Erfolgsorientiertes Controlling 1 (Subject) / Lektion 08 (Bestimmung des optimalen Produktionsprogramms) (Lesson)

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Controlling

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  • Fragestellungen als Entscheidungsgrundlage dient die Kostenrechnung, um eine stetige Verbesserung zu etablieren, indem folgende Fragestellungen berücksichtigt werden: - Wie sieht das optimale Produktionsprogramm aus? Welche Kombination produzierter Erzeugnisse generiert den größtmöglichen Erfolg? - Ausreichend freie Kapazitäten? Optimale Ressourcennutzung? - Müssen Erzeugnisse aus dem derzeitigen Produktionsprogramm eliminiert werden?
  • Grundlagen der Programmoptimierung - Produktionsprogramm legt fest welche Erzeugnisse und in welchen Mengen produziert wird - Kapazitäten begrenzen die Menge der herzustellenden Erzeugnisse - Arbeitskräfte, Maschinen und restlichen Ressourcen sind nicht unbegrenzt belastbar - kurzfristige Arbeitskraftausweitung durch Überstunden, Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit der Maschinen oder Verlängerung der täglichen Produktionszeit - allerdings alles nur bis zu einem gewissen Grad - Unterbeschäftigung bei schlechten wirtschaftlichen Zeiten und geringer Maschinenauslastung - bei voller Auslastung tritt ein Kapazitätsengpass auf, wenn Produktionsmenge erhöht werden soll - zudem kann es auch mehrere Engpässe geben - Produkte konkurrieren um diese Engpässe - hat alles Einfluss auf die Gestaltung des optimalen Produktionsprogramms - Unterbeschäftigung, ein Engpass, mehrere Engpässe haben Einfluss auf die Gestaltung des optimalen Produktionsprogramms - optimale Produktionsprogramm weißt das bestmögliche Betriebsergebnis unter gegebenen Umständen und Rahmenbedingungen aus - Opportunitätskosten = treten dann auf, wenn Entscheidungen über Alternativen getroffen werden, quantifizieren einen entgangenen Nutzen, Erlöse die aufgrund einer Entscheidung gegen die Produktion nicht realisiert werden - Opportunitätskosten können als entgangener Gewinn, DB, Umsatz oder Rentabilität definiert werden
  • Produktionsprogramm bei Unterbeschäftigung - Unternehmen gilt als unterbeschäftigt, wenn es freie Kapazitäten hat - ist ein U. unterbeschäftigt, werden alle Erzeugnisse produziert, welche einen positiven DB haben - in Einzelfällen auch Produktion von Erzeugnissen mit negativen DB -> Erlösverbundprodukte, Produkte die notwendig sind für Absatz eines anderen positivem Erzeugnis - Bsp.: Tintenstrahldrucker, günstiger Preis, negativer DB, trotzdem Angebot am Markt -> Druckerpatronen, teurer Preis, positiver DB, können aber nur abgesetzt werden, wenn auch Drucker mit negativen DB angeboten werden -> Drucker Erlösverbundprodukt für Druckerpatronen - bevorzugte Produktion der Erzeugnisse mit dem höchsten DB zur Produktionsprogrammoptimierung und Betriebsergebnisoptimierung, Entscheidung unter Berücksichtigung der Absatzmenge - Beispiel: -- 4 Erzeugnisse im Produktionsprogramm, alle werden auf derselben Maschine produziert und anschließend in der Fräserei weiterverarbeitet -- Kapazität der Maschine 650 Fertigungsstunden pro Monat -- gemäß Produktionsplanung gesamte Fertigungszeit 37800min bzw. 630 Stunden, also Fertigung aller Teile und vorhanden sein von Unterbeschäftigung -- Empfehlung: Maßnahmen zur Mehrproduktion und Verkauf von weiteren Getriebegehäusen, da höchster DB 
  • Produktionsprogramm bei einem Engpass - Unternehmen hat begrenzte Kapazitäten - wenn nicht alle Erzeugnisse hergestellt werden können, gibt es einen Engpass - zu produzierenden Erzeugnisse konkurrieren um den Engpass - Herstellung des einen Erzeugnis hat Auswirkungen auf die Menge der anderen Erzeugnisse - Festlegung Kennzahl, um zu schauen welches Erzeugnis eine Einheit des Engpasses bezogen auf den Deckungsbeitrag am besten nutzt -> engpassbezogener Deckungsbeitrag - wird auch relativer DB oder spezifischer DB genannt - daraufhin Festlegung Rangfolge der Produktion - je höher engpassbezogener DB ist, desto förderungswürdiger ist die Produktion des Erzeugnisses engpassbezogener DB = Stück DB / Engpassbelastung je Stück (meist Fertigungszeit je Stück) - engpassbezogenen DB sind gleichzeitig die Opportunitätskosten, da sie die Alternativen definieren - Beispiel wie 5.1: -- Fertigung aller absatzfähigen Erzeugnisse erfordert eine Kapazität von 48000min bzw. 810h (zur Verfügung 650h) -- Engpass, deshalb Abstimmung welche Erzeugnisse in welchen Mengen hergestellt werden sollen (engpassbezogene DB) - Ermittlung Engpassbezogener DB und Vergabe von Rangfolge anahnd höchstem Engpassbezogenen DB - z.B. DB je Stück 420 / Fertigungszeit je Stück 15 = Engpassbezogener DB 28 - anschließend Realisierung der Bestellungen gemäß des ermittelten Ranges, solange bis Kapazitäten verbraucht sind - bei den Pumpengehäusen können nicht alle Mengen produziert werden (nur 430 Stück) - ermittelte Ergebnis stellt das bestmögliche Produktionsprogramm im Hinblick auf das Betriebsergebnis unter gegebenen Rahmenbedingungen - am Ende kann man das Betriebsergebnis ausrechnen (jeweilige Produktmenge x jeweiligen DB - Fixkosten = Beriebsergebnis) oder (Kapazitätsinanspruchnahme in Minuten x DB je Minute)
  • Produktionsprogramm bei mehreren Engpässen - bspw. Fertigungsmaschine und nachgelagerte Fräserei haben Kapazitätsgrenzen - Berücksichtigung beider Engpässe bei Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms - um bestellte Mengen produzieren zu können, müsse die Fräserei eine Kapazität von 1055h haben (nur 800h vorhanden), also auch hier Engpass - auf Basis der Daten des Monats x2 (vorheriges Bsp.) wird der engpassbezogene DB der Fräserei errechnet und die Rangfolge festgelegt - es wird deutlich, dass die Reihenfolge von der vorherigen der Fertigungsmaschine abweicht - eine einfache Optimierung ist nicht mehr möglich - Optimum muss jeweils die Engpässe, Kapazitäten und DB der Fertigungsmaschine und Fräserei gleichzeitig berücksichtigen - nur möglich durch komplexe mathematische Optimierungsverfahren, wie lineare Optimierung oder Aufstellung eines Simplex Algorithmus
  • Make-or-buy-Entscheidungen - bei Entscheidungen über das Produktionsprogramm nicht nur zu fertigen Mengen relevant, sondern ob bestimmte Erzeugnisse bzw. Vor- und Zwischenprodukte selbst gefertigt oder zugekauft werden sollen (Eigenfertigung oder Fremdbezug) - hier stehen nicht die Deckungsbeiträge, sondern die Kosten im Mittelpunkt der Entscheidung - möglichst hohe Kostenminimierung wird angestrebt zur Betriebsergebnisverbesserung - folglich Suche des Produktionsprogramms mit den geringsten Kosten - auch Auslagerung von fixen Verwaltungskosten möglich, damit können sie zu variablen Kosten werden - Fremdbezug birgt aber auch Risiken hinsichtlich Qualität, Termintreue, ...
  • Make-or-buy-Entscheidungen (Kostenminimierung bei Unterbeschäftigung) - Entscheidung Eigenfertigung oder Fremdbezug trotz fehlender Auslastung relevant - Kosten für Fremdbezug kleiner als variable Kosten der EF -> Vorteile Fremdbezug aus Kostenminimierungsgründen (nur bei identischer Qualität bei FB) - Einsparpotenzial hat positiven Einfluss auf das Betriebsergebnis  
  • Make-or-buy-Entscheidungen (Kostenminimierung bei einem Engpass) - Grundsätzlich gilt Fremdbezug immer dann, wenn die Kosten geringer sind als die variablen Kosten der EF bei gleicher Qualität des Gutes - jedoch i.d.R. sind die variablen Kosten der EF geringer als Kosten Fremdbezug -> also andere Kriterien von Bedeutung - können nicht alle Produkte im Unternehmen selbst gefertigt werden aufgrund Kapazitätsgrenzen, kann der fehlende Bedarf über Fremdbezug gedeckt werden - bei Entscheidung, welches Produkt gefertigt und welches fremdbezogen wird entscheidet nicht der engpassbezogene DB, sondern die engpassbezogene Einsparungen - Analyse welches Vor- und Zwischenprodukt die größtmöglichen Einsparung durch EF im Vergleich zu FB besitzt - allerdings nicht die absolute Einsparung von Bedeutung, sondern die Einsparung bezogen auf die Belastung der Engpasskapazität - je höher die engpassbezogene Einsparung, desto lohnender ist die Eigenfertigung Engpassbezogene Einsparung = (Einkaufspreis - variable Kosten) / Engpassbelastung - Beispiel: -- alleiniger Engpass auf der Fertigungsmaschine (max. monatliche Kapazität 650h FE) -- ergebene Rangfolge auf Basis der engpassbezogenen Einsparungen legt fest, welche Rohlinge selbst gefertigt werden und welche zugekauft werden sollten - (Einkaufspreis - variable Kosten) / Engpassbelastung = Engpassbezogene Einsparungen - Rangfolge beginnend mit den höchsten Einsparungen, d.h. Produkte mit höchsten Einsparungen werden selbst produziert  -- das dargestellte Beschaffungs- und Produktionsprogramm weist die in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen insgesamt niedrigsten Kosten aus -- durch Multiplikation der selbst hergestellten Mengen mit den variablen Kosten und Addition der Kosten für den Fremdbezug sind die Gesamtkosten des Produktionsprogramms zu ermitteln
  • Make-or-buy-Entscheidungen (Kostenminimierung bei mehreren Engpässen) - bei Auftreten mehrerer Engpässe ist die Optimierung des Produktions- und Beschaffungsprogramms hinsichtlich der Kostenminimierung wieder nur durch mathematische Modelle möglich (Lineare Optimierung, Simplexverfahren, in der Praxis durch Software)
  • engpassbezogener DB - engpassbezogene Deckungsbeitrag zeigt auf, wie hoch der Deckungsbeitrag je genutzter Einheit der vom Engpass betroffenen Kapazität ist - engpassbezogener DB = Stück DB / Engpassbelastung je Stück - (Preis je Stück - variable Kosten je Stück) / Fertigungszeit je Stück