Strategisches Finanzmanagement 2 (Subject) / Lektion 03 (Weitere Methoden der Investitionsrechnung) (Lesson)
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Finanzmanagement
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- Investitionsrechnung unter Unsicherheit - Hauptfrage: Realisation der Investition oder nicht? - Investitionsrechenverfahren wie Kapitalwertmethode usw. geben Entscheidungshilfen, basieren jedoch auf Prognosen, die annahmegemäß mit Sicherheit eintreffen - Entscheidungen werden jedoch unter Unsicherheit getroffen, da Ein- und Auszahlungen in der Zukunft liegen (Unsicherheitsfaktoren) - Unsichere Inputgrößen hängen vom Kundenverhalten ab (veränderte Nachfrage kann Einzahlungshöhe stark variieren lassen) - Investitionsrechnungsmethoden unter Unsicherheit versuchen die unsicheren Input- und Outputgrößen zu ermitteln - Input: Kosten, Preise - Output: Kapitalwert, Gewinn, Wirtschaftswachstum - Methoden: Sensitivitätsanalyse, Break-even-Analyse, Szenarioanalyse, Simulation
- Investitionsrechnung unter Unsicherheit (Sensitivitätsanalyse) - Wie stark ändert sich der Output, wenn man eine oder mehrere Inputgrößen variiert? - Welche Werte dürfen ein oder mehrere Inputgrößen annehmen, damit ein bestimmtes Ergebnis von seinem Zielwert nicht zu sehr abweicht? - Output hängt von Input ab (E/A, Kalkulationszinssatz, diese hängen v. vorgelagerten Größen ab, prognostizierte Einzahlungen z.B. von der Größe der Absatzmenge) - Inputgrößen = Schätzwerte -> Wie sensibel regiert der Output auf Veränderungen? - zwei untersch. Verfahren, abhängig von dem Ziel der Analyse, ZÄR und BEA
- Investitionsrechnung unter Unsicherheit (Zielgrößenänderungsrechnung) - schrittweise Variation der Inputgrößen, Beurteilung Wirkung auf Outputgrößen - bspw. Beurteilung welche Auswirkung eine höhere Anschaffungsauszahlung auf den Zielwert der Outputgröße hat - Bsp.: -- Investition, AK 40.000, jährliche Einzahlungsüberschüsse 19.000, i = 6%, nach 4 Jahren Verkauf RW 30.000, unsicherer Absatzmarkt, wie ändert sich Kapitalwert, wenn Einzahlungsüberschüsse um 10% steigen? -- Berechnung Kapitalwert mit konstanten Einzahlungen von 19.000 jährlich, Ergebnis 49.599 -- Berechnung Kapitalwert mit 10% höheren Einzahlungen von 20.900 jährlich, Ergebnis 56.183 -- Kapitalwert prozentual um 13,3% gestiegen, stärker gestiegen als Einzahlungen 10%, Kapitalwert reagiert also relativ sensitiv auf Veränderung der Einzahlungsüberschüsse -- Berechnung kann auch mit anderen Inputgrößen durchführen (veränderte ND oder i), wichtig Konstanthaltung der anderen unsicheren Inputgrößen
- Investitionsrechnung unter Unsicherheit (Break-even-Analyse) - Untersuchung wie stark ein/mehrere Inputs schwanken dürfen, ohne dass der Output zu stark vom Zielwert abweicht (z.B. Kapitalwert) - Nullsetzung der Kapitalwertformel, anschließend Auflösung nach gesuchten Inputgrößen (z.B. i) - Werte ergeben welche sie minimal oder maximal annehmen müssen, um Vorteilhaftigkeit einer Investition aufrechtzuerhalten - z.B. Berechnung max. Anschaffungsauszahlung, damit Investition noch vorteilhaft ist oder Berechnung Mindestverkaufspreis oder minimale Verkaufsmenge, bei welchem Kapitalwert genau Null beträgt - bisherige Kapitalwertformel beinhaltet nur bestimmte Inputgrößen (E/A), Anpassung damit sich der Verkaufspreis bestimmen lässt - Einzahlungsüberschüsse = E – A (pro Periode) - Einzahlungen = p * x (Verkaufspreis * Absatzmenge), E muss dabei alle Produktkosten decken, die für das Produkt im Gesamtprozess anfallen (pro Periode) - Auszahlungen = Auszahlung variabel * Absatzmenge x + Auszahlung fix (pro Periode) - Werte eingesetzt in Kapitalwertformel, folgende Formel ist dann Grundlage für BEA und wird je nach Fall entsprechend angepasst - CO = -A + Summe ((p*x - Auszahlung variabel*x - Auszahlung fix)* (1+i)-t ) + RVE*(1+i)-t - bei immer konstanten Einzahlungsüberschüssen, Abzinsung mithilfe des Rentenbarwertfaktors RBWF = (1+i)n - 1 / (1+i)n * i - damit dann Umstellung der Gleichung
- Break-even-Analyse (Beispiel 1: Auf welchen Wert darf die Inputgröße (Einzahlungsüberschuss) sinken, ohne dass die Vorteilhaftigkeit der Investition darunter leidet?) - Anschaffungsauszahlung 8.500, Einzahlungsüberschuss 1.000, i 5%, ND 3 Jahre, RVE 7.000 - Berechnung Kapitalwert, Ergebnis 270,11 (Investition vorteilhaft) - Berechnung auf welchen Wert der konstante Einzahlungsüberschuss sinken darf, ohne dass die Investition unvorteilhaft wird (Kapitalwert darf max. auf Null sinken) - Nullsetzung des Kapitalwerts, aufgrund konstanter E kann der RBWF einbezogen werden, anschließend Werte einsetzten und nach Einzahlungsüberschuss umstellen E-A = (A - RVE) / RBWF - Ergebnis: bei einem Einzahlungsüberschuss von 901,88 fällt der Kapitalwert unter null und ist dann negativ, Investition wäre dann unvorteilhaft
- Break-even-Analyse (Beispiel 2: Produzent bekommt Anfrage über Lieferung einer bestimmten Mengen, Frage wie viele Geräte müssen mind. verkauft werden, um keinen Verlust zu machen?) - Anfrage Lieferung einer best. Menge von Typ A, ein Gerät kostet 3.000, zur Produktion bedarf es einer Investition in eine neue Anlage von 150.000, welche anschließend weiterverkauft werden kann für 50.000 nach 3 Jahren, jährliche Fixkosten 800.000, variablen Kosten je Gerät 1.200, Kalkulationszinssatz i 8% - Berechnung kritische Menge, Nullsetzung der Kapitalwertformel, nach Variablen x auflösen x = (((A - RVE) / RBWF) + Afix) / (p - Avariabel) - Ergebnis 468,22 - müssen mind. 469 Geräte verkaufen, damit Kapitalwert garantiert größer als null ist und die Investition vorteilhaft ist
- Investitionsrechnung unter Unsicherheit (Szenarioanalyse) - geht von der Annahme aus, dass unterschiedliche Umweltzustände die Inputgrößen beeinflussen, was wiederum Auswirkung auf die Outputgrößen hat - Weiterentwicklung der Sensitivitätsanalyse, Betrachtung nicht einzelner isolierter Inputs, sondern Betrachtung mehrerer alternativer Umweltsituationen, bei denen jeweils mehrere Inputs verändert werden - z.B. Veränderung des Ölpreises, verschärfte Konkurrenzsituation auf dem Markt, weitverbreitet in der Konjunkturprognose - Einschätzung der Umweltzustände möglich, nicht aber deren Einfluss auf die Inputs - wie bei Dreifachplanung, bei Szenarioplanung werden häufig optimistische, wahrscheinliche und pessimistische Umweltzustände simuliert - Basisszenario (Base Case), bestes Szenario (Best Case), schlechtestes Szenario (Worst Case) - die jeweils für 3 Szenarien abgeleiteten Ausprägungen der Inputs dienen als Grundlage zur Ermittlung der jeweiligen Outputs bzw. in diesem Fall der Kapitalwerte der Investition - Vorteile Szenarioanalyse: -- betrachtet nicht nur einzelne Inputs isoliert, sondern Investition als Ganzes -- liefert umfassenderes Bild der Investition -- Verdeutlichung der Wirkungszusammenhänge zwischen einzelnen Erfolgsfaktoren -- Erleichterung der Planung und deren Risikomanagement
- Szenarioanalyse (Beispiel 1) - Konjunkturprognose, Konjunkturentwicklung in Deutschland vor dem Hintergrund der Staatsschuldenproblematik im Euroraum, Risikoszenarien vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Jahresgutachten 2011/2012 - Szenario 1: erhöhte Unsicherheit ggü. Basisszenario, langfr. Zinsen für Staatsanleihen steigen um 50%, infolgedessen sinkt er Handel im Euroraum, Zuwachsrate Welthandel fällt um 1,6 Prozentpunkte, Kaufzurückhaltung der Konsumenten in Deutschland, Sparquote 0,5 Prozentpunkte höher al in der Prognose - Szenario 2: Krise nicht nur im Euroraum, sondern lässt in der Folge Welthandel stagnieren - Szenario 3: Unsicherheit im Euroraum legt sich, Zinsen für Staatsanleihen sinken um 50%, führt zu zusätzlichen Anstieg des Welthandels um 2,0 Prozentpunkte - ausgehend von den Annahmen kann Wirtschaftswachstum prognostiziert werden, außerdem Abschätzung Nachfrage und Produktion
- Szenarioanalyse (Beispiel 2) - Chemieproduzent, Investition in Anlage, Anschaffungsauszahlung und Zinssatz klar, unklare Produktionskosten (da vom Stahlpreis abhängig, schlecht vorherzusagen), noch keine Aussage über Marktpreis und Abnahmemenge möglich (Prognose wird auf Basis der Szenarioanalyse gemacht), Daten in Tabelle - Basisszenario: realistische Annahme, keine negativen Entwicklungen, keine übermäßigen Erfolge, Nachfrage gleich der allg. Marktentwicklung, Stahlpreisentwicklung wie vor 5 Jahren - Bestes Szenario: Produkt konkurrenzlos, hohe Nachfrage, Stahlpreis niedrig - Schlechtestes Szenario: starke Konkurrenz, unterdurchschn. Nachfrage, starker Stahlpreis - kein Resterlös, Zinssatz 9%, ND 3 Jahre - Berechnung Kapitalwert für jedes Szenario (zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit) - Berechnung Nachfrage nach Produkt 20.000 * 0,3 = 6.000 - Einzahlungsüberschuss = Umsatz – variable Kosten und Fixkosten z.B. 6.000*2Mio – 6.000*0,6Mio – 1.000Mio - gleich hohe Einzahlungen für jedes Jahr, deshalb Verwendung RBWF bei 9% = 2,5313 - C0(positiv) = -2.400 Mio + (6.000*2 Mio – 6.000*0,6 Mio – 1.000 Mio) * 2,5313 = 16.331Mi - C0(Basis) = -2.500 Mio + (3.000*1,8 Mio – 3.000*0,8 Mio – 1.300 Mio) * 2,5313 = 1.803Mio - C0(negativ) = -2.600 Mio + (1.000*1,6 Mio – 1.000*1,1 Mio – 1.500 Mio) * 2,5313 = -5.131M - im besten Fall und im Basisszenario Investition lohnenswert, aber im schlechtesten Fall negativ, also kein sicherer Gewinnkandidat, risikofreudiges U. würde dennoch durchführen
- Simulation - Teil der Risikoanalyse, versucht Wahrscheinlichkeitsverteilung d. Outputgröße (z.B. Kapitalwert) aus den unsicheren Inputgrößen abzuleiten, für die wiederum Wahrscheinlichkeitsverteilungen unterstellt werden - Durchführung mithilfe von IT-Systemen, in mehreren Schritten -Beispiel --Investition in neue Maschine, ND 3 Jahre, Zinssatz 5% kein RVE, Simulation -- 1. Wahl der unsicheren Inputgrößen --- Output (Kapitalwert), Bestimmung Input die den Kapitalwert beeinflussen, Untersuchung Einzahlungsüberschüsse und Anschaffungskosten --- allg. Kapitalwertformel macht deutlich, dass die beiden Komponenten den Kapitalwert beeinflussen -- 2. Wahrscheinlichkeitsverteilung der Inputgrößen --- Schätzung der Wahrscheinlichkeiten der unsicheren Inputs, Wie wahrscheinlich ist des dass die AK und konstanten Überschüsse in den Perioden zwischen zwei best. Werten liegen? --- AK zwischen 5.000 und 7.000 und Einzahlungsüberschüsse zwischen 4.000 und 8.000, geht davon aus, dass Wahrscheinlichkeiten gleichmäßig verteilt sind (z.B. gleiche W. dass die AK 5000 annehmen oder 7000 annehmen) -- 3. Bestimmung der unsicheren Inputgrößen --- durch mehrere Simulationsdurchläufe werden per Zufall Werte für die zwei Inputs ausgewählt --- durch Zufallsprinzip wird für jede Variable ein Wert ausgewählt und in die Kapitalwertformel eingesetzt (daraus berechnet sich ein bestimmter Kapitalwert) --- z.B. erste Simulation AK 6.000 und Überschüsse 7.000 -- 4. Berechnung der Outputgröße aus den unsicheren und sicheren Inputgrößen --- Berechnung Kapitalwert mit vorhandenen Daten z.B. -- 5. Wahrscheinlichkeitsverteilung der Outputgröße --- Wiederholung der Schritte 3 und 4 (meist mehrere 1000 Mal) --- dadurch Entstehung Wahrscheinlichkeitsverteilung für den Kapitalwert
- Projektlaufzeitentscheidungen - Ergebnis der Kapitalwertmethode, Interne Zinsfuß Methode, Annuitätenmethode wesentlich beeinflusst durch verwendete Nutzungsdauer - ND Einteilung in Technische, wirtschaftliche und steuerliche - technische ND: Angaben meist nur für kurzlebige Anlagen möglich - wirtschaftliche ND: Nutzung der Anlage bis Gesamtgewinn aus Anlage maximal ist, wirtsch. ND höchstens gleich der techn. ND - steuerliche ND: steuerliche Vorschriften (Afa-Tabellen), meist kürzer als wirtsch. oder techn. ND, steuerl. ND für Autos 6 Jahre, Gebäude 50 Jahre - Kapitalwert abhängig von vorgegebenen ND, kurze ND (geringe anfängliche Einzahlungen, geringe Reparaturzahlungen, hoher RVE), lange ND (Einzahlungen aus zusätzlichen Perioden, steigende Reparaturauszahlungen, gegen Ende vielleicht negative Überschüsse aufgrund der Reparaturen geringerer RVE) - Mittlere Nutzungsdauer ist optimal - vorherigen Methoden gehen von fest vorgegebener ND aus, jedoch schwierig bei Sachinvestitionen von fest vorgegebener ND auszugehen (Vorgabe hat Einfluss auf Vorteilhaftigkeit) - bei Projektlaufzeitentscheidung Bestimmung der Nutzungsdauer (bei zeitlich begrenzter SI, einmaliger Investition oder bei sich wiederholenden Investitionen, einmalig, mehrmalig oder unendlich oft wiederholender Investition)
- Optimale Nutzungsdauer bei einmaliger Investition - Investition wird nur einmalig realisiert, wird im Anschluss nicht ersetzt z.B. bei kundespezifischen, individuellen Anlagen - Berechnung opt. ND mittels Kapitalwertmethode, dabei Kapitalwertmaximierung - dazu Berechnung des C0 zu jeder Nutzungsdauermöglichkeit (t1 bis tn) - Berechnung unter der Annahme, dass Nutzung nach jeder Periode beendet wird und RVE vorhanden ist (Berechnung mittels normaler Kapitalwertformel unter Berücksichtigung des RVE) - Beispiel: -- Anschaffungsauszahlung 10.000, i = 10%, Techn. ND 3 Jahre, folgende Zahlungsreihen: -- zur Bestimmung der opt. ND, wird für jede Periode der Kapitalwert berechnet und vergleichen -- opt. ND beträgt 3 Jahre, da der Kapitalwert (1.111,95) dort am höchsten ist, wenn die neue Anlage drei Jahre betrieben wird
- Unternehmensbewertung - Einschätzung des ungefähren Wertes eines Unternehmens/Unternehmensteils bei Kauf/Verkauf, Fusionen, Gesellschafterausscheiden, Verhandlungen mit Banken - Wert eines börsennotierten U. = Aktienkurs * Aktien - Wert nicht börsennotierten U. = schwierige Bestimmung, versch. Methoden, objektiver U-Wert existiert nicht, Mittelweg zwischen Käufer und Verkäufer
- Bewertungsanlässe und Bewertungsverfahren (Ablauf) - transaktionsbezogene Anlässe -- Änderung der bestehenden Eigentumsverhältnisse (Kauf/Verkauf, Fusionen, Enteignungen) -- Auseinanderhaltung zweier Situationen (dominierende und nicht dominierende Konfliktsit.) -- dominierende Konfliktsituation: Transaktion wird von einer Partei dominiert, U-Bewertung soll die dominierte Partei durch neutrale Einschätzung schützen, Bewerter agiert als vermittelnde Person zwischen den Parteien, von ihm ermittelte U-Wert ist Schiedswert -- nicht dominierende Konfliktsituation: Durchführung zweier gleichberechtigter Parteien, Verhandlungen, Ermittlung der Grenzwerte für min./max. Kaufpreis für beide Seiten, auch subjektive Einschätzungen spielen eine Rolle, U-Bewertung ist hier Hilfestellung zur Preisermittlung, ermittelte Werte sind Argumentationswerte - nicht-transaktionsbezogene Anlässe -- Nichtänderung der bestehenden Eigentumsverhältnisse -- Kreditwürdigkeitsprüfungen, Steuerbemessung, Sanierung, Konkurs
- Gesamtbewertungsverfahren (Ertragswertmethode) - Daten aus GuV - Wie hoch sind die zukünftigen Erträge, die mittels der Investition des Kaufpreises erwirtschaftet werden? - Höhe Kaufpreis darf nicht höher als der Barwert der zu erwarteten Gewinne sein - Vergleich mit alternativer Anlage - Plan GuV -> Diskontierung Einzahlungsüberschüsse -> Ermittlung Wert des EK - Ertragswertmethode geht von Auszahlungen an die Eigentümer aus, Ausschüttungspolitik von besonderer Bedeutung, Ertragswert ist der Barwert der zukünft. Zahlungsströme an die Eigentümer - Ertragswert = Summe der abgezinsten Gewinne - Gewinn = Erträge – Aufwendungen - k = Kapitalkostensatz (geforderte Mindestverzinsung der Eigentümer und muss somit vom U. erwirtschaftetet werden, Basiszinssatz + Risikoaufschlag) - Ermittlung Betriebserträge der letzten Jahre (korrigiert um betriebsfremde, außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge, usw.) - anschließend Diskontierung mit Kapitalkostensatz - häufige Unterstellung, dass zuk. Gewinn konstant ist (G/k), in der Praxis schlechte Prognose der zuk. Gewinne, deshalb wird häufig Durchschnitt der bereinigten Gewinne aus der Vergangenheit genommen und unterstellt, dass die zuk. Gewinne dem Durchschnittswert entsprechen - Beispiel: -- U. soll veräußert werden, hat viele Stammkunden, viele Verträge, deshalb sichere Ertragsbestimmung -- Ermittlung zuk. erwarteter G aus 3 Perioden -- Durchschnitt aus korrig. Betriebsergebnis -- (300.000+430.000+380.000) / 3 = 370.000 -- Kapitalkostensatz = risikol. Z. + Risikoaufschlag = 1,8% + 7% = 8,8% -- Ertragswert = 370.000 / 0,088 = 4,2 Mio
- Gesamtbewertungsverfahren (Discounted Cashflow-Methode (DCF-Methode)) - ähnlich dem Ertragswertverfahren, auch hier werden Einzahlungsüberschüsse abgezinst, jedoch dienen hier die zukünftigen Cashflows als Basis - GuV als Basis der Berechnung, Cashflow (bezeichnet Mittelzufluss an LM in best. Periode) - direkte Methode (zahlungswirksame Erträge – zahlungswirksame Aufwendungen = CF) - Indirekte Methode (JÜ – nicht zahlungswirksame E. + nicht zahlungswirksame A. = CF) - nicht zahlungswirksame Erträge (Zuschreibungen, Rücklagenentnahme, Rückstellungsauflösung, Bestandserhöhung an UE und FE) - nicht zahlungswirksame Aufwendungen (Abschreibungen, Rücklageneinstellung, Rückstellungseinstellung, Bestandsminderung an UE und FE) - i.d.P. häufiger indirekte Methode - CF wird auf Bewertungsstichtag diskontiert und aufsummiert = Wert unverschuldetes U. - anschließend Abzug des Marktwertes des FK -> ergibt Wert des EK - bei Annahme, dass CF in Zukunft konstant ist (FCF/k) – FK - Berechnung des freien Cashflows -- JÜ + FK Zinsen + AfA + Rückstellungseinstellungen + Verringerung WC - Erhöhung WC - Investitionen - Unternehmenssteuerersparnis infolge Abzugsfähigkeit der FK Zinsen (Tax Shield) = Free Cashflow oder -- Free Cashflow = CF operativ + CF aus Inv. - Berechnung Working Capital -- WC = Umlaufvermögen – kurzfr. Verbindlichkeiten -- d.h. Vorräte + Ford. + Cash – kurz. Verb. -- beim Net Working Capital wäre es die gleiche Berechnung jedoch ohne Einbeziehung des Cashs - mit den Mitteln aus FCF können U. Dividenden zahlen oder Aktien zurückkaufen, Indikator für Rückzahlungsfähigkeit bei Fremdfinanzierung - kann durch Bilanztricks praktisch nicht manipuliert werden - Beispiel: -- U. erwartete in Zukunft konstante CF in Höhe von 5.000, Kapitalzinssatz 10%, MW des FK 10.000, Wie viel ist das U. heute Wert? -- Unternehmenswert = (FCF/k) – FK = (5.000/0,1) – 10.000 = 40.000
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- Gesamtbewertungsverfahren (Vergleichsverfahren) - dient der Abschätzung eines potenziellen Marktpreises, der realisiert werden kann - Wert errechnet sich aus der Börsenstruktur oder Transaktionsvolumen eines vergleichbaren Unternehmens (marktorientiertes Verfahren) - Multiplikatoren werden aus Börsenkursen oder anderen Marktpreises abgeleitet - Multiplikatoren sind branchenabhängig und sollen Spielraum haben - Erfolgsgrößen (Umsatz, EBIT, EBITDA, JÜ) - Methode eignet sich überwiegend für kleine und mittlere U. - U-Wert = Erfolgsgröße * Multiple (Börsenkurs Vergleichs U. / Erfolgsgröße V U.) - Marktwert des Fremdkapitals - Beispiel: -- Zahlen für Umsatz, EBIT, EBITDA, JÜ liegen vor zusätzlich für jeden Wert ein Multiple, Marktwert FK -- Berechnung U-Wert für jeden Wert laut der obenstehenden Formel -- Ergebnis z.B. niedrigster EBITDA 21.000 und Ergebnis EBIT 38.000 -- Unternehmenswert schwankt zwischen den beiden Zahlen, können also als Eckdaten für Verkaufsverhandlungen genommen werden - Comparative Company Approach (CCA) orientiert sich bei U-Wert Ermittlung an tatsächlich realisierten Transaktionspreisen vergleichbarer Unternehmen, Unterteilung in 3 Arten - Similar Public Company Approach (Ableitung Preise aus börsennotierten U.) - Recent Acquisition Method (Vergleichspreis basiert auf kürzlich abgeschlossene Akquis.) - Initial Public Offering Method (Preise von erstmaligen Börsenplatzierungen)
- Einzelbewertungsverfahren - Fokus auf Bewertung von einzelnen Unternehmenskomponenten, anstatt das U als Ganzes zu betrachten, gängigste Verfahren -> Substanzwertverfahren
- Einzelbewertungsverfahren (Substanzwertverfahren) - Denkansatz: U-Wert basiert auf der Unternehmenssubstanz, Substanz besteht dabei aus den einzelnen Vermögensgegenständen, Betrachtung U. als Summe seiner Einzelteile, Basis Bilanz - U-Wert = Vermögen der Bilanz (neubewertet und um stille Reserven korrigiert) abzgl. Verbindlichkeiten des U. (bewertet zum Nennwert) - Verfahren berücksichtigt keine zuk. wirtsch. Entwicklung des U. - Substanzwert = Vermögenswert – Schulden - Substanz kann nicht der Bilanz entnommen werden, da aktueller Marktwert maßgeblich ist - Substanzwert theoretische der Wert, welcher aufgewendet werden müsste wenn das U. reproduziert werden sollte (deshalb auch als Reproduktionswert bezeichnet) - entweder Ermittlung Teilreproduktionswert (nur Berücksichtigung materieller VW) oder Vollreproduktionswert (zusätzliche Berücksichtigung immaterieller VW wie Goodwill, Patente) - Berechnung des Teil- und Vollreproduktionswerts Wiederbeschaffungswerte des betriebsnotwendigen Vermögens - Schulden + Liquidationswert des nicht betriebsnotwendigen Vermögens = Teilreproduktionswert + Immaterielle Vermögensgegenstände und Firmenwert = Vollreproduktionswert - Unterteilung materielles Vermögen in betriebsnotwendiges und nicht betriebsnotwendiges Vermögen - betriebsnotwendige Vermögen bewertet mit dem Wiederbeschaffungswert - nicht betriebsnotwendiges Vermögen bewertet nach erzielbaren Marktpreisen oder Liquidationswert aus dem Verkauf des Vermögens
- Mischverfahren - Kombination aus Gesamtbewertungsverfahren und Einzelbewertungsverfahren
- Mischverfahren (Mittelwertverfahren) - Praktikerverfahren, Mittelwert aus Ertragswert und Substanzwert - als Subtanzwert wird gewöhnlich der Teilreproduktionswert genommen - Ertragswert größer als Substanzwert (innovative U., gesicherte Marktposition), Verwendung folgende Formel Mittelwert = (Ertragswert + Substanzwert) / 2 - Ertragswert kleiner als Substanzwert -> Verwendung Ertragswert als U-Wert
- Mischverfahren (Übergewinnverfahren) - eingesetztes Kapital soll auf lange Sicht Normalverzinsung erwirtschaften - Betrag, der nach Abzug der Normalverzinsungskosten bleibt = Übergewinn - Investor ist bereit für diesen Übergewinn einen Preis zu bezahlen, denn Normalverzinsung erhält er ja sowieso auf dem Kapitalmarkt Übergewinn = tatsächlicher Gewinn – Zinsertrag (wenn betriebsnotwendige K am KM angelegt worden wäre) - gebundene Kapital, Substanzwert (Teilreproduktionswert) Übergewinn = Diskontierung und Summierung der prognostizierten Gewinne abzgl. Teilreproduktionswert * Kapitalkosten