Erfolgsorientiertes Controlling 1 (Subject) / Lektion 06 (System der Teilkostenrechnung) (Lesson)
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Controlling
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- Vollkostenrechnung und Teilkostenrechnung - bisher indirekt davon ausgegangen, dass sich für jede produzierte Einheit die Gesamtkosten erhöhen (um die Selbstkosten der zusätzlich produzierten Einheit) - aber in der Praxis fallen tatsächlich geringere Zusatzkosten, für eine zusätzlich produzierte Einheit, an als die kalkulierten Selbstkosten - das liegt an der Proportionalisierung der Gemeinkosten (Zurechnung der Bezugsgröße auf Kostenträger entweder per Prozentsatz oder festen Relationen) - es wird eine verursachungsgerechte Schlüsselung angestrebt, jedoch im Rahmen der Vollkostenrechnung nie vollständig erreicht, Unterscheidung in fixe und variable Kostenanteile notwendig - bei der Vollkostenrechnung werden den Kostenträgern über Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung sämtliche Kosten zugerechnet - Ziel: Verteilung sämtlicher anfallenden Kosten auf Kostenträger - soll der Preiskalkulation und -beurteilung und Festlegung des Produktions- und Absatzprogramms dienen - nicht geeignet zur Fundierung und Kontrolle vieler kurzfristiger Entscheidungen - keine Trennung von fixen und variablen Kosten - Vernachlässigung betrieblicher Engpässe - sinnvolle Vorgehensweise, langfristige Entscheidungen vorzubereiten (z.B. langfristige PUG) - bei der Teilkostenrechnung werden den Kostenträgern nur diejenigen Kosten zugerechnet, welche ihnen direkt zugeordnet werden können (Einzelkosten oder variable Kosten) - findiert kurzfristige Entscheidungen unter gegebenen Kapazitäten - Verzerrungen wie bei der Vollkostenrechnung entfallen, weshalb die TK-Rechnung für folgende Aufgaben herangezogen wird: -- Bestimmung der kurzfristigen Preisuntergrenze -- Programmoptimierung -- Entscheidungen über Zusatzaufträge -- Make-or-buy Entscheidungen - TK-Rechnung wird immer angewendet, wenn in einem System gleicher Kapazitäten kurzfristige Anpassungen im Produktions- oder Absatzprogramm getroffen werden -- Einstufige Deckungsbeitragsrechnung -- Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung -- Break Even Analyse - TKR komplexer als VKR, da mehr Informationen bzgl. der Kosten gesammelt und verarbeitet werden müssen - beide Systeme ergänzen sich folglich, da sie jeweils unterschiedlichen Informationsbedarf abdecken - Ermittlung des BE nach VKR führt nur dann zu demselben Resultat wie nach TKR, wenn keine Bestandsveränderungen aufgetreten sind - Abweichungen innerhalb der Periode durch Mehrungen oder Minderungen - das liegt daran, da in der VKR auf die Kostenträger auch Fixkostenanteile entfallen - werden Erzeugnisse ins Lager gelegt, werden auch die proportionalisierten Fixkostenanteile mit ins Lager "gelegt" - im Prinzip Aktivierung der FK-Anteile, wodurch sich die FK der laufenden Periode gedanklich verringern - bei der TKR werden die Bestände mit ihren variablen Kosten bewertet und zu diesen ins Lager gelegt (FK werden hiervon nicht berührt) - Ergebnis: bei Bestandserhöhungen ist das BE der VKR um die aktivierten proportionalisierten FK höher als bei der TKR
- Grenzkostenrechnung - Grenzkostenrechnung nur Teilbereich der Teilkostenrechnung, i.d.P. häufig synonym verwendet - bei der Grenzkostenrechnung werden den Kostenträgern nur die variablen Kosten zugerechnet - orientiert sich daran, die Kostenänderung zu ermitteln, wenn von einer Einheit mehr oder weniger produziert wird - Einzelkosten i. d. R. immer variable Kosten - Gemeinkosten variabel oder fix - fixe GK werden nicht weiter auf die Kostenträger verrechnet - variable werden durch verursachungsgerechte Zurechnung auf Kostenträger verrechnet - Vornahme von Anpassungen bzgl. der Gestaltung der Kostenrechnungsysteme, um Grenzkostenrechnung zu ermöglichen - im Rahmen der Kostenartenrechnung muss der Kostenplan so geändert werden, dass bei der Erfassung der EK und GK auch in variable und fixe Kosten unterschieden wird - EK, da variabel, werden direkt in Kostenträgerrechnung übergeleitet - fixe und variable GK werden durch Primärkostenverrechnung getrennt voneinander in KST erfasst - bei anschließender Sekundärkostenverrechnung werden nur die variablen Kosten auf die Kostenstellen verrechnet (Kosten können bei empfangener KST variabel oder fix darstellen) - FK verbleiben zunächst auf der KST und werden später in die kurzfristige Erfolgsrechnung übergeleitet - Kostenträgerstückrechnung erfolgt nur auf Basis der variablen Kosten - bei der kurzfristigen Erfolgsrechnung werden von den Umsatzerlösen je Produkt zunächst die variablen Kosten abgezogen = Deckungsbeitrag, welcher zur Deckung der FK zur Verfügung steht und von diesem werden die FK abgezogen = Betriebsergebnis
- Einstufige Deckungsbeitragsrechnung - DBR ist ein Rechenverfahren, um die DB eines Erzeugnisses oder einer Abrechnungsperiode zu ermitteln (spezielle Form der Ergebnisrechnung) - getrennte Darstellung varibaler und fixer Kosten - DBR ist ein erweiteretes Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis - Stückdeckungsbeitrag oder Periodendeckungsbeitrag - dient zur Abdeckung der Fixkosten (Erlöse - v. Kosten) - kann dabei helfen die Auswirkungen kurzfristiger Entscheidungen auf den Gewinn besser zu verstehen (Aufschlüsselung wer wie viel zum BE beiträgt, Einblick in Profitabilität einzelner Produkte, ggf. Streichung von Produkten, Förderung von Produkten durch Marketing) ggü. Vollkostenrechnung - in VKR hat ein Produkt vielleicht den höchsten Gewinn, aber in DBR einen sehr geringen DB - Instrument zur Planung und Steuerung des U., um Entscheidungen in ihrer Auswirkung auf den Gewinn besser beurteilen zu können und Ziele in Zahlen zur Leistungsbeurteilung von Führungskräften zu formulieren - Ermittlungsschema Einstufige Deckungsbeitragsrechnung Erlös je Erzeugnis - Erlösminderungen = Nettoerlös je Erzeugnis - variable Selbstkosten je Erzeugnis = Deckungsbeitrag je Erzeugnis Umsatzerlöse der Periode - Erlösminderungen der Periode = Nettoerlöse der Periode - Summe der variablen Kosten der abgesetzten Produkte = Gesamtdeckungsbeitrag - Summe der Fixkosten der Periode = Betriebsergebnis
- Stückdeckungsbeitragsrechnung - nach Erfassung der fixen und variablen Kosten durch Kostenarten- und Kostenstellenrechnung werden die variablen Selbstkosten je Stück ermittelt - Kostenträgerstückrechnung bzw. Kalkulation durch Divisions- oder Zuschlagskalkulation - Jedoch nur Zurechnung der variablen Einzel- und Gemeinkosten zu den Erzeugnissen - Fixkosten werden nicht auf die Kostenträger verrechnet - nachfolgend Ermittlung durch Zuschlagskalkulation - Zuschlagssätze werden durch Kostenstellenrechnung ermittelt - soll der DB ermittelt werden, so werden den Erlösen unter Berücksichtigung der Erlösminderungen die variablen Selbstkosten abgezogen - statt Erlösen kann auch der Angebotspreis verwendet werden, um zu sehen, ob ein positiver oder negativer DB erwirtschaftet wird - positiv -> Erwirtschaftung zu Deckung der Fixkosten - negativ -> keine Erwirtschaftung und Schmälerung des BE - gemäß den gleichen Prinzip kann auch über ein bestehendes Produktionsprogramm entschieden werden (Zunahme oder Streichung eines Produktes bei jeweiligem Stück-DB) - variable Selbstkosten können auch zur Preisfindung herangezogen werden (kurzfristig müssen Produkte immer die variablen Kosten decken -> kurzfristige PUG) - aber positiver DB bedeutet noch nicht, dass dem Unternehmen ein Gewinn gegenübersteht - zur Ermittlung des Beitrages zum Unternehmenserfolg müssen erst noch die Fixkosten abgezogen werden Ermittlung der variablen Selbstkosten: Materialeinzelkosten + Variable Materialgemeinkosten = Variable Materialkosten Fertigungslöhne + Variable Fertigunggemeinkosten = Variable Fertigungskosten = Variable Herstellkosten (Variable MK + Variable FK) + Variable Verwaltungsgemeinkosten + Variable Vertriebsgemeinkosten = Variable Selbstkosten
- Periodendeckungsbeitrag - zweite Form der DBR - Ermittlung des erwirtschafteten DB innerhalb einer Abrechnungsperiode - Summierung jeglicher Erlöse und Minderung um die Erlösschmälerungen - anschließend wird von dem ermittelten Nettoerlös die Summe der variablen Kosten abgezogen = Gesamtdeckungsbeitrag - ist dieser DB negativ, können wir keine FK mehr damit decken -> Verlust - ist dieser DB positiv, können wir zumindest einen Teil der FK decken - anschließend abziehen der Fixkosten - ergibt das Betriebsergebnis (DB - Fixe Kosten)
- Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung - Variante der Periodenergebnisrechnung - auch stufenweise Fixkostendeckungsrechnung genannt (Ermittlungszeitraum meist monatlich) - findet bei Mehrproduktunternehmen Anwendung und erfolgt durch Abzug der Fixkosten vom DB in mehreren Stufen - wie bei der einstufigen DBR werden die Kosten differenziert nach fixen und variablen Kosten erfasst - Verrechnung der variablen Kosten auf Kostenträger - Fixkosten dürfen hingegen nicht aufgeschlüsselt werden - bisher Abzug der FK en bloc - hier werden sie in Stufen abgezogen (da häufig Kosten nur für ein Erzeugnis oder Bereich anfallen) - es gilt das Prinzip: sämtliche Fixkosten, die sich einer Stufe zuordnen lassen, sollen dieser auch zugerechnet werden, möglichst kleinste Ebene wählen - aufgrund von Staffelung der FK wird ein tieferer und genauerer Einblick in die Erfolgszusammensetzung gewährt - zeigt bis zu welcher Stufe im Unternehmen die Kosten der Unternehmung gedeckt sind und wodurch Schwächen aufgespürt werden können - jedoch Grundsatz der Wirtschaftlichkeit beachten, besonders tiefe Staffelung nur dann sinnvoll, wenn die hierdurch generierte Informationsgewinnung einen wesentlichen Vorteil liefert - Voraussetzungen für sinnvollen Einsatz -- relativ großer FK-Anteil an den Gesamtkosten, sodass detaillierte Analyse sinnvoll ist -- Zuordnung FK auf den niedrigen Hierarchiestufen Erzeugnis und Erzeugnisgruppe möglich -- Unternehmensorganisation so gestaltet, dass verursachungsgerechte Zuordnung der FK zu den Hierarchiestufen möglich ist - Untersuch und Analyse bei Produkten mit negativen DB - Berücksichtigung von Verbundeffekten
- Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung (Ermittlungsschema) - Erzeugnisfixkosten unabhängig von Menge eines Erzeugnisses, fallen aber nur speziell für das Produkt an (Patent- oder Lizenzkosten) - Erzeugnisgruppenfixkosten fallen für ganze Erzeugnisgruppe an, können jedoch einzelnen Erzeugnissen nicht zugeordnet werden (gemeinsam genutzte Räumlichkeiten) - Kostenstellenfixkosten sind relevant, wenn innerhalb einer KST mehrere Erzeugnisse bearbeitet werden, die Kosten hierfür allerdings gemeinschaftlich anfallen (Meisterlöhne der Kostenstelle) - Bereichs- oder Spartenfixkosten fallen für mehrere KST an, können aber keiner einzeln zugeordnet werden (Entwicklungskosten) - Unternehmensfixkosten lassen sich nicht weiter herunterbrechen, sondern fallen für ganze Unternehmen als Ganzes an (Kosten d. Unternehmensleitung) Umsatzerlöse - Erlösminderungen - variable Kosten = DB 1 - Erzeugnisfixkosten = DB 2 - Erzeugnisgruppenfixkosten = DB 3 - Kostenstellenfixkosten = DB 4 - Bereichsfixkosten = DB 5 - Unternehmensfixkosten = Betriebserfolg
