Wirbelsäule Bildgebung (Subject) / zystische Veränderungen (Lesson)
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zystische Veränderungen des spinalen Raumes
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- Besteht für die Lokalisation von bestimmten intraspinalen Zysten eine Präferenz? Nein, die Lokalisation der Zysten, die inatrmedullär oder extramedullär und intradural sein können zeigt keine besondere Präferenz für bestimmte Zysten- Arten. Die Zysten können auch unterschiedliche Kompratimente gleichzeitig belegen. Die Beschreibung der genauen Zystenlokalisation ist dennoch für die ev. OP-Planung essentiell.
- Welche Rolle spielt die Bildgebung bei der Beurteilung von spinalen Zysten? Eine sichere Differentialdiagnose ist mit der Bildgebung alleine nicht möglich. Jedoch kann man unter Berücksichtigung der Symptomatik/Anamnese und Pat.alter teilweise auch ohne eine histologische Untersuchung eine Diagnose stellen.
- Auf welche Einzelheiten muss bei der Beurteilung von spinalen Zysten eingegangen werden? · Inwieweit solide Anteile vorliegen (z. B. Skolex bei Neurozystizerkose, solide Tumoranteile bei zystischen Tumoren), · eine eventuelle KM-Aufnahme der Zystenwand (infektiöse Ursache oder zystischer Tumor) · Anhalt für den Inhalt der Zyste (z. B. liquorähnlich, proteinreich) · evtl. vorhandener raumfordernder Effekt · die anatomische Lage der Zyste
- Benenne die Differentialdiagnosen von spinalen Zysten. Zystische intramedulläre Tumoren (Ependymom, Astrozytom) Zystische intradurale extramedulläre Tumoren (Dermoid, Epidermoid, Schwannom, Meningeom) Fehlbildungszysten (enterogene Zyste, ependymale Zyste) Ventriculus terminalis Syringohydromyelie Meningeale Zysten Degenerative Zysten (Synovialzyste der Facettengelenke, Vakuumphänomen) Parasitosen (Echinokokkus, Neurozystizerkose)
- Was sind spinale Meningeale Zysten? Überbegriff für eine inhomogene Gruppe von Zysten (intra-oder extradural), die durch Ausstülpung der Arachnoidea, der Dura oder der Nervenscheide entstanden sind. Dabei kann eine Verbindung zum Subarachnoidalraum bestehen oder nicht.
- Durch welchen Mechanismus können spinale Meningeale Zysten an Größe zunehmen? Bei einer Verbindung zum Subarachnoidalraum kann diese einen Ventilmechanismus beinhalten die eine Größenzunahme bedingt.
- Wie werden die spinalen Meningealen Zysten eingeteilt? Einteilung erfolgt in verschiedene Typen nach Nabors: (Typ 1 extradural ohne Nervenfasern, Typ 2 extradural mit Nervenfasern, Typ 3 intradural) (Typ 1 A nur Arachnoidea stülpt sich durch einen Dura Defekt hindurch, Typ 1 B Arachnoidea und Dura bilden zusammen eine zystische Formation) · Typ 1 Extradurale meningeale Zyste ohne Beteiligung von Nervenfasern (extradurale Arachnoidalzyste, meningeales Divertikel, Meningozele). · Typ 1A Extradurale Arachnoidalzyste durch einen Defekt in der Dura hindurch in den Epiduralraum. · Typ 1B Sakrale Meningozele. Ausstülpung der Dura mater im Sakralkanal, meist mit einem stielförmigen Ursprung und einer zystischen Auftreibung, in die der Subarachnoidalraum prolabiert. · Typ 2 Extradurale Zyste mit Nervenfasern, die durch die Zyste oder in der Zystenwand verlaufen (Wurzeltaschenzyste, Perineuralzyste, Tarlov-Zyste). Entstehen durch Auftreibung der Nervenscheide eines Spinalnerven. · Typ 3 Intradurale Zyste (Arachnoidalzyste). Die Zysten liegen intradural und können komplett unabhängig vom Subarachnoidalraum sein oder mit ihm kommunizieren. Entstehung kongenital (Duplikation/Fehlanlage der Arachnoidea) oder sekundär als Folge von Verklebungen der Arachnoidea (nach Trauma, Entzündung oder Operationen).
- Wie häufig sind intradurale meningeale Zysten? Sehr selten.
- Mit welchen Krankheitsbildern sind Nervenscheidenzysten assoziiert? Mit Neurofibromatose und Bindegewebserkrankungen wie Marfansyndrom.
- Wann liegt eine Sanduhrkonfiguration einer spinalen Zyste vor? Bei einer teils extraduralen und teils intraduralen Lage kann durch die Einschnürung der Durchtrittsstelle eine Sanduhrform der Zyste entstehen.
- Was können spinale Meningeale Zysten verursachen? Sie können raumfordernd und damit komprimierend auf das Myelon wirken oder durch langsames Wachstum zum Remodelling der Pedikel führen mit Aufweitung der Neuroforamina.
- Welche Folge kann eine Ruptur einer spinalen meningealen Zyste sein? Sie kann ein Liquorunterdrucksyndrom verursachen.
- Welche sind die Differentialdiagnosen von spinalen meningealen Zysten? · Zystische Tumoren (KM-Aufnahme, Nachweis von Fett, Diffusionsstörung bei Epidermoiden) · Fehlbildungszysten (assoziierte Defekte) · Synovialzyste der Facettengelenke (Verbindung zum Facettengelenk, degenerative Veränderungen) · Pseudomeningozele nach Wurzelausriss als DD für Wurzeltaschenzysten sind bildmorphologisch nicht immer unterscheidbar (Anamnese).
- Was ist eine Syringohydromyelie? Eine zystische Aufweitung im spinalen Myelon. Kann sowohl lediglich einer Aufweitung des Zentralkanals entsprechen (Hydromyelie) wie auch keine Kommunikation zu diesem aufweisen (parazentrale Syrinx, spinale Syrinx, Syringomyelie). Da bildmorhologisch eine sichere Abgrenzung zw. den beiden DD letztendlich nicht möglich ist, spricht man in der bildmorphologischen Beurteilung von einer Syringohydromyelie.
- Was ist eine Syringobulbie? Eine Syringohydromyelie im caudalen Hirnstamm.
- Welche Ursachen liegen einer Syringohydromyelie zugrunde? Eine Liquorzirkulationsstörung: angeboren, bsp. Chiari Mal., im Rahmen von Dysraphien; oder erworben im Rahmen einer Tumorerkrankung oder Entzündungen (Meningitis/Arachnoiditis) oder Traumata/Blutung/OP durch Verklebungen im Subarachnoidalen Raum.
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- Beschriebe mögliche Entstehungsmechanismen der Syringohydromyelie. · Durch erhöhten Liquordruck im Subarachnoidalraum durch Liquorzirkulationsstörung (aufgrund von Fehlbildungen oder durch Verklebung nach Ereignissen) werden die perivaskulären Räume nach intramedullär aufgeweitet. · Ein Defekt im Myelon (bsp. nach Blutung wird mit Liquor aufgefüllt).
- Worauf weisen Liquorpulsationen innerhalb der Syrinx hin? (in Cine Sequenzen sichtbar) Auf eine mögliche Größenzunahme. Daher ev. Dekompression indiziert.
- Was ist das (Duraleck) Liquorverlustsyndrom? Kontinuierlicher Verlust von Liquor durch ein Duraleck.
- Welche Ätiologien können einem Liquorverlustsyndrom zugrunde liegen? · Verletzung der Arachnoidea und Dura durch Operation, Lumbalpunktion oder Trauma · Spontaner Einriss im Bereich einer Wurzelscheide (häufig) oder der Dura (seltener), z. B. im Rahmen eines Bagatelltraumas oder starkem Husten · Spontaner Einriss einer meningealen Zyste.
- Welches typisches Bild liegt im MR bei einem Liquorunterdrucksyndrom vor? Verdickte und verstärkt KM anreichernde Meningen spinal und intrakraniell. Prominenter Epiduralvenenplexus in Höhe der HWS (anteriorer Epiduralraum). Ev. Liegt eine verursachende meningeale Zyste vor. (oder Pseudomeningozele) Ev. Direkter Nachweis eines Flüssigkeitsdepot subdural/epidural/paraspinal.
- Differentialdiagnosen bei verdickten Meningen. · Liquorunterdrucksyndrom · Pachymeningitis · Tolosa-Hunt Syndrom
- Welche Differentialdiagnosen kommen in Frage, wenn im sagittalen Bild das Rückenmark fokal nach ventral verlagert erscheint? · Rückenmarksherniation (ventrales Liorband nicht abgrenzbar). · Dorsale Arachnoidalzyste (Verlagerung eher flachbogig und nicht knickartig wie bei einer Herniation) · Dorsales epidurales Hämatom (Signal von Liquor abweichend).