Allgemeine Psychologie 1 (Subject) / Operante Konditionierung (Lesson)
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Lernen und Verhalten
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- Operante Konditionierung Definition Die Operante Konditionierung ist eine Form des Lernens, bei der ein Verhalten dadurch häufiger wird, dass ihm ein Verstärker folgt, oder seltener wird, weil eine Bestrafung folgt. Man geht davon aus, dass das Individuum aktiv in seiner Umwelt agiert und Verhaltensweisen hervorbringt, auf die die Umwelt reagiert. Von dieser Reaktion hängt es dann ab, ob das Verhalten in Zukunft mit größerer oder geringerer Wahrscheinlichkeit auftreten wird. Beim operanten Konditionieren entscheiden somit die KOnsequenzen, die dem Verhalten folgen, über dessen zukünftiges Auftreten.
- Das Effektgesetz, Experimente Ist von Edward Thorndike, auf ihm basiert die operante KonditionierungFormulierung des Gesetzes:Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein bestimmtes Verhalten in Zukunft wiederholt erhöht sich dann, wenn dem Verhalten befriedigende Konsequenzen folgen.D.h. man geht davon aus: Menschen lernen über die Konsequenzen ihres Verhaltens.Lernen durch Versuch und IrrtumProblemkäfig-Experiment:Aufbau:hungriges Tier (Katze) wurde in kleine Kammer gesetztWenn es den richtigen Mechanismus betätigt, kann es sich selbst befreien und zum Futter gelangenBeobachtung:Beim ersten Versuch braucht es sehr lange um sich zu befreienbewegt sich planlos und findet zufällig richtige LösungLatenz des Entkommens (Zeitspanne) wurde immer kürzer -> Zunehmende Verstärkung der S-R-VerbindungSchlussfolgerung:höhere Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Verhalten in Zukunft wieder auftritt, wenn es befriedigende Konsequenzen hat, also ein Verstärker ist.= Gesetz des Effekts Vorraussetzungen:Gesetz der BereitschaftMuss ANreiz/Bedürfnis zur Handlung gebenGesetz der ÜbungMüssen ausreichend Durchgänge stattgefunden habenGesetz der AuswirkungHäufigkeit des Auftretens hängt von den erlebten Konsequenzen ab
- Verstärkung und Bestrafung Über Verstärkung wird Verhalten aufgebaut:positive Verstärkung = Darbietung einer angenehmen Konsequenznegative Verstärkung = Entzug einer unangenehmen Konsequenz Über Bestrafung wird Verhalten abgebaut:positive Bestrafung = Darbietung einer unangenehmen Konsequenznegative Bestrafung = Entzug einer angenehmen Konsequenz
- Phasen der Operanten Konditionierung Wie bei der KK KontrollphaseBestimmung der Grundrate (Ausgangswert) eines Verhaltens Akquisitionsphase/KonditionierungsphaseVerstärkung des Verhaltens Extinktionsphase/LöschungsphaseAbnahme und Verschwinden des Verhaltens durch Ausbleiben der Verstärkung Spontanerholungerneutes Auftreten des Verhaltens nach der eigentlichen Löschung
- Verstärkerpläne (Verstärkung zum Lernen von Verhaltensänderungen) Kontinuierliche VerstärkungJedes Auftreten der gewünschten Reaktion wird verstärktführt schnell zum gewünschten Verhalten Intermittierende VerstärkungFixierter IntervallplanDie erste Reaktion, die nach einer bestimmten Zeitspanne auftritt, wird verstärktFührt zu hoher LöschungsresistenzFührt zu stark wechselnden Verhaltenshäufigkeiten Fixierter QuotenplanNach jeder n-ten Reaktion wird ein Verstärker verabreichthohe Löschungsresistenzführt zu stark wechselnden VerhaltenshäufigkeitenFührt zu hoher Reaktionshäufigkeit Variabler QuotenplanDurchschnittlich jede n-te Reaktion wird verstärkthohe Löschungsresistenzführt zu gleichmäßigen Verhaltenführt zu hohen Reaktionshäufigkeiten Variabler IntervallplanVerstärker sind nach nicht vorraussagbaren Intervallen verfügbarhohe Löschungsresistenzführt zu gleichmäßigem Verhalten Optimaler VerstärkungsplanKontinuierliche Verstärkung zum Verhaltensaufbau, gefolgt von einer über einen langen ZEitraum abnehmenden, intermittierenden Verstärkung
- Optimaler Verstärkungsplan Kontinuierliche Verstärkung zum Verhaltensaufbau, gefolgt von einer über einen langen Zeitraum abnehmenden, intermittierenden Verstärkung.
- Stop-Action-Prinzip Von Guthrie und Horton, setzten Thorndikes Forschung fort.Maßen nicht nur wie lange die Katzen zur Befreiung brauchten, sondern auch wie sie sich verhieltenFrage: entwickeln die Katzen einen bestimmte Methode um den Mechanismus zu bedienen? Versuch: Ähnlich dem Problemkäfig, Katzen müssen Stab drehen damit Tür sich öffnet.Im Moment der Befreiung wird Bild gemacht, dass die Position der Katze im Käfig zeigt Ergebnis: Zuerst variiert das Verhalten noch sehr, mehrere Lösungen führen zum Zielalle Lösungen werden verstärktnach einigen Durchgängen wiederholen sich zufällig Bewegungsmusterdiese werden erneut verstärktStimulus-Reaktions Assoziation wird stärkernach einiger Zeit: Dominanz eines Bewegungsmusters (welches ist rein zufällig)
- Dreifachkontingenz Diskriminativer Hinweisreiz -> Reaktion -> Verstärker (positive,negative oder keine) Nach Skinner erklärt dieser Zusammenhang die meisten menschlichen Verhaltensweisen
- Faktoren der Wirksamkeit von Bestrafung zum Lernen von Verhaltensänderungen Stabilität des (unerwünschten) Verhaltensje stabiler, je schwieriger zu verändern Motivation zur Ausführung und Beibehaltung des unerwünschten Verhaltensje größer die Motivation, desto schwieriger zu ändern Unmittelbarkeit (Direktheit) der Bestrafungje unmittelbarer desto wirksamer Intensität der Bestrafungje intensiver, desto wirksamer Bestrafungsplan (wie bei Verstärkerplan)am besten zuerst kontinuierlich, dann abnehmend intermittierend. Bereitstellung eines alternativen Verhaltenswenn vorhande, erfolgt Verhaltensänderung schneller Bestrafung generell weniger gut geeignet um Lernprozesse in Gang zu setzen (siehe Nachteile)
- Nachteile vom Lernen über Bestrafung Generalisierungnicht nur das unerwünschte Verhalten wird unterdrückt Strafe kann auch Belohnung seinAufmerksamkeit Strafende Personen sind Modelle für aggressives Verhaltenkönnen damit das Auftreten unerwünschten Verhaltens fördern
- Shaping Definition:sukzessive (=nach und nach) Annäherung Anwendung/Ablauf:Erlernen neuer Verhaltensweisen durch schrittweise Verstärkung der langsamen Annäherung an das gewünschte VerhaltenZu Beginn Verstärkung jedes auftretenden Elementes der erwünschten LeistunBei regelmäßigem Auftreten nurr noch differentelle Verstärkung -> dem Zielverhalten ähnlichere ReaktionenEinsatz von Prozent-Verstärkungsplänen
- Diskriminative Reize Organismen wissen, in welchen Situationen ein Verhalten zur Verstärkung führt, d.h. sie nutzen die Umgebungsinformationen als HinweisreizeDiskriminative Reize weisen darauf hin, dass in dieser Situation eine Verstärkung erfolgen wird (sind Signale)Dreifachkontingenz von nöten: Diskriminativer Reiz, Reaktion und Verstärker müssen gleichzeit auftretenBsp: "Mein Partner guckt so komisch, ich sag besser nichts"
- Chaning DefinitionAusbildung von Verhaltensketten Aufbau:Aufbau durch Verkettung der einzelnen GliederJedes Glied ist konditionierter Verstärker und diskriminativer Hinweisreiz für das nächste GliedNach dem letzten Glied folgt ein primärer Verstärker RückwärtsverkettungLetztes Glied wird als erstes verstärkt (konditioniert), danach folgen die weiteren Glieder mit Verstärkung VorwärtsverkettungErstes Glied wird als erstes verstärkt, danach folgen die weiteren Glieder bis zum Zielverhalten als letztem Glied der Kette GanzheitsmethodeAlle Glieder werden-sobald sie auftreten-verstärkt
- Abergläubisches Verhalten DefinitionÜberzeugung, dass eingentlich unkontrollierbares Verhalten von eigenem Verhalten beeinflusst wird Aberglauben-Experiment von Skinner (1948)AufbauTauben werden unabhängig von ihrem Verhalten alle 15s verstärktErgebnisTauben zeigen das Verhalten, das zufällig kurz vor der Verstärkung auftritt häufigerErklärungVerhalten, das zufällig kurz vor der Verstärkung auftritt, wird verstärkt"Abergläubisches Verhalten" entsteht oft, wenn man keine Kontrolle über das Ereignis hat.
- Erlernte Hilflosigkeit Definitionerlernte Erwartung, dass das eigene Verhalten keine Auswirkungen hat Entsteht in unkontrollierbaren und nicht vorhersagbaren SituationenIst in gewisser Weise das Gegenteil von abergläubischen Verhalten: Man glaub keine Kontrolle zu haben, selbst wenn dem nicht so ist. Beispielexperiment von Seligman und Maier (1967)AufbauHund erhält in Käfig Elektroschocks, denen er nicht entrinnen kann. Danach in Zweikammerkäfig, indem er flüchten könnte indem er in andere Kammer springtErgebnisHund lernt nicht zu fliehen. Bleibt im Zweikammerkäfig, erleidet die Elektroschocks passiv, winselt, und zeigt weitere Stressymptome wie Urinieren und KotenErklärungBildung einer Hilflosigkeitserwartung während der ersten Phase, führt zur Vermeidung der Lernfähigkeit Seligman entiwickelte aus diesem Effekt heraus Hypothese, dass dieses für Entstehung von Depression verantwortlich sei. Aber Hypothese sehr umstritten, Effekt konnte gut nachgewiesen werden, aber Erklärungspotential der Hypothese sehr umstritten
- Instinctive Drift Definition Mit zunehmender Erfahrung weicht man von dem erlernten Verhalten ab und zeigt instinktive Verhaltensweisen, die normalerweise auftreten, wenn das Tier in seiner natürlichen Umwelt nach dem Verstärker (z.B. Futter) sucht. Bsp.: Schweine, Waschbären sollen Münzen in einen Behälter legen...
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- Autoshaping DefinitionUnverstärktes Verhalten tritt auf BeobachtungTauben picken auf eine regelmäßig lang beleuchtete Taste, obwohl dies nicht nötig war um den Verstärker zu erhalten und sie nicht dafür verstärkt werden ErklärungAutoshaping als abergläubiges VerhaltenAutoshaping als instinktives VerhaltenAutoshaping als klassische Konditionierung
- Kritikpunkte an KK und OK mangelnde Generalisierbarkeit (da hauptsyächlich Tierexperimente)keine Berücksichtigung von kognitiven und motivationalen FaktorenKonditionierung funktioniert nicht immerBiologische Grenzen des Lernens:- Reize werden wieder vergessen- instinctive drift- Autoshaping- one-trial-learning (Lernen in einem Durchgang)- artspezifisches Verhalten