organisationssoziologie (Subject) / Zusammenfassende beschreibung der Themen (Lesson)

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  • Weber rationale Herrschaft in Form bürokratischer Organisationen entsteht im Kontext eines berechenbaren Rechts, einer wachsenden Geldwirtschaft, der Aufhebung von Standesschranken und der klaren Trennung des Amtes vom Privathaushalt sie hat die Irrationalität charismatischer und traditionaler Herrschaft weitgehend abgestreift: massenhafte Befähigung, zweckorientiert nach allgemeinen und explizierbaren Regeln zu handeln.
  • Chandler Triebkräfte der Entstehung moderner Industrieunternehmen sind die durch die bürokratische Koordination realisierbaren massiven Produktivitäts- und Gewinnsteigerungen, besonders in technisch komplexen Infrastrukturen (Eisenbahn, Telegraphie, Energieerzeugung); ihre Verbreitung ist sektoral geprägt und hängt von dreifacher Investition in organisationale Kapazitäten (M-M-M) ab
  • Luhmann Organisationen schaffen ein Netz formaler Erwartungen, die das Gerüst zur Bewältigung sehr komplexer sozialer Probleme bilden; sie kommunizieren in Form von Entscheidungen und besitzen dadurch Selbständerungsfähigkeit sie sichern formale Strukturen durch flexible Auffangvorrichtungen gegen Verfall und Zerstörung ab .
  • Etzioni Organisationen verfolgen mithilfe verschiedener Machtmittel verschiedene soziale Ziele um diese Ziele effektiv erreichen zu können, selektieren und sozialisieren sie ihre Mitglieder und sie durchdringen ihre Umwelt mehr oder weniger stark.
  • March Organisationen sind in der Regel auf exploitation ausgerichtet: anerkanntes Wissen in routinierter Weise verarbeiten, auf der Basis funktionierender Technologien die Produktion bestimmter materieller und kultureller Güter planen und implementieren; exploration eröffnet dagegen Optionen und Handlungsfelder, deren zukünftige Erträge zwar nur schwer zu bestimmen, aber die für das Überleben in veränderlichen Umwelten von großer Bedeutung sind.
  • Folgestudien (He/Wong, Jansen et al.) bestätigen empirisch, dass eine Kombination von exploration und exploitation für Wachstums -und Leistungssteigerungen Voraussetzung ist; dass exploration vor allem in dynamischen und turbulenten Organisationsumwelten leistungs steigernd wirkt, dagegen exploitation in wettbewerblichen Kontexten Vorteile bietet.
  • Meyer Organisationen speichern sozial wertgeschätzte Rechte, Werte und Prinzipien in ihren formalen Strukturen, ohne sie aber jeweils immer durchsetzen zu können; für ihr Überleben kann es rational sein, formale Strukturen auszubilden, die keine Steigerung von Effektivität bringen und die zugleich hohe Kosten verursachen; je umfassender die institutionelle Umwelt modernisiert ist, umso mehr Leistungsforderungen werden an Organisationen adressiert und umso irrationaler erscheinen sie.
  • DiMaggio/Powell Organisationen tendieren in Feldern zu struktureller Ähnlichkeit; Isomorphismus wird hervorgerufen durch Imitation,normativen Druck, und Zwang; je mehrdeutiger die Ziele einer Organisation sind, umso eher wird sie erfolgreiche Organisationen imitieren; je häufiger Organisationseliten in Professionen tätig sind,umso mehr gleichen sich die Organisationen eines Feldes an
  • Folgestudie Edelman et al. Professionelle etablieren rationalisierte Mythen in organisationalen Feldern; sofern diese Mythen durch Gerichte bestätigt werden,verbreiten sich Formalstrukturen, die von der Handlungsstruktur weitgehend entkoppelt sind.
  • Folgestudie Jang entwickelte Nationalstaaten etablieren häufiger Wissenschaftsministerien als weniger entwickelte Länder (1950-70) weniger entwickelte Länder ahmen die entwickelten Nationalstaaten allerdings nach (1970-90) und diese Nachahmung wird von einem globalen Diskurs rationaler Wissenschaft überlagert.
  • Hirschman Exit versagt als Korrekturmechanismus im Falle vollkommen elastischer oder vollkommen unelastischer Nachfrage sowie bei schwer erkennbarem Leistungsdefizit; typischerweise... dominiert Exit Voice, ...ist Voice Residualkategorie von Exit ...aktiviert die Exit-Möglichkeit Voice ...aktiviert Voice Exit bei bislang loyalen Mitgliedern.
  • Folgestudien (Whitey/Cooper, Naus et al.) erweitern Hirschman jeweils um eine weitere Kategorie, wie Mitglieder auf Leistungsdefizite ihrer Organisation reagieren: "Vernachlässigung“ und „Zynismus“ sind aber nicht auf Korrektur des Leistungsdefizites ausgerichtet; sie können als Ausprägungen einer „inneren Emigration“ verstanden werden.
  • Perrow Systemunfälle mit hohem Katastrophenpotenzial (KP) entstehen in Organisationen mit komplexen, eng gekoppelten Technologien; Ressourcenkonzentration und Zentralisierung steigern KP erheblich; Beibehaltung von katastrophenanfälligen Systemen deutet auf Politikversagen.