Sozialpsychologie (Subject) / Aggression (Lesson)

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Unterschiede feindselige/instrumentelle; Theorien (Historische, FAT und Revisionen, Neo-Assoziationsmodell, GAM); Untersuchungen (Berkowitz&LePage; Bandura; Giumetti & Markey); Faktoren (P,U), Mechanismen, Rolle der Medien, Intervention

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  • Aggression Verhalten, dass das Ziel hat, einem anderen Lebewesen zu schaden, oder es zu verletzen, wobei dieses Lebewesen motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden.
  • feindselige Aggression Primärziel: Schädigung des Gegenübers
  • instrumentelle Aggression Sekundärziel: Schädigung nur Mittel zur Erreichung nicht-aggr. Ziele.
  • Aggressiver Cue Auslösereiz, Hinweisreiz; situativer Stimulus mit aggressiver Bedeutung, der die Zugänglichkeit aggressiver Kognitionen erhöht. Durch klassisches Konditionieren mit aggressivem Verhalten verbunden, erlernt. z.B. Gewehr.
  • Theorien 1. Historische Ansätze (Böse, Trieb, Instinkt ☞ Zirkularität); 2. FAT - Dollard, Doob, Miller, Mowrer, Sears (1939); 3. Revision der FAT - Berkowitz (1989); 4. Cue Arousal Theory - Berkowitz (1964); 5. Neo-Assoziationsmodell - Berkowitz (1990); 5. GAM - Lindsay & Anderson (2000) ➠ Zusammenfassend: negativer Affekt wird ausgelöst durch verschiedene Stimuli (Frustration, Schmerz, Lärm...). Dieser Affekt wird dann weiter wichtiger Auslöser für eine selektive Informationsverarbeitung (Gedächtnis-, Bewertungsprozesse) + Rückgriff auf aggressive Skripts (Lernen).
  • FAT Dollard, Doob, Miller, Mowrer, Sears (1939): "Jede Frustration führt zu Aggression. Jede Aggression ist eine Folge von Frustration." ☞ Annahme angeborener Disposition zur Aggression (P) + Aktivierung durch Frustration - Blockade einer Zielreaktion (U).     eine sehr starke, aber auch schnell falsifizierbare Theorie.
  • Revision der FAT Berkowitz (1989): Frustration → (neg. Affekt) → Ärger → Aggression.   Berkowitz entwarf zuerst die Cue Arousal Theory (1964), dann um sie stärker zu machen die Revision der FAT, wobei Metaanalysen zeigten, dass Aggression auch ohne Ärger nur durch Cues verstärkt werden könne. Deshalb das Neo-Assoziations-Modell (1990).
  • Cue-Arousal-Theory Berkowitz (1964): Frustration → (neg. Affekt) → Ärger → Aggressive Cue → Aggression.   s.a. Experiment Berkowitz/LaPage: Schüler-Lehrer-Paradigma.
  • Neo-Assoziationsmodell Berkowitz (1990): Allg, theoretisches Modell des Zusammenhangs wzischen negativem Affekt, aggressivem Verhalten unter der Berücksitigung von Gedächtnis- und Bewertungsprozessen. - Negativer Affekt führt zur gleichzeitigen Aktivierung von zwei Gedächtnissystemen: einem Angriffs- und einem Fluchtsystem (fight&flight). - Je nach assoziativen Prozessen und Bewertungen der Situation kommt es zur Dominanz des einen oder anderen Systems. (Jemand stellt mir ein Bein, neg. Affekt, ich aktiviere zwei Systeme, drehe mich um, assoziiere mit einer Oma andere Bewertungen als mit einem bösem Bengel, je nach dem entscheidet sich wie aggressiv ich werde). s.a. Experiment: Bobo-Doll: geschlechtsspezifische Unterschiede: Jungs neigen eher zu aggressivem Verhalten - nicht weil sie dispositionell aggressiver sind - sondern weil Bewertungen, Handlungswahlen noch zwischengeschaltet werden. Mädchen können genauso aggressiv reagieren, wenn sie direkt dafür belohnt werden
  • GAM: General Aggression Modell Lindsay & Anderson (2000): Gewaltausübung beruht auf Lernen → Aktvierung und Anwendung aggressionsbezogener im Gedächtnis gespeicherter Wissensinhalte (skripts). Integration von kurz- und langfristigen Effekten.   s.a. Experiment: Bobo-Doll: Konsequenzen haben Einfluss auf Nachahmungsrate. oder Videospiele-Exp.: gewalthaltigere Videospiele haben einen kurzfristigen Effekt auf aggressives Verhalten, aber wenn Personen sowieso schon dispositionell zur Ärgerbereitschaft veranlagt sind, sind sie noch umso mehr beeinflusst. Hierbei geht es langfristig um den Ausbau aggressiver Schemata im semantischem Netzwerk (Axt: Töten, nicht Bäume fällen).
  • Faktoren 1. Wissen (P): gelernte Verhaltensmuster und Assoziationen. 2. Disposition (P): Ärger- und Erregungsbereitschaft. 3. Frustration (U): Zielblockade. 4. Hinweisreize (U): Cues und aktuelle Situationen.
  • Mechanismen 1. Assoziationen: aktivieren Vorwissen. Verbinden aggr. Cues mit aggr. Verhaltensmustern. 2. Lernen: Erwerb aggr. Schemata, Vorwissen. 3. Bewertungsprozesse (sozialisiert) 4. Entscheidungs-/Handlungswahl (sozialisiert)
  • Rolle der Medien 1. müssen verschiedene Ebenen berücksichtigen bevor es zu Aggression kommt: Personengebundene Dispositionen, Nutzungsmotivationen, Kontexte, Wirkungsdauer. 2. alleine aggressive Cues können Bewertungsprozesse auslösen. 3. kurzfristig: keine hinreichende Bedingung, Zusammenspiel vieler Faktoren von Bedeutung (Disposition, Vorwissen, erlernte Verhaltensmuster...→ viel stärker sind eigene Gewalterfahrungen). langfristig: Ausbau aggressiver semantischer Netzwerke → Handlungsmuster. (allgemeinen Vorrat an aggressiven Wissensstrukturen mittels medial vermittelter Gewalt: es ist ein Lernvorgang, durch den Kinder übernehmen, dass die Welt gefährlich ist und eine aggressive Reaktion darauf angemessen)
  • Intervention P: Lernen nicht aggr. Verhaltensmuster zur Lösung ärgerl. Situationen + Empathietraining (Verfügbarkeit der Kognitionen auf Kosten der Aggression umwandeln). U: Vermeidung von Umwelten die Aggressionen belohnen (Bezugsgruppen). M: Training von Bewertungs- und Entscheidungsstrategien.