Paradigma
beinhaltet die Kernaussagen, den Fokus und die grundlegenden Werte eines Berufsstandes
Moral Treatment
Vorstufe der Paradigmen Wurzeln im 18. & 19. Jahrhundert im Moral Treatment (moralisches Befinden) psychiatrischer Patienten Idee: von Zwangsmitteln befreiter, humaner & auf Achtung beruhender Umgang der Insassen der Irrenanstalt Arbeit und Therapie sollten von krankhaften Ideen ablenken, vorhandene Energie in sozial akzeptierte, "gesunde" Bahnen lenken
Arts-and-Crafts Bewegung
=Paradgima der Betätigung Ende des. 19. Jahrhunderts (v.a. in England) Fokus: handwerkliche Betätigung, kreative Gestaltung Patienten sollten durch ihrer Hände Arbeit (Arbeits-,Gestaltungs-,Handwerksprozesse) in ihrer menschlichen Würde gestärkt werden zurückgewinnen von Handlungskontrolle, Lebenssinn, Orientierung ORGANISIERTER Beruf erst 20. Jahrhundert in USA damals: Ärzte, Sozialarbeiter, Krankenschwester, Handwerkslehrer... in DE nach dem 2. Weltkrieg
Paradigm of Occupation
GRUNDSÄTZE: Paradigma der Betätigung ganzheitliche (hollistische) Sichtweise Interaktion zw. Körper, Psyche & Handeln in der Umwelt Betätigung wichtig für Gesundheit der Menschen Balance zwischen Arbeit, Freizeit & Entspannung Erster Arbeitsansatz: SINVOLLE Betätigung; Klient kann wieder aktiv am täglichen Leben teilnehmen Fehlende Betätigung ⇒ Beeinträchtigung von Körper und Psyche THERAPEUTISCHE AKTIVITÄTEN: auf Patienten abgestimmte Therapie Klientenorientierung Arbeitsaktivitäten handwerkliche Aktivitäten Tanz, Musik, Spiele & Sport kreativ-gestalterische Aktivitäten
Mechanistic Paradigm
=mechanistisches Paradigma =Reduktionistisches Paradigma Mitte des 20. Jhd. reichte Aktivitäts- & Betätigungsorientierung in der Therapie nicht mehr aus. GRUNDSÄTZE: Reduktionistische Sichtweise = Trennung von Körper, Psyche & Umwelt wissenschaftlich-rationale Betrachtungsweise Wissen medizinisch/ anatomisch geprägt Fokus: rein körperliche Defizite Veränderung der Defizite durch Verbessserung oder Kompensation der Funktion keine Berücksichtigung auf den Alltag des Klienten Klient ist nicht mehr "Ganzes" ⇒"Einzelteile"(Körper/Psyche), die "stück für stück" repariert wurde THERAPEUTISCHE AKTIVITÄTEN: rein funktionelle Übung (ohne Alltag) erneute Krise 60er/ 70er Jahre
Contemporary Paradigm
= zeitgerechtes Paradigma PATIENT wird zu KLIENT zirkuläre Vorgehensweise: Mittel der Betätigung/Verbindung zum Menschen & Umwelt GRUNDSÄTZE: Holistische Sichtweise; Integration mit medizinischem Wissen Klientenorientierte Therapie Aktive Einbindung/Befähigung an der Teilnahme der Therapie/Alltag Betätigung als therapeutisches Mittel Austausch zw. Wissenschaft und Praxis Evidenzbasierte Theorie Enge Zusammenarbeit mit dem Klienten THERAPEUTISCHE ANSÄTZE: Orientierung am Alltag/Bezug zu bisherigen Leben ZIEL: Integration in individuelles Leben