Ernährungstrainer B-Lizenz (Subject) / 1. Anatomische und physiologische Grundlagen (Lesson)

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Verdauung, ...

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  • Auf welche Art von Nahrungsmittelauswahl kann man anhand der Gebissanatomie des Menschen schließen? Nachdem beim Menschen sowohl Schneide- und Mahl- als auch Eckzähne vorhanden sind, kann daraus geschlossen werden, dass der Mensch ein "Allesfresser" bzw. Omnivor ist. Herbivoren = Pflanzenfresser Karnivoren = Fleischfresser
  • Was ist der Intrinsic Factor und welche Bedeutung kommt diesem zu? Der Intrinsic Factor ist ein in den Belegzellen (Drüsenzellen der Magenschleimhaut) gebildetes Glykoprotein, das mit dem aus der Nahrung aufgenommenen Vitamin B12 (Cobalamin) einen Komplex bildet und dadurch seine Resorption ermöglicht.
  • Wo befindet sich der Magenpförtner und welche Funktion hat dieser? Der Magenpförtner (Pylorus) ist die ringförmig angeordnete glatte Muskulatur, die sich zwischen Magen und dem Zwölffingerdarm (Duodenum) befindet. Der Pylorus ist in Ruhe geschlossen. Er hat die Aufgabe, den Weitertransport des Nahrungsbreis vom Magen in den Darm zu regulieren.
  • Was versteht man unter der Darmflora? Als Darmflora wird die Gesamtheit der Mikroorganismen bezeichnet, die den Darm besiedeln und für den Organismus von entscheidender Bedeutung sind. Der Darm des Menschen wird von Bakterien, Archaeen und Eukaryoten besiedelt. Er stellt ein komplexes und dynamisches bakterielles Ökosystem dar, das sich innerhalb der ersten Lebensjahre etabliert. Die Besiedlungsdichte des Darms ist anfangs gering und steigt mit zunehmendem Lebensalter stetig an. Während des Geburtsprozesses und kurz danach erfolgt die erste bakterielle Besiedlung des vorher sterilen humanen Verdauungstraktes. Bei natürlich geborenen Kindern beginnt die Kolonisation während der Geburt. Die ersten Mikroorganismen, die nachgewiesen werden können, sind Escherichia coli, Enterobakterien (Enterobacteriaceae) und Streptokokken. Durch Kaiserschnitt geborene Kinder erhalten zunächst eine unnatürliche Darmflora, die der mütterlichen Hautflora entspricht.
  • Welche Hormone senken und welche erhöhen den Blutglukosespiegel? Senkung des Blutzuckerspiegels durch Insulin aus dem Pankreas senkt den erhöhten Blutzuckerspiegel und sorgt für die Einlagerung von KH, F und Proteinen in die Muskel-, aber auch in die Fettzellen. Erhöhung des Blutzuckerspiegels durch Glukokortikoide (insbesondere Cortisol) aus der Nebenniere fördern den Proteinabbau und steigern dadurch die Glukoneogenese durch Bereitstellung der Aminosäuren, was zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt. Glukagon, aus dem Pankreas stammend, besitzt eine blutzuckererhöhende und körperfettfreisetzende Wirkung (Gegenspieler des Insulins). Adrenalin und Noradrenalin aus dem Nebennierenmark fördern den Abbau von Fetten und Glykogen zur Energiebereitstellung bei körperlicher Aktivität. Wachstumshormon (GH) aus der Hirnanhangdrüse erhöht den Blutzuckerspiegel. Daneben wird durch GH auch die Fettsäureoxidation erhöht, der Glykogenabbau stimuliert und der Proteinabbau gehemmt. Schilddrüsenhormone, wie Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) führen akut zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels.
  • Welche Energieträger nutzt die Zelle zur Energiebereitstellung bei körperlicher Belastung innerhalb der ersten 20-30 Sekunden? 20-30 Sekunden: ATP und KP sind die Energielieferanten Bis ca. 3 Minuten: Kohlenhydrate sind die Energielieferanten (anaerobe-laktazide Glykolyse) 3 bis 20 Minuten: Kohlenhydrate sind die Energielieferanten (aerobe Glykolyse) Lang andauernde Belastung (Stunden): Zunächst nutzt die Zelle noch die schnell aktivierbare Energie aus der Verbrennung der Glukose, muss dann mehr und mehr auf die Fettsäuren (Lipolyse) zur Deckung des Energiebedarfs umsteigen.
  • Warum kann die Zelle nicht den vollständigen Energiegehalt der Nährstoffe nutzen? Die Umwandlung von chemischer Energie in ATP sowie der Abbau von ATP zur Energiebereitstellung gehen niemals mit 100% Effizienz vonstatten. Ein Teil der Nahrungsenergie wird wieder mit dem Stuhl ausgeschieden. Von der resorbierten Energie wird ein Teil mit dem Harn ausgeschieden. Der tatsächlich zur ATP-Gewinnung genutzte Energiegehalt der Nahrung beträgt zwischen 27 und 41%.
  • Warum unterscheiden sich bei den Proteinen der physiologische und der physikalische Brennwert? KH und F werden vollständig zu den Endprodukten CO2 und H2O abgebaut (physiologischer Wert), ebenso wie im Laborversuch (physikalischer Wert). Bei den Proteinen läuft der Abbau in unserem Körper nur unvollständig ab. Der in den Proteinen vorhandene Stickstoff wird zu Harnstoff umgebaut und über die Nieren ausgeschieden. Da dieser aber noch einen Brennwert besitzt, liegt der physiologische Brennwert der Proteine bei 4,1 kcal/g (physikalischer Wert 5,6 Kcal/g).
  • Was sagt der PAL-Wert aus? Der PAL-Wert ("physical activity level") ist ein Maß für die körperliche Aktivität einer Person und kann als Multiplikator des individuellen Grundumsatzes für die Bestimmung des Gesamtenergiebedarfs aufgefasst werden.(PALFreizeit einer Woche pauschal 0,1 pro Stunde Sport) PALgesamt = (PALArbeitstag + PALFreizeit + PALSchlaf) / 3 Gesamtenergiebedarf = PALgesamt x Grundumsatz pro Tag