarbeitern im Verhältnis zu anderen, z. B. im Vertrieb durch Vergleich von generierten Umsätzen, besuchten Kunden.
- SWOT-Analyse Strength (Stärken) Weaknesses (Schwächen) Opportunities (Chancen) Threats (Risiken) Analyse interner Fähigkeiten (Stärken und Schwächen) und externer Einflußfaktoren (Chancen und Risiken) zur Beurteilung beispielsweise von Expansionsplänen.
- Operative Planung: Werkzeuge Gegenstromplanung = Verbindung von deduktiver (top down) und induktiver (bottom up) Planung. top down: Zielvorgabe von oben zur schrittweisen Konkretisierung durch nachgeordnete Instanzen bottom up: Sammlung von Vorschlägen, Maßnahmen etc. zur schrittweisen Zusammenfassung und Verallgemeinerung durch übergeordnete Instanzen. Probleme: top down: fehlende Detailkenntnisse, Zeitdruck bottom up: fehlender Gesamtüberblick Gegenstromverfahren: zeitaufwendig
- Kontrolle - Schritte Fixierung quantitativer Soll-Zustände Feststellung der Ist-Werte Soll-Ist-Vergleich Analyse der Abweichungen Festlegung von Maßnahmen
- Kontrolle durch Daten des Rechnungswesens Deckungsbeitragsrechnung: Analyse eines Produkts, Produktgruppe oder Leistungsangebot darauf, ob über die Deckung der zuzurechnenden variablen Kosten hinaus ein Beitrag zur Deckung der Fixkosten geliefert wird. Break-even-Analyse: Ermittlung der Ausbringungsmenge (also der Menge), ab der die Summe der Stückdeckungsbeiträge die Fixkosten übersteigt und damit die Gewinnzone erreicht wird.
- Managementsysteme (Bereiche) Qualitätsmanagement (u. a. Auswertung von Reklamationen, Sicherung von Dokumentationen, Analyse von Fehlerursachen) Umweltmanagement (u.a. Umsetzung gesetzlicher Vorschriften, Schulung von Mitarbeitern, Erstellung von Umwelterklärung) Datenschutzmanagement (Maßnahmen zur Datensicherung, Kontrolle der Beachtung von Regeln) Sicherheitsmanagement (u. a. Brandschutzmaßnahmen, Fehleranalyse sowohl nach Unfällen als auch vorbeugend)
- Managementsysteme: Komponenten Führung: Wahrnehmung der Verantwortung, Motivation der Mitarbeiter, Delegation von Aufgaben, Kontrolle prozessübergreifende Maßnahmen: Audits, Dokumentation prozessbegleitende Maßnahmen: Prüfung von Verträgen (flankierende Tätigkeiten zur Absicherung oder Unterstützung des Prozesses)
- Audit (Anhörung): Begriff Normierte (DIN ISO 19011), also standardisierte systematische Vorgehensweise zur Bewertung von Abläufen und Strukturen durch Ist-Analysen und Soll/Ist Vergleiche. Im Fokus steht der exakt dokumentierte Nachweis einer genauer Einhaltung vorgegebener Methoden und Kriterien. Ziel ist allgemein, eine sichere Basis zur Leistungsverbesserung bzw. Stabilisierung des Leistungsniveaus zu erhalten.
- Audit: Ziele Qualitätsverbesserung der Resultate des betrieblichen Leistungsprozesses Sicherstellen eines gleichmäßigen optimierten Ablaufs der Prozesse stetige zuverlässige Erfüllung von Kundenanforderungen stetige zuverlässige Einhaltung der aus einer Zertifizierung folgenden Anforderungen
- Audit: Arten nach Durchführenden Erstparteien-Audit = vom Unternehmen selbst oder in seinem Namen durchgeführt (intern) Zweitparteien-Audit = von Partnern (Kunden, Lieferanten) aufgrund vertraglicher Vereinbarung durchgeführt (extern) Drittparteien-Audit = von unabhängigen Organisationen im Auftrag des Unternehmens durchgeführt (extern, meist zur Erlangung einer Zertifizierung)
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- Audit: Auditoren - Anforderungen (ISO 19011) Diskretion wahrheitsgemäße und exakte Berichterstattung Sorgfalt und Qualifikation Unabhängigkeit und Objektivität nachvollziehbare und rationale Vorgehensweise
- Audit: Management-Aufgaben Benennung eines Beauftragten Interne Kommunikation der Bedeutung Festlegung der grundsätzlichen Orientierung Verankerung der erforderlichen Maßnahmen Festlegung quantifizierter Ziele Durchführung der Bewertungen Bereitstellung der Ressourcen
- KVP - Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Weiterentwicklung bzw. Adaption von KaiZen. Ziel ist eine permanente (nicht nur schubweise) Optimierung aller Prozesse durch Verbesserung der Qualität, Effizienzsteigerung des Prozesses selbst und höhere Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter.
- Qualitätsmanagement (QM) Anforderungen niedergelegt in den Normen ISO 9000 ff Im Mittelpunkt steht Prozeßvalidierung (Prüfung eines Prozesses auf hinreichende Zuverlässigkeit zur dauerhaften Erfüllung der Anforderungen) Dokumentation muß enthalten: Qualitätspolitik und Qualitätsziele, QM-Handbuch, QM-Verfahren, Dokumente zur Sicherstellung der Planung, Durchführung und Lenkung der Prozesse, laufende Aufzeichnungen des QM Das QM-Handbuch muß stets aktualisiert werden inkl. der Dokumentation von Änderungen mit dem Zeitpunkt.
- Umweltmanagement (Grundsätze) Vorsorgeprinzip: Einsatz von Maßnahmen zur Vorbeugung gegen das Auftreten von Umweltschäden. Verursacherprinzip: Kosten für die Beseitigung von Umweltschäden sind von dem zu tragen, der für den Schaden verantwortlich zu machen ist. Kooperationsprinzip: Mitwirkung aller Betroffenen (öffentliche Hand, Unternehmen, Einwohner) bei Entscheidungen und Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. Gemeinlastprinzip: Wenn das Verursacherprinzip nicht greift (Verursacher nicht feststellbar, nicht rechtlich existent), muß die Allgemeinheit die Kosten der Beseitung von Umweltschäden tragen.
- Umweltmanagement: Umweltauditgesetz als Umsetzung der EMAS regelt: (EMAS = Eco-Management and Audit Scheme / Instrument der EU, das Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Branche dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern.) Umweltbetriebsprüfung (Audit) Anforderungen an Gutachter und deren Zulassung Registrierung im EMAS Register Erteilung von Fachkenntnisbescheinigungen Aufsicht über Gutachter
- Umweltmanagement: Umwelterklärung Genaue Bezeichnung des Unternehmens - Aufstellung aller umweltrelevanten Tätigkeiten - Daten über Verbrauchswerte und Emissionnen - Bezeichnung der Verantwortlichen
- Datenschutzmanagement Maßnahmen zur Sicherung der Integrität, Vertraulichkeit, Verfügbarkeit, Authentizität der Daten des Unternehmens. Vorrangiges Ziel: Schutz personenbezogener Daten. Maßnahmen: Zutrittskontrolle Zugriffskontrolle Weitergabekontrolle Schutz der Netze
- Sicherheitsmanagement Gegenstand kann sein der Arbeitsschutz, aber auch generell der Bereich bestimmter technischer Systeme, die mit besonderen Sicherheitsrisiken verbunden sind. Teilweise ist die Bestellung von Mitarbeitern zu Beauftragten für den entsprechenden Gefahrenbereich vorgeschrieben: Sicherheitsbeauftragte Gefahrgutbeauftragte Gefahrenstoffbeauftragte Immissionsschutzbeauftragte